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t r a b a ß , das 1973 geschrieben wurde, folgen des mitteilt: „In einem ersten Abschnitt werden die drei Instrumente solistisch vorgestellt. Der Kontrabaß beginnt mit seiner — vorzugsweise aus Quarten aufgebauten—Gestalt. Die rhyth misch-metrische Haltung tendiert zur Gleichmä ßigkeit, zur Zweiteilung. Gleichzeitig besteht ein Zug zum Ausbrechen durch die Wirkung von Trioien, dem Anwenden der jazzigen offbeat- Technik. Es folgt die Vorstellung der Altflöte. Ihre Individualität zeigt sich in der Verwendung von Sekunden ud Septimen. Die Rhythmik und das Tempo sind frei. Die Dynamik ist kontrast reich. Das Vibraphon bringt sodann durch seine Swing-Rhythmik einen stark dynamischen Zug in die gesamte Exposition. Melodisch sind der Tri tonus sowie die Tonwiederholungen auffällig. Der zweite Teil bringt die Kontaktaufnahme, zu nächst zögernd, dann immer intensiver und tem peramentvoller. Die instrumentalen Partner mu sizieren jetzt in Funktionen zueinander. Die ein zelnen Individualitäten beeinflussen sich gegen seitig, es kommt zu Verdichtungen, zu Gemein samkeiten. Jedoch verliert kein Instrument die ihm zugewiesene charakteristische musikalische Haltung. Den Abschluß bildet ein kurzer, langsamer Teil, dessen musikalische Struktur und die gelöste Haltung zeigen sollen, daß durch die Kontakt aufnahme jede Individualität bereichert worden ist." Im Schaffen des tschechischen Meisters Bohuslav Martinü ist die Kammermusik reich und vielgestaltig vertreten. Das Nonett für Flöte,Oboe, Klarinette,Horn, Fagott, Violine, Viola, Violon cello und Kontrabaß, entstanden auf Anregung der Kammermusikvereinigung der Tschechischen Philharmonie, entstammt seiner letzten Schaffenszeit und wurde einen Monat vor dem Tod des Komponisten am 27. Juli 1959 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Vollendet wurde es im Januar 1959 zu Schönen berg unweit von Basel in der Schweiz, wo Marti nü damals lebte. Der erste Satz des Nonetts (Poco Allegro) erin nert an das frohe Musizieren böhmischer M4^ kanten. Mit den einleitenden kleinen FanfaWw der Klarinette und den nachfolgenden, vom Terz- über den Quint- zum Grundton führenden Quintakkorden setzt unmittelbar ein freudig er regtes musikalisches Geschehen ein, in dem wir unschwer den Widerhall der Melodik und Rhyth mik böhmischer und slowakischer Tänze erken nen. Den zweiten Satz (Andante) leitet — in den Streichinstrumenten — eine Nokturno-Stimmung ein. Den Abschluß der Komposition bildet ein rondoartiges Allegretto mit häufigem Taktwech sel. Rasche Achtel- und Sechzehntelfolgen las sen wiederum an böhmische und mährische Volkstänze denken. VORANKÜNDIGUNG: Sonnabend, den 8. November 1980, 19.00 Uhr, (Anrecht D) Festsaal des Rathauses 3. LANDHAUS-KONZERT Werke von Franz Danzi, Friedhelm Rentzsch, Reinhold Glier, Wilhelm Hübner, Wilfried Krätzschmar und Francis Poulenc Prgrammblätter der Dresdner Philharmonie Spielzeit 1980/81 — Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Redaktion: Dr. habil. Dieter Härtwig Druck: GGV, Prod.-Stätte Pirna 111-25-12 ItG 009-62-80 EVP —,20 M