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und Seiten Menden Berichten und Stimmung-bildern «u» Newcastle Ausdruck findet. Die „Daily Mail nennt Lloyd George einen „falschen Propheten- und sagt, daß seine Reden mit Trauer und Entrüstung von allen rechtlich denkenden Menschen würden gelesen werden. Der Schatzkanzler de- britischen Reiches habe gewagt, britischen Wählern gegenüber den Ton des ^Demagogen an der Straßenecke anzuschlagen, als ob britische Wühler eine Bande von Strolchen wären, die nur auf die Ge legenheit lauern, ein Hemd von der nächsten Bleiche zu ^hlen. DaS war eine Entehrung seiner selbst und eine Beleidigung seiner Zuhörer-. Die „Morning Post- erklärt, Lloyd George könne gar nichts oen Konser vativen Angenehmere» tun, al- jeden Tag eine solche Rede zu halten, denn das müsse dem Budget das Volk entfremden. Der „Standard- greift einen Satz aus der Rede heraus, in dem die Hoffnung einer Verbreitung der Ideen der internationalen Friedens ausgesprochen wird und ruft aus: „Das ist des Schatzkanzlers Antwort für die Hunderttausende, die nach Brot und Arbeit schreien! Internationale Friedenstdeen! Hr. Lloyd George soll sich doch mal bei seinem Kollegen Churchill erkundigen, wie es damit in Deutschland steht.- Der „Daily Tele graph- stellt fest, daß Lloyd George mit seiner Rede in Newcastle endgültig die „Gironde verlassen habe und zu den Jakobinern übergegangen sei, und zitiert zum Be weise parallele Beispiele aus der französischen Revolution". „Ein Ultimatum an das Oberhaus-, nennt der „Daily Chronicle" die Rede des Schatzkauzleis. „Wer soll regieren, die Lords oder das englische Bolk?" fragt der „Leader". Die „Daily News" fassen die durch die Rede in Newcastle so scharf gekennzeichnete Lage in folgende Worte zusammen: „Eine Partei will importierte Waren, meist Rohmaterial, von dem unsere Industrie abhängt, und die Nahrungsmittel der Arbeiter besteuern, die andere Partei will die nötigen Geldmittel durch Be steuerung übermäßigen Reichtums, von Erbschaften und durch eine Abgabe von selost erwachsenen Landwerten aufbringen." Zu den Besuch-reifen de» Zaren. Wie dem „Berl. Tgbl.- aus Konstantinopel be richtet wird, hat der Zar den Gedanken an den Besuch in Konstantinopel oder des Sultans endgültig aus ver schiedenen Gründen aufgegeben, bei denen auch religiöse Rücksichten mitspielten. Die Fahrt zum Besuche beim Könige von Italien wird daher jedenfalls auf dem Land wege unternommen werden. In keinem Falle sollen Dardanellen und Bosporus berührt werden. Bou der französischen Armee. (W.T. B.) Paris, 12. Oktober. Infolge der von dem Abg. Berry angekündigten Anfrage hat der Kriegsminister tue Befehlshaber der Armeekorps beauftragt, die Anzahl aller vorbestraften Leute der Jahrgänge 1906/1907 sowie der über sie im Laufe der Dienstzeit verhängten Strafen mitzuteilen. von de« holländischen Anarchisten. (W.T. B.) Amsterdam, 11. Oktober. Vor dem spanischen Konsulat veranstaltete gestern abend eine wahrscheinlich aus Anarchisten bestehende Menge lärmende Kund- gedungen gegen die Verfolgung Ferrers durch die spani sche Regierung. Die Manifestanten sangen aufrührerische Lieder und versuchten, allerdings vergeblich, das Wappen schild des Konsulats Herunterzureißen. Die Polizei zer streute schließlich die Ruhestörer. Bon der neuen bulgarischen Staatsanleihe. Wie der „Bossischen Zeitung- aus Sofia berichtet wird, ist die zuversichtliche Stimmung weaen der neuen bulgarischen Staatsanleihe ein wenig gesunken, wahr scheinlich infolge neuer Berichte des Finanzministers Sa- labaschew. Es ist noch nicht klar, wie sich die kompe tenten französischen Minister bei der Besprechung der Formen sür die Zulassung der Kotierung der aufzu nehmenden bulgarischen Anleihe an der Pariser Börse gegenüber den Bedingungen der Bankengruppe, welche die französische Industrie leer ausgehen lassen würden, stellen. Von ministerieller Seite werde erklärt, daß die jetzige Regierung entweder keine Anleihe oder nur zu den bereits gemeldeten Bedingungen abschließen werde. Zur Verurteilung de- spanischen Anarchisten Ferrer. Wie der „Agence Havas- über Cerböre gemeldet wird, soll Ferrer, falls nicht ein Gegenbefehl ergeht, am Mittwoch abend erschossen werden. Der Verteidiger Ferrers ist verhaftet worden. Zur Lage in Griechenland. (Agence Athöne.) Athen, 11. Oktober. Der Ministerpräsident Mavro michalis erklärte in der heutigen Kammersitzung, niemals habe die Regierung die Macht unter schwierigeren Um ständen übernommen. Der Sturmwind der Anarchie habe zwar nicht alles umzuwerfen vermocht. „Wir sind glücklich-, fuhr der Ministerpräsident fort, „daß wir die Ordnung aufrechterhalten und die Ruhe der Gemüter wieder Herstellen konnten. Die von allen Seiten aus- gedrückten Wünsche decken sich mit den Grundsätzen, die wir immerdar mit Festigkeit aufrechterhalten haben. Wir sind alle von dem heißen Wunsche beseelt, da» Land wieder aufzurichten. Ich appelliere an alle draußen, Parteien und Personen, ich rufe euren Patriotismus auf, die Reformen sicher zu stellen. (Bei fall.)- Der Kriegsminister erklärte schließlich, Griechen land wolle seine Armee in gutem Zustande erhallen, ohne irgend jemanden zu bedrohen. Zur Loge 1« Persien. (W.T.B.) St. Petersburg, 11. Oktober. Infolge der in der letzten Zeit eingetretenen verhältnismäßig großen Be ruhigung in Täbn» hat die russische Regierung beschlossen, einen Teil ihrer Truppen von dort abzuberufen, und zwar vier Kompanien Infanterie, eine halbe Kompanie Sappeure und eine Feldbatterie. Zurückbleiben werden einstweilen noch zwei Kompanien Infanterie, eine Berg batterie und eine halbe Kompanie Sappeure. Lie Bereinigte« Staote« bo« Amerika und Chino. (W. T. B.) Washington, 11. Oktober. Der neue Gesandte für China Crane, der wegen seiner von einem Chicagoer Blatte veröffentlichten Äußerung bei einer Unterhaltung nach hier zurückberufen worden war, hat nach Be sprechungen mit dem Staatssekretär neuerdings die Reise nach China angetreten und ist bereits in San Franzisko eingetroffen. Revolution in So« Domingo. (W. T. B.) Cap Haitien, 11. Oktober. Im Staate San Domingo ist eine Revolution auSgebrochen. Die Aufständischen haben heute früh die Stadt Dajabon angegriffen, sind aber zurückgeschlagen worden. Zur Lage in Chile. (W.T.B.) Santiago de Chile, 12. Oktober. DaS Parlament ist auf den 14. Oktober einberufen worden. Zum Ausstande im Adrargebiete. Wie die „Agence Havas- meldet, ist die Operation der Polizeitruppen im Adrargebiete (Französisch-West- afrika) beendet. Die Abteilung des Obersten Gouraud ist am 20. September nach dem Süden marschiert. Zur Landtagswahlbewegung. * Der nationalliberale Kandidat für den VII. Dres dner Landtagswahlkreis, Hr. Fleischermeister Paul Richter- Dresden, sprach gestern abend in einer stark besuchten Versamm lung in Watzkes Etablissement in Vorstadt Mickten über die Aufgaben de- neuen Landtags. In seiner Einleitung hob er hervor, daß er sich infolge des dringenden Ersuchens nationaler Männer entschlossen habe, diese Kandidatur anzunehmen, da eS auch für da- Land von Nutzen sein könne, wenn ein im Berufe tätiger Geschäftsmann in den Landtag gewählt werde. In der Ersten Kammer seien gegenwärtig eine ganze Anzahl wichtiger Berufsstände nicht vertreten, deshalb sei ihre Zusammensetzung veraltet. Auch in der Zweiten Kammer müßten Handel, Gewerbe und Industrie mehr als bisher vertreten sein. Der Redner sprach sich für eine Erweiterung de- Selbstverwaltungsrechts der Ge meinden aus und ging dann zur Besprechung der bevorstehenden Bolksschulreform über. AuS dem Religionsunterrichte müsse das Dogmatische entfernt werden, doch sei er gegen eine religionslose Sa ule und könne sich vielmehr für die Einführung der Simultan- chulen erklären. Weiter sprach sich der Redner für die Ver minderung des Memorierstoffes und die Herabminderung der Schülerzahl in den einzelnen Klassen aus. Die Durchführung dieser Forderungen sei zwar mit großen Opfern verbunden, doch müßten diese im Interesse der Allgemeinheit gebracht werden. Die Betriebsmittelgemeinschaft der Eisenbahnen müsse immer noch weiter ausgebaut werden, weil die Güterumleitung der preußischen Staatsbahnverwaltung dem sächsischen Staate ganz bedeutende Summen gekostet habe. ES sei notwendig, nach und nach auf eine Reichseisenbahnverwaltung zuzusteuern. Für die Ein führung von SchiffahrtSabgaben sei er nicht zu haben, da gegen erachte er eine Reform des StraßenbahnwesenS unter besonderer Berücksichtigung der Wünsche der Gemeinden für notwendig. Für den Fall, daß er in den Landtag gewählt werde, wolle er für möglichste Sparsamkeit im Staatshaushalte eintreten. Die Staatsgeschäfte müßten in Zukunft überhaupt mehr mit kaufmännischem Geiste geführt werden. Der Mittelstand bedürfe der besonderen Fürsorge der Staatsregierung. Er werde die Auswüchse des Warenhaus- und KonsumvereinSwesenS bekämpfen, doch verspreche er sich von der Einführung einer Warenhaussteuer nicht viel. Die Arbeiter konsumvereine halte er für berechtigt, dagegen spreche er sich gegen die wirtschaftlichen Vereinigungen der Beamten und Offiziere aus. Zur Förderung des gewerblichen Mittelstands sei eine größere staatliche Unterstützung der Fachschulen, die Bekämpfung des Sub- missionSwesen- und der Zusammenschluß der Handwerkergenossen schaften zu einer Zentralgenossenschaft zu empfehlen. Auch die Existenz der Arbeiter müsse eine gesicherte und auskömmliche sein, deshalb stelle er sich auf den Boden des Programms der evangelischen Arbeitervereine. Die Arbeiterschaft müsse auch von den besser gestellten Gesellschaftsschichten geachtet und anerkannt werden; auch der Arbeitgeber müsse erkennen, daß er mit seinen Arbeitern Hand in Hand gehen müsse, wenn Handel und Industrie gedeihen sollen. In den letzten Tagen sei ihm ein konservativer Gegen kandidat gegenübergestellt worden, weil er sich der im Landtage zu bildenden wirtschaftlichen Bereinigung nicht anschließen und deren Forderungen nicht unterschreiben könne. Wer den Vorteil von dieser Handlungsweise der konservativen Partei haben werde, das könne sich wohl jeder selbst sagen. (Lebhafter Beifall.) In der Debatte sprach zunächst der konservative Gegenkandidat, Hr. Haupt mann a. D. Gebler. Er erklärte, daß die konservative Partei angenommen habe, Hr Fleischermeister Richter sei konservativ. Al» sich jedoch herausgestellt habe, daß Hr. Richter der national liberalen Partei angehöre, habe man ihn (Gebler) als konservativen Kandidaten aufgestellt. Er werde im Falle seiner Wahl die Interessen des Mittelstandes vertreten, denn er sei nicht nur Soldat, sondern Kaufmann, Landwirt und Gemüsegärtner (Heiter keit). Insbesondere werde er die Interessen der Neustadt ver treten, da er hier seit langen Jahren ansässig sei. Nachdem noch die Herren Tischlermeister Kretzschmar und Stadtv. Dreßler die Wahl des Hrn. Richter empfohlen hatten, wurde die Ver sammlung nach einem Schlußworte de- Kandidaten geschlossen. Mannigfaltiges. Dresden, 12. Oktober. * Die zurzeit bei den Stadtverordneten befindliche Vorlage des Rates über die aus Anlaß des Wegfalls der indirekten Abgaben zu ergreifenden Maßnahmen ist durch die RetchSfinanzreform in mehreren Beziehungen in Mitleidenschaft gezogen worden. Die vo gesehene Erhöhung der Biersteuer von 2b auf 50 Pf. für da- Hektoliter Einfach Bier ist nur noch auf 30 Pf. zulässig, waS einen Ausfall von rund 40 000 M. bedeutet. Die mit 250 000 M. in den Haushaltplan eingestellte und mit dem übrigen auf weitere 200 000 M. geschätzten Ertrag zur Ansammlung eines Schulbausonds bestimmte Wettzuwachssteuer würde zwar jetzt noch zulässig sein, aber durch Reichsgesetz spätestens am 1. April 1912 außer Kraft gesetzt werden. Die vorgesehene Erhöhung der städtischen Vesitzwechselabgabe von 0,8 Proz. auf 1 Proz. mit 176 000 M. Ertrag ist zwar reichsgesetzltch nicht ausgeschlossen, trifft aber mit der Einführung de» Reichsstempel- auf Grundstück-Übertragungen in Höhe von H Proz., bis zum Inkrafttreten de» ReichSgesetzeS über die Wertzuwach-steuer sogar von H Proz. zu- sammen. Der Rat hat deshalb nach Gehör des vor- beratenden gemischten Ausschüsse» beschlossen,.die Steuer auf Einfaches Bier nur auf 30 Pf. zu erhöhen, von der Ein- führung einer städtischen Wertzuwachssteuer und von der Erhöhung der Besitzwechselabgabe aber ab. zusehen. Wegen der damit eintretenden Verringerung der Belastung des Grundbesitze- wird weiter die den Au-gleich für diese Belastung bildende Mietsteuer mit 500 000 M. Ertrag fallen gelassen. Zur teilweisen Deckung dieser Ausfälle soll die Eingangsabgabe von Fischen, Wild und Geflügel weiter erhoben werden, da Wild und Geflügel entgegen der früheren Annahme nach neuerlichen Erklärungen des Reichsschatz, amts nicht als Fleisch im Sinne der einschlagenden Be. stimmung des Zolltarifgesetzes anzusehen sind und des- halb noch weiter einer städtischen Eingangsabgabe unter- zogen werden dürfen. Der Reinertrag wird auf 200W Mark geschätzt. Für die Echebung wird ein wesentlich vereinfachtes Verfahren in Aussicht genommen. Die übrige Deckung des Fehlbetrags würde eine 12 Prozents anstatt der bisher vorgesehenen 4prozentigen Erhöhung der Einkommensteuer erfordern. Im übrigen erhält der Rat seine in der früheren Vorlage enthattenen Borsch!!^ aufrecht und genehmigt den nach vorstehenden Beschlüssen umgearbeiteten Entwurf einer Gemeindesteuer, ordnung. * Infolge des Zuwachses von vier ersten Mädchen- klassen m diesem Schuljahr und drei solchen Klassen im nächsten Schuljahr macht sich bei den hiesigen Volks- schulen die Bildung von sieben neuen Koch, abteilungen notwendig. Es sollen deshalb vom 1. April 1910 ab eme Kochlehrermnenstelle mit 1300 M. Grund- gehalt und Pensionsberechtigung und eine Kochgehilfinnen, stelle mit 700 M. jährlicher Vergütung ohne Pensions- und Ruhestandsunterstützung begründet werden. Weiter ist beabsichtigt, vom 1. April 1910 ab eine Hilfskoch, lehrerin und eine Kochgehilfm für eine neue dritte Koch, abteilung bei den Mädchenfortbildungsklassen anzunehmen und den an der 32. Bezirksschule zurzeit von einer seminaristisch gebildeten Lehrerin erteilten vierstündigen Kochunterricht von einer geprüften Kochlehrerin erteilen zu lassen. Der hierzu erforderliche Aufwand von 3994 M. wird in den Haushaltplan für 1910 eingestellt. * Der Gesamtvorstand der drei Dresdner Nationalen Ausschüsse bittet uns um Aufnahme fol- gender Erklärung: Um Verwechselungen und Irrtümern vorzubeugen, erklärt der unterzeichnete Gesamtvorstand, daß die Dresdner Nationalen Ausschüsse mit dem Nationalen Bürgerausschuß der Landtagswahlen nichts zu tun haben. Die Nationalen Ausschüsse, die gelegent- lich der letzten Reichstagswahlen gegründet worden sind und Anhänger aller bürgerlichen Parteien umfassen, sind bei der Landtagswahlbewegung unbeteiligt. Für den Gesamtvorstand der Dresdner Nationalen Ausschüsse: vr. meck. Hopf, Vorsitzender. - In das Genossenschaftsregister des hiesigen Amtsgerichts ik eine Genossenschaft unter der Firma Deutsche Lustschiffahrt-Gesellschaft, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht mit dem Sitze in Dresden, eingetragen worden. Gegenstand deS Unter nehmens ist die Herstellung, der Betrieb und eventuell der Verkauf von lenkbaren Luftfahrzeugen und Luft- sportapvaraten auf gemeinschaftliche Rechnung und mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebs. Die Haftsumme be- trägt 20 M. sür jeden erworbenen Geschäftsanteil. Die höchste Zahl der Geschäftsanteile, auf die sich ein Genosse beteiligen kann, beträgt 10000. Zu Mitgliedern des Vor stands sind bestellt der Schriftsteller und Aviatiker Franz v. Borgias Anton Schmid, der Ingenieur und Kaufmann Felix Franz Heintschel Edler v. Hemegg, der Privatmann Vans Wolfram Viktor Baron v. Kunth und der Ingenieur Karl Hugo Kropp, sämtlich in Dresden. Die Einsicht der Liste der Genossen ist während der Dienststunden des Gerichts jedem gestattet. - -- Für den südlich der Staatseisenbahn liegenden, von der Straße 29, dem Wasaplatze, der Lockwitzer Straße, Mockritzer Straße, dem Platze XX, der Straße tz, Teplitzer Straße, den Grenzen der Bauplanabteilungen Altstadt Süd und Vorstadt Zschertnitz, den Flurgrenzen mit Mockritz, Leubnitz-Neuostra und Reick begrenzten Teil der Bauplan abteilung Vorstadt Strehlen ist ein neuer Bebau, ungsplan und ein Nachtrag zur Bauordnung aufgestellt worden. Diese beiden Entwürfe sind zur Kenntnisnahme für jedermann im Baupolizeiamte (Breite Straße 7, IIH auf vier Wochen ausgelegt. * Gestern wurde die erste Mitgliederversammlung des Gewerbevereins in diesem Winterhalbjahre ab- gehalten. Sie war außerordentlich stark besucht. Der Hr. Vorsitzende Hr. ZivUingenieur Hartwig begrüßte die Anwesenden mit herzlichen Worten und gedachte dann der durch den Tod im Laufe de- Halbjahrs al" berufenen (11) Mitglieder. Der Mitgliederabgang über haupt seit Ablauf des Sommerhalbjahrs betrug 71, neu angemeldet haben sich 77 Herren. Nach einigen weiteren geschäftlichen Angelegenheiten sprach der Hr. Vorsitzende über „Das neue Liniennetz und der Tarifplan der städtischen Straßenbahn-. Er behandelte die einzelnen Linien und ihre Veränderungen gegen früher, sowie den Zonentarif und bemerkte am Ende seiner Ausführungen, daß durch die neue Linienführung und den neuen Tarif zweifellos eine Anzahl Hätten ent standen seien, daß sie aber beseitigt werden könnten und es sicher würden, wenn erst die Sache etwas länger durchgefühtt und die zutage tretenden Schwächen er kannt worden seien. An zweiter Stelle hielt Hr. Pros, vr. Willi Ule einen Bottrag über das Thema: „Der Einfluß des Menschen auf die Natur der Länder". Dem allgemein anerkannten Einflüsse der Natur auf den Menschen stehe, wie der Hr. Redner au-fühtte, ein solcher de- Menschen auf die Natur gegenüber. Beweise dafür fänden sich überall auf der Erde. An die Stelle der Naturlandschaft sei die Kulturlandschaft getreten. Durch den Menschen werde vollkommen oaS Pflanzen- bild verändert, was sich am deutlichsten in den Wald- aebieten der gemäßigten Zone zeige, wo an die Stelle de- Walde- die Getreidesteppe trete. Durch den Einfluß de- Menschen sei auch die Fauna verändert worden, so habe sich durch ihn da» Kamel in der Sahara und da» Rind und da» Pferd auf den Prärien da»