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eine entsprechende Entschädigungssumme einzutreiben ver suchen, dez. selbst Schadenersatz leisten. Astara, 1. Dezember. Das russische Detachement hat mehrere Erkundungsmärsche unternommen, aus denen festgestellt wurde, daß Rakhim Khan nach dem Kara Dag abgezogen ist und die Schahsevennen ihre üblichen Quartiere ausgesucht haben. Die vereinigten Staaten von Amerika nnv Nicaragua. (W. T. B.) Washington, 1. Dezember. Der Staatssekretär Anok hat dem nicaraguanischen Geschäftsträger mitteilen lassen, daß die Bereinigten Staaten diejenigen Personen, denen die Hinrichtung der beiden Amerikaner Groce und Canon zur Last falle, hierfür verantwortlich machten. Dem Geschäftsträger sind seme Pässe zugestellt worden. New Pork, 1. Dezember. (Auf deutsch-atlantischem Sabel.) Eine Abteilung Marinesoldaten ist zur Abfahrt nach Nicaragua beordert worden. Die zukünftige Motte de» australischen Bunde»- staats. Melbourne, 1. Dezember. Im Repräsentanten- haust des australischen Bundesstaats wurde heute in zweiter Lesung der Gesetzentwurf betreffend die Aufnahme einer Flottenanleihe angenommen. Die Anleche soll zur Beschaffung eines Kreuzers vom Jndomitable-Typ, von drei Kreuzern zweiter Klasse vom Bristol-Typ, sechs Fluß- kanonenbooten und drei Unterseebooten dienen. Diese Schiffe werden die australische Flotteneinheit bilden, die im Verein mit der indischen und chinesischen Flotten- einheit 39 Schiffe, d. i. das für die Ostflotte festgesetzte Minimum, ausmachen wird. Die jährliche GesamtauS- gäbe Australiens für daS neue Geschwader wird 785000 Pfd. Sterl, betragen, wozu die englische Regierung einen Beitrag von 250 000 Pfd. angeboten hat. Wechsel im Kommando der japanischen Marine. (W.T.B.) Tokio, 1. Dezember. Admiral Togo tritt vom Kommando über die Flotte zurück und wird Mitglied des Militärrates. Sein Nachfolger wird Vizeadmiral Jouin. Gon der Armee. Heute vormittag 10 Uhr fand auf dem Alaunplatze die Vereidigung der in diesem Herbste bei den Dresdner Truppenteilen eingestellten Rekruten statt. Die Rekruten nahmen hierzu in einem Viereck Auf stellung. Die eine Seite dieses Vierecks bildeten die Rekruten der 45. Jnfanteriebrigade (Grenadierregimenter Nr. 100 und 101) unter Befehl des Generalmajors Wahle, die zweite Seite die Rekruten der zu sammengesetzten Brigade (Infanterieregiment Nr. 177, Gardereiterreaiment, Feldartillerieregimenter Nr. 12 und Nr. 48, Trainbataillon Nr. 12 und Bezirks kommandos I und II Dresden) unter Befehl des Generalmajors Meißner, die dritte Seite die Rekruten der zusammengesetzten 64. Jnfanteriebrigade (Schützen regiment Nr. 108, Maschinengewehrabteilung Nr. 12, Jägerbataillon Nr. 13, Pionierbataillon Nr. 12) unter Be fehl deS Generalmajors v. Schlieben. Auf der vierten Seite des Vierecks war ein mit Waffen und Tannenreisig ausgeschmückter und von Geschützen, Maschinengewehren und Fahnen flankierter Feldaltar aufgebaut. Links von diesem Altar nahmen die zuschauenden Offiziere Auf stellung, auf ihren rechten Flügel Ihre König!. Hoheiten die Prinzen-Söhne Sr. Majestät sowie Prinz Johann Georg, und dicht am Altar, zu seinen beiden Seiten die evangelische und katholische Militärgeistlichkeit. 9 Uhr 45 Min. vormittags war die Aufstellung be endet. Zu dieser Zeit rückte die vom 2. Grenadier- regiment Nr. 101 gegebene Fahnenkompanie, welche die Fahnen aus dem Königl. Schlosse abgeholt hatte, mit Spielleuten und Hoboistenkorps und mit den enthüllten Fahnen der Grenadierregimenter Nr. 100, 101 und des Infanterieregiments Nr. 177 an und stellte sich rechts vom Altar auf. Auf dem rechten Flügel der Fahnen kompanie hielt zu Pferde der kommandierende General, Se. Exzellenz General der Kavallerie v. Broizem, be- gleitet von dem Chef des Generalstabs des XII. (1. K. S.) Armeekorps, Oberstleutnant Francke. Um 10 Uhr ritt von der Kaserne der Maschinen gewehrabteilung her Se. Majestät der König, begleitet von Ihren Exzellenzen dem Kriegsminister General der Infanterie Frhr. v. Hausen, Oberstallmeister v. Haugk und dem diensttuenden Generaladjutant Sr. Majestät Generalleutnant v. Müller sowie von zwei Flügeladju- tanten auf den rechten Flügel der Fahnenkompanie zu. Die Fahnenkompanie präsentierte und das Hoboistenkorps spielte die Nationalhymne. Se. Majestät ritt zunächst die Front der Fahnenkompanie, der Zuschauer und der Rekruten ab, alle Truppenteile mit einem lauten „Guten Wetterbericht der KSrrtgl. Süchs. Lande-Wetterwarte. Mttenm-Sverlenf i« Sachse» am 1. Dezember Der 1. Dezember war ein meist trüber, aber trockener Tag. Bei süd östlichen bi- südwestlichen Winden trat nur im Gebirge sowie in der südöstlichen Lausitz Nachtfrost ein, auch stieg die Temperatur am Tage über 5", das Barometer aber stand bi» zu 10 mm unter seinem Normalwert und fiel am Abend rasch weiter. Eine Schnee decke ist nur von 400 m an aufwärts noch vorhanden. Der Ballonaufstieg in Lindenberg ergab am 1. Dezember: bei KOO m -s- 3.4'6, 8VV 8; bei 1000 m -s- 0.4' 6, 8W zu W 8; bei 1bOO m — 3.9'6, 8W zu V? 7; bei 20Y0 m — 5 .1'6, 8W 8. (Geschwindigkeit in m pro Sekunde.) Meldmrg »o« Fichtelberg (1213 w», am 2. Dezember. Barometer: Sehr stark gefallen. Starker Südwestwind. Tempe ratur: — 2.9'6. Bewölkung: nicht angebbar. Schneetiefe 130 om. Nacht« schwacher Nebel, gute Schlittenbahn bi» in die Täler hinab, starker lang anhaltender Reif, großartiger Rauhfrost- erscheinung. Wetterlage i» Europa am 2. Dezember. Ein auSgebreitete« Depressionsgebiet mit Minima de» Lusldruck» über Sachsen, an der südnorwegischen Küste und im Norden der britischen Inseln erstreckt sich von Nordwesten in südöstlicher Richtung durch den Kontinent und trennt die beiden Hochdruckgebiete im Südwesten und Nordosten de» Erdteil». Unter seinen» Einfluß herrscht bei lebhasten syNonalen Winden trübe«, milde- Wetter mit Regen: da der tiefe Druck auch noch weiter anhalten dürfte, haben wir bei westlichen Winden etwa- kältere«, sonst wenig veränderte» Wetter zu erwarten. «»«sicht fttr Freitag, be» 2. Dezember. Westwind; wolkig; älter; Niederschlag. Morgen- begrüßend. Sodann nahm Se. Majestät in der Mitte deS Vierecks Aufstellung. Da- Hoboistenkorps leitete nun die eigentliche Ber- eidigungsfeier mit dem Bottrage de- Niederländischen DankgebetS ein. Als die letzten Töne dieses Liede- ver klungen waren, hielt Se. Majestät der König folgende Ansprache: Ich habe e» Mir nicht versagen können, wie alle Jahre, so auch in diesem, dem so bedeutungsvollen und wichtigen Akte Ihrer Vereidigung persönlich beizuwohnen. Erst durch den Eid sind Sie volle Soldaten. Die Vereidigung findet nach altem Herkommen am 2. Dezember statt, dem Tage, an dem viele Truppenteile Meiner Armee in blutigem, heißem Ringen einem übermächtigen Feinde standgehalten und zu den alten neue unverwelkliche Lorbeeren in den RuhmeSkranz der Armee eingefügt haben. Nehmen Sie sich alle ein Beispiel an diesen Helden, suchen Sie es ihnen gleich zu tun im Kriege wie im Frieden. Ein jeder muß sein Bestes hergeben, um die schon seit langer Zeit gefestigte, geachtete Stellung Meiner Armee im Rahmen de- großen Deutschen Heeres zu behaupten. In diesem Herbste hat Mir Se. Majestät der Kaiser bei Ge legenheit der Anwesenheit zu den Manövern Allerhöchstseine vollste Zufriedenheit mit den Leistungen der Truppen aus gesprochen. Möge es immer so bleiben zur größten Freude von Mir, Ihrem Könige, zum Heil und Segen de» Vaterlandes. In dieser weihevollen Stunde lassen Sie unS des erhabenen Oberhauptes des Deutschen Reiches, des obersten Bundesfeldherrn der Deutschen Armee, deS für da» Wohl Seiner Soldaten un ermüdlich tätigen Herrschers gedenken. Se. Majestät der Kaiser, Mein lieber Freund und Bundesgenosse Hurra, Hurra, Hurra! Bei dem Hurra auf Se. Majestät den Kaiser prä sentierte die Fahnenkompanie unter Senken der Fahnen und unter den Klängen von „Heil dir im Siegerkranz". Hierauf marschierten die Fahnenträger mit den Fahnen vor die Mitte ihrer Regimenter, die Gerichtsoffiziere ritten vor die Mitte der Brigaden, und es erfolgte die Ver eidigung brigadenweise. Nach der Vereidigung brachte der kommandierende General ein dreimaliges Hurra auf Se. Majestät den König aus, wobei die Fahnenkompanie präsentierte und die Musik die Nationalhymne spielte. Die Feier schloß mit einemBorbeimarsch derFahnenkompanie in Gruppenkolonne mit sämtlichen Fahnen vor Sr. Majestät dem Könige. Der Monarch ritt hierauf an der Spitze der Fahnen kompanie in das Residenzschloß. * * Zu dem in den Kreisen der Reserve- und Land wehroffiziere sich hartnäckig erhaltenden Gerücht von einer Erhöhung des Übungsgeldes und Nachzahlung der Differenz vom 1. April d. I. ab bemerkt die „Neue politische Korrespondenz", daß im Reichshaushaltsetat unter Kap. 24 Titel 7 der fortdauernden Ausgaben keine Erhöhung des Übungsgelds für Reserve- und Landwehroffiziere vorgesehen ist, sondern nur die aus der Bildung eines Beterinärofsizierkorps sich ergebenden Folgerungen gezogen sind. * Die schon lange geplante Bildung eines Peterinär- offizierkorps, analog dem Sanitätsoffizierkorps, kommt am 1. April 1910 zur Ausführung; an Stelle der bis herigen Veterinärbeamten treten Veterinäroffiziere. An die Spitze der Berliner Militärveterinärakademie, die bisher von dem Inspekteur des Veterinärwesens geleitet worden ist, tritt ein höherer Beterinäroffizier (General- veterinär mit Regimentskommandeursgebührcn). Diese Akademie wird dem preußischen Kriegsministerium un mittelbar unterstellt. Für den Posten des General- Veterinärs ist dem Vernehmen nach der Korpsstabsveterinär des Gardekorps, Prof. Schwarznecker, in Aussicht ge nommen. (Nordd. Allg. Ztg.) Volkswirtschaftliches. O In der gestern in Dresden stattgefundenen Sitzung de» Aufslchtsrats der Corona, Fahrradwerke und Metall industrie, Aktiengefellschaft, Brandenburg a. H., legte der Vorstand den Abschluß de» mit dem 30. September d. I. abgelaufenen Geschäftsjahrs vor. Es wurde beschlossen, der auf den 21. Dezember d. I. einzuberufenden ordentlichen General- versa,nmlung die Verteilung einer Dividende von 9 (im Vorjahr 12 vorzuschlagen. D Man berichtet uns über den Abschluß der SozietätS- brauerei Waldschlößchen in Dresden: In den Jahren 1908/09 erhöhte sich der Gewinn auf Bierkonto auf 1534 890 M. (im Vorjahre 1465558 M ). Wenn es gelang, das Erträgnis trotz der widrigen ZeitverhÄtnisse etwas günstiger zu gestalten, so führt dies die Verwaltung in ihrem Rechenschaftsbericht in erster Linie auf äußerste Sparsamkeit zurück, sowie auf Änderungen und Neueinrichtungen im technischen Betriebe, die ein rationelleres Arbeiten als bisher ermöglichten. ES ist beabsichtigt, im laufen den Geschäftsjahre eine weitere durchgehende Erneuerung in der maschinellen BetriebSanlaae a»«sühren zu lassen. Man hofft, da durch wiederum nicht unwesentliche Betriebsersparnisse zu er reichen. Zur Beschaffung der dazu erforderlichen Geldmittel und zur Stärkung der Betriebsmittel macht sich die Aufnahme der bereits angekündigten Anleihe (oder Hypothek) notwendig, die im Betrage von höchstens 600000 M. ausgenommen werden soll. Der durch Verkauf der sogenannten Elbwiesen zum Preise von 400000 M. erzielte Buchgewinn von 63306 M. wurde zur Er richtung eine» Umbaureservekonto verwendet. Nach Ab schreibungen in Höhe von 178969 M. (im Vorjahre 395085 M ), worin 31577 M. (100000 M.) auf Debitoren enthalten find, müssen noch 59104 M. (320896 M.) dem Reservefonds ent nommen werden, der nunmehr noch 720000 M. - 40 H de» Aktienkapitals enthält. Die Kreditoren sind auf 605 226 M. (415499 M) angewachsen. O Die Allgemeine Deutsche Creditanstalt Abt. Dresden und die Dresdner Bank in Dresden haben bei der Zulassungsstelle der Dresdner Börse den Antrag eingereicht, 15 000 000 M. vier- vrozentige, vor dem 1. April 1914 weder kündbare noch auslös bare Anleihe der Stadt Karlsbad vom Jahre 1909 zum Handel und zur Notiz an der Dresdner Börse zuzulassen. * Berliner Börsenbericht vom 2. Dezember. (Fonds börse.) Die Grundstimmung der Börse blieb bei lebhaftem Ge schäft fest. Im Vordergründe des Interesses standen wiederum Montanwerte, von denen namentlich Harpener und Rombacher auf bislang unbestätigt gebliebene Fusionsgerüchte prozentweise höher einsetzten. Merklich gebessert waren auch Oberschlesische Eisenbahnbedarf-Aktien. Bon vereinzelten Schwankungen und Gewinnrealisierungen abgesehen war das Geschäft am Montan aktienmarkte auch späterhin sehr lebhaft bei weiter steigenden Kursen. Sonst sind noch als belebt und anziehend hervor zuheben Hansa-, Canada- und Schantung-Bahnaktien. Auf den übrigen Umsatzgebieten blieben die Kurse gut behauptet. Jedoch erfolgten in Russischen Bankaktien und Elektrizitätswerten nach den Steigerungen der letzten Zeit Realisierungen. Hohenlohe- Aktien gerieten später auf umfangreiche Käufe in eine steigende Bewegung. Täglich kündbare» Ge d 3'4 bis 4 Berlin, 2. Dezember. (Produktenbörse.) Weizen per Dezember 218,75, per Mai 216,50, per Juli —,—. Behauptet. Roggen per Dezember 166,50. per Mai 173,75, per Juli —,—. Ruhig. Hafer per Dezember 154,50 per Mai 160,50, per Juli 161,75. Behauptet. Mai» amerik. mixed per Dezember —, per Mai —. GeschäftSlos. Rüb öl per Dezember 53,00 per Mai 51,90. Schwach. Geschäftliches. * Ihr großes Schaufenster in der Scheffelstraße hat die Firma Herm. Mühlberg, Hoflieferant, in eine Winterschneo- landschaft verwandelt, und man fühlt sich als Zuschauer auf eine Bobsleighbahn versetzt. Ein mit zwei Herren und zwei Damen in vollem Dreß besetzter Bobsleigh bietet ein flottes sportliche» Bild, dem da» beschneite dunkle Tannengrün wirkungsvollen Hintergrund gibt. Ebenso gewähren die verschiedenen Skiläufer, eine Skeletonfahrerin, der Eissegler, sowie einzelne Kinder gruppen einen reizvollen Anblick. Alle diese Gegenstände sind für die I. Österreichische Wintersport-Ausstellung in Teplitz- Schönau bestimmt und können nur bis Montag abend ausgestellt bleiben. Eine baldige Besichtigung ist daher angelegentlich zu empfehlen. sovlSliRMiUftjjil eiskkt ttölleiwsmu nncegi:»- »! 28 uns llnhullün-ocolllik'lAirl.krnnmüÄ« 8053 Wetterkarte vom Donnerstag, 2. Dezember, früh 8 Uhr. Windstrvmnng und Linien gleichen Luftdrucke-. Lie Zahlen bedeuten varometerstLnde, brr 7<00) ift wehklagen worben. Witterungszustand und Temperatur Lte Zahlen bedeuten Temperatur«rad«, »«ltezrade stu» durch — leuutüch. «.NiederM stürmisch stark frisch schwach windstill wolle»!«» '4 bedeckt 2 bedeckt ^bed^t bedeckt Rege» Sch»« Nebe» Dmist Am-Pck» GemttM