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Mitteilungen a«S der öffentlichen Berwaltnng. * Unter dem Vorsitz Sr. Majestät des Königs und in Gegenwart Sr. König!. Hoheit deS Prinzen Johann Georg fand heute eine Sitzung im Gesamtministe- rium statt. * Im neuesten Stück seines Verordnungsblattes veröffentlicht das Evangelisch.lutherische Landeskonsistorium eine Verordnung, die kirchlichen Rechnungen betreffend. Die strenge Einhaltung der Regel, in die Rechnungen nur solche Einnahmen und Ausgaben einzustellen, die im Rechnungsjahre wirklich vereinnahmt und verausgabt worden sind, kann beim Jahreswechsel dazu führen, daß Einnahmen und Ausgaben, die wirtschaftlich dem abgelaulenen Rechnungsjahre angehören, erst in die nächste Jahresrechnung eingestellt werden, was vielfach die Durchsichtigkeit deS Kassen- und Rechnungswesen- beeinträchtigt und die Rechnungsprüfung hinsichtlich der Vergleichung der Rech nungsergebnisse mit den Einstellungen im Voranschlag erschwert. Um diesen Übelstand tunlichst zu vermeiden, sollen die Kassen bücher für das abgelaufene Rechnungsjahr über den Schluß des Kalenderjahres hinaus bis längstens Ende Januar des neuen Rechnungsjahrs offen gehalten bleiben; die Kassen- und Rechnungs- führer aber sollen, soviel als nur irgend möglich, bis zum Bücher abschluß die dem abgelaufenen Jahre angehörenden Einnahmen einziehen und dje aus dem abgelaufenen Jahre herrührenden Ausgaben auszahlen. In demselben Stück deS Blattes wird bekannt gemacht, daß dem oanck. rev. mm. Realschullehrer Steinbach in Großenhain und dem Hilfsgeistlichen Gersdorf in Thalheim für die von ihnen in den Kandidatenvereinen der Superintendenten Pache in Großenhain und I) Kaiser in Radeberg im Jahre 1908 gelieferten Arbeiten, die dem Landeskonsistorium zur Beurteilung vorgelegen haben, in Anerkennung des auf sie verwendeten Fleißes eine Gratifikation gewährt worden ist. Weitere Bekanntmachungen betreffen die Begründung der selbständigen Psarr^elle zu Kleinschönau in der Oberlausitz, die Errichtung eines dritten Diakonats an der Lutherkirche zu Chemnitz und die Umwandlung der bisherigen Hilfsgeistlichenstelle in Glösa in ein Diakonyt. In einer Mitteilung wird auf die im Berlage des Rauhen Hauses in Hamburg erschienenen Verhandlungen der 11. Konferenz der Deutschen evangelischen Rettungshausverbände und Erziehungs vereine zu Düffeldorf (vom 14. bis 16. Juni 1909) aufmerksam gemacht und die Anschaffung dieser Schrift für Kirchen- und Pfarr bibliotheken empfohlen. ES folgen Mitteilungen über Verleihung Allerhöchster Aus zeichnungen, von Titeln rc., sowie von Anerkennungsurkunden, und Nachrichten über Erledigung und Besetzung geistlicher Stellen, sowie über Ordinationen. Marienberg, 4. November. Der seit April 1906 in Satzung erfolgreich wirkenden Spitzenklöppelschule ist im Marienberger Bezirk eine zweite gefolgt. Dieser Tage ist die Spitzenklöppelschule zu Kühnhaide feierlich eröffnet worden. Die Schule, deren Entstehen der Anregung des Hrn. Amtsbauptmann vr. Carlitz zu danken ist, wird von der Gemeinde unter kräftiger Bei hilfe des Staates unterhalten. Sie hat den Zweck, die alte in der letzten Zeit etwas zurückgehende Kunst des Klöppelns neu zu beleben, den ihr Nachgehenden eine tüchtige. MsbUdung zu gewähren und neue gangbare Muster zu verbreiten, die besseren Absatz und damit auch bessere Bezahlung finden. Zu der Eröffnungsfeier hatten sich außer den künftigen Schülerinnen zahlreiche Glieder der Gemeinde eingefunden. Nach einer erhebenden An spräche des Hrn. PfarrersThallwitz nahmHr.Regierungs assessor vr Gerland im Auftrage des Hrn. Amtshaupt mann die Lehrerin für ihr Amt in Pflicht und wies dabei auf die warmherzige Fürsorge der Königl. Staats regierung hin, ohne deren tatkräftige Beihilfe die Er richtung der Schule nicht möglich gewesen wäre. Möge auch diese neue Gründung zu ihrem Teile beitragen, den Wohlstand im Erzgebirge zu heben. Mannigfaltiges. Dresden, 5. November. * Die Lehrerschaft des Schulaufsichtsbezirkes Dresden III hielt gestern vormittag im Saale des Konzerthauses Zoologischer Garten ihre amtliche Haupt- Versammlung ab. Sie war von über 1000 Lehrern und Lehrerinnen besucht. Auch eine große Anzahl Ehren- gaste mit Hrn. Geh. Schulrat vr. Kühn an der Spitze hatte sich eingefunden. Nach einem gemeinschaftlichen Gesänge sprach der Vorsitzende, Hr. Bezirksschulinspektor vr. Lange, em zu Herzen gehendes Gebet, begrüßte dann die Vertreter der Königl. und städtischen Behörden und der Geistlichkeit und verbreitete sich hierauf über die Frage der Jugendfürsorge. Er beantwortete die Frage: Wie sorgen wir für die sittlich gefährdeten Kinder? an der Hand des kürzlich in Kraft getretenen neuen Ge- sctzes über die Jugendfürsorge. Das neue Gesetz fordere mehr als wie jedes andere Gesetz die Mitwirkung freier und menschenfreundlicher Kräfte. In erster Lime seien hierzu jedenfalls die Lehrer und Lehrerinnen berufen, deshalb fordere er diese zur Mithilfe bei der Durch führung des Gesetzes auf. Ganz besonders sei die Be gründung von Jugendfürsorgevereinen zu empfehlen, wie sie in Sachsen bereits mehrfach bestehen. .Nach- dem der Lehrerchor die „Hymne- von Franz Schubert vorgetragen hatte, sprach Hr. Lehrer Werner- Tolkewitz über die Bedeutung und Ausgestaltung der Elternabende. Der Redner erörterte die Gründe, die auch in Sachsen für die allgemeine Einführung solcher Elternabende sprechen, und trat schließlich mit warmen Worten für diese neue Art von Jugendfürsorge ein. Uber den Verlauf eines solchen Elternabends be richtete im Anschluß hieran Hr. Lehrer Exner-Kötzschen- broda. Nach einigen amtlichen Mitteilungen und der Wahl eines Mitgliedes des Kuratoriums der vr. Hahn- Stiftung wurde die Versammlung mit dem Chorgesang deS „GebetS" (Sei du mit mir) von Tschirch geschlossen. * Der Hauspflege Verein (eingetragener Verein) zu D,»Sden hat mit dem 30 September d. I. da- siebente Geschäftsjahr vollendet. Er hat sich, wie bekannt, die Aufgabe gestellt, unbemittelten Familien für die Zeilen, in denen die Hausfrau und Mutter durch Nieder- kunft, Krankheiten oder aus sonstigen Gründen an der Besorgung deS Haushalts verhindert ist, Pflegerinnen zu stellen, die ihre Aufgaben übernehmen, ohne in die eigentliche Krankenpflege einzuaretfen. Wie nötig die Gründung des Vereins war und wie dringend die Auf gaben sind, die er zu erfüllen bestrebt ist, zeigt am besten der in der diesjährigen Mitgliederversammlung am 2b. Oktober d. I. erstattete Jahresbericht. Demnach hat der Verein im Geschäftsjahr 1908/09 über 800 Pflegen gewährt, die sich auf 8946 ganze, 81 drei Viertel, 826 halbe Tage und 566 Nächte erstreckten. Daß da- Bestreben des Vereins, der bei einer Krankheit der Mutter drohenden Zerrüttung des Haus stands vorzubeugen und der Leidenden die verzehrende Sorge in dieser Beziehung abzunehmen, auch an maß gebender Stelle anerkannt wird, zeigt vor allem der Umstand, daß staatliche und städtische Behörden und B-- triebe die Arbeit des Vereins den Familien ihrer An gestellten zusichert und zu diesem Zwecke Verträge mit ihm abgeschlossen haben. Leider wird der Verein an der ausreichenden Bearbeitung seines weiten Arbeitsfeldes durch die Beschränkung in seinen pekuniären Mitteln und durch den Mangel an Aufsichtsdamen gehindert. Eine stärkere Unterstützung des Vereins in beiden Richtungen wäre im Interesse seines guten Zweckes nur zu wünschen * Vielfache Anfragen lassen Unklarheit über die Hauptgewinne der Lotterie der Walderholungs- stätte erkennen. Der 1. Gewinn (3000 M.) bestcht aus einem Meißner Tafelservice (königsblauer Rand mit Blumenmalerei) für 18 Personen und dem dazu ge hörigen Silber. Der 2. Gewinn (2000 M.) ist reiches Tafelsilber für 18 Personen. Der 3. Gewinn (1000 M.) ist ein Meißner Tafel- und Kaffeeservice für 12 PerseMen (purpurrot mit indischer Malere«) Diese und die nächsten Gewinne im Werte von 500, 300, 200 und 100 M. sind ausgestellt in den Schaufenstern der Lieferanten: Nieder lage der Königl Porzellanmanufaktur, Sckloßstraße, Juweliere Mau, Schnauffer, Frötscher und Porzellan Handlung von An Häuser, König Johannstraße, und finden namentlich von feiten der Damenwelt besondere Be achtung. — Lose zu 1 M. bei allen Loshändlern und der Geschäftsstelle, Carol'nenstraße l. * Der erste öffentliche Vortrag der Ortsgruppe Dresden der Deutschen Gesellschaft zur Be kämpfung der Geschlechtskrankheiten wild am Montag, den 15 November, abends '^9 Uhr im großen Saal des Volkswohl, Trabantengasse nahe der Oflraallee abgehalten werden- Hr. Sanitätsrat Prof. vr. Blasckk» aus Berlin wird über „Die soziale Bedeutung der Ge schlechtskrankheiten" sprechen. Theater, Konzerte, Vorträge. * Im Residenztheater geht morgen, Sonnabend, nachmittags '^4 Uhr als volkstümliche Vorstellung bei besonders ermäßigten Preisen „Alt-Heidelberg" in Szene. Am Sonnabend und Sonntag finden abends ^8 Uhr Wiederholungen der Operette „FrauenHerz" von Josef Strauß statt. " Am Sonntag nachmittags 'L4 Uhr wird bei ermäßigten Preisen „Ein Walzer traum" aufgeführt. * Zentraltheater. Morgen, Sonnabend, abends ZH8 Uhr, gastiert Joseph Kainz als Valentin im „Verschwender" von Ferdinand Raimund, Musik von K. Kreutzer. Am Sonntag finden zwei Ope rettenvorstellungen statt: Nachmittags ^4 Uhr geht bei ermäßigten Preisen „Der fidele Bauer" von Leo Fall in Szene; abends 8 Uhr wird bei gewöhnlichen Preisen „Die Dollarprinzessin" von Leo Fall wiederholt. * Emil Sauer hat für sein einmaliges Konzert morgen, Sonnabend, (Palmengarten) folgendes Pro gramm gewählt: Beethoven: 8ou»t» sppas8ionuts.; Brahms: Scherzo op 4; Beethoven-Sgambati: Minnen» (neu); Schumann: Toccata op. 7; Chopin: Sonate op 35; Liszt: Lonnett« cke kstrsrou; Sauer: Bolubilite, Sirenen (neu); Debussy: 6lair cks lune; Saint-Sac-ns: Toccata op 111 Nr. 6. * Die Theater- und Redekunstschule Senff Georgi veranstaltet am Dienstag, den 23. November, nachmittags '^4 Uhr die nächste Vorstellung im Residenztheater. Kommenden Sonntag beginnen mit der Aufführung des dreiaktigen Schwankes „Ledige Ehemänner" wieder die jeden Sonntag nachmittags H4 Uhr im Theatersaal, Käufferstraße 4, stattfindenden Nachmittagsvorstellungen. * Sonnabendvesper in der Kreuzkirche, nach mittags 2 Uhr. 1. Orgelvorspiel 2. Max Renner (Dresden): „Verschwunden ist die finstre Nacht", geist liches Lied für Chor (Text von Schiller). 3. Matthäus Appelles von Löwenstern: „Morgenseaen", Lied für eine Singstimme mit Orgel. Melopie Nr. 27 aus: „Frühlings- Mayen oder 30 geistliche Lieder", Kiel 1644. 4. Ge- meinde: „Abend und Morgen sind seine Sqrgln"—. 5. Hans Neusiedler: „So wünsch' ich nun ein' gute Nacht", Lied für eine Singstimme mit Orgel. Melodie aus: „Ein newgeordnet künstlich Lautenbuch, ein zwen theyl getheylt", 1536. 6. Robert Volkmann: „Ein geistlich Abendlied" für Chor. Nachgelassenes Werk (Manuskript) — Mitwirkende: Der Kreuzchor. Soli: Frau Charlotte Berling, Konzertsängerin (Sopran) Orgel: Hr. Alfred Sittard. Leitung: Hr. Otto Richter, Königl. Musikdirektor. * Motette in der Frauenkirche, Sonnabend, den 6. November, nachmittags 4 Uhr. 1. Toccata und Fuge in v woll von Johann Sebastian Bach. 2. „Du gabst dem ew'gen Geist die arme Hülle", fünfstimmiger Chor von Georg Vierling, op. 75, Nr. 2. 3. ») „Herr! nun sing' ich dir ein neues Lied", für Mezzosopran und Orgel aus den „Biblischen Liedern" von Anton Dvoiük, op. 99, Nr. 5; b) „Der Herr ist mein Hirte", Psalm 23 sür Mezzosopran und Orgel von Anton Dvorak. 4. Bor- p'el und Gemeindegesang (Mel.: Wer nur den lieben Gott läßt walten): „Wir sollen nicht verloren werden" .... 371, 3. 5. Adagio in L ckur für Violine und Orgel von Johann Sebastian Bach. 6. „Liebster Herr Jesu, wo bleibst du so lange?", geistliches Lied für Mezzosopran und Orgel von Johann Sebastian Bach. 7. „Die mit Tränen säen", Psalm 125, B. 5, für vierstimmigen Chor von Friedrich Kiel (1821—1885), op. 82, II. — Solisten: Frau Paolina Altrocchi, Mezzosopran. Orgel: Hr. Organist Alfred Hottinger. Leitung: Hr. Paul Schöne, Kantor an der Frauenkirche, Seminaroberlehrer für Musik. Virnte (''hromk. * Die deutsche Wehrkraft im Lichte der Medizin. Ein bedeutsames Buch, das Arzte, Offiziere und National- ökouomen in gleicher Weise interessieren dürste, ist soeben zur Ausgabe gelangt Es bettelt sich „Sanitätsstatistische Betrachtungen über Volk und Heer" und hat den Generalstabsarzt der Armee Exzellenz v. Schjerning zum Ve> fassen. In kritischer Weise, gestützt auf ein zuverlässiges Zahlenmaterial, gibt Schjerning einen Überblick über die Grundlagen der deutschen Wehrkraft, über den Gesund heitszustand des Heeres und über den Einfluß des letzteren auf das Volk. Wir entnehmen einem im „Tag" ver öffentlichten Auszuge folgendes: ES muß — so sagt Schjerning — als durchaus unberechtigt bezeichnet werden, aus gewissen Schwankungen der Tauglichkeits ziffer bei den Rekruten auf eine Abnahme der Wehrfähigkeit und damit auf eine körperliche Minderwert gleit der männlichen Jugend zu schließen. Es bedarf allerdings großer Anstrengungen, sie auf der Höhe zu halten und zu verbessern. Abhängig ist die Wehr kraft von der Geburtenziffer und der Säuglingssterblichkeit. In Gegenden mit hoher Säuglingssterblichkeit sind auch die über lebenden vielfach körperlich minderwertig; darum müssen alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit auch im Interesse unserer Volkswehrkraft lebhaft unterstützt werden. Über die wirkliche Ursache der Untauglichkeit entscheiden die bei den Gestellungspflichtigen gefundenen Fehler und Gebrechen. Bei den Einjährig-Freiwilligen überwiegen die eigentlichen Organerkrank ungen, während bei den übrigen Militärpflichtigen äußere Körper« schäden im Vordergründe stehen Von Bedeutung ist der Einfluß der Schuke auf die Diensttauglichkeit. Von den höheren Lehranstalten haben die Landwirtschaftsschulen die größte Zahl Tauglicher ge liefert; es folgen die Privatschulen, Seminare, Handelsschulen, Lberrealschulen, Realprogymnasien, Realschulen, Industrieschulen, Progy-nnasien und Realgymnasien. Am schlechtesten schneiden die Gymnasien ab. Je länger der Schulbesuch, desto geringer die Zahl der Tauglichen unter den Schülern. Besonders ungünstig wirkt auf die körperliche Entwickelung der jungen Leute die Zeit nach der Schule; die Tauglichkeit nimmt immer mehr ab, je mehr Zeit zwischen dem Verlassen der Schule und der Meldung zum Dienst verflossen ist. Daraus ergibt sich, daß neben der Ver- tiesung und Ausgestaltung schulhygienischer Maßnahmen mehr als bisher die gesundheitliche Erziehung der männlichen Jugend nach beendeter Schullausbahn gefördert werden muß. Der Gesundheits zustand des preußischen bez. deutschen Heeres ist — wie Exzellenz v. Schjerning ausdrücklich hervorhebt — gegenüber den Heeren der übrigen europäischen Staaten als sehr günstig zu bezeichnen. Die deutsche Armee weist auch die bei weitem niedrigste Sterbe ziffer aus. Die Todesfälle haben innerhalb der letzten 35 Jahre um etwa 73 Proz. abgenommen. Ebenso hat sich die Selbstmord häufigkeit in den letzten Jahrzehnten ganz erheblich verringert; trotzdem ist die Selbstmordziffer bei uns immer noch erheblich größer als in den fremden Armeen. Nur in der österreichisch-ungarischen Armee sind mehr Selbstmorde zu verzeichnen als in der deutschen. Zweifellos ist die Selbstmordhäusigkeit ein Ausfluß des Volks charakters. In dem letzten Abschnitt weist Prof. v. Schjerning auf den erziehlichen Einfluß hin, den das Heer in ge sundheitlicher und geistiger Beziehung auf das Volk aus übt Es ist — so sagt Schjerning — keine leere Phrase: unser auf der allgemeinen Wehrpflicht beruhendes Heer wesen ist eine gewaltige Schule für das Volk und eine Stätte zur gesundheitlichen Erziehung und Förderung weitester Schichten. Es bestehen feste und innige Be- Ziehungen zwischen Polk und Heer — zum Besten der Nation. Jagd und Sport. * Ihre Hoheiten der Herzog und die Frau Herzogin von Altenburg nahmen am 3. November an der vom Altenburger Renn- und Reitverein veranstalteten Hubertusjagd teil. Zu dieser Jagd war,auch das OsfizierkorpS des Karabinier- Regiments eingeladen worden. Nach etwa 4 Km langer Schleppe konnte Ihre Hoheit die Herzogin 49 Brücke verteilen. Nach der Jagd sand im Herzoglichen Schloß Tafel statt, zu der alle Jagdteilnehmer befohlen waren. * Das Programm für die am 7 November d I. von ^2 Uhr nachmittags an auf der Rennbahn in Dresden-Seidnitz statt findenden Rennen des Dresdner Reitvereins enthält vier Konkurrenzen, zu denen 53 Unterschriften eingegangen sind, und zwar für das Reitpferds-Jagdrennen über 2500 m 28, für das November-Jagdrennen über 3000m 8, für das Maiden- Jagdrennen über 3000 m 10 und für die Dresdner Steeple- Chase über 4000 m 7. Nach den Truppengattungen sind ver treten das Gardereiterregiment mit 13, 18. Husarenregiment mit 4, 17. Ulanenregiment mit 1, 18 Ulanenregiment mit 3, 21. Ulanen regiment mit 6, Karabinierregiment mit 2 und die Artillerie regimenter mit 23 Herren, hierüber im Schlußrennen Hr. General major Krug v. Nidda, Kommandeur der 3. Kavallcriebrigade Nr. 32. In jedem Rennen erhalten die ersten drei Pferde Ehren preise, Nachnennungen sind zulässig. Tas Richtcramt wird Hr. Generalmajor Krug v. Nidda ausüben, an der Wage Hr. Frhr. v. Kap-Herr-Lockwitz tätig sein, während Hr Oberleutnant Frhr v. Strahlenheim das Amt des Starters übernommen hat. * Aas Anlaß des nächsten Sonntag, den 7. November, in Reick stattfindenden Rennens des Reitvereins wird die Staatseisenbahnverwaltung am genannten Tage folgende Sonder- züge verkehren lassen: ab Dresden-Neust. mtttags 12 Uhr 51 Min., ab Dresden Hauptbf 1 Uhr 4 Min mit Ankunft in Reick 1 Uhr 13 Min. nachm, zurück ab Reick 3 Uhr 25 Min. nachm. mit An kunft in Dresden Hauptbf. 3 Uhr 34 Min und in Dresden-Neust. 3 Uhr 44 Min. nachm. Die Sonderzüge halten auch in Dresden Wettinerstr. und in Dresden-Strehlen. Die gewöhnlichen Fahr karten berechtigen zur Mitfahrt. * Seit dem Jahre 1906 ist der Vorstand des Dresdner Rennverein« ohne Unterbrechung in der angenehmen Lage gewesen, sich in den Jahresberichten über die einzelnen Rennjahre mit besonders hervorgehobenen Worten großer Zufriedenheit zu äußern und hierbei ein immer mehr zunehmendes allgemeines Interesse an den rennsportlichen Unternehmungen sestzustellen. Wenn Zahlen Beweiskraft haben, so bieten die in den Jahren 1906—1909 zur Auszahlung gelangten Rennpreise in der Höhe von 212 880 M., 229 930 M., 264 330 M. und nunmehr im Jahre 1909 von 275 680 M. eine sichere Gewähr dafür, daß der Vor stand de« RennvereinS al» Gegengabe für die nie versagende starke Teilnahme der Residenzbewichner unablässig seine Haupt aufgabe darin erblickt, den Dresdner Platz, dem früher schwere Stunden beschieden waren, in den Reihen der großen Rennplätze