62 den Diäten auch auf Kosten der Steuer pflichtigen Portofreiheit geniesten wollte! Das heißt Sorge für Volkswohl. Am 27. Februar wurde das Eingehen der Leipziger Zeitung als politischer Staatszeitung und an deren Stelle die Begründung eines auf Inserate beschränkten Slaatsanzeigers beantragt (II. 26. 488). Die Herren verstan den von Preßsachen so wenig, daß sie sich cinbildcten, ein solcher Staatsanzeigec werde Geld einbringen, und obwohl Niemand von ihnen im Stande war, nachzuwcisen, daß dieser StaatS- anzeiger nur Einen Groschen Ertrag bringen werde, waren sie doch leichtsinnig genug, die Vernichtung eines Instituts zu beschließen, welches dem Staate bisher jährlich gegen 20,000 bis 24,000 Thlr. reinen Ertrag eingebracht hatte. Die Erste Kammer hat ähnliche Beweise von Sparsamkeit geliefert, indem z.B. der Abg. Heintze beantragte, daß die Aufendung der Land- tagsmittheilungen undLandtagsacten an sämmtliche Staaten des deutschen Bundesstaats unverzüglich undregelmäßigpvi-L'-sr bewirkt werde, und die Kammer diesen Antrag annahm, ohne sich durch das Bedenken des Ministers wegen der erheblichen Kosten (1.2.26) belehren zu lassen. Ein Probestückchen finanzieller Weis heit liefert auch der Abgeordnete Jahn, wenn ec (l. 17. 232^ alle Ehnusscecinnahinen abgcschafft wissen wollte. Denn wenn die Ehausseegelder, welche bisher in einer Finanz periode bis gegen 640,660 Thlr. eingebracht haben (L. A. v. 1845. l. Abth. l. Bd. S. 340), ganz in Wegfall kommen, so wird dieser Ausfall in Zukunft von den Steuerpflichtigen gedeckt werden müssen. Dem Lande aber kommt der Ehauf- seebau um desto thenrer zu stehen, weil zugleich die Ehausscegelder der Ausländer, welche Sachsen bisher durch- reis't haben, wegfallen. Daß wir aber den Ausländern die un--