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1. Beilage zu Nr. 232 des Dresdner Journals Mittwoch, 6. Oktober 1909. und Theaterwelt haben starke Verbreitung Aus Rom wird gemeldet: Leoncavallo Freunden seine neue Oper Malbruk vor der Kunst gesunden. Musik. hat einigen Mannigfaltiges. Dresden, 6. Oktober. * Sr. Exzellenz Hrn. Wirkt. Geh. Rat v. Graf Vitzthum v. Eckstädt, der heute seinen 80. Geburtstag feiert, ist das Ehrenbürgerrecht der Stadt Dresden verliehen worden. Dieser außerordentlichen Auszeichnung erfreuen sich nur noch Se. Majestät der König und Ihre Exzellenzen die Herren Geh. Räte Prof. vr. Schilling und Prof. vr. Fiedler sowie Se. Exzellenz der Minister des König!. Hauses Hr. Staatsminister v. Metzsch Reichenbach. * Auf der Tagesordnung für die Sitzung der Stadt- verordneten morgen, Donnerstag, steht als erster Gegenstand der Antrag der Herren Stadtverordneten Architekt Scholz und Gen., den Rat zu ersuchen, ent sprechend dem Vorgänge beim sächsischen Staate eine Vorlage wegen Erhöhung der Pensionen und Ruhestandsunterstützungen der städtischen Be amten und deren Hinterbliebenen an die Stadt verordneten gelangen zu lassen. — Geheime Sitzung. - - Der am 14. März verstorbene Gymnasialober lehrer a. D. vr. xdil. Mahrenholtz hat die Stadt zur Erbin seines rund 24 000 M. betragenden Ver- mögens eingesetzt mit der Bestimmung, daß das Ver fügungsrecht über dieses Vermögen dem Rate unein geschränkt zustehen soll. Weiter hat der Erblasser seine etwa 400 Bände umfassende Bibliothek letztwillig der Stadtbibliothek vermacht. Die alljährlich verfügbaren Zinsen der Erbschaftsmasse sollen am Todestage des Erblassers zu gemeinnützigen Zwecken verwendet werden. - Die Anwaltkammer im Königreich Sachsen wird Sonnabend, den 30. Oktober, im König!. Landgericht I hier eine Versammlung abhalten, deren Tagesordnung aus der im Anzeigenteile unseres heutigen Blattes ent haltenen Einladung ersichtlich ist. - -- Der Sächsische Sparkassenverband hält seinen satzungsmäßigen Verbandstag am 20. November im Saale des hiesigen Vereinshauses ab. Die Tagesordnung wird mit der Einladung im Ankündigungsteile unseres Pagenstecher de Sauset statt. Am Klavier: Frl- Johanna Hofmann. (Karten bei Ries.) * Im Volkswohlsaal, Ostra-Allee, Eingang Trabanten gasse, veranstaltet der Verein „Volkswohl" morgen abend ^SUHr für seine Mitglieder eine Sondervorstellung. Es wird der „Hüttenbesitzer" von George Ohnet mit Hilfe der neuen Bühnenausstattung gegeben. Der Eintrittspreis beträgt 20 Pf. Kunst und Wiffenschast. Wissenschaft. Aus Paris wird gemeldet: Der Astronom der hiesigen Sternwarte Charles Nordmann teilte der Akademie der Wissenschaften in ihrer letzten Sitzung die bemerkenswerten Ergebnisse seiner Messungen der Fixsterntemperatüren mit, die er nach seiner neuen Methode mit HUfe eines Photometers ausgeführt hat. Die Temperatur der Sonne beträgt danach 6690 Grad, die des Nordsterns 9800 Grad, die des Tauri sogar über 60 000 Grad. Dieser letztere Stern konnte überhaupt nicht gemessen werden, da seine ungeheure Temperatur die Grenzen überstieg, innerhalb deren Nordmanns In- strumente und Methoden verläßlich sind. Literatur. Aus Stuttgart wird berichtet: Zur Uraufführung gelangte am vergangenen Sonntag im Residenztheater der Einakter „Die Maske" von Wil helm Eichbaum-Lange, einem geborenen Hamburger, jetzt Arzt und Schriftsteller in Tübingen und in weiteren Kreisen bereits bekannt durch seine philosophischen No- vellen und seine Hölderlinstudie. Sein kleines Drama behandelt eine Auseinandersetzung des Forschungsreisenden Bruno mit Missy, der „Königin des Karnevals". Bruno, der in Afrika einige Koffern ohne triftigen Grund rück sichtslos niedergeschossen hat, vernimmt mit Entsetzen, daß sein kleines Mädel auch ein Menschenleben auf dem Gewissen hat. Missy gesteht ihm, durch Gift ein altes, habgieriges Weib aus dem Wege geräumt zu haben und verteidigt ihre Tat, durch die sie zu den Genüssen des Lebens gelangte, mit feuriger Beredsamkeit. Der Kaffern- toter weist ihr aber trotzdem energisch die Tür. Ter spannende Dialog mit geistreichen Betrachtungen über den Wert des Menschenlebens sicherte dem kleinen Stück eine freundliche Aufnahme. — Die dreiaktige Komödie „Hinter dem Vor- Hang" von Marco Brociner erlebte im Wiener Bürgertheater ihre Uraufführung. Das Theater auf dem Theater wird uns hier in gut geschauten Bildern vorgeführt. Tie Komödie, die sogar gewisse literarische Qualitäten ausweist, hatte dank ihrer gelungenen Milieu schilderung und ihren dankbaren Rollen einen starken äußeren Erfolg. Namentlich nach dem zweiten und dritten Akt wurde mit den Darstellern auch der Verfasser lebhaft Hervorgemfen. — Folgende Werke der Literaturanstalt „Austria" (Wien 1V/1) gelangen, wie man uns mitteilt, demnächst zur Uraufführung: „Jour bei Steinsberg", Komödie in drei Akten von Armin Brunner am Raimundtheater in Wien; „Liebsleut", ein ländliches Spiel in fünf Akten von Franz Schamann am Theater in der Josef- stabt in Wien; „Irrlichter im Schnee", Drama in einem Akt von Clarice Tartufari, deutsch von Hans Barth am Deutschen Volkstheater in Wien; „Araspas", Trauerspiel in drei Aufzügen von B. Moriton v. Mellenthin am Hoftheater in Cassel; „Frühlings- opfer", Einakterzyklus von Ernst R. v. Dombrowski am Stadttheater in Graz; „Ein dunkler Punkt", Komödie in drei Akten von G. O. Loeffler am Lust- spieltheater in Düsseldorf; „Verdrehte Welt", Lust spiel in vier Akten von Edward Stilgebauer und Georg Jantschge am Stadttheater in Mähr. Ostrau. — Gleichzeitig mit dem neuen Roman von Thomas Mann „Königliche Hoheit" versendet der Verlag S. Fischer, Berlin, die Jubiläumsausgabe (50. Auslage) der „Buddenbrooks" in sehr geschmackvoller Ausstattung. Bildende Kunst. Nach dem offiziellen Schlüsse der Düsseldorfer Ausstellung für christliche Kunst fand ein Festmahl im dortigen „Malkasten" statt, an dem der preußische Kultusminister Trott zu Solz teilnahm. Er hielt bei der Feier eine Rede, der folgendes ent nommen sein mag: „Gern habe ich die mir freundlichst gebotene Gelegenheit benutzt, schon bald nach Antritt meines neuen Amtes, das mich in enge Beziehungen zur Kunst stellt, hierher zu kommen, in Ihre Mitte, in diese schöne Stadt, die von jeher mit der Kunst eng ver bunden war, die überall da genannt wird, wo von deutscher Kunst geredet wird. Und in der Tat, die Ge legenheit war günstig, denn es war für mich von hohem Werte und hohem Interesse, noch diese beiden großen Ausstellungen hier zu sehen in diesem prächtigen Kunst palast, den die frische Tatkraft der rheinischen Künstler- schäft und die Fürsorge der hiesigen Stadtverwaltung ins Leben gerufen hat. Und so kann ich hier zu meiner Freude in diesem Kreise von Jüngern, Meistern und Verehrern der Kunst meine Anerkennung für das Ge- leistete aussprechen und meinen Dank richten an alle, die bei dem wohlgelunaenen Werke mitgewirkt haben. Ich habe dabei ganz besonders im Auge die Ausstellung für kirchliche Kunst, die bestimmt war, nach langer Zeit wieder einen Überblick über den Stand des künst lerischen Schaffens auf religiösem Gebiete zu geben. Ich denke, die Ausstellung wird einen lebhaften Ansporn für die christliche Kunst bedeuten, und ich hoffe, daß sie eine glücklick e Inauguration derjenigen Einrich- tung sein wird, die, wie Sre wissen, wir im Begriffe sind, auf dem Gebiete der kirchlichen Kunst an der hie sigen Kunstakademie ins Leben zu rufen. Die Kunst soll alle Zweige des menschlichen Lebens verschönernd und veredelnd durchdringen; aber sie hat — und das zeigen gerade die herrlichen Kunstschätze des Rheinlands — in der Darstellung religiöser Vorgänge und in dem Schmuck kirchlicher Bauten vielleicht ihren tiefsten und ergreifend- sten Ausdruck gefunden. Fast will es allerdings schemen, als wenn die monumentale Kunst den heutigen Künst lern nicht mehr denselben Reiz wie ehedem bietet, wenigstens scheint man vielseitig den Mangel an ge eigneten Kräften zur Wiederherstellung alter und Schöp- fung neuer kirchlicher Kunstwerke zu empfinden. Da ab zuhelfen und mitzuwirken, das scheint mir ganz besonders nach ihrer ganzen Tradition von Peter Cornelius bis Eduard von Gebhardt Aufgabe der Düsseldorfer Kunst akademie. Wenn sie so hohen Zielen nachstrebt, wird sie schlummernde Kräfte wecken, neuen Nachwuchs schaffen und getragen sein vom Vertrauen, der Zustimmung und der Sympathie der Düsseldorfer Künstler. Wenn wir aber gemeinsam solchen Zielen zustreben, so finden wir «n- auch im Einklang mit den hohen Interessen unseres heutigen Blattes bekanntgegeben. * Für nächsten Sonntag ist in der Walderholungs stätte im Wettingrunde bei Deuben ein Wald gottesdienst geplant für alle jetzigen und früheren Pfleglinge, zu dem die Mitglieder des Vereins und die Gönner des Unternehmens eingeladen sind. — Die Lose der Lotterie zum Besten der Walderholungsstätten stehen jetzt im Verkauf. Es sind sehr schöne Gewinne gewählt worden. Erster Hauptgewinn ist ein Taselservice aus Meißen mit zugehörigem Silber für 12 Personen, zweiter ein Silberkasten für 18 Personen, dritter ein Porzellanservice aus Meißen für 12 Personen rc. Die Gewinne sollen in nächster Zeit ausgestellt werden. * Morgen nachmittag von 4 bis 6 Uhr findet in den „Drei Raben" die dritte Zusammenkunft der Frauen ortsgruppe Dresden des Vereins für das Deutschtum im Auslande statt. Frau Baronin v. Malapert-Neufville hat sich bereit erklärt, über Walter von der Vogelweide zu sprechen, dessen Denkmal als südlichster Markstein des Deutschtums in dem seiner Ge burtsstätte nahen Bozen steht. — Gäste sind herzlich will kommen. Neuanmeldungen von Mitgliedern werden am Vorstandstische entgegengenommen; ebendort gelangen auch Eintrittskarten zum Verkauf zu dem Konzert des Männergesangvereins und Damengesangvereins Cäcilie aus Reichenberg i. B-, das die beiden hiesigen Orts gruppen des Vereins für das Deutschtum im Auslande gemeinsam mit dem Dresdner Männergesangverein am 9. Oktober abends 8 Uhr im Volkswohlsaale veranstalten. * Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1909. Morgen, Donnerstag, wird das Konzert durch das Trompeterkorps des Gardereiterregiments (Dir.: Obermusikmcister H. Stock) ausgeführt und dauert von 4 bis 10 Uhr. — Wie bereits mitgeteilt, wird die Ausstellung am kommenden Sonntag, den 10. d. M., abends 6 Uhr, definitiv geschlossen. Um die Ausstellung den weitesten Kreisen zugänglich zu machen, ist der Eintrittspreis seit gestern auf 50 Pf. für die Person herabgesetzt worden. - -- Die Kaitzer Straße, zwischen Zellesche und Eisenstuckstraße, wird wegen Erneuerung der Schotter recke vom 11. d. M. ab auf die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Reitverkehr gesperrt. — Gestern nachmittag gegen 3 Uhr erfolgten kurz nacheinander Feueralarme nach Am See 10 und nach rem Taschenberg-Palais. Während am ersten Ort rurch eine schadhafte Feuerungsanlage eine Türsäule in Brand geraten war, lag an der zweiten Stelle nur blinder Lärm vor. Einer der im Palais angebrachten Innen- melder war auf unaufgeklärte Weise selbsttätig in Wirk- amkeit getreten und hatte den falschen Alarm verursacht. * Aus dem Polizeiberichte. Am 13. d. M. ,at sich ein etwa 18 Jahre alter Mann unter ver dächtigen Umständen mit einem 1^ m langen und etwa 12—15 Pfd. schweren Stück Bleirohr vom Valderseeplatze nach der Krenkelstraße zu entfernt. Als der Unbekannte von einem Arbeiter an gehalten wurde, hat er das Bleirohr weggeworfen und ie Flucht ergriffen. Da der Eigentümer bisher nicht zu ermitteln gewesen ist, so wird er aufgefordert, sich bei der Kriminalabteilung zu 6. v. 3668/09 zu melden. Au» Sachsen. * Der Sächsische Lehrerverein setzt sich gegen wärtig auS 77 Bezirksvereinen mit 14009 Mitgliedern zu- ammen. Im vorigen Jahre betrug die Mitgliederzahl .3788, so daß ein Zuwachs von 221 Mitgliedern zu ver- eichnen ist. Die Mitglieder haben an Jahressteuern ins gesamt 34741,25 M. aufgebracht. Die stärksten Vereine kaiserlichen Herrn, der noch jüngst in einer an deren Kunststadt im Süden, in München, die Aufgaben der Kunst dahin kennzeichnete: über die Misere des alltäglichen Lebens hinauszuheben und im Volke edle Gefühle zu wecken und zu fördern! Und so weiß ich daß es Ihrem Sinne entspricht, wenn ich Sie auffordere auch an diesem Platz unseres Kaiserlichen Herrn, dec edlen Förderers und mächtigen Freundes der Kunst, ein Hoch auszubringen. Unser Kaiser und Herr, er lebe hoch!' — Aus Rom meldet man: Im Vatikan beschäftig man sich jetzt eifrig mit dem Plan, eine Gal er» moderner Gemälde einzurichten, die gewissermaßen ein Gegenstück zu der kürzlich neu eröffneten Pinakothe bilden soll, in der die Werke der alten Meister neu geordnet sind. Der Papst und Kardinal Merry del Va find die Urheber des neuen Planes. Die moderne Ge- mäldegalerie soll alle die Bilder und Bildwerke zeit genössischer Meister umfassen, die in den Gemächern deS Vatikans verstreut sind und bisher dem Publikum nich zugänglich waren. — Neuentdeckte Bilder von Rembrandt ver öffentlicht Wilhelm Bode in der „Zeitschrift für Bil dende Kunst" (Verlag von E. A. Seemann in Leipzig) Es ist eine stattliche Reihe: sind doch etwa anderthal Dutzend Bilder des Meisters in den letzten drei Jahren aufgetaucht, darunter bedeutende und interessante Stücke, die das Bild des Künstlers nach verschiedenen Richtungen schärfer und reicher gestalten. f Wie aus Wien gemeldet wird, ist dort der Kari katurenzeichner Ernst Juch im Alter von 71 Jahren gestorben. Er war langjähriger Mitarbeiter des „Figaro" und des „Kikeriki". Seine Karikaturen aus Theater, Konzerte, Vorträge. Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hoftheater. Der Wochenspielplan des König!. Schau spielhauses wird dahin abgeändert, daß am nächsten Sonntag die Posse „Robert und Bertram" mit den Herren Fischer und Wierth in den Hauptrollen aufgeführt und am kommenden Montag die neue Komödie „Des Pfarrers Tochter von Streladorf" von Max Dreyer zum viertenmal wiederholt wird. * Residenztheater. Morgen, Donnerstag, am Sonnabend und am Sonntag wird die mit so großem Beifall aufgenommene Operette „Bub oder Mädel" wiederholt. — Am Freitag wird die Operette „Der Generalkonsul" gegeben. — Am Sonnabend nachmittags »44 Uhr geht als volkstümliche Vorstellung bei be- onderS ermäßigten Preisen da- Schauspiel „Am Tage de- Gerichts" von Rosegger in Szene. * Morgen, Donnerstag, abend- H8 Uhr findet im Palmengarten der Liederabend von Maria Theresa getragen, die im Frühjahr gleichzeitig in Rom und Berlin zur Aufführung kommen wird. Das Werk if eine Burleske. Der Stoff ist Boccaccios „Decamerone" entnommen und behandelt die lustige Täuschung eines Ehemanns, des Feldherrn Marlborough durch seinen jungen Vetter. Er erinnert an den „Ring des Gyges". — In Übereinstimmung mit dem Hause Wahn fried und unter Benutzung des dort im Archiv vor- handenen Quellenmaterials bereitet Erich Kloß einen Band Wagner-Briefe vor, die der Komponis an seine Freunde und berühmte Zeitgenossen gerichtet hat. Das Werk wird im Verlage von Schuster u. Loeffler (Berlin) erscheinen. Theater. Der Kommandeur der Heilsarmee in Deutschland Hr. W. Oliphant hat dem „Berl. Lokalanz." eine Erklärung über den „Fall Mangel" übersendet, der wir das Folgende entnehmen: „Frau Hedwig Mangel, die bedeutende Schauspielerin des Deutschen Theaters in Berlin, hat für immer, wie man ihr glauben darf, die Bühne verlassen, um sich fortan einem religiösen und der Wohltätigkeit gewidmeten Leben zu widmen. Dieses Ereignis hat die Presse durch zahlreiche Veröffent lichungen berichtet, und dabei haben einige Blätter auch allerlei falsche Gerüchte über die Heilsarmee verbreitet. Folgende Tatsachen mögen dabei zur Aufklärung dienen: 1. Es ist nicht richtig, daß Frau Mangel der Heilsarmee beigetreten ist, was sie auch von Anfang an (wie in diesem Blatte zu lesen war. D. Red.) selbst erklärt hat. Von einer Aufnahme in die Heilsarmee mit be sonderer Feierlichkeit konnte deshalb nie die Rede sein. 2. Es ist unrichtig, daß Frau Mangel der Heilsarmee Vermögen abgetreten hat oder sonstige Unterstützungen zuteil werden ließ. 3. Die Heilsarmee steht mit der ganzen Angelegenheit überhaupt nur insofern in Verbin- bindung, daß Frau Mangel vor ungefähr sechs Wochen zu Frankfurt a. M. in einer religiösen Versammlung der Heilsarmee zur Bußbank kam." — Aus Paris berichtet man: Mit einem ebenso originellen wie zeitgemäßen Unternehmen beschäftigt sich eine Gruppe hiesiger kapitalkräftiger Kunstfreunde, näm lich mit der Gründung einer Theaterbank. Das Unternehmen bezweckt, die Bühnenschriftsteller und Direk toren, die durch Geschäftsunkenntnis oder wegen augen blicklichen Geldmangels ihre zu erwartenden Einnahmen unter schweren Bedingungen flüssig machen müssen, vor solcher Ausbeutung zu schützen. Diese Theaterbank soll ihren Wirkungskreis nicht nur auf Paris, sondern auch auf das Ausland erstrecken, soweit es sich um Wahrung französischer Interessen handelt. s Aus Berlin wird gemeldet: Direktor Heinrich Morwitz, der Leiter des bekannten, seinen Namen führenden Volksopernunternehmens, ist in der vorver gangenen Nacht gestorben. Morwitz stand im 72. Lebens jahre; er leitete in früheren Jahren erfolgreich die Stadt theater in Basel und Barmen, bis er etwa vor einem Jahrzehnt im Schiller-Theater seine Volksoper eröffnete, in der er dem Publikum des Schiller-Theaters Sommers über Vorstellungen alter Meisteropern bot.