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Bücher- »mV Zeitschristenschau. Prachtwerre. Wir hatten zu Anfang d- I. Ver- anlassung, auf die herrliche Bibelausgabe hinzuweisen, die im Verlage von George Westermann in Braunschweig erscheint. Der Zweck des Werkes ist nicht die Vermehrung der Bibelausgaben überhaupt, denn an diesen ist kein Mangel, sondern die Schaffung einer Ausgabe, welche die Bibel als Meisterwerk der Weltliteratur zeigt. Die Ver lagshandlung hat sich für die Auswahl des Inhalts des Werkes die Tätigkeit eines ausgezeichneten Kenners der hebräischen Dichtung, deS Braunschweiger Orientalisten F. Rahlwes und für die künstlerische Ausschmückung der Ausgabe die Mitarbeit des bekannten Zeichners E. M. Lilien gesichert. Rahlwes macht zur Grundlage seiner Textbearbeitung die Übersetzung des Alten Testa ments durch den Straßburger Theologen Eduard Reuß („Das Alte Testament", übersetzt, eingeleitet und er läutert, Braunschweig 1892—94, 7 Bände); aber er über nimmt diese Übersetzung nicht Wahl- und kritiklos, sondern folgt den Ergebnissen, welche die neuere Forschung in bezug auf die Form der hebräischen Dichtung zu ver zeichnen hat. Reuß stand den Versuchen, die Gesetze der hebräischen Metrik zu finden, sehr zweifelnd gegenüber; er war der Meinung, daß die alten Israeliten eine eigentliche Metrik nicht gekannt haben. Dieser Standpunkt ist heute nicht mehr aufrechtzuerhalten, und indem Rahlwes für seine Überarbeitung der Reußschen Übersetzung sich das zunutze macht, was bisher die Erforschung der hebrä ischen Metrik als Ergebnis gezeitigt hat, dient er neben der Dichtkunst auch der Philologie. Dieser zweite Band der „Bücher der Bibel" — wie Rahlwes sein Werk nennt — bringt die Psalmen, die Klagelieder und das Hohelied; sjeder dieser Teile wird von einer Einleitung begleitet, die vortrefflich in den Geist der behandelten Bibelteile einführt. Auf der Höhe de- Texte- steht natür- lich auch der künstlerische Schmuck und die Ausstattung, die E. M. Lilien dem Werke gegeben hat. Zu den in wundervollen Federzeichnungen wiedergeaebenen Voll bildern hat der Künstler seine Studien an Ort und Stelle, im Heiligen Lande selbst, gemacht, und für die Um rahmungen der Seiten »c. verwendet er ornamentale Entwürfe, die im Geiste altisraelitischer Kunstübung ge- Eintritt ist frei. Bortragsordnungen mit dem Text der Gesänge werden am Laupteingang au-gegeben. * Montag abend findet der Kompositionsabend von vr. Hugo Daffner unter Mitwirkung von Sanna van Rhyn (Gelang) und de- Leipziger Gewand hausquartetts im Palmengarten statt, vr. Daffner ist in den Jahren 1904/05 bereits in Wien und München mit Erfolg öffentlich aufgetreten. — William Pitt Ehatham veranstaltet am 29. Oktober im kleinen Saale des Gewerbehauses einen eigenen Liederabend. — Frieda Trodler-Striegler gibt wieder einen Lieder abend. Er findet unter Mitwirkung von Johanne- Striegler (Violine) und Curt Striegler (Klavier) am 30. Oktober im Palmengarten statt. — Prof. Emil Sauer veranstaltet am 6. November im Palmen garten ein Konzert. (Karten bei F. Rie-, Kaufhaus.) * Dienstag, den 12. Oktober, abends 8 Uhr findet im Künstlerhaus die mehrfach erwähnte Vorlesung von Alice Politz, ein Schillerabend, statt. (Karten nur in Karl Tittmann- Buchhandlung, Prager Straße 19.) * Volkstümliche Kunstabende. Die Reihe der volkstümlichen Komponistenabende wird Sonntag, den 17. Oktober, abends N8 Uhr im Vereinshause er öffnet mit einem Marschner-Ritter-Abend. Es wird interessieren, den großen Dramatiker Marschner auch als Lieder- und Kammermusikkomponist kennen zu lernen. Alexander Ritters Lebensgang hat Bedeutung durch die Freundschaft mit Richard Wagner und seinen Einfluß als Lehrer auf Richard Strauß. (Siehe auch Ankündigungsteil.) * Gerhart Hauptmann wird Sonntag, den 24. Ok- tober, im Vereinshaussaale außer Bruchstücken aus älteren Dramen einige Szenen aus zwei unveröffent lichten dramatischen Arbeiten, Kapitel aus einem unge druckten Roman (bekanntlich ist überhaupt noch kein Roman Hauptmanns erschienen) und eine Anzahl von Gedichten vortragen. (Karten nur in Carl Tittmanns Buchhandlung, Prager Str. 19.) * Waclaw KochanSki, ein glänzender Vertreter der Sevcikschen Methode, wird in seinem Konzert Donnerstag, den 21. Oktober, abends ^8 Uhr im Palmengarten folgende Kompositionen spielen: Tartini, 6-moll-Sonate; Bach, 6-moII-Sonate; Wormser, Romanze; Hubay-Sarasate, Habanera; Chopin Wilhelms, Nokturne Ls Dur; Wieniawski, Polonäse v Dur; Saint-Savns, Rondo Capriccio. — Zum ersten Kammerkonzert von Emil Kronke mit dem Leipziger Gewandhaus- Quartett, 26. Oktober im Künstlerhaus, hat Hr. Hof konzertmeister Prof. Wille (Cello) seine Mitwirkung zu gesagt. — Frl. Veronica Fehrmann wird am 27. Oktober im Palmengarten Lieder von Mozart, Schubert, Tschaikowsky, Rubinstein und Rachmaninow singen, denen einige französische von Vidal, Chaminade und Delibes folgen. — Das Programm des volkstümlichen Lieder und Arien-Abends, den Kammersänger Edmund Glömme Donnerstag, den 28. Oktober, gibt, enthält Gesänge von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Mendels sohn, Schumann, Wagner und Strauß. — Die Trio vereinigung Bachmann-Bärtich - Stenz spielt in ihren vier Kammermusikabenden: I. Haydn, Trio O Dur; Mozart, Trio L Our op. 2; Beethoven, Trio 6 vur op. 1 und 2; II. Bossi, Trio v-vur ox>. 107; Noren, Violin- sonate moll; Franck Trio Lis-moU op. 1; III. Schu mann, Phantasiestücke ox. 88; Rachmamnow, Cellosonate 6-woU; Tschaikowsky, Trio ^-mol! op. 50; IV. Saint- Saöns: Trio Lvnr op. 18; Brahms, Trio 6-moU ov. 101; R. Strauß, Klavier-Quartett 6-moU op. 13. — Ignaz Friedmann wird an seinem Klavierabend Dienstag, den 2. November, nur Kompositionen von Liszt spielen. (Katten bei H. Bock, Prager Straße 9.) * Der Verein Volkswohl veranstaltet morgen, Sonntag, nach mittags ^4 Uhr im Naturtheater des Heideparks die letzte Schauspielaufführung. Zur Darstellung gelangt das beliebte Lustspiel „Der AllerweltSvetter" von Roderich Benedix. — Abends 8 Uhr gelangt im BolkSwohlsaal Ostra-Allee, Eingang Trabantengasse: „Othello" von Shakespeare zur Aufführung. Die Theaterkasse ist nachmittags von 1 Uhr an geöffnet. halten sind. So wird — alles in allem — in diesen „Büchern der Bibel" ein Werk dargeboten, das nicht nur geschaffen ist, seinem Besitzer poetische Erquickung, sondern auch künstlerischen Genuß darzubieten: es ist ein Buch, das im edelsten Sinne des Worte- ein Freund der Familie sein darf und sein wird. Der Preis des soeben erschie nenen zweiten Bandes de- Werkes beträgt 10 Matt. YS. * Bor uns liegt ein eigenartiges Werkchen von Georg Tamme in elegantem, modernem Gewände, da» den Titel führt: „365 Gedanken. Alltägliches und NichttäglicheS." DaS Buch, Sedezformat, ähnelt einem Laienbrevier) es ist rot gebunden und typographisch gut ausgestattet, auf Büttenpapier in schwarzer und roter gotischer Schrift gedruckt, kurz, es ist ganz modern in der äußeren Erscheinung wie auch in seinem gedanklichen Inhalte. ES hat sich im gebildeten Publikum bereits viele Freunde erworben, was daraus hervorgeht, daß es bereits in 5. Auflage erscheint; die früheren Auflagen führten den Titel: „Denkmünzen und Denkzettel". Das Buch enthält in aphoristischer Form ein gutes Teil moderner Weltweisheit; die treffenden Bemerkungen und geistreichen Paradoxen, in denen der Verfasser seine Ansichten über fast alle Gebiete des modernen Lebens, Denkens und Strebens niedergelegt hat, geben beredtes Zeugnis dafür, daß sie nicht am Schreibtische, in der Studierstube ersonnen, sondern Erlebtes wiedergebend, der geistige Niederschlag einer langen Lebenserfahrung und scharfer Beobachtung sind. In gefälliger Form, auch gewürzt durch Humor und Satyre, trägt der Verfasser vor, was er zu sagen hat und das ist sehr viel. Wir möchten in nachstehendem einige kleine Stichproben aus dem reichen Inhalte herausgreifen: „Unsterblich ist das Weltall, ein Teilchen davon sind wir; also auch unsterblich." — „Liebenswürdig nennt man den, welcher lächelnd dem anderen eine Lüge; — „grob den, welcher ihm die Wahrheit sagt". — „Die geistvollsten Antworten gibt man stets, wenn es zu spät ist." — „Wenn die Taten reden, kann der Mund schweigen". — „Einem schönen Weibe kann man alles, einem geistreichen — vieles, einem häßlichen nichts verzeihen. — Diese Proben dürften genügen, um den Inhalt des Werkes knapp zu skizzieren. Wir können das hübsch ausgestattete Büchlein unseren Lesern bestens empfehlen, besonders dürfte es Freunden der neuzeitlichen Weltanschauung als Geschenk sehr willkommen sein. * Von vr. Wilhelm Neutra, dem bekannten Wiener Nervenarzt, gelangt Ende dieses Monats im Ber- läge von Heinrich Minden, Dresden und Leipzig ein Werk betitelt: Briefe an nervöse Frauen zur Aus- gäbe. Der Band enthält Briese an eine Braut, an eine Tochter, an eine Schiffbrüchige, an eine unverstandene Frau rc. rc., kurzum Briefe, die aus der Praxis des viel beschäftigten Arztes hervorgegangen sind. Mannigfaltiges. Aus dem Reiche. * Wie die „Köln. Ztg." mitteilt, hat das Reichs- schatzamt die Reichshauptkasse benachrichtigt, daß die Zahlung der Gehälter, der Pensionen und der Hinterbliebenenbezüge fortan auch auf Postscheck konto erfolgen darf. Da indessen die Postscheckämter nicht in gleicher Weise wie die Bankhäuser die Ver- pflichtung übernehmen könnten, der Reichskasse die über wiesen erhaltenen Beträge wieder zuzuführen, falls der Bezugsberechtigte den Fälligkeitstag nicht erlebt habe, so werde diese Art der Überweisung bloß für die im Dienste befindlichen Bezugsberechtigten ohne weiteres, für andere aber nur nach vorheriger Einsendung der vorschriftsmäßigen Empfangsbescheinigung zugelassen. Die Überweisung der Beträge habe durch Zahlkarte zu ge schehen. Sollte für die Reichshauptkasse ein Postscheck konto eröffnet werden, worüber Verhandlungen schweben, dann habe die Überweisung nach 8 7 der Postscheckordnung zu erfolgen. Hierbei können die Gutschriften für mehrere Empfänger in einer Überweisung zusammengesaßt werden. Der preußische Finanzminister hat die Verfügung den König!. Regierungen zur entsprechenden weiteren Ver- anlassung wegen der von den Nachgeordneten Kassen für Rechnung des Reiches zu leistenden Zahlungen übermittelt und zugleich genehmigt, daß auch bei den für preußische Rechnung erfolgenden Zahlungen von Diensteinkünften der aktiven Beamten, Ruhegehalts- und Hinterbliebenen- bezügen in gleicher Weise verfahren wird. * Soeben ist in dem Militärverlage von Zuckschwerdt u. Co., Berlin, die Einteilung des deutschen Heeres und der Marine erschienen, die, nach amtlichen Quellen bearbeitet, nicht nur für den Angehörigen des Heeres und der Marine, sondern auch für das große Publikum, vor allem für die Geschäftswelt von großem Interesse ist. Da infolge der häufigen Veränderung in der Armee die Einteilung halbjährlich neu erscheinen muß, so hat diesem Umstande der Verlag durch einen sehr billigen Preis — 60 Pf. — Rechnung getragen. Die Einteilung enthält: Hauptquartier, Kriegsministerien, Generalstab, Adjutanten, der deutschen Fürsten. Armeeinspektionen, Gliederung sämtlicher Armeekorps mit den Namen sämtlicher Vorgesetzten einschließlich Regiments-, Bataillons- und Abteilungskommandeure, Generalinspektionen bez. Inspek tionen der Kavallerie, Feldattillette und Fußartillerie, Ingenieure, Pioniere, der VerkehrStruppen, des Train, Feldzengmeisterei, Technische Institute. Sanitätsinspek- tionen, Gouvernements, Kommandanturen und Garni sonen, Truppenübungsplätze, Bekleidungsämter, Militär-, Erziehung»- und Biwungswesen, Inspektionen der Jn- fanterieschulen, der Militärischen Strafanstalten, de» Militärveterinärwesens, Reichs-Militärgettcht, Verzeichnis der Regimenter und selbständigen Bataillone des stehen den Heeres mit Standorten der Regimentsstäbe, Kaiser!. Manne, Kaiser!. Schutztruppen. * Ll(Berl. Morgenbl) Berlin, 9. Oktober. Die er mordete Gräfin Strachwitz erwarb nach ihren eigenen Angaben in ihrer Tätigkeit ein Vermögen von 60000 M. (Berl. Morgenbl.) Berlin, 9. Oktober. Der kürzlich in Bremen verhaftete Postassistent Bornmann au» Dirschau, der nach Unterschlagung von 30000 M. die Flucht ergriffen hatte, verjubelte in Berlin in Gesellschaft von drei Damen an einem Tage mehr al» 10000 M: Die Polizei stellt Nachforschungen nach den drei Damen an. (Berl. Morgenbl.) Berlin, 9. Oktober. Ein Witt hatte zwei Zuhälter, die wegen eine» Mädchen» in Streit geraten waren, auf die Straße gesetzt. Hier ent spann sich infolgedessen eine blutige Schlägerei. Acht bi» zehn Zuhälter stachen mit ihren Messern blindlings um sich. E» bedurfte eine- nicht unbeträchtlichen Schutz mannsaufgebot», um den Ausschreitungen ein Ende zu machen. Vier Zuhälter wurden verhaftet. (Bett. Morgenbl.) Berlin, 9. Oktober. Ein 32jLH- riger Briefträger, der Wertbriefe geöffnet und ihre» Inhalt- beraubt hatte, bedrohte in angetrunkenem Zu stande Frau und Kind mit einem Brotmesser, sodaß sie zur Polizei eilten. Als sie in Begleitung zweier Schutzleute zurückkehrten, beging der Briefträger Selbst mord. (W.T.B.) Kiel, 9. Oktober. Die „Yrankf. Ztg." meldet: Der Werftprozeß über die Riesenunter schleife werde am 1. November vor einem besonderen Schwurgerichte zur Verhandlung kommen. (Mgd. Ztg.) Rostock, 8. Oktober. Auf dem Haupt- bahnhof wurden heute mittag zwei Seeleute vn. haftet, die verdächtig erscheinen, den Mord an de« Pastor Vermehren und ferner Frau auf Rügen au», geführt zu haben. Der Alibibeweis des einen Seemann» mißlang; es konnte ihm nachgewiesen werden, daß er am Tage deS Mordes auf Rügen wellte. Ob er al» Täter in Frage kommt, ist noch nicht festgestellt. Ter andere Seemann konnte sein Alibi nachweisen. (W.T.B.) Güstrow, 8. Oktober. In dem Pro- zesse gegen die Modistin Auguste Zobel aus Berlin wegen Ermordung der Opernsängerin Barthold in Rostock wurde die Angeklagte wegen Mordes zum Tode verurteilt. (Berl. Morgenbl.) Hanau, 8. Oktober. Die unter dem Namen „Carla Mira" am Stadttheater wirkende Sängerin Giutscheck vergiftete sich mit Leuchtgas und wurde bewußtlos ins Krankenhaus gebracht. Ter Grund zu der Tat soll Liebeskummer sein. Auch heißt es, daß sie durch eine abfällige Kritik ihrer Leistungen gemütskrank wurde. Aus vem Auslande. (W. T. B.) Agram, 8. Oktober. Hier wurde heute vormittag 10 Uhr 59 Min. ein mittelstarkes Erdbeben verspürt, das in einem Umkreise von 200 Km bemerkbar war Auch aus Slawonien wird ein Erdbeben gemeldet, ebenso aus den an Kroatien grenzenden ungarischen Ort schaften. Nirgends ist bedeutender Schaden angerichtet. (W.T.B.) Paris, 9. Oktober. Der vorgestern unter dem Verdacht der Spionage verhaftete deutsche Sprachlehrer Nauhann aus Westfalen wurde wieder freigelassen, nachdem die Polizei festgestellt hatte, daß er ein harmloser Tourist ist. (W.T.B.) Paris, 9. Oktober. In Versailles wurde gestern eine englische Dame namens Hinselwood wegen Spionageverdachts verhaftet, weil sie von einem Artilleristen Aufklärungen über einen von ihr mit gebrachten Plan verlangt hatte. (W. T. B.) Brüssel, 8. Oktober. Die dritte Internationale Konferenz für Vereinheitlichung des Seerechts hat heute ihre Arbeiten beendet und eine Einigung hinsichtlich der Hilfeleistung bei Schiffs unfällen geschaffen. Die Frage der Verantwortlichkeit des Schiffsreeders sowie die Fragen der Schiffshypotheken und Schiffsprivilegien wurden durchberaten, um den bei der Konferenz vertretenen Ländern Material zur Auf stellung von Entwürfen zu geben. In sechs Monaten soll die Konferenz wieder tagen. (Berl. Morgenbl.) Bern, 8. Oktober. Zum Ver treter Deutschlands am Preisgerichte des Welt telegraphendenkmals hat der Schweizer Bundesrat den Prof. Breuer in Berlin gewählt. (W.T.B.) Topeka (Kansas), 8. Oktober. Bei Santa Fö fuhr ein mit Arbeitern besetzter Zug mit einem Güterzuge zusammen. Dabei wurden zehn mexikanische und fünf andere Arbeiter getötet und zehn verletzt. Arbeiterbewegung. (W.T.B.) Douarnenez (Dep.Finistöre), 8. Oktober. Die sardinischen Fischer und die Arbeiter in den Fischwarenfabriken veranlaßten die in den Betrieben arbeitenden Frauen gestern nachmittag zur Arbeits einstellung. Bei einem Zusammenstöße zwischen Streikenden und der Gendarmerie wurden der Präsekt und ein Polizeikommissar mißhandelt und ein Gendarmerie hauptmann verwundet. Auch 15 Fischer und mehrere Frauen wurden verletzt. Volkswirtschaftliches. - In da» Handelsregister ist eingetragen worden: Tie offene Handelsgesellschaft Max Rinke u. Co. in Dresden ist aufgelöst, der Gesellschafter Karl August Emil Rinke ausgeschieden, der Kaufmann Emil Willy Max Rinke führt da» Handelögeschäst und die Firma sott (Nöthnitzer Straße 22); — betreffend die Firma Zigarettenfabrik „Juwel" Iuliu» Seck inDre»den: Die dem Kaufmann Julius August Otto erteilte Prokura ist er loschen; — die Firma H. Warnack in Dresden ist erloschen. Q Die Aktien und Vorzugsaktien der Thodeschen Papier fabrik, Aktiengesellschaft zu Hain»berg b.Dresden bleiben auch für 1908,09 wieder dividenveto». O Die erst im vorigen Jahre erneut einer Sanierung unter zogene Jaeobiwerk-Aktiengesellschaft in Meißen hat für 1908/09 eine Erhöhung ihrer Unterbilanz von 43800 M. auf etwa 113 000 M. zu verzeichnen. (W. T. B.) Berlin, 9. Oktober. Die Zeichnung auf die Aktien der SouthWestafriean-Company ist wegen enormer Überzeichnung heute morgen alsbald nach Eröffnung geschlossen worden. * Berliner Börsenbericht vom 9. Oktober. (Fonds börse.) Die Tätigkeit der New Yorker Börse und die mißlichen Verhältnisse deS Geldmärkte» brachten heute bei Eröffnung de» Verkehr» eine Fortsetzung der Realisierungen, so daß die Kurse teilweise mit recht empfindlichen Einbußen einsetzten. Am be deutendsten waren diese am Montanaktienmarkte. Banken gaben bi» zu LH, vereinzelt wie bei der Diskontogesellschaft über 1 H nach. Amerikaner waren auf New Hott gedrückt. Luch Elektrizität»werte litten erheblich. Rach den ersten Umsätzen