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durch die Schule der Armee hat gehen dürfen, der weiß, wa- ein solcher Tag für ein Korp- bedeutet, der weiß, daß alle bi» zum letzten Mann ihr Bestes hergeben, um die Prüfung vor dem Allerhöchsten Krieg-Herrn zu bestehen. Die leuchtenden Augen, in die Ew. Majestät heute ge blickt haben, werden Sw. Majestät bewiesen haben, daß da- Korp- sich glücklich schätzt über die huldvolle Anerkennung, die Ew. Majestät auf dem Paradefelde ihm haben zuteU werden lassen. Möchte eS dem Korps vergönnt sein, auch in den kommenden Kaisermanövern diese in gleichem Maße zu erringen. Ew. Majestät haben Tausende alter Krieger durch gütige Be grüßung aufs höchste erfreut und geehrt. Biele von ihnen trugen noch die Ehrenzeichen, die sie unter den Augen Kaiser Wilhelms des Großen, Majestät und meines teuren in Gott ruhenden Vaters haben auf dem Schlachtfeld« erwerben dürfen, wo sie für die Einheit und Wiedererrichtung deS Reiches kämpften. Möge derselbe Geist die heutige Generation, die derzeit unter den Waffen steht, beseelen wie die braven alten Leute. Draußen auf dem Paradefelde, beim Einzug in die Residenz, auf dem ganzen Wege haben ungezählte Tausende Ew Majestäten herzlich zu- jubeln dürfen als Zeichen ihrer unbegrenzten Liebe und Ver ehrung. Dies alles hat den heutigen Tag für mein Land zu einem wahrhaft nationalen Festtag gestaltet Mit unerschütter licher Zuversicht und festestem Vertrauen blicken wir alle auf Ew. Majestät und wissen wir Ew. Majestät stete Sorge für die Kriegsbereitschaft unsere- HeereS zu würdigen. Wir ver ehren in Ew. Majestät das mächtige Oberhaupt unseres großen Deutschen Reiches. Möge die Vorsehung Ew. Majestät Kraft und Gesundheit auf lange ungezählte Jahre zur Erfüllung ihrer hohen Aufgaben bewahren! Das ist unser aller innigster Wunsch. In diesem Sinne erhebe ich mein Glas und bitte die Anwesenden, mit mir einzustimmen in den aus tiefstem Herzen kommenden Ruf: Ew. Majestäten, der Kaiser und die Kaiserin, Hurra, Hurra, Hurra!" Ter Kaiser erwiderte: Wollen Ew. König!. Hoheit allergnädigst Mir gestatten, im Namen Ihrer Majestät und in Meinem Namen Unseren innigsten Dank aussprechen zu dürfen für den so freundlichen Empfang, den Ew. König!. Hoheit UnS bereitet haben, und für die hohe und warme Begeisterung, die Uns aus allen Schichten deS Badener Volkes entgegengebracht worden ist. Die freudestrahlenden Gesichter, die wir heut gesehen haben, haben gezeigt, wie lebendig und wie warm der Patriotismus in den Herzen der Badener glüht. Mein heutiger Trinkspruch gilt dem XIV. Armeekorps und feinem hohen Landesherrn. Ich kann ihn jedoch nicht aucsprechen, ohne einen Rückblick zu tun. Es sind gerade 30 Jahre her, daß Ich die Freude und die Ehre hatte, als ganz junger Mann das erste Kaisermanöver hier mitzuerleben. In demselben Raume, auf demselben Paradeplatz waren die ehrfurchtgebietenden Er scheinungen des ersten deutschen Kaisers, seiner Paladine, seines heldenhaften Sohnes, Deines hohen Vaters und vieler anderer versammelt. Mit der Zeit ist eine nach der anderen dieser großen Gestalten dahingegangen und zuletzt die ehrfurchtgebietende Er- scheinung Deines Vaters, der, solange er lebte, die Standarte des Reiches hoch hielt und den Geist pflanzte, der noch heute im XIV. Korps lebt. Doch dieser Rückblick soll dem heutigen Tage keinen Abbruch tun. Ich wollte mit ihm nur einen leichten Flor der Erinnerung um den glänzenden Rahmen und das herrliche Bild des heutigen Tages schlingen. So geziemt es sich auch dem Soldaten; bei ihm ist die Tradition die Hauptsache. Ich kann nur von ganzem Herzen Meinen Glückwunsch wiederholen zu der prachtvollen Heer schau, die Ich heute über die Badener Landeskinder habe abhalten dürfen. Das Korps ist gut und fertig, ein würdiges Glied in der Reihe der Armeekorps des deutschen Heeres, die bereit stehen, für die Ehre und Sicherheit unsere- Vaterlandes und für den Frieden desselben, wenn es nötig ist, einzutreten, die ihre Waffen rüstung tragen niemand zu Lieb und niemand zu Leide. Daß der Geist und die Gesinnung, die sich am heutigen Tage in den jungen Kriegern wie in den alten Mitstreitern unserer Väter gezeigt haben, in alle Ewigkeit dem Korps und dem Lande er halten bleiben, darauf leere Ich Mein Glas! Se. Königliche Hoheit der Großherzog und Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin und das XIV. Armeekorps: Hurra, Hurra, Hurra! Abends 9 Uhr führten sämtliche Musikkapellen und Spielleute des XIV. Armeekorps großen Zapfenstreich auf der Parkwiese im großherzoglichen Schloßgarten aus. Der Großherzog und Gemahlin mit den Allerhöchsten Gästen wohnten der Vorführung bei. Die Stadt war glänzend illuminiert. Karlsruhe, 11. September. Der Kaiser richtete an den Großherzog von Baden folgendes Handschreiben: Ich benutze den heutigen Tag der Parade, an welchem Ich die badischen Truppen in so vortrefflicher Verfassung gefunden habe, um Ew. Königlichen Hoheit einen erneuten Beweis Meiner befonderen Wertschätzung und herzlichen Zuneigung zu geben, indem Ich Ew. Königlichen Hoheit hiermit den Rang als General-Feldmarschall verleihe. ES ist Mir eine besondere Freude, Ew. Königliche Hoheit hiervon in Kenntnis zu setzen. (gez ) Wilhelm. Karlsruhe, 12. September. Bei sehr schönem Herbstwetter wurde heute vormittag 10 Uhr auf der Parkwiese des großherzoglichen Schloßgartens Feld- gotteSdienst abgehalten. Ein Feldaltar mit Kanonen und anderen militärischen Abzeichen war aufgestellt, da- neben ein Sängerchor und Militärmusik. Abordnungen der Truppenteile des XIV. Armeekorps standen im offenen Viereck. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, der Großherzog, die Großherzogin und sämtliche anderen hier anwesenden Fürstlichkeiten traten aus dem Schlosse und nahmen, nachdem Se. Majestät der Kaiser die Fronten abgeschritten und den Mannschaften Guten Morgen gewünscht hatte, unter dem hierzu errichteten Kaiserzelte Platz. Der Gottesdienst begann mit dem Bortrag des Chorals „Großer Gott, wir loben dich- durch den Sängerchor. Der Geistliche hielt kurze Liturgie, An- spräche und Gebet. DaS Niederländische Dankgebet schloß die Feier. Unter den Klängen der Nationalhymne wurden die Fahnen zu ihren Truppenteilen gebracht, worauf der Kaiser einen Vorbeimarsch der Abordnungen in Zügen entgeaennahm. Mergentheim, 12. September. Die Manöver leitung mit General v. Moltke an der Spitze ist bereit» eingetroffen. Für die Idee der Kaisermanöver kommt ein blaues Reich und ein roter Staat in Be tracht. Da» blaue Reich dehnt sich südlich der Grenz linie, die sich etwa von Neckarsulm am Kocher entlang bi» Mergentheim hinzieht, au». Der rote Staat liegt nördlich. Die Kriegslage ist folgende: Während die Lauptkräfte de» blauen Reiche» auf einem entfernten Kriegsschauplätze versammelt werden, macht der rote Staat mobil. Karlsruhe, 12. September. Der Kaiser und die Kaiserin besuchten heute vormittag 11 Uhr die groß herzogliche Grabkapelle. Später sand im PalaiS deS Prinzen Max eine Frühstückstafel und um 6 Uhr abends im Schlosse Fürsten- und Marschallstafel statt. Hieran schloß sich eine Vorstellung im grobherzoglichen Hoftheater. Um A10 Uhr reiste die Kaiserin nach Station Wildpark ab. (Morgenbl.) Berlin, 13. September. Der Erb prinz von Sachsen-Meiningen ist zum General fieldmarschall befördert worden. Karlsruhe, 13. September. Se. Majestät der Kaiser ist heute vormittag um 8 Uhr 40 Min. von Mergentheim abgereist. Zur Verabschiedung auf dem Bahnhofe waren zugegen der Großherzog, der Generaladjutant General major Dürr und der preußische Gesandte v. Eisendecher. Sozialdemokratischer Parteitag in Leipzig. Leipzig, 13. September. In dem durch einen großen Saalneubau erweiterten Volkshause wurde gestern abend der sozialdemokratische Parteitag eröffnet. Die Begrüßungsansprache hielt Redakteur Lipinski von der „Leipziger Volkszeitung". Danach sprach Reichstags- abgeordneter Singer. Ec drückte zunächst sein Bedauern aus, daß August Bebel nicht anwesend sein könne, dankte dann den Leipziger Parteigenossen, daß sie die Räume für den Parteitag noch rechtzeitig fertiggestellt hätten, und feierte Leipzig als klassischen Parteiboden, als Geburtsort der Partei. Er besprach * dann den Werde- gang der Sozialdemokratie von ihren Anfängen im Jahre 1859 ab und gedachte des Hochverratsprozefses gegen Liebknecht und Bebel in Leipzig. Die Sozial demokratie als politisch organisierte Partei sei, so führte Singer weiter aus, in Deutschland nur allein auf sich angewiesen. Die jammervolle Rolle, die namentlich der bürgerliche Liberalismus bei der Reichsfinanzreform ge spielt habe, werde ja noch des näheren erörtert werden. Nur möchte er heute schon feststellen, daß die 100 Mill, direkter Steuern, die der Liberalismus bewilligen wollte, nichts anderes bedeute, als einen Loskauf von den Steuern, die von Rechts wegen von den besitzenden Klassen hätten getragen werden müssen. Die von den Gegnern als niedergeritten und zerschmettert bezeichnete Sozialdemokratie habe noch in den allerletzten Tagen unzweideutig nachgewiesen, wie es um sie stehe, und die Erfolge, die sie in Stollberg-Schneeberg erzielt habe, zeigten, was sie zu leisten imstande sei. „Wir hätten von unseren sächsischen Genossen keinen schöneren Willkommens- gruß erhalten können, als den Sieg in Stollberg-Schnee berg, der uns ein glückliches Omen für die Weiter- entwickelung der Partei bedeutet. Der Zusammenbruch des Liberalismus beweist uns, daß unser Ziel, die bürger liche Gesellschaft zu revolutionieren, nicht aus dem Auge gelassen werden dars und wir müssen jede Gelegenheit benutzen, Organisation und Agitation noch mehr als bisher in Fabrik und Werkstatt, in Industrie und Handel und in die landwirtschaftlichen Bezirke, überhaupt dahin zu tragen, wo noch Lohnsklaven des Kapi talismus fronden. Unsere Ziele weiter zu verfolgen, die alten Waffen zu schärfen und neue zu schaffen, ist die Aufgabe des Parteitags." Auf den Antrag von Auec- München wurde beschlossen, Singer und Lipinski zu gleich- wertigen Vorsitzenden des Parteitags zu wählen. Zu den neun Schriftführern des Parteitags wurden gewählt: Ottilie Baader-Stettin, Schmidt-München, Barrentin- Berlin, Sindermann-Dresden, Peirotes-Straßburg, Jörnke- Hannover, Winkelmann-Bremen, Geit Mannheim und Herzog-Göppingen. In die Mandatsprüfungskommission wurden auf Vorschlag des „Hofgängers" Hildebrand- Stuttgart, ebenfalls neun Mitglieder gewählt, des gleichen in die Beschwerdekommission. Hierauf wurde die Tagesordnung festgesetzt, und zwar wurde die vorläufige Tagesordnung endgültig angenommen. Die Beratungs- zeit des Parteitags wurde auf 9 bis 1 und 3 bis 7 Uhr festgesetzt. Zur Tagesordnung lagen fünf Anträge vor. Der Antrag Berlin auf die Tagesordnung die Taktik der Partei zu setzen, wurde zurückgezogen. Die Anträge auf die Tagesordnung, die Genossenschaftssrage, die Land- arbeitersrage und die Stellung der Sozialdemokratie der Konfumgenossenschaften, zu setzen, fanden keine genügende Unterstützung. Redakteur Löwe-Breslau begründete den Antrag, die Reichsfinanzreform als besonderen Gegen stand auf die Tagesordnung zu setzen. Für die Sozialdemokratie sei ein Gesetzentwurf nicht erledigt, wenn die Schlußabstimmung im Parlament erledigt ei. Er erinnerte an die Straßendemonstrationen für das allgemeine Wahlrecht und erklärte, die Arbeiter- chaft lechze geradezu nach einer direkten Aktion gegen die Reichsfinanzreform. Das Moment, dem man die Siege von Stollberg-Schneeberg und Neustadt-Landau danke, müsse auch im Mittelpunkt des Parteitages stehen. Für den Antrag Breslau sprach nur Pöus-Dessau, während Molkenbuhr, Ledebur und Geyer-Leipzig da gegen sprachen. Der Antrag Löwe-Breslau wurde ab- gelehnt. Hierauf wurde die Verhandlung geschlossen. Ausland. Rutzland. (W.T.B.) Sewastopol, 11. September. Der Kaiser und die Kaiserin sind heute hier eingetroffen und werden einige Tage hier verweilen. Während dieser Zeit wird der Kaiser Besichtigungen der Flotte und der Truppen vornehmen. Frankreich. (W. T. B.) Pari», 11. September. Finanzminister Cochery teilte dem Präsidenten und dem Berichterstatter der Budgetkommission die Hauptzüge deS Etat» von 1910.mit. Die notwendigen Einnahmen werden aus schließlich durch Steuern gedeckt werden. Das Defizit von 199 500000 Fres, wird gedeckt durch Zusatzsteuern auf Tabak, Erbschaft, Alkohol, Quittungsstempel, Gruben, Automobile und Benzol. Nach weiteren halbamtlichen Mitteilungen beabsichtigt der Finanzminister mit der Erhöhung der Tabak steuer in der Hauptsache die teueren Produkte zu er- assen, während die Einnahmen aus den billigen Tabak orten dadurch verdoppelt werden sollen, daß das Gewicht >er Packungen vermindert wird, ihr Preis hingegen der- elbe bleibt. DaS Erträgnis der Erbschaftssteuer will >er Minister durch höhere Besteuerung der Enkel und Urenkel, die unmittelbar von Großvater bez. Urgroßvater erben, der Seitenverwandten fünften oder sechsten Grades sowie der bevorzugten Erben verbessern. Aus der Alkoholsteuer sollen 24 Mill, mehr als bisher durch Erhöhung der Steuer bi- zu 260 Frcs. für den Hekto- liter erzielt werden. Saigon, 11. September. Bei einem Bajonettangriff französischer Truppen auf ein Dorf, in dem sich See räuber verschanzt hatten, wurden drei weiße und ein eingeborener Soldat getötet, neun verwundet; vier Sol- baten starben am Sonnenstich. Die Piraten hatten zehn Tote. Paris, 13. September. Der frühere Minister des Auswärtigen Hanoteaux sprach sich im „Journal" mit . großer Entschiedenheit für den neuerdings aufgetauchten Gedanken aus, die Eingeborenen der französischen Kolo nien zu den Militärdiensten heranzuziehen. Frankreich könnte in Afrika eine Armee von 300 000 unvergleich- lichen und treuen Soldaten ausbilden. Er habe aber nicht bloß das Interesse Frankreichs, sondern auch das Afrikas im Auge, welch letzteres man nur dann für die Zivilisation gewinnen könne, wenn man es diszipliniere. Dem „Figaro" zufolge hat der Schwiegersohn des Präsidenten der Republik Lanes, der gegenwärtig Finanz direktor des Oise-Departements ist, eine finanzielle Mission nach der Türkei unternommen, die sich auf mehrere Monate erstrecken wird. Die Panzerschiffe „Justice", „Vöritö" und „Libertö", die an der am 25. September in New Uork stattfinden- den Hudsonfeier teilnehmen, sind gestern früh von Brest aufgebrochen. Aus Vesoul wird berichtet, daß es bei einer aus Anlaß der Entlassung eines Camelots du Roi aus dem Gefängnis veranstalteten Straßenkundgebung zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen Sozialisten und Camelots du Rois kam. Auf beiden Seiten gab es Verwundete. Die Polizei entriß den Royalisten eine Fahne und verhaftete mehrere von ihnen, darunter eine Frau. V,ritchenland. (W.T. B.) Athen, 11. September. Die Zeitung „Athenai" veröffentlicht eine Unterredung mit dem früheren Minister präsidenten Theotokis in Corfu. Danach verurteilt Theo- tokis die Bewegung unter den Offizieren entschieden und ist der Ansicht, daß die Kammer aufgelöst werden müsse, damit das Volk seinen Willen bezüglich der Wünsche der Offiziere kundtue. Er, Theotokis, wie seine Partei würden niemals sür die Abschaffung des Oberst kommandos der Armee stimmen. Türkei. (W.T.B.) Konstantinopel, 11. September. Die Verhand lungen zwischen der Pforte und dem armeni schen Patriarchat wegen der durch die Adanafrage entstandenen Schwierigkeiten dauern fort. Dem Ver nehmen nach besteht die Regierung auf^der Vollziehung der noch nicht vollstreckten Todesurteile, wietet jedoch Zu geständnisse an, indem sie den Weisungen des Ministers des Innern entsprechend die Anstifter der Metzeleien strenger bestrafen und die übrigen verhafteten Armenier freilassen will. In Adana selbst ist mit der Freilassung der Armenier bereits begonnen worden. Der Minister des Innern richtete ferner an das Kriegsgericht in Adana die telegraphische Aufforderung, die kriegsgerichtlichen Beschlüsse mit den offiziellen Erklärungen der Regierung künftig in Übereinstimmung zu bringen. Zur Lage in Marokko. (W.T.B.) Madrid, 11. September. Da die Entsendung weiterer Streitkräfte nach Melilla sich voraussicht lich als notwendig erweisen wird, soll eine neue Division unter dem Befehl des Generals Ampudia mobil gemacht werden. (Wiederholt.) Madrid, 12. September. General Marina gibt die Rückkehr der Kolonne Larrea von Restinga und der Kolonne Aguilera von Suk el Arba bekannt und weist dabei auf ihre ausgezeichneten Leistungen hin, welche die Intelligenz und Geschicklichkeit der Führer sowie die Widerstandsfähigkeit, den Eifer und den vorzüglichen Geist der Truppen ins hellste Licht setzten. Marina er wähnt auch besonders das Verhalten des Kaids Bencheca, der an der Spitze von 200 Eingeborenen an den Operationen tellnahm. Der General ist der Ansicht, daß durch diese Operationen das ganze Kebdanagebiet, das unter dem Einflüsse der feindlichen Harka unruhig zu werden anfing, unter spanische Herrschaft gebracht worden sei. Bon der Armee. Ter kommandierende General deS XII. (1. K. S.) Armeekorps, General der Kavallerie v. Broizem, ist vom 22. September bis mit 28. Oktober d. I. nach Süddeutschland und Tirol beurlaubt Mit der Stell vertretung ist der Kommandeur der 3. Division Nr. 32, Generalleutnant v. Schweinitz, beauftragt worden. Manöver -er 5. Infanteriebrigave Nr. 6S. Die diesjährigen Manöver der zusammengesetzten 63. Jnfanteriebrigade — Infanterieregiment Nr. 102, 103, Ulanenregiment Nr. 17, 3. und 5. Eskadron, Feldartillerie regiment Nr. 64 — fanden unter Leitung deS. Komman deurs der 32. Feldartilleriebrigade bei Oederan statt. Für die beiden ersten Tage, den 9. und 10. September, war die „Allgemeine Kriegslage" folgende: Eine blaue Armee hat ihren Aufmarsch östlich der Frei berger Muldss beendet. Starke rote Kräfte sind von Westen in Sachsen eingedrungen und haben am 8. September mit Vortruppen den Zschopau- Abschnitt zwischen Mittweida — Oberwiesa erreicht.