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(-s- 148590 M ). Die fortdauernden Ausgaben belaufen sich auf 98774000 M. (-s- 3626000 M.), die einmaligen auf 3015070 M. (— 3817800 M). Bei einer Gesamtausgabe des ordentlichen Etats von 101789070 M. verbleibt mithin ein Überschuß von 21 501930 M. (—2049200 M). Im außerordentlichen Etat werden 20799500 M. (-s- 1063000 M.) verlangt. Bei den ein maligen Ausgaben des ordentlichen Etats werden u. a. gefordert neue erste Raten zu Ergänzungsarbeiten in der Hauptwerkstätte Mülhausen, zum Umbau und zur Erweiterung der Lokomotiv- reparaturenanlage der Hauptwerkstätte Montigny, sowie zur Dichtung und Ausbesserung des älteren Tunnels bei Teterchen Im außerordentlichen Etat sind zur Vermehrung der Be triebsmittel 7000000 M. angesetzt worden. Im Jahre 1908 hat sich bisher nur der Personenverkehr gegen das Jahr 1907 gesteigert, während der Güterverkehr zurückgegangen ist. Es muß aber damit gerechnet werden, daß der Güterverkehr bis zum Ende des Jahres 1909 mindestens wieder die Höhe des Jahres 1907 erreicht. Deshalb darf mit der weiteren Beschaffung von Betriebsmitteln nicht eingehalten werden, nachdem sich heraus gestellt hat, daß der Bestand zur ordnungsmäßigen Bedienung eines solchen Verkehrs nicht ausreicht. Es sollen etwa 18 Lokomotiven, 3 Triebwagen, 15 v- Zugpersonenwagen und 1689 Gepäck- und Güterwagen beschafft werden. Ferner werden zur Erweite rung und 'Umgestaltung der Bahnanlagen bei Diedenhofen und in den benachbarten Teilen des lothringischen Erzreviers als erste Rate 2000000 M. verlangt. In der Umgebung von Diedenhosen hat seit der Erfindung des Thomasverfahrens und der dadurch ermöglichten besseren Verwertung der lothringischen Minette der Eisenbahnverkehr einen ganz außerordentlichen Aufschwung ge nommen. Seit 1880 bis 1907 sind die Einnahmen aus dem Personenverkehrs von 163607 M. auf 578230 M., aus dem Güterverkehre von 1372096 M. auf 14728400 M. gestiegen. Dieser beispiellosen Entwickelßng des Verkehrs konnten die Bahn anlagen trotz mehrfacher Erweiterungen nicht ausreichend folgen. Um den vorhandenen Mängeln abzuhelfen, ist hauptsächlich die Erbauung eines Sammelbahnhofs für die Saarbahn, die Mosel bahn und die Luxemburger Linie nördlich von Diedenhofen unter teilweiser Verlegung der Linien erforderlich. Die Gesamtkosten der Ausführung sind vorläufig auf 33800000 M. ermittelt, werden sich aber voraussichtlich noch einschränken lassen. Die zunächst ein gestellten 2 000000 M. werden im wesentlichen zu Grunderwerb und zu einer vorläufigen Erweiterung der Lokomotivschuppen anlagen gebraucht. Erste Raten werden ferner gefordert zur Ausführung genauer Vorarbeiten für den Bau eingleisiger, vollspuriger Nebenbahnen von Ingweiler nach Lützelstein, von Münzthal über Wolmünster bis zur pfälzischen Grenze in der Richtung auf Zweibrücken und von Weißenburg bis zur pfälzischen Grenze in der Richtung auf Dahn. Weitere Forderungen be treffen eine erste Rate zu genauen Vorarbeiten für eine voll spurige Bahnverbindung zwischen Oettingen und Bollingen, Er gänzungsbauten auf der Wilhelm-Luxemburg-Bahn, sowie den Ankauf von Baugelände und den Bau von Mietwohnungen für Unterbeamte und Arbeiter. Im ordentlichen Etat beruhen die Veränderungen in den persönlichen Ausgaben (Etatsstellen) zum Teil auf der Umgestaltung der Betriebsverwaltung. Es ist darüber das Folgende zu bemerken: Bei Einrichtung der Verwaltung der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen im Jahre 1871 hatte die Organisation der preußischen Staatseisenbahnverwaltung als Vorbild gedient. Die infolgedessen ansänglich vorhandene Übereinstimmung zwischen beiden Verwaltungen ging aber im Laufe der Jahre zum Teil dadurch wieder verloren, daß die preußische Staatseisenbahn verwaltung, der Entwickelung des Verkehrs folgend, ihre Organi sation mehrfach änderte. Nachdem diese Änderungen, die mit der durchgreifenden Reform des Jahres 1895 einen gewissen Abschluß gesunden haben, nunmehr eine Reihe von Jahren erprobt worden sind und sich dabei durchaus bewährt haben, erscheint es der damit verknüpften mannigfachen Vorteile wegen erwünscht, sie auch auf die Reichseisenbahnen zu übertragen, soweit dem die elsaß-loth ringischen Sonderverhältnisse nicht entgegenstehen. Dies bedingt eine Reihe von Änderungen, deren Durchführung am 1. Oktober 1909 erfolgen soll. Güterwagengemeinschafl. Stuttgart, 21. November. Wie der „Staats anzeiger" vernimmt, ist das Güterwagenüberein kommen auf der Konferenz der Regierungsvertreter zu Frankfurt a. M. heute unterzeichnet worden. Koloniales. * Nach einer Berliner Zuschrift der „Köln. Ztg." ist Hauptmann Streitwolf am 15. d. M. mit umfassenden Vollmachten von Gobabis aufgebrochen, um die erste Einrichtung einer deutschen Verwaltung im Caprivi-Zipfel in Form einer Residentur mit rein friedlichen Aufgaben einzuleiten. Die (Änrichtung erfolgt unter Zustimmung und Unterstützung der englischen Behörden. Ausland. Österreich. (W.T. B.) Wien, 22. November. Unter dem Vorsitz des Ministers des Äußern Frhrn. v. Aehrenthal fand heute eine ge meinsame Ministerkonferenz statt. Der Minister des Äußern legte zunächst die handelspolitische Situation der Monarchie gegenüber Serbien, Rumänien, Bulgarien und Montenegro dar und betonte die Notwendigkeit einer baldigen Klarstellung mehrerer derzeit noch in der Schwebe befindlichen Fragen. Die Konferenz erörterte das Programm der in nächster Zeit vorzunehmenden Schritte, insbesondere die Einbringung des vorläufig provisorisch in Kraft gesetzten neuen Handelsvertrages mit Serbien zur verfassungsmäßigen Behandlung in den Parlamenten der beiden Staaten, ferner die für das nächste Jahr in Aussicht genommene Fortsetzung der Handelsvertragsverhandlungen. Am Schlüsse der drei stündigen Beratungen wurde die Boykottbewegung im osmanischen Reiche in Diskussion gezogen und wurden die vom Minister des Äußern bereits ergangenen Weisungen an die Botschaft in Konstantinopel allseitig zur Kenntnis genommen. (Berl. Lokalanz.) Prag, 22. November. Auf dem Graben fanden mittags abermals lärmende Aus schreitungen von Tschechen gegen deutsche Studenten patt, die wiederholt beleidigt und mißhandelt wurden. Die Wache verhielt sich vollständig passiv. Da die Situation immer bedrohliä er wurde, säuberte Gen darmerie den Graben. Der Pöbel zog dann, tschechische Hetzlieder und serbische Nationallieder singend, auf den Wenzelsplatz, wo Rufe ertönten: „Auf Wiedersehen auf dem Graben am nächsten Sonntag!" Im Lause des Nachmittags wurden wiederholt deutschsprechende Passanten von der Menge überfallen und mißhandelt. 28 Ver haftungen wurden vorgenommen. Ruhland. (B. r. B.) St. Petersburg, 21. November. Die Finanz kommission der Reichsduma befürwortete die Auf hebung des Freihandels in den ostasiatischen Häfen Ruß lands als notwendige Schutzmaßregel gegen die chinesische Konkurrenz und gegen die chinesische Einwanderung in die ostasiatischen Besitzungen Rußlands. Frankreich. (W. T. B.) Paris, 21. November. Die Deputiertenkammer nahm die Budgets der öffentlichen Arbeiten und der Staatseisenbahnen an und begann dann die Beratung des Budgets der Posten, deren Fortsetzung auf Montag vertagt wurde. Im heutigen Ministerrat erstattete Kolonialminister Milliss-Lacroix über die Vorgänge auf Saint Pierre und Miquelon Bericht und teilte die Instruktionen mit, die dem neuen Gouverneur, der sich unverzüglich auf seinen Posten begeben soll, gegeben worden sind. Paris, 22. November. Der König und die Königin von Schweden sind heute nachmittag hier eingetroffen und vom Präsidenten Fälliges, den Ministern und den Spitzen der Behörden empfangen worden. Präsident Fallisres gab zu Ehren der Majestäten ein Diner. Vorher hatte der König das diplomatische Korps empfangen. Das morgen zur Verteilung gelangende Gelb buch über Marokko enthält unter anderem den Bericht des Gesandten Regnault über die Mission nach Rabat, die Berichte des Generals d'Amade über die militärischen Operationen im Schaujagebiete, eine genaue Darstellung der Kämpfe im Gebiete der Beni Snassen, Schriftstücke über die Verhandlungen mit Deutschland bezüglich der Entschädigung der durch das Bombardement von Casablanca Betroffenen und schließlich die Dokumente über die An erkennung Mulay Hafids. In einer offiziösen Note wird erklärt, das Gelbbuch biete einen beredten Beweis für die Loyalität und die genaue Befolgung der Algeciras akte seitens Frankreichs, denn es zeige, daß Frankreich wiederholt von den Ministern Abdul Asis ausgefordert worden sei, gegen Fes zu marschieren, dies aber stets verweigert habe. Zur Lage auf vem Balkan. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Korr.-Bureaus.) Konstantinopel, 22. November. Wegen verschiedener Schikanen bei den gegenwärtig hier vorgenommenen Par lamentswahlen fanden bereits vorgestern und gestern grie chische Kundgebungen statt, die ohne besonderen Zwischenfall verliefen. Die Griechen drohten aber für heute, falls Wahlmißbräuche nicht aushörten, mit der Ver anstaltung großer Demonstrationen, weshalb umfassende Militärmaßnahmen getroffen wurden. Da die griechischen Beschwerden nicht berücksichtigt wurden, fand heute vor mittag eine große Volksversammlung vor der griechischen Kathedrale in Pera statt. Gegen Mittag durchzogen mehrere Griechen Stambul und demonstrierten vor der Pforte, wo eben Ministerrat stattfand. Der Ackerbau minister Mavrocordats, ein Grieche, wurde vom Minister rat beauftragt, die Demonstranten zu beruhigen. Der Großwesir empfing später eine Deputation der Griechen und erklärte, sie könnten die Wahl im Parlament anfechten und inzwischen das Wahlskrutinium durch Vertrauens männer kontrollieren. Ein Individuum zertrümmerte ein Fenster des Wagens Mavrocordatos, der sich nach Pera begeben wollte, um ein Einvernehmen zu erzielen. Der in demselben Wagen befindliche griechische Bischof wurde mißhandelt. Die Demonstranten wurden endlich von den Truppen zerstreut und die Ruhe wurde nicht weiter gestört. Zur Lage in Porsten. (Meldungen der St. Petersb. Telegr.-Agentur.) Täbris, 21. November. Die Revolutionäre besetzten die Städte Binab und Dilman. In Maraga, wo die rus sischen 1 ntertanen, die eine Plünderung befürchteten, die russische Flagge hißten, nahmen die Revolutionäre zwei Ge chütze, 600 Gewehre und 400 000 Patronen weg. Weitere Abteilungen marschieren gegen Choi und Marand. Täbris, 22. November. Die Anhänger Sattar Khans griffen gestern Marand an. Der Sohn des Gouverneurs Schudshanisams, der die Stadt verteidigte, unterlag im Kampfe und mußte den Rückzug nach Choi antreten. Heute früh begannen die Einwohner von Marand nach Täbris zu fliehen. Die Revolutionäre besetzten die Stadt. (Reutermeldung.) Teheran, 23. November. Morgen wird in allen Moscheen eine Proklamation des Schahs angeschlagen werden, von der die Hauptstellen folgenden Wortlaut haben: „Wir hatten versprochen, das Parlament zum 14. November einzuberufen und waren bereit, unser Wort zu halten. Da aber Vertreter unseres Volkes uns haben willen lassen und schriftlich bekundet haben, daß sie keine Konstitution haben wollen und da unser ganzes Volk uns gebeten hat, das Parlament nicht einzuberufen, haben wir beschlossen, den Wunsch zu erhören." Hierauf wendet sich die Proklamation an die Geistlichkeit und sagt: „Da Ihr die Einsetzung eines Parlaments als eine Herausforderung der Gesetze des Islams erkannt habt, was von der gesamten Geistlichkeit telegraphisch und schriftlich erklärt worden ist, so stehen wir von einem solchen Plane ab. Ein Parlament soll in Zukunft unter keinem Vorwande eingesetzt werden. Nichtsdestoweniger haben wir die nötigen Befehle zur Wahrung der Ge rechtigkeit gegeben und berufen die Vertreter der Geist lichkeit, um dem ganzen Volke Mitteilung von unserem Beschlusse zu machen, die Rechte unserer Untertanen zu schützen und nach den religiösen Vorschriften alle übel wollenden Pläne zu vereiteln." Die Anspielung auf die Aufrechterhaltung der Gerechtigkeit scheint sich auf den schon lange bestehenden Plan der Einführung eines Ge setzbuchs zu beziehen. Zur Lage i« China. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Washington, 21. November. Der amerikanische Generalkonsul Marlin in Hankau berichtete dem Staats departement, daß am Hangtse-Kiang ein Aufstand aus gebrochen sei, über dessen Ursache nichts bekannt ist. Zur Lagelauf Haiti. (W. T. B.) New Bork, 22.November. Wie ein Privattelegramm aus Port au Prince meldet, läßt die Regierung die Stadt Aux-Cayes, von wo General Simon den Aus. tand leitet, blockieren. Truppen haben die Stadt um- (eben (Reutermeldung.) Kingston (Jamaika), 22. November. Nach hier aus Haiti eingelaufenen Meldungen richtet ich die Revolution zugunsten des neu ernannten Generals Fouchvrd. Die Bewegung breitet sich über den ganzen Süden aus, dessen Bevölkerung einmütig den öerzicht des Präsidenten Ten-Nord und die Wahl Fouchards fordert. Vom Landtage. Bei der Zweiten Kammmer sind folgende Anträge eingegangen: 1. Nr. 542. Antrag zum mündlichen Bericht der Finanzdeputation 8, die Petition der Gemeinden des nödertales um Erbauung der Bahnlinie Großröhrsdorf— ! Bischofswerda betreffend: Die Kammer wolle beschließen: die Petition der Aönigl. Staatsregierung in dem Sinne zur Kenntnisnahme zu geben, daß von seiten derselben erörtert werde, ob nicht durch einen Gleisanschluß den Bedürfnissen der dortigen Gegend in geeigneter Weise Rechnung getragen werden könnte. 2. Nr. 543. Antrag zum mündlichen anderweiten Bericht der Finanzdeputation 8: Die Kammer wolle beschließen: bei ihrem Beschlusse, die Petition des Gemeinderats zu Oberlungwitz und Gen. um Erbauung einer Eisenbahn durch das Lungwitztal der König!. Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen, stehen zu bleiben und die nachträglich eingegangene Petition des Hausbesitzer- vereinS zu Gersdorf um Berücksichtigung dieses Ortes beim Bau einer Lungwitztalbahn der Königl. Staatsregierung in Übereinstimmung mit den Beschlüssen der hohen Ersten Kammer als Material zur Kenntnisnahme zu überreichen. 3. Nr. 544. Antrag zum mündlichen Bericht der Finanzdeputation 8: Die Kammer wolle beschließen: die Petition des Sandsteinbruchbesitzers und Gemeinde ältesten M. Ranft in Niederschöna um eine direkte Verbindung der von Klingenberg nach Dittmannsdorf zu erbauenden Eisen bahn über Niederschöna der Königl. Staatsregierung in Über einstimmung mit dem Beschlusse der hohen Ersten Kammer zur Kenntnisnahme zu überweisen, bei ihrem Beschlusse aber, die Petition des Gemeindevorstands Richter in Niederschöna und Gen. der Königl. Staatsregierung zur Erwägung zu über weisen, stehen zu bleiben. 4. Nr. 545. Der von 58 Abgeordneten unterzeichnete Antrag: Die Kammer wolle beschließen: a) die Königl. Staatsregierung zu ersuchen, die Anlagen und den Betrieb der Schmalspurbahnen in folgenden Punkten zu verbessern: 1. Verbesserung der Einrichtung in den Personenzügen und auf den Haltestellen. 1. Schnellere und ver mehrte Anschaffung von Personenwagen der neuen Bauart. 2. Ver besserung der Beleuchtungs- und Heizungsanlagen der Per sonenwagen alter Bauart. 3. Verbesserung der Beleuchtung der Haltestellen. 4. Bau geschlossener Warteräume auf Halte stellen, wo solche fehlen, und Verbesserung bereits bestehender 5. Einrichtung von Abortanlagen in den Personenzügen und auf Haltestellen, soweit solche noch nicht vorhanden sind. II. Ver besserung der Betriebseinrichtungen für den Personenverkehr. 1. Verkürzung der Fahrzeiten. 2. Erleichterung des Fahrkarten verkaufs. III. Einführung der IV. Wagenklasse in einzelnen Zügen aller Schmalspurlinien. IV. Vermehrung des Rollbock verkehrs. V. Möglichster Zusammenschluß der einzelnen Schmal spurbahnen zu einem zusammenhängenden Schmalspurbahnnetz b) die hohe Erste Kammer zum Beitritt zu dem zu a gefaßten Beschluß einzuladen. 5. Nr. 546 Antrag zum mündlichen Berichte der Finanzdeputation über Kap. 70 des ersten Nachtrags zum ordentlichen Staatshaushaltsetat 1908/09, Landes anstalten betreffend, sowie über die hierauf bezüglichen Petitionen. Mannigfaltiges Aus Lachsen. * Nach einer uns von der Postverwaltung zu gegangenen Mitteilung erleiden Postsendungen nach Landorten (Orten ohne Postanstalt) häufig dadurch Verzögerungen, daß der Name der Postanstalt, zu deren Bestellbezirk der Landori gehört, in der Aufschrift gar nicht oder unrichtig angegeben oder an einer Stelle niedergeschrieben ist, an der er beim Sortieren nicht ohne weiteres in die Augen fällt. Lautet dann der Name des Landorts gleich oder ähnlich, wie ein anderer Ort mit Postanstalt, so wird der Name der Bestellpostanstalt leicht übersehen und die Sendung nach dem mit dem Landorte gleich oder ähnlich lautenden Postorte fehlgeleitet. Es ist daher die Hervorhebung des Namens der Bestellpost anstalt bei Abfassung der Aufschrift von Postsendungen ein unbedingtes Erfordernis. Die Hervorhebung wird am zweckmäßigsten in der Weise bewirkt, daß man den Namen der Bestellpostanstalt in der Fassung, wie er in dem Stempelabdruck der betreffenden Postanstalt erscheint, in großen deutlichen Buchstaben in dem rechten unteren Viertel der Ausschriftseite niederschreibt und stark unter streicht, der Name des Landorts ist unter Nachsetzung des Wortes „bei" in kleineren Schristzeichen vor oder über den Namen der Bestellpostanstalt zu setzen. Bei den von den Postanstalten käuflich zu beziehenden Formularen zu Postkarten, Postanweisungen und Paketadressen ist die im Vordruck der Aufschrift stark unterstrichene Zeile zur Niederschrift des Namens der Bestellpostanstalt zu be nutzen. * Leipzig, 22. November. Der Rat der Stadt Leipzig hat für den 1. Mai die Stelle des Vorstands des Polizei amts der Stadt Leipzig, der die Amtsbezeichnung „Polizeidirektor" führt, ausgeschrieben. Ter bisherige Polizeidirektor, vr. Brettschneider, tritt bekanntlich in den Ruhestand. Der Leipziger Polizeidirektor ist Ratsmitglied und bezieht vom ersten bis sechsten Dienstjahre ein pensionsfähiges Gehalt von 11 000 M. und vom siebenten Dienstjahre ab ein solches 12 000 M. Bewerber müssen