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1. Beilage zu Nr. 258 des DktöÜlltk AsiüksiülA Freitag, 5. November 1909. Kunst und Wissenschaft. Zentrottheater. (Kainz-Gastspiel) Als dritte Gastrolle ipielte gestern abend Hr. Josef Kainz den kastili schen König Alfonso den Edlen in dem Grillparzer- schen Trauerspiel „Die Jüdin von Toledo-. ES war für den Unterzeichneten die beste bisherige Leistung in dem diesmaligen Gastspiele des berühmten Künstlers, in- sofern sie am unmittelbarsten warmes, echtes Leben zeichnete. In der Rolle des Orest, dos wurde gestern betont, war Deklamation und Spiel des Künstlers erstarrt in einer Stilisierung, die durchaus ungoethisch ist; in der Rolle des Willy Janikow aber vermißte man in der Dar- stellung durch Josef Kainz den Reiz echter, beseelter Jugend. Ihn hatte er gestern als Alfonso; diese Gestalt glaubte man ihm, glaubte sie ihm auch dort, wo er ab wich von allgemeingültigen künstlerischen Auffassungen, wo seine schauspielerische Individualität ihre eigenen Wege ging. Kainz — daran muß man sich beim Betrachten seine- Spiele- gewöhnen — schafft nie eine Gestalt dem Dichter un- mrttelbar nach; er nimmt immer nur die großen Grundlinien, nach denen sie vom Dichter gezeichnet worden ist, zur Grund- läge seiner Darstellung und erfüllt sie in allen Einzel- zügen mit individuellstem Leben. Wenn man den Künstler monatelang in seinem künstlerischen Wirken ver folgen könnte, so würde man sich vielleicht nicht mehr vor scheinbar so unerhörte Umwertungen dichterischer Werte durch den Darsteller gestellt sehen, wie eS geschehen muß, wenn man, wie bei einem kurzen Gast- spiel, den Künstler in sechs Gestalten an Auge und Ohr gleichsam nur vorübergleiten sieht. Stilisiert in ihrer Art ist jede, die des Willy Janikow so gut ww die des Orest oder wie die des edlen Alfonso. Kaum ein anderer deutscher Darsteller der Gegenwart wird es wagen, den kastilischen König in so wenig einheitlicher Gestaltung zu spielen, wie es Kainz tut, wird es wagen, die seelischen Wandlungen, die dieser König erlebt, in einer Form von sich zu geben, die zuweilen fast die Grenze des Grotesken streift. Und doch liegt in dieser Art etwas bezwingend Großes, das den Zuschauer hinreißt zum Glauben an Kainzens Spiel; das Befremden darüber, daß der Künstler lange Vorgänge auf der Bühne, an denen er auch be teiligt ist, scheinbar interesselos vorübergehen läßt, um plötzlich mit gewaltigem Zuge wiederum alle Handlung an sich zu reißen, hält nicht stand angesichts der Totalität einer seiner schauspielerischen Leistungen, die bewunde rungswürdig bleibt, auch wenn sie nicht schönheitsvoll ist, und angesichts der Totalität einer seiner Sprech leistungen, die voller Großartigkeit ist, auch wenn sie noch so willkürlich mit der Sprache des Dichters verfährt. In der gestrigen Borstellung fand der Künstler wiederum so gut wie keine Unterstützung durch die mit ihm und neben ihm tätigen Darsteller. Nur Frl. Helene Rosner, die Iphigenie des Vorabends, stand als Esther achtunggebietend neben dem illustren Gaste. Dem Frl. Dora Erl als Rahel fehlte zwar nicht der Zauber der Persönlichkeit, Wohl aber die Kraft des Spiels; die Doppelnatur des launenhaften Kindes und des dämonisch den König an sich ziehenden Weibe- kam in der Dar stellung durch die junge Künstlerin nur zu unvoll- kommenem Ausdruck. Ganz ungenügend war Hr. Ernst Groß als Graf von Lara und Frl. Alexandra Wiellegk als Königin; die Szene zwischen diesen zu Beginn des vierten Aktes in der Mitte des kastilischen Landtags nahm sich aus wie die Darbietung eines Liebhaber- oder Vor stadltheaters. Auch der JIaak des Hrn. Willy Heine mann und der Garceran des Hrn. Fritz Hans Kaden waren höchst mittelmäßige schauspielerische Leistungen. W. Dgs. Konzert. (Jacques Thibaud.) Es war ein sehr bedauerliches Zeichen der Zeit, daß der Künstler vor verhältnismäßig nur schwachbesetztem Saale (Vereins. Haus) spielte. Man hätte annehmen können, daß sein Name allein genügt hätte, das musikalische Dresden in größerer Zahl heranzulocken; denn er zählt jetzt ganz zweifellos zu den Ersten der Geigerwelt. Thibaud gehört aber, und daS dürfte der springende Punkt sein, nicht zu jenen, die sich durch eine starke Reklame inszenieren lassen. Er ist dazu ein viel zu ernster Künstler, kein Virtuose im Sinne einer äußerlichen, blendenden Kunst betätigung. Gestern bescherte er uns als wertvollste Gaben Bachs v-moll-Konzert für zwei Violinen und das Mendelssohn-Konzert. Im Vortrag des letzteren steht er nachgerade fast außer Wettbewerb. Mag sein, er spielt eS etwas minder korrekt, tempofreier, wie man es ge wöhnt ist, aber dafür spielt er es mit so blühender ton- licher Schönheit, so überzeugend in seinem schwärmerisch romani schen Ausdruck, daß es Helles Entzücken au-löste. Seltsam, was hat man alles an dem armen Mendelssohn auSzusetzen gehabt, an dem argen Formalisten, und wie hinreißend und unbeschreiblich schön ist doch dieses Lonzert! — Selbst seine Placierung nach Bach hatte ihm nicht- von seiner Wirk amkeit rauben können. Man hatte das v-moll-Konzert des letzteren unlängst von Frl. Matthaes gehört, der ein Frl. Käte Laux am Pulte der zweiten Violine zur Seite stand. Diesmal nahm sie selber deren Stelle ein, und es kommt einem hohen Lobe gleich, wenn man feflstellt, daß sich die junge Geigerin vortrefflich neben Meister Thibaud behauptete. In meisterlichem, rhythmisch belebtem Bortrag wurden die Außensätze geboten, und in dem langsamen Mittel satz durfte man sich an der Hand der wundersamen „unendlichen Melodie- diese- Zwiegesangs in das roman tische Empfinden Altmeister Bachs versenken. Was dann Thibaud noch spielte? Entzückende kleinere Stücke alt- italienischer Meister, darunter eine klanglich sörmlich pikant wirkende sordinierte Musette von Felice Giardini. Schumann mit seinem Abendlied und Wieniawski mit seiner ^ckur-Polonäse bildeten die Schlußnummern der VortragSordnung. Am Klavier begleitete Hr. Rudolf Zwintscher den Konzertgeber. Aber überdies steuerte er auch zur Bortragsordnung drei Stücke eigener Kom position, Klavierpoesien aus einem Zyklus „Südwärts-, bei, Impressionen von koloristischem Reiz und Aufgaben sür einen virtuosen Pianisten mit Modulation- und poetischem, au-drucks fähigem Anschlag, wie es der Bor tragende ist. O. S. Klavier Abenv. (Else Gipser) Zu den jugend- lichen Pianistinnen Dresdens, die mit Ernst und bemerk barer Ausdauer für die stete Weiterentwickelung ihres musikalischen Könnens besorgt sind, gehört seit einigen Jahren Frl. Else Gipser. Der vortrefflichen Schule LeschatitzkiS entstammend, hat sie im Sinne de- franzö sischen „Der Ton macht die Musik- ihre Aufmerksamkeit in erhöhtem Maße der Veredelung des Anschlags und einer Verinnerlichung des Empfindens zugewendet. Zeugni- dafür bot die beifällig begrüßte Wiedergabe der R. Schumannschen „Kreisheriana-, einer Reihe phantastischer Klavierstücke, die^ auf die eigenartige Charakterfigur de- Kapellmeister- Kreisler in einer Erzählung E. Th. A. Hoffmanns Bezug nehmen, und in denen sich das Ideale des CharäkterS mit einer selt samen Art wunderlichen Humors mischen. Unter den Chopin-Borträgen gefiel neben dein glänzenden L-moII- Scherzo besonders das Ois-rnoU.Nocturne, während sich in der Berceuse der erwartete feinere Anschlagsduft zur zeit noch vermissen ließ. Unter den neueren Komponisten namen (Liszt, Rachmaninoff) wuchte Ed. Poldini mit einer Suite „aus der Zeit LouiS des XIV." auf, leicht- gewogene Sächelchen, die man für ein paar gute Stücke aus dem 20. Jahrhundert, etwa von Reger, gerne hin- gegeben Hütte. An der Spitze^ des Programms stand Beethovens lieblich-schlichte 6 ckur-Sonate, die im Rondo- Scherzo eine besonders gefällige, leichtspringende Vor tragsweise erfordert. Wissenschaft. Die Universität^London wird jetzt einen Lehrstuhl für Luftschiffahrt und Aviatik erhalten. Der Ingenieur A. P. Thurston hat den Lehr auftrag erhalten. — Auf die Entdeckung einer neuen Schriftart, die sich auf einem in Kreta ausgegrabenen Diskus befindet, macht Prof. Eduard Meyer in den Sitzungs berichten der Berliner Akademie der Wissenschaften auf- merksam. Es handelt sich um eine von dem italienischen Forscher L. Pernier bei den Grabungen am Palast von Phaestos ans Licht geförderte Hieroglyphen- schrift, die bisher noch auf keinem anderen Denk- mal vorgekommen ist. Es tritt also zu den drei Schriftarten, die aus dem älteren Kreta bekannt sind, der alten „piktographischen" Bilderschrift und den beiden Kursiven, eine vierte, die von ihnen völlig verschieden ist. Auf dem runden Diskus sind die Schriftbilder mit einem wahrscheinlich aus Holz gefertigten Stempel ein gedrückt, und zwar muß es sich um eine Silbenschrift handeln, da die 241 Figuren nur 45 verschiedene Zeichen verwenden. Aus einem menschlichen Kopf in dieser In schrift, der eine Federkrone trägt, sowie aus anderen Anzeichen macht es Meyer wahrscheinlich, daß diese neue Hieroglyphenschrift von den Philistern verwendet wurde, die nach israelitischer Angabe von Kaptor, vermutlich der Insel Kreta, herstammen sollen. Literatur. Aus Leipzig berichtet man: „Das zweite Gebot" betitelt sich ein neues Drama^ das seine erfolgreiche. erKe öffentliche Aufführung vorgestern im Battenbergtheater erlebte. Der Dichter des Werkes ist Dresdner und heißt Hermann Brandau. Bildende Kunst. Die große Kreuzabnahme der St.Nikolaikirche in Kalisch ist jetzt als ein Original- werk des Rubens erwiesen worden. Prof. Graf MycielSki stellt in dem eben erscheinenden Jahresbericht der Gesellschaft zum Schutze polnischer Kunst- und Kultur denkmäler fest, daß dieses Gemälde ebenso wie der ganze Barockaltar 1620/21 von seinem Stifter Peter Zeromski, dem Sekretär des polnischen Königs Sigismund III., direkt aus Flandern und der Werkstatt des Meisters nach Polen gebracht worden sein dürfte. — Der Verein für Deutsches Kunstgewerbe e. B. in Berlin VV 9, Bellevuefirahe 3 (Künstlerhaus), schreibt auf Veranlassung des Tonindustrievereins Belten einen Wettbewerb aus sür Entwürfe zu Kachel öfen. Zulässig sind Entwürfe von folgenden Arten von Ofen: Salonöfen, Wohnzimmeröfen, Speisezimmerösen, Wandkamine, Heizkörperverkleidungen und Dielenkamine. Einsendung bis 7. Dezember d. I, nachmittags 3 Uhr an den Verein. Verlangt werden perspektivische Zeichnungen in etwa einem Zehntel der natürlichen Größe. Zur Ver fügung stehen ein erster Preis von 500 M., ein zweiter Preis von 300 M. und ein dritter Preis von 200 M. Außerdem sind 20 Ankäufe zu je 50 M. vorgesehen. Das Preisgericht besteht aus den Herren Direktor Richard Blumenfeld, Prof. vr. Georg Lehnett, Prof. Bruno Möhring, Geh. Regierungsrat Vr.-Iog Her- mann Muthesius, Fabrikbesitzer Otto Schmidt, Pros. Theo Schmuz-Baudiß. Bedingungen sind vom ausschreibenden Vereine kostenlos zu beziehen. — Bei Rud. Lepke in Berlin werden, wie bereits mitgeteilt wurde, in der Zeit vom 9. bis 16. November die Sammlungen des Frhrn. Adalbert v. Lanna in Prag versteigert werden, über die ein prachtvoll aus- gestatteter Katalog ausgegeben worden ist. Die Samm lungen gehören zu den wertvollsten Privatsammlungen auf kunstgewerblichem Gebiete und enthalten Arbeiten in Emaille und Edelmetall, Miniaturen, Holz, Elfenbein, Wachsarbeiten, Stickereien, Metallarbeiten aller Art und vor allem sehr reiche Schätze aus dem Gebiete der Keramik. Zunächst orientalische Gefäße und spanisch maurische Erzeugnisse, dann Werke des Bernhard Palissy, Majoliken, Töpferarbeiten aus Österreich, Schlesien und Nürnberg, insbesondere eine reiche Sammlung von niederrheinischen und nassauischen Steinzeugen, Wedgwood und Delfter Arbeiten sowie Porzellane von Wien, Meißen, Berlin, Nymphenburg, Sevres rc., auch chinesische und japanische Erzeugnisse. Der Katalog ist so außerordentlich reich illustriert, daß er eine zuverlässige Übersicht über den Inhalt der Sammlungen gibt und keineswegs bloß mit einzelnen Stücken hervortritt. Musik. Richard Strauß hat dieser Tage seinem Verleger gegenüber nähere Angaben über seme neue Oper gemacht. Zu dem neuen Werk hat, worauf ja schon mehrmals hingewiesen worden ist, Hugo v. Lof- mannsthal das Buch geschrieben, da» den Titel führt „Stella und der Stern". Der Komponist ist sich aber bisher noch nicht darüber schlüssig geworden, ob er diesen Namen auch der Oper geben wird. Die Oper selbst ist noch nicht vollendet, und da Strauß auch noch anderen musikalischen Verpflichtungen nachkommen muß, so kann heute noch nicht gesagt werden, wann er die letzte Hand an das Werk legen wird. Infolgedessen sind auch noch keine Verhandlungen darüber gepflogen worden, wo die Uraufsühmng des Werkes stattfinden soll. — Unter dem Vorsitz des Grafen Hochberg tagte in Görlitz daS Komitee für das Schlesische Muslkfest. Es wurde beschlossen, das nächste Musikfest im Jahre 1911 in der inzwischen fertiggestellten neuen Stadthalle ab zuhalten. Die Vorbereitungen sollen bereits in nächster Zeit erfolgen. — Aus Berlin wird gemeldet: Engelbert Humper dinck, dessen Oper „Königekinder" vom New York Metropolitan Opera House zur Aufführung angenommen wurde, wird sich zur Aufführung nach New dort begeben. — Der Generaldirektor Gatti-Casazza vom Metropolitan Opera House in New Hort hat mit Caruso einen neuen fünfjährigen Vertrag ab geschlossen, also den noch laufenden zweijährigen, von Conried herrührenden Vertrag um drei Jahre verlängert. Theater. Die Heilung von Hedwig Mangel, die sich bekanntlich in einem Berliner Sanatorium be findet, macht weiter gute Fortschritte. Man darf also hoffen, daß die Künstlerin in einigen Monaten die An stalt wird verlassen können. * Die Ausstellung japanischer Farbenholz, schnitte in der König!. Kunstgewerbe-Bibliothek, Eliasstraße 34, I, bleibt noch sür den Monat November geöffnet, da sie allgemein ein lebhaftes Interesse erregt. Neuerdings ist die Ausstellung um eine größere Anzahl Neudrucke von alten Platten vermehrt worden, die viel leicht nicht mit gleicher Sorgfalt ausgeführt sind, wie die alten von den Künstlern selbst hergestellten und denen auch die Patina deS Alters und der Farbe fthlt, wohl aber geben diese einen vollständigen Überblick über die eigenartige Kompositionsweise und Farbengabe der alten Meister. Die Ausstellung umfaßt jetzt etwa 1000 Blatt, darunter ungefähr 650 zum Teil sehr selten oder gar nicht weiter vorkommende alte Drucke. Unter den letz- teren sei hervorgehoben ein Holzschnitt von Kunitora mit der Abbildung des Ateliers eines der bekanntesten Meister, des Toyokuni I. (1769 bis 1825), auf dessen Firmenschild sich ein Verzeichnis seiner besten zehn Schüler befindet, darunter auch der Name seines Hauptschülers Kunisada, der sich später nach ihm Toyokuni II. nannte. Von letzterem enthält die Ausstellung eine große Anzahl Dar stellungen, die von großem Interesse sind durch den Reichtum ihrer Komposition und durch den tiefen Einblick, den sie in die Kultur und das Familienleben der Japaner gewähren. Erwähnt sei ferner eine Folge von zwölf Blättern von Utamaro (1754 bis 1806), die in fort- .schreitender Reihe (von rechts nach links zählend) die einzelnen Phasen der Seidenzucht vom Einsammeln der Eier des Schmetterlings bis zum Weben des Stosses zeigen. Durch Einfügung der vorerwähnten Neudrucke wird der Überblick über die Gesamtkunst des japanischen Farbenholzschnitts wesentlich verbessert; die Ausstellung enthält Blätter von rund 100 Künstlern aus der Zeit von etwa 1670 bis 1800. * über den wissenschaftlichen und künstlerischen Ent wickelungsgang des Münchener Architekten German Bestelmeyer, der bekanntlich als Nachfolger Fritz Schu machers in den Lehrkörper unserer König!. Tech nischen Hochschule berufen worden ist, ist das Folgende mitzuteilen: Bestelmeyer war von 1900 bis 1902 Bau- ^mteassessor in Regensburg und erhielt dort den Alum- neumsumbau, Kirchenrenovationen und die Ausführung einer Privatvilla übertragen. Im Jahre 1902 kam er an das König!. Landbauamt München. Sein erster Auftrag war dort das CH mische Institut an der Technischen Hoch schule. Es folgte der Neubau für die Flurbereinigungs kommission an der Liebigstraße, ein schöner, moderner Bau, der überraschend aus neue Wege in der Architektur der Staatsgebäude hinwies. Im Jahre 1905 wurde er zur Leitung der Universitätsneubauten berufen und lat in diesem imponierend schönen Werke sein Können her- vorragend bewiesen. Wiederholt war Bestelmeyer auch Sieger in Architekturkonkurrenzen, und zusammen mit dem Münchner Bildhauer Albertshofer auch Preisträger in einer Anzahl von Wettbewerben für Brunnen und Denkmäler. In der Ausstellung „München 1908", bei der er in verschiedenen Ausschüssen tätig war, schuf er den Friedhof, das Cvlumbarium und die Steinschule * Die Dresdner Gesellschaft zur Förderung der Amateurphotographie hielt am vergangenen Montag im Künstlerhause unter dem Vorsitze des Hrn. Rentner E. Frohne ihre 235. ordentliche Sitzung ab. Den Abend füllte ein Vortrag des Hrn. Wilh. Böhle aus, der die aus dem Invicta Preisausschreiben der Firma Unger u. Hofmann stammenden und auf der Jnvictaplatte heraestellten Aufnahmen in herrlichen Lichtbildern mit treffenden Erläuterungen vorführte. Die Bilder sind von namhaften Amateuren verschiedener Länder hergestellt worden und legen beredtes Zeugnis dafür ab, daß die Jnvictaplatte ein vorzügliches Arbeitsmaterial ist. Be sonders hervorzuheben war eine Reihe von Stimmung^, bildern aus Danzig. Der Redner schloß seinen mit leb haftem Beifall aufgenommenen Bortrag mit der ernsten Mahnung an die Mitglieder, auch ihrerseits mit allen Kräften die Bestrebungen der Gesellschaft zu fördern und sich an den Veranstaltungen verschiedener Art recht zahl reich zu beteiligen. Der Borsitzende forderte die Mit glieder auf, der Gesellschaft Diapositive zur Zusammen stellung eine- Lichtbildervortrag- zu überweisen. Aus gestellt waren die Papierpositwe der Bilder au» dem Wettbewerb, ferner eine Anzahl von Bildern, die BereinS- mitglieder auf den al- Probe verteilten Jnvictaplatten gemacht hatten, sowie eine Anzahl prachtvoller Stereo diapositive von Rie. Andrewjew-Cerpuohow, Rußland, die mit großem Interesse besichtigt wurden. * Nächsten Montag wird der König!. Sächsische Altertum-verein nach der, gewohnten Sommer-