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sind Chemnitz-Stadt mit 920, Dresden-Land mit 647, Dresden-Stadt mit 1883, Freiberamit 264, Leipzig-Land mit 460, Leipzig-Stadt mit 2062, Meißen mit 230, Pirna mit 378, Plauen i. V. mit 480, Zittau mit 294 und Zwickau-Stadt mit 280 Mitgliedern. Für die Dittes- Stiftung gingen im Jahre 1908/09 2749,51 M. an Ge schenken ein. Darunter befinden sich 500 M. vom Be- -irk-verein DreSden-Stadt, 150 M. vom Bezirksverein Zwickau-Stadt und 1500 M. vom Sächsischen Lehrer- verein. * Der Verband sächsischer Le oerbe- und Hand- werkervereine hatte vor einiger Zeit das Augenmerk des König!. Ministeriums des Innern auf die Notwendig keit der öfteren Darbietung von technischen und fachlich belehrenden Vorträgen für Hand werk und Gewerbe gelenkt. Darauf hat das Ministerium den Bescheid erteilt, daß eS recht wünschenswert ist, daß dem Kleingewerbe besonders auf dem Lande und in kleineren Städten belehrende Vorträge der gedachten Art dargeboten werden und daß etwa Besprechungen über Antriebs- und Arbeitsmaschinen, wenn möglich unter Vorführung solcher Maschinen, sowie über Kalkulation, Buchführung, Materialienkunde u. a. zu empfehlen sind. Das Ministerium des Innern hält es für erforderlich, daß die Vorträge von geeigneten nnt der Praxis vertrauten Fachmännern, Gewerbelehrern u. a. gehalten werden und sich auf ein ganz bestimmtes, nicht zu weit umgrenztes Gebiet beschränken. Am Schluß der Verordnung stellte die Regierung Vergütungen an die Vortragenden aus Staatsmitteln in Aussicht und ver langte von dem oben erwähnten Verbände eine gut achtliche Aussprache über die Sache. Der Vorort des Verbands sächsischer Gewerbe- und Handwerkervereine hat darauf in einem Gutachten die Stellungnahme der Regierung zu diesem Zweige der Gewerbe- sörderung dankbar und freudig begrüßt und sich folgendermaßen geäußert: „Von besonderer Wichtigkeit dürfte die Ausgestaltung und Handhabung der Angelegen heit sein. In Bayern, Württemberg, Hessen und Baden ist der Gewerbevereinsverband Vermittler zwischen der Regierung und den auf Verträge reflektierenden Ver bandsvereinen, da den übrigen Vereinen und Ver bänden die hierzu nötige Fühlung und Übung ab geht. Ähnlich liegen die Verhältnisse auch bei uns in Sachsen. Sollten die Verträge aber auf kleine Fach- und Handwerkeroereinigungen beschränkt bleiben, so würden in Sachsen die Innungen als ver mittelnde Stelle mit in Betracht kommen. In diesem Falle bitten wir zu erwägen, ob nicht außer den Fachlehrern auch geeignete Handwerksmeister und geeignete Ingenieure der Werkzeug- und verwandten Branchen als Vortragende herangezogen werden möchten. Bei Bestimmung der Vorträge sollte den jeweiligen ört- Uchen Verhältnissen und Bedürfnissen in weitgehendstem Maße Rechnung getragen werden, denn was am kleinen Orte sich als notwendig erweisen würde, könnte an größeren Plätzen längst überholt sein. Mit Rücksicht hierauf empfehlen wir im Vortragsprogramm Mit teilungen über Neuheiten, Verbesserungen und Er- sindungen durch tüchtige Patentanwälte mit vorsehen zu wollen. Beabsichtigt jedoch die Königl. Staats regierung das Vortragswesen, wie z. B. in den süd deutschen Staaten, zu erweitern und auf andere als reine Fachvorträge, wie Gesetzeskunde, Kalkulation, Buchführung, Wechselrecht, Versicherungswesen auszudehnen, so dürften hierfür als geeignete Organe die Gewerbevereine in Be tracht kommen." Am Schlüsse des Gutachtens stellt der Verband seine Dienste bei Durchführung der Sache zur Verfügung. In Kreisen des Gewerbes und Handwerks sieht man der Weitercntwickelung dieses Zweiges staat licher Förderung mit Interesse entgegen. * Leipzrg, 5. Oktober, über die weiteren Verhand lungen der 8. Versammlung des Bundes Deutfcher Taubstummenlehrer sei noch folgendes mitgeteilt: Die Verhandlungen des heutigen Tages wurden nach Er öffnung der Sitzung durch den Bundesvorsitzenden Direktor Wende mit einem Vortrag des Taubstummen lehrers G. Riemann-Berlin von der Anstalt für Taub blinde in Nowawes eingeleitet. Der Vortragende sprach über „Die Arbeit an den Taubstummblinden, den schwach sichtigen Taubstummen und schwerhörigen Blinden und die Fürsorge für diese". Gleichzeitig führte der Redner einige Kinder aus der Anstalt in Nowawes vor, mit denen er einige sprachtechnische Experimente vornahm. Zu dem Vortrag Kische-Breslau über das I. Berbands- thema war folgender Antrag eingegangen, der einstimmig angenommen wurde: „Die Versammlung stimmt dem Referenten bei, daß es Taubstumme, wenn auch in be scheidener Anzahl, gibt, welche die Wortsprache durch die Lautsprachmethode nicht in einer für das Leben ge nügenden Weise zu erlernen vermögen. Es sind Ver- suche wünschenswert, diesen Kindern auf einem anderen Wege die für den Verkehr mit Hörenden erforderlichen Fertigkeiten zu vermitteln." Hierauf hielt Hr. O. Nord- mann-Bromberg den Bortrag über das zweite Verbands- thema „Die Grundzüge eines Lehrplans für Taub stummenanstalten". Die von dem Referenten aufgestellten Thesen wurden von der Versammlung einstimmig an genommen. Ein Antrag auf Bildung einer Kommission zur Aufstellung eines Lehrplans für geistig fortgeschrittene Taubstumme fand die Majorität der Versammlung nicht. Der als drittes Verhandlungsthema auf dem Programm befindliche Vortrag des Taubstummenlehrers M. Schneider- Braunschweig über „Begriff und Methode der Taub stummenbildung" wurde zurückgezogen, da er inzwischen von dem Referenten in Buchform behandelt worden ist. Den Schluß der Verhandlungen bildete die Erörterung geschäftlicher Fragen. Der nächste Berbandstag im Jahre 1912 wird in Würzburg abgehalten werden. . (L. T.) Leipzig, 5. Oktober. Die Sächsische Tuber kulosenversammlung hielt am Sonntag im Saale der „Alten HandelSbörse" in Anwesenheit der Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden ihre diesjährige Tagung ab. Nach der Begrüßung der zahlreich Erschienenen durch den Vorsitzenden, Hrn. Alfred Voerster, ergriff Hr. vr meä. Beschorner, Fürsorgearzt der Auskunfts- und Fürsorgestelle in DreSden-Neustadt, das Wort zu einem Bortrage über „Das Schicksal der aus den Heil ¬ anstalten Entlassenen". Der Redner führte au-, daß >ie aus den Heilstätten Entlassenen und Erwerbsfähigen n den meisten Fällen außerordentliche Schwierigkeiten aben, um wieder Arbeit zu erhalten und m geordnete Serhältnisse zu kommen. ES sei falsch, wenn man gegen diese Leute ein Borurteil hege. Die aus den Heilstätten Kommenden seien hygienisch erzogen und sie bilden kaum eine Gefahr für die Mitmenschen. Um ihr Fortkommen zu erleichtern, sei bei den Arbeitgebern darauf hinzuwirken, aß sie für derartige Arbeiter leichtere Stellen offen halten. Venigstens sei ihnen der alte Arbeitsplatz zu sichern. Die Hauptaufgabe sei aber, in dieser Richtung zunächst aufklärend zu wirken. Für diejenigen, die nicht gleich wieder Arbeit finden können, seien ländliche Genesungs heime zu schaffen, in denen sich die Lungenkranken land wirtschaftlich und gärtnerisch betätigen können. In der orgenden Aussprache trat Hr. Stadtv. Lange für die Errich- ung von Heimstätten auf dem Lande statt der Heilstätten ein, da jene billiger wären und auch Schwerkranke dort untergebracht werden könnten. In dem folgenden Referat sprach Hr. Verwaltungsdirektor Clemens Uhl mann-Leipzig über die „Finanzfragen der Für- orgestellen für Lungenkranke". Eine der erfreu- ichsten Mittungen der Arbeiterversicherungsgesetze, so be merkte der Rei>n?r, fei der erhebliche Rückgang der Todes« älle an Tube rulose. Während im Jahre 1884 noch 14 Todesfälle an Tuberkulose auf 10 000 Lebende kamen, at sich diese Zahl im Jahre 1904 auf 19 verringert. In 99 Heilstätten se- jetzt für die Unterbringung von Lungenkranken gesorgt. Eingehend kam dann der Redner auf die Entwickeluug und Bedeutung der Fürsorgestellen zu sprechen. Ihr Hauptzweck ist: Belehrung des Kranken und Auswahl der für die Lungenheilstätten Geeigneten. Der Redner sprach zum Schluffe den Wunsch aus, daß die sinanziellen Ausstellungen von den Fürsorgestellen nach den gleichen Grundsätzen aufgemacht werden möchten, damit eine Vergleichung möglich wäre. — Ter Vert rauensarzt der Fürsorgestellen für Lungenkranke in Leipzig, Hr. vr. weck. Dumas, erläuterte sodann in einem längeren Vortrage die „Unterstützungstätigkeit )er Schwindsuchtsbekämpfungsvereine". Der Redner betonte, daß die Aufgabe der Fürsorgestellen es ei, die Tuberkulose mit den zur Verfügung stehenden Mitteln in großzügiger Weise im Interesse der Allgemein heit zubekämpfen. EineVerzettelungderMittelsürvielekleine Hilfeleistungen sei nicht angängig. Vor allen Dingen sollen die Fürsorgestellen die heilbaren Kranken zu rechter Zeit in die Heilstätten bringen und sie während ihrer Rekonvaleszenz unterstützen. Dasselbe müsse mit den noch arbeitenden Kranken geschehen. Alle anderen mehr nebensächlichen Leistungen (Desinfektion, Beschaffung von Spuckfläschchen, Speisemarken re.) müßten hiergegen zurücktreten. Eine ebhaste Aussprache knüpfte sich an diesen Vortrag. — Als Ort der nächsten Versammlung im Jahre 1911 wurde Dresden gewählt. Um auch in weiteren Kreisen für die Bekämpfung der Tuberkulose zu wirken, wurde eine Kommission, bestehend aus den Herren Geh. Regierungs rat Beeger-Bautzen, Regierungsrat vr. Oertel Chemnitz, Hofrat vr. Wolff-Reiboldsgrün, vr. Beschorner-Dresden und Stadlrat Weber-Leipzig, mit den entsprechenden Arbeiten beauftragt. — Der Versammlung war eine Be- ichtigung der Erholungsstätten in Stötteritz voran gegangen. (Lpz.Tagebl.) , Plauen, 5. Oktober. Heute mittag wurde in Gegenwart des Hrn. Geh. Schulrats vr. Seeliger-Dresden >ie Weihe des neuerbauten Realgymnasiums, ras der Stadt gegen eine Million an Bauaufwand ge kostet hat und mit den modernsten Einrichtungen und Lehrmitteln versehen ist, vollzogen. Vom alten Gebäude aus erfolgte der Einzug der Lehrerschaft und der Schüler — über 400 — in das neue herrliche Gebäude. Das Weihegebet sprach Superintendent Kirchenrat Lieschke, die Weiherede hielt Oberbürgermeister vr. Schmid, im Auf trage der Staatsregierung sprach Geh. Schulrat vr. Seeliger, daran reihten sich die Glückwünsche der Abordnungen. Die Eltern, Schüler und ehemaligen Schüler der Anstalt überreichten u. a. eine Weihestiftung in Höhe von 12890 M. Eine wissenschaftlich bedeutsame und für die Ziele des Realgymnasiums bemerkenswerte Rede hielt der Rektor der Anstalt, Prof. vr. Matthias. Mit dem heutigen Tage ist auch die offizielle Trennung des Real gymnasiums von der Realschule erfolgt. Eibenstock, 4. Oktober. Die Stadt Eibenstock hat Hrn. Justizrat Landrock, der sich um diese hohe Verdienste erworben hat, zu ihrem Ehrenbürger er nannt. Pirna, 4. Oktober. Dem Obermusikmeister beim hiesigen 2. Feldartillerieregiment Ernst Philipp, der am 1. d. M. sein 50jähriges Militärjubiläum be ging, sind aus diesem Anlaß in den letzten Tagen viel fache Ehrungen und Auszeichnungen zuteil geworden. Bei einer Paradeaufstellung des Regiments überreichte dessen Kommandeur, Oberstleutnant Zincke, dem Jubilar die Königsspende, bestehend in dem Bilde des Monarchen im silbernen Rahmen, worauf dann im Kasino das OffizierkorpS den schon vieldekorierten alten Soldaten als Gast in seiner Mitte sah. Aus Dresden waren hierzu auch der General der Artillerie v. Raben horst, sowie die Generalmajore v. Wolf und Meißner erschienen. Philipp steht seit nunmehr 30 Jahren an der Spitze des Trompeterkorps der „28er". Als Signalist von 16 Jahren war der Jubilar bereits mit nach Schleswig gezogen. «US vem Reiche. (W. T. B.) Friedrichshafen, 5. Oktober. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Heinrich von Preußen sind gestern abend hier ein- getroffen und haben im Königl. Schlosse als Gäste des Königs Wohnung genommen. Prinz Heinrich hatte heute Besprechungen mit dem Grafen Zeppelin, dem Geh. Oberregierungsrat vr. Lewald, dem Kapitän z. S. Mischke und Prof. vr. Hergefell. Im Schlosse fand zu Ehren des Prinzen Hoftafel statt. (W. T. B.) Stuttgart, 5. Oktober. Der 35. Kon- greß für innere Mission hielt heute vormittag unter zahlreicher Beteiligung in der Liederhalle seine erste Hauptversammlung ab. Unter den Anwesenden befanden sich Herzogin Wera von Württemberg, Vertreter des König- und der Königin, der Königl. Württembergischen Staatsregierung und der preußischen Ministerien des Kultus und deS Innern. An Se. Majestät den Kaiser wurde folgendes Telegramm abgesandt: „Ew. Kaiser! und königl. Majestät bittet der soeben in Stuttgart eröffnete 35. Kongreß für innere Mission den Ausdruck seiner ehr- urchtsvollen Liebe und unwandelbaren Dankbarketthuldreich entgegenzunehmen. Ew. Majestät danken wir sür die erfolg reiche Förderung, die wir bei unseren Bestrebungen zur reu- siösen, sittlichen und sozialen Hebung unseres Polkes stets er- ahren haben, und geloben von neuem, daran zu arbeiten, >aß die Segenskräste des Evangeliums sich immer mehr und mehr in unserem gesamten Volke lebendig erweisen." Ferner wurden Telegramme an die Kaiserin sowie an en König und die Königin von Württemberg beschlossen. Sen ersten Vortrag hielt Prof. v. vr. Wurster-Tübingen der das Thema: „Wie bewahrt die jüngere Generation ihre Eigenart bei den wechselnden und wachsenden Auf- aben?" (W. T. B.) Hamburg, 5. Oktober. Heute abend nach in der Dampfkornbrennerei und Preßhefe- abrik-Aktiengesellschaft vorm. Heinrich Helbing n Hamburg-Wandsbeck Großfeuer aus. Gegen 1 Uhr nachts war es den Bemühungen der Feuerwehr noch nicht gelungen, des Feuers Herr zu werden. Die Ent- tehungsursache ist bisher unbekannt. (W. T. B.) Kiel, 5. Oktober. Vor dem hiesigen Schwurgericht wurde heute gegen die Arbeiter Ivers, Fiegler und Stein verhandelt, die wegen gefährlicher lueschreitungen am 3. Juli gegen arbeitswillige städtische Arbeiter angeklagt waren. Ziegler wurde unter Aus« chluß mildernder Umstände des Landfriedensbruchs ür schuldig erklärt und zu einem Jahr Zuchthaus ver- urteilt. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen. (Berl.Morgenbl.) Posen, 5. Oktober. JnderFür- orgeerziehungsanstalt zu Neuzedlitz erschien cin Berliner Ehepaar und forderte seinen dort unter gebrachten Sohn zurück. Als das Ansinnen zurückgewiesen vurde, versteckten sich die Eltern in den Parkanlagen, ockten den Knaben heraus und entflohen mit ihm. Auf dem Bahnhofe in Gnesen wurde die Familie von der inzwischen verständigten Polizei festgenommen. (Berl. Morgenbl.) Metz, 5. Oktober. Aus der nahen Grenzfestung Pont L Mousson wird gemeldet, die Garnifon solle noch in diesem Monat um ein Bataillon Infanterie verstärkt werden. Der Gemeiuderat be willigte 200 000 Frcs., um die in allernächster Zeit ein rückenden Soldaten ausreichend unterzubringen. Aus Vem Auslanve. (W.T. B.) Wien, 5. Oktober. Der Kaiser von Österreich hat der Fürstin Sophie von Hohenberg, Gemahlin des Erzherzogs Franz Ferdinand, mit einem Allerhöchsten Handschreiben den Titel einer Herzogin mit dem Prädikat „Hoheit" verliehen. (W.T. B.) Rom, 5. Oktober. Der Papst ist nahe zu wiederhergestellt und hat heute einige Audienzen erteilt. * (W.T. B ) Prag, 5. Oktober. Der Rektor der hiesigen tschechischen Technik Hertl, der durch seinen Angriff gegen die deutschen Studenten und Professoren im vorigen Jahre in Konflikt mit dem Unterrichtsminister geraten und für das laufende Studienjahr zum Rektor viedergewählt worden war, hat auf Wunsch amtlicher Wiener Kreise das Rektorat niedergelegt. (W.T. B.) Wien, 5. Oktober. Heute wurde hier die internationale Konferenz zur Bekämpfung des Mädchenhandels eröffnet; fast alle europäischen Staaten ind vertreten. (W.T. B.) Paris, 5. Oktober. Heute nachmittag wurde hier unter Beteiligung von 63 Vertretern vieler Staaten die Konferenz zur Regelung des inter nationalen Automobilverkehrs eröffnet. (W.T.B.) Paris, 6. Oktober. Im KriegSministe- rium hat zwischen dem General Rogers und den Erbauern des neuen Lenkballons, den Gebrüdern Lebaudy, sowie dem Ingenieur Juliot eine Be sprechung stattgefunden, in der beschlossen wurde, die Stahlschraubenflügel des Luftschiffs durch Holzschrauben flügel zu ersetzen und erforderlichenfalls die Ballonhülle durch ein Drahtgitter vor Verletzungen durch etwa ab springende Schraubenflügel zu schützen. (W.T. B.) Paris, 6. Oktober. Nach einer Blätter meldung soll sich der französische Schiffsleutnant Lair nach Frankfurt begeben haben, um seine Erfindung, es handelt sich angeblich um durch Herzsche Wellen bediente Leuchttürme, an einen Bankier zu verkaufen. Lair habe zur Ausbeutung seiner Erfindung bereits mit einem französischen Syndikat in Verbindung gestanden, doch kam es zwischen ihm und dem Syndikat, das seine über mäßigen Geldforderungen nicht befriedigen wollte, zu einem Zerwürfnis. Von einem Verwandten seien der Militärbehörde Papiere ausgehändigt worden, die einen Briefwechsel zwischen dem Flüchtigen und einer englischen Gesellschaft sür drahtlose Telegraphie enthielten. (W. T. B.) Odessa, 5. Oktober. Der verbannte Schah von Persien ist heute abend mit seiner Familie im Sonderzuge hier eingetroffen und am Bahnhofe vom Kommandeur der Truppen empfangen worden, der ihn in die für ihn angewiesene Wohnung geleitete. (Berl. Morgenbl.) Rom, 5. Oktober. Einer der bekanntesten römischen Prälaten, Msgr. Palombi, der dem Papst sehr nahe steht, geriet bei dem Versuche, einem elektrischen Straßenbahnwagen auszuweichen, unter die Räder eines Fuhrwerks, die ihn völlig zermalmten. (W. T. B.) Paris, 5. Oktober. Der bei Pau er baute Schuppen für die geplante Lustschiffstation ist in der vergangenen Nacht infolge Sturmes eingeftürzt. (W.T. B.) New Bork, 5. Oktober. Hervorragende Mitglieder der Baumwollbörse veranstalteten zu Ehren des deutschen Staatssekretärs Dernbura ein Früh- stück, woran auch Generalkonsul Franksen teilnahm. Später reiste der Staatssekretär zur Rücksprache mit den Land wirtschaftsbehörden nach Washington ab. Arbettervewegnttg. (W. T. B.) Marseille, 5. Oktober. Sechshundert Holzverlader des hiesigen Hafens sind in den Ausstand