Reichenbach im Voigtlande. 12 Reichenbach im Voigtlande verdankt ebenfalls dem wackern Commandantm seiner Communalgarde, dem als Obcringcnicur bei der Ueber- brückung des Göltzschchals bekannten Hauptmann von der Armee Wilke seine Haltung in den wonnclosen Tagen des Wonnemonds. Die Demokraten der Nachbarstädle Mylau, Netzschkau und Elsterberg hatten sich zu gemein samem Handeln verbunden; ihnen gesellte sich eine Masse von Eisenbahnarbcitem bei, und nöthigte in ihrer impo- nirenden, tobenden Menge dem Stadtrathe die Aner kennung der provisorischen Regierung in Dresden ab, drang auch auf Anordnung eines massenhaften Zuzug« dahin, und forderte, wenn die Communalgarde sich des Anschlusses weigere, deren Waffen. Das aber wurde ver weigert, und die zuverlässige 1. Compagnie in der Stille gesammelt. Schon dies brachte einen panischen Schreck unter die Maulhelden, die sofort au« einander liefen, und die Communalgarde ruhig das Rachhaus besetzen ließen. In dieser Stellung hielt die letztere die souveraincn Helden vom 5. — 7. früh nieder. Kaum hatte aber der Com- marckant, da von Außen nichts zu fürchten war, die Communalgarde abtreten lassen, als die inner» Ruhestörer, einige Hundert, meist Betrunkene, das Rathhaus füllte«, Waffen, Geld und Munition verlangten, und sich zum Marsche nach Dresden rüsteten. So erpreßten sie einzelne