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Expeditionen rüstete, ist in der Geschichte der Polar forschung beispiellos. Daß ihm vr. Cook zuvorgekommen ist, muß Peary natürlich schmerzlich berühren, mindert aber nicht im geringsten sein Verdienst, wie wir auch den großen Leistungen seines Land-manne- Cook volle Ge rechtigkeit widerfahren lassen müssen. Der Nordpol der Erde ist erreicht. Jetzt wird der Nordpol rasch im Werte sinken und die planmäßige Forschung wieder mehr in den Vordergrund treten." — Der Internationale Bund zum Schutze der Säuglinge hielt in Budapest bei Gelegenheit des Internationalen ArztekongresseS eine Sitzung ab. Er wurde bekanntlich vor zwei Jahren in Brüssel begründet. Der nächste Kinderschutzkongreß wird im Jahre 1911 in Berlin stattfinden. Literatur. Gustav Kadelburg und Rudolf Presber haben sich zu gemeinsamer Arbeit zusammen- getan und wollen noch im Laufe dieser Spielzeit ein Lustspiel vollenden, das an einer Berliner Bühne die Uraufführung erleben wird. — Georges Dariens und Marcel Lauras soziales Drama aus dem französischen Soldatenleben „Biribi", das am Pariser ThöLtre Antoine zur Erst aufführung gelangte, wird feine deutsche Uraufführung demnächst am Stuttgarter Schauspielhaus erleben. — AuS Paris meldet man: Jean Richepin hat ein antikes Stück „Thals" geschrieben, das im Laufe dieser Spielzeit an der Comödie Franyaise in Szene Lehen wird. f Die russische Dichterin Tschumina ist, wie man aus St. Petersburg meldet, gestern dort gestorben. Olga Nikolajewna Tschumina hatte zahlreiche volkstüm liche Dramen verfaßt; als Romanschriftstellerin war sie nicht weniger beliebt. Sie übersetzte die englischen Klassiker ins Russische. Bildende Kunst. Aus Rom wird berichtet: In einer alten, verlassenen Kirche, zwei Kilometer von Perugia, wurden sehr schöne byzantinische Bilder unter dem Kalkbewurf der Wand entdeckt. Die bis jetzt freigelegten Gemälde stellen das jüngste Gericht und die acht Apostel dar. Musik. Wie aus Brüssel gemeldet wird, wird in dieser Spielzeit rin Ballett „Eine Nacht in Jspahan" von Joseph Szulc im TheLtre la Monnaie zur Auf- führung gelangen. f Jean Louis Lassalle, Lehrer des Gesangs am Pariser Konservatorium, ist vorgestern gestorben. Er wurde 1847 in London geboren und trat 1867 in das Konservatorium in Paris ein. Er debütierte 1867 in Brüssel und war später ein gefeierter Baritonist der Pariser Großen Oper. Durch Gastspielreisen hat er sich auch im Ausland als ausgezeichneter Sänger bekannt gemacht. Theater. Aus Berlin meldet man: Albert Basser mann, der bekanntlich am 1. Oktober in den Verband des Deutschen Theaters in Berlin eintreten sollte, hat der Direktion Max Reinhardt wegen Interesse- losigkeit, die ihm von der Leitung dieser Bühne offen sichtlich rntgcgengebracht werde, die Lösung seines Ver trags angeboten. Bassermann ist bereit, eine ent sprechende Abstandssumme zu bezahlen. Vermutlich wird er nach der Vertragslösung an das Lessingthcater zurück- kehren. Aus dieser Meldung geht nicht hervor, ob bei Bassermann hier nur eine augenblickliche Verstimmung vor liegt oder ob sein Heimweh nach dem Lessingtheater so groß ist, um nach jeder Handhabe zu greifen. Sicher ist, daß der Vorwurf der „Interesselosigkeit", den er dem Deutschen Theater macht, nicht gerechtfertigt ist. Herr Reinhardt hat der neuen, in jeder Beziehung sehr kost baren Kraft unzweifelhaft einen großen und würdigen Raum im Spielplan des Winters eingeräumt. — Aus Berlin wird berichtet: C. A. Raida, der bekannte Komponist und Kapellmeister des ehemaligen Viktoriatheaters in Berlin, hat mit einem Finanzkonsor- tium den Ankauf eines Grundstücks im Zentrum der Reichshauptstadt bewerkstelligt. Es fall darauf in Jahres frist ein neues Viktoriatheater entstehen, das ent sprechend den Traditionen des früheren (Ausstattungs stück, Feerie, große Balletts rc.) geführt werden foll. * Am 29. August veranstaltete die Ortsgruppe Dresden des Deutschen Monistenbunds ihren zweiten naturwissenschaftlichen Ausflug. Die Teilnehmer lernten dabei das Gneistgebiet des östlichen Erz gebirges, dann besonders den Granitstock von Markersbach und seinen interessanten Kontakthof kennen, berührten den Turmalingranit von Gottleuba und erhielten schließlich Einsicht in ein vollständiges Quer profil durch das gesamte Schiefergebirge nordwestlich von Berggießhübel. Die durchwanderte Gegend gehört nicht nur geologisch, sondern auch orographisch zu den am mannigfaltigsten entwickelten Gegenden Sachsens. Sie liegt am Nordabfall des östlichen Erzgebirges und zeigt in der Südwesthälfte die einförmigen Umrisse der Piatvaulandschast des erzgebirgischen Gneisgebirges. Am deutlichsten zeigte dies der Ausblick vom basaltischen Sattelberge. DaS ganze Gebiet erscheint von hier au- gesehen als eine sanft nach Norden geneigte, flachwellige, fast gänzlich von Feldwirtschaft in Beschlag genommene Hochebene. Bewaldete Steilhänge mit häufig hervor- tretenden schroffen FelSriffen zu beiden Seiten der grünen Talsohlen des landschaftlich schönen Olsengrunds (oberes Gottleubatal) und Mordgrunds bei Bienhof zeigten den Wanderern ganz deutlich, daß sie sich in Wirklich keit in einem Gebirge befanden. Auch das geologisch reich gegliederte Schiefergebirge hat ähnlichen Charakter. Da- durch, daß die Sandsteindecke bei Berggießhübel und Gott leuba in Halbinseln und langgestreckten Zungen auf da- ältere Gebirge übergreift oder m inselartigen Denudations- rcsten auf ihm lagert, hat sich in der genannten Gegend eine seltene Fülle der verschiedenartigsten Boden formen vereint: die flachwelligen Profile der Bergrücken des älteren Gebirges bilden landschaftlich die schärfsten Gegensätze zu den geradlinigen Umrissen der größeren Sandsteinplateaus oder zu der bizarren Ruinenform der isolierten Sandsteinkegel. Ein besonderer naturwissen schaftlicher Genuß wurde den Teilnehmern der Exkursion noch geboten durch Hrn. Oberlehrer Mieth-Gottleuba, der die Güte hatte, eine Führung in da- von ihm ge schaffene Alpinum der Gebirgsvereins.Sektion zu übernehmen. Charakterpflanzen der Sächsischen Schweiz und Nordböhmen- gaben einen trefflichen Einblick in den Reichtum unserer heimischen und benachbarten Flora. Die Exkursion verlief äußerst anregend und zeigte vielen diesen Teil der Heimat in einem neuen Licht. Theater, Konzerte, Borträge. * Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hoftheater. Im Königl. Opernhause wird nächsten Sonnabend Richard Wagners „Ring des Nibelungen" mit der Aufführung der „Walküre" fortgesetzt. Be- setzung: Siegmund — Hr. Burrian, Hunding — Hr. Puttlrtz, Wotan — Hr. Perron, Sieglinde — Fü. Pricken a. G., Brünnhllde — Frau Wittich, Fricka — Frau Bender-Schäfer, Gerhilde — Frl. Siems, Ortlinde — Frau Nast, Waltraute — Frl. Serbe, Schwertleite — Frl. Reinel, Helmwige — Frl. Eibenschütz, Siegrune — Frl. v. d. Osten, Grimgerde — Frau Bender-Schäfer, Roßweiße — Frl. Tervani. * Im Residenztheater geht allabendlich der Schwank „Kümmere dich um Amelie" von Georges Feydeau in Szene. Am Sonntag nachmittag findet bei ermäßigten Preisen eine Ausführung der Osfizieretragödie „Rosen montag" von Otto Erich Hartleben statt. Bücher- und Zeitschristenschau. * In den Hochsommertagen dieses Jahres waren 1900 Jahre verflossen, seit Armin mit seinen Bundes- genossen den römischen Feldherrn Quinctilius Varus und seine drei Legionen nebst Reitern und Hilssvölkern im Teutoburger Walde vernichtete. Die Reichsgrenze der Römer war der Rhein; aber so gesichert sie auch war, immer von neuem fielen die Germanen in das linke Rheinufer ein: und geschützt war die Grenze nur dann, wenn auch römischer Einfluß und römische Macht im rechtsrheinischen Gebiete galt. So setzte sich allmählich die Ansicht fest, den Teil Germaniens, der den Mittel- und Ausgangspunkt aller Übergriffe bildete, nämlich das Land zwischen Rhein und Elbe zu unterwerfen. Sobald er konnte, nahm Augustus diesen Plan auf, den Drusus und Tiberius am Anfang unserer Zeitrechnung in manchen Streifzügen zu erfüllen suchten. Ehe es dem letzteren aber gelang, sein Werk durch die Unterwerfung des Markomannenreiches zu vollenden, wurde er infolge eines Aufstandes nach Pannonien ab- berufen und drei lange Jahre, während deren sich eine gefährliche Entwickelung der Tinge vollzog, von Ger manien ferngehalten. Unterdes hatte der unfähige Quinctilius Varus, der die Verwaltung Germaniens in Händen hatte, große Fehler begangen. Varus, der aus Syrien gekommen war und ein unbedeutender hoch fahrender Mann trägen Geistes war, glaubte, feine Ver waltungsgrundsätze von Syrien, wo er durch Steuerdruck und Erpressungen zum reichen Manne geworden war, auch in Germanien fortsetzen zu können. Da er nun ferner von dem schwerwiegenden Irrtums befangen war, die Germanen seien bereits endgültig unterworfen, und es bedürfe nicht mehr des Schwertes der Legionen, sondern nur noch der Stäbe des Liktors und der rück sichtslosen Anwendung des römischen Strafrechts, um sie völlig zy romanisieren, so verlegte er, ohne die Gärung unter den Germanen zu beachten, sein Sommerlager in die germanischen Wälder. Auf den Gerichtstagen, die er hielt, ließ er freie Germanen geißeln und von den unbesiegten Völkern, an deren Spitze Armin trat, erhob er Schatzung. So verbreitete sich ein allgemeiner Haß unter den Germanen gegen die Fremdherrschaft, wenn auch immer einzelne Gaue sich fern von der Be wegung hielten; wie im Cheruskervolke die Anhänger Segests. Genial muß die Tätigkeit Armins gewesen sein, gleich überlegen in Zurückhaltung vor vereinzeltem, plan losem LoSschlagen, wie in geheimer Schürung der Wut und endlich in furchtbarer Leitung der Flammen des entfesselten Volkszornes. Daß Armin, der selbst in Rom gewesen, römischer Ritter geworden war und die römischen Verhältnisse kannte, das Ganze leitete, wurde den Römern zum Verderben. Da er erkannte, daß an den steinernen Befestigungen die kunstlose Kriegsführung der Seinen unterliegen mußte, daß sie aber im Waldkrieg unbezwing- bar waren, so lockte er die Römer aus ihrem Lager heraus. Die Empörung einer Völkerschaft ward Varus gemeldet, und er brach auf, trotzdem ihm in der letzten Nacht Segest den Plan der Germanen enthüllte. BaruS — zog in sein Verderben; regellos, ohne Vor sicht marschierten die drei Legionen durch den ungeheueren Troß voneinander getrennt durch den Wald. Mitten im Teutoburger Walde traf ihn der Angriff der Germanen. Der lebhafte Streit über den Ort der Schlacht, über den Erich Wilisch: „Der Kampf um das Schlachtfeld im Teutoburger Walde (Leipzig, B. G. Teubner) trefflich zusammen fassend berichtet, wird wohl nie ganz klar entschieden werden. Der Angriff, der zwei (oder drei) Tage dauerte — vielleicht am 9. und 10. September —, traf die Rö mer in einer sumpfigen Waldschlucht. Das Lager des ersten Tages war noch streng nach den Regeln der Lager- kunst abgesteckt, daS am zweiten war ungenügend. Sturm und Unwetter steigerten die Bedrängnis der Legionen. BaruS, verwundet, gab sich selbst den Tod. Die Reiterei, die sich durchzuschlagen versuchte, ward aufgerieben; nur ein Teil de- Trosses gelangte mit einzelnen Mannschaften zum Kastell Aliso. Wild war die Rache der Germanen, den Göttern wurden Römer geopfert, und Arminius, der nach dem Siege zu den Seinen sprach, trat mit den Füßen die römischen Standarten. Varus' Kopf wurde al- stummes Mahnzeichen von ArminiuS an den Marko mannenkönig Marbod gesandt, der sich nicht mit jenem verband. In Rom war die Furcht groß — gleichsam ein neuer kimbrischer Schrecken, und man fürchtete einen neuen Einfall. Indessen die Germanen hatten nur Be freiung, nicht Eroberung im Sinne, so ließen sie diese günstige Gelegenheit vorübergehen. Doch die römische Politik änderte sich mit diesem Schlag: nicht durch kriegerische Aktionen wollte man die Germanen unterwerfen, sondern diese sollten, durch Stammeshaß und Parteihader uneinig, keine Gefahr mehr für Rom bedeuten. Daher beschränkte man sich im wesentlichen, die Rheingrenze zu behaupten.*) H. B. * ) Bifl. hierzu die ausgezeichnete illustrierte Jubiläumsschrist von Felix Dahn: Armin, der Cherusker. Erinnerungen an die Varusschlacht im Jahre 9 n. Ehr. (München, Verlag von I. F. Lehmann.) Kirchliche Geptemberfeste. Am dritten und letzten Tage der Kirchlichen Septemberfeste sand vormittag- eine nicht öffentliche Versammlung de- Sächsischen Hauptmissions- Vereins zur Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten und von Anträgen statt. Nachmittags 4 Uhr wurde in der Frauenkirche die 90. Jahresfeier des Haupt missionsvereins abgehalten. Hierbei hielt Hr.Missione- inspektor Weishaupt aus Leipzig die Festprevigt. Dem von Hrn.Missionsinspektor Prof. vr. Otto vom Altarplatze aus vorgetragenen Berichte über den gegenwärtigen Stand der Leipziger Mission war zu entnehmen, daß das Werk auch in neuester Zeit ein gesegnete- war. An den Kirchentüren wurde eine Kollekte gesammelt. Bottswirtschaftlich«». * Die am 1. Oktober fälligen Coupon- der Pfandbriefe der Rheinisch-Westfälischen Boden-Credit-Bank in Cöln werden laut Bekanntmachung im Anzeigenteile unserer heutigen Nummer in gewohnter Weise schon vom 15. September an kostenlos eingelöst. * Nach einer Meldung der „Köln Ztg." aus Berlin ist die neue türkische Anleihe auf 7 Mill, türkische Pfund festgesetzt zu einem Zinssatz von 4 io und einer Tilgung von 1 dH. (D DieMax Kohl Aktiengesellschaft in Chemnitz i Sa. erzielte in 1908/09 einen Gewinn von 608 406 M., wozu das Fabrikationskonto 580896 M. und das Jnstallationskonto 17 985 M beitrugen. Die Handlungsunkosten stellten sich auf 123 383 M. und die allgemeinen Betriebsunkoflen auf 126162 M. Zu Ab schreibungen werden 94 786 M. und als Rückstellung für nach träglich eingehende Rechnungen 3000 M. erforderlich. Zur Ge winnverteilung sind 261075 M. verfügbar. Die Verwaltung beantragt, 13 054 M. der gesetzlichen Reserve, 40 000 M. dec Spezialreserve unS 5753 M. der Delkrederereserve zuzuschreiben. Vorstand und Beamte Haden vertragsmäßig 16181 M. zu erhalten, außerdem sollen an Beamte 3807 M. und an Arbeiter 3000 M. Vergütungen gewährt werden. Die mit 10 Prozent in Vorschlag gebrachte Dividende er- sordert 160000 M., so daß zum Bortrag auf neue Rechnung ver bleiben 19 279 M. Die Gesellschaft, die sich mit der Herstellung von Apparaten und Anlagen jeder Art sür wissenschaftliche und technische Zwecke befaßt, war in allen ihren Geschäftszweigen gut beschäftigt. Der Eingang der Zahlungen war ein guter. Es konnte eine verhältnismäßig hohe Flüssigkeit der Geldmittel er- reicht und 100 000 M. Hypothek zurückgezahlt werden, ohne die Betriebsmittel zu schmälern. Zum Schluß bemerkt die Ver waltung in ihrem Berichte: „Es liegt kein Grund vor, an zunehmen, daß das neue Geschäftsjahr nicht auch befriedigend ab schließen wird." — Die Gesellschaft ist eine Gründung der Dresdner Bank, die durch zwei ihrer Direktoren im Aufsichts rate vertreten ist. O Man berichtet uns betreffs der Gardinenfabril Plauen, Aktiengefellschaft, in Plauen i. B.: Einschließlich 18060 M. (im Vorjahre 27037 M.) Bortrag erbrachte das insolge Verlegung des Geschäftsjahres nur die Zeit vom 1. September bis 30. Juni umfassende 20. Betriebsjahr einen Rohgewinn von 491216 M. (539 715 M). Nach Kürzung von 41594 M. ordent lichen Abschreibungen (i. V. einschließlich 20 000 M. auf Waren insgesamt 63175 M.) und 15105 M. (15303 M.) Rückstellung aus Außenstände verbleiben abzüglich 279 127 M. (323 719 M) allge meine Unkosten 155 390 M. (137517 M.) verteilbarer Gewinn sür die 10 Monate. Hieraus haben Vorstand, Aufsichtsrat und Beamte 20740 M. (18457 M.) Gewinnanteil zu erhalten, an die Aktionäre sollen 96 000 M. (wie im Vorjahre) --- 80 M. pro Aktie sür 10 Monate (im Vorjahre 8 für das volle Jahr) verteilt, 10 000 M. (0) der Spezialreserve zugeschrieben und 4000 M. (5000 M.) dem Pensions- und Arbeiterfonds zugewandt werden. Zum Bortrag verbleiben alsdann noch 24 651 M. (18 060 M ). Seit Anfang dieses Jahres ist, dem Rechenschaftsberichte zufolge, eine merkliche Besserung im Bedürfe eingetreten, die auch in einer stetigen Erhöhung des Auftragseinganges zutage trat. Im neuen Geschäftsjahre hat sich bisher da» Geschäft lebhaft ent- wickelt, so daß ein befriedigendes Ergebnis erhofft werden darf. Die Bilanz zeigt auf den Anlagenkonti nur unwesentliche Ver schiebungen und ihr gesamter Buchwert erhöhte sich nur auf 952 008 M. (946 109 M ). Das Warenkonto wird mit 448 637 M. <604 777 M.), die Außenstände mit 360 659 M. (439 912 M.) bewertet. Die greifbaren Mittel sind auf 265124 M (30 478 M.) angewachsen, worunter 85 039 M. (8898 M.) Bankguthaben und 151 928 M. (5359 M.) Wechsel. Bei 1,2 Mill. Kapital und 309 370 M. (unv.) Hypothekenschuld betragen die schwebenden Verbindlichkeiten 17 658 M. (35 282 M.), die Reserven 285 000 M. (unv.) und die Wohlfahrtsfonds 86 520 M. (80 467 M.). * Bom Rheinisch-Westfälischen Kuxenmarkt. Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeschäft. Dortmund, 7. Sep tember. Die feste Grundstimmung am Kohlenkuxenmark le konnte sich während der abgelaufenen Berichtswoche behaupten, wenngleich die Preisentwickelung eine uneinheitliche war. Schwere Werte, in denen das Material knapp ist, konnten zum Teil Preis aufbesserungen erzielen, während mittlere Papiere bei ver mehrtem Angebot vorübergehend einem Kursdruck ausge'etzt waren. Im Vordergründe standen Mont CeniS, die schon seit längerer Zeit gute Käufer gefunden haben uud plötzlich bis 20600 M. anzuziehen vermochten, wobei indes nur vereinzelte Umsätze erfolgten. Höher stellen sich auch Lothringen, bei an- nähernd 29000 M, Ewald bei etwa 54000 M. und Friedrich der Große bei etwa 23800 M. Langenbrahm wechselten auf Grund lage des vorwöchigen Preises von 22000 M. wiederholt ihre Besitzer, während Königin Elisabeth auf das betrübende Schacht- Unglück hin wieder mehrfacher Zurückhaltung begegneten und bei 21000 M. zum Verkauf gestellt wurden. Schließlich waren Dorst feld bei 11200 M und Graf Schwerin bei 9500 M. befestigt. Bon mittleren Papieren wurden Tremonia in größeren Posten zum Verkauf gestellt, so daß sich der Höchstpreis von 4375 M. aus 4175 M. abschwächen mußte. Ebenso fanden in Trier um fassende Glattstellungen statt, die den KurS zunächst bis 6000 M. warfen. Im weiteren Verlaufe konnte indes eine Erholung ein treten, so daß bei 6100 M. bei BerichtSabschluß mehrfache Nacb- frage vorlag. Zu letzten Preisen waren Kaiser Friedrich, Heinrich, Hermann I/III und Oespel im Verkehr. Johannn DeimelS- berg stellten sich bei umfassender Nachfrage um 50 M. höher, während Freie Bogel u. Unverhofft ebensoviel im Kurse ein- büßten. Am Braunkohlenmarkte waren Lucherberg jund Schallmauer zu vorwöchigen Preisen erhältlich. Die Um- 'sätze in beiden Papieren beschränkten sich jedoch auf wenige Stücke, während für Bellerhammer Nachfrage bei 8050 M. etwa» umfangreicher hervortrat, indes fast immer befriedigt weiden