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1. Beilage zu Nr. 266 des Sonnabend, 14. November 1908 Kunst m»d Wifienschast stellegrini.) Der Konzertgeber, Hutten, Luther, Melanchthon, Hans Sachs, Zwingli. , hierselbst am König!. Konser- Namentlich die Miniaturmalerei in ihrer Blütezeit führen einzelne Gruppen von Blättern an charakteristischen Bei ließen erkennen, daß er aus guter Schule kommt, und hau- * In der Nr. 263 der Unterhaltungsbeilage der Theater, Konzerte, Vorträge — 1820 M. erzielte. Aus der Abteilung Manuskripte, Wappen und Trachtenbücher wanderte ein „Böhmisches ar Jo- Louise n Hrn. dler in Renard lber. könne- srckue». lhr- enstag: 8 Uhr. Gastspiel Heaters Lande Anfang an der lhr. - Donne« inzessin ,8 Uhr. lement, Gesang. k. wohnt, »m. — »od«U. wacht, wn G. RobeN hr- !Nstag: Anfang - Ge- für die 18.Ro- . An« l: Die .8 Uhr. l zwei hr. — ressina. kontag: ,8 Uhr. Lully und Beethoven spielte, den Eindruck eines für ein Musizieren im häuslichen oder sonst begrenzten Kr^is ausreichenden Könnens, womit natürlich dem Botts- trauer- heodor > Uhr: )ie in ßauline ? Frau erichts- I.) in Rämsch n; Hr. re-den: Schmort r Klara I.) in h. Re. Gustav ' a. S-; :r geb. Kry u. rf- L L!: 4 eine Junggesellen-Einrichtung, Warte-, Empfangs- und Arbeitszimmer für Arzte und Rechtsanwälte, Kinder- und Töchter-, Ankleide- und Bade-, Rauch- und Billard zimmer ic. Wenn man sich nach stundenlanger Wanderung, »ie mich persönlich aus der Tischlerwerkstatt und der Mottenvertilgungsanlage des Kellers bis in die Zeichen- ateliers, Nähstuben und Tapezierwerkstätten des vierten Geschosses führte, die grundlegenden Prinzipien dieses igenartigen Unternehmens aus der Fülle der Einzel erscheinungen herausliest, so kommt man zu dem erfreu- ichen Endergebnis, daß heutzutage unser deutsches Kunst- ewerbe an einen gewissen Ruhe- und Haltepunkt elangt ist, in dem sich zweckvolle Raumausnutzung mit geschmackvoller Formgebung vereinigen. Die Art und Weise, wie z. B. m den Zimmergruppen die dem einen Raum zugewiesene Nische für den Neben raum die Möglichkeit eines eingebauten Wandschrankes ergibt oder wie die Belebung eines Zimmers da durch erreicht wird, daß sich an die nur bis zu einer ge wissen Höhe heraufgezogene Tapete ein hell gehaltener und zur Decke überleitender malerischer Abschluß anfügt, ist ebenso einfach wie verhältnismäßig wenig kostspielig. Ebenso leicht lassen sich bei gutem Willen die zahlreichen Variationen der Fenstergestaltung durchführen, auf welche die Zeichenkünstler der Dresdner „Raumkunst" ebensoviel Wert legen wie auf neue Einfälle im Gebiete der Be leuchtungstechnik. Gerade in letzterer Hinsicht bietet eine Wanderung durch diese Wohnungsausstellung stets neue und fast immer geschmackvolle Überraschungen. Die Ab sichten bei den hier durchgeführten Neuerungen gehen drolligerweise nach zwei verschiedenen Richtungen aus einander. Auf der einen Seite ist man bestrebt, die notwendigen Gruppen von Glühbirnen zu immer neuen dekorativen Gebilden zusammenzuschließen, die sich be rechtigterweise möglichst weit von der früheren Verlegen heitsform einer für Elektrizität notdürftig hergerichteten Gaskrone entfernen. Auf der anderen Seite versucht man die äußere Fassung der Lichtquelle vollkommen zu ver stecken und damit auf optischem Gebiete etwas zu erreichen, was etwa den Klängen eines unsichtbaren Orchesters gleichkommt. Allerliebst ist z. B. in dieser Art die aus einer Nische ausstrahlende, aber durch leichte Vorhänge verhüllte Rosabeleuchtung eines Schlafzimmers, während ich persönlich z. B. mich mit der Bersteckung der Lichtquelle in eine inmitten einer Diele stehende, auf einem Sockel befind liche Vafe nicht befreunden kann. Es ist meines Erachtens im naturnachahmenden Wesen unserer künstlerischen Triebe durchaus begründet, daß wir im allgemeinen (ganz abge sehen von rein praktischen Gründen) unser Licht von oben her auf uns ausströmen lassen wollen, während jede niedriger angebrachte Lichtquelle schon wieder eine Nach ahmung menschlicher Gepflogenheiten darstellt und daher naheliegenderweise in der elektrischen Beleuchtungstechnik in Form von fackeltragenden Gestalten rc. gegeben wird. Man sieht, zu welcherlei kunstphilosophischen Betrach tungen eine Wanderung durch dieses Schatzhaus moderner Wohnungskunst anregen kann. Und die eben gemachte Ausstellung drängle sich vielleicht nur deshalb auf, weil im übrigen im ganzen Hause der Grundsatz der, man möchte sagen Materialehrlichkeit mit kühnem Freimut »mel«. sik von talil«. l Fer- >on E. z Uhr. nStag: nie L. Hr. - An- ): Ge- Mig- mmer- Anfang l. Ra- Herold lhr. - Anfan- Eugen hr. - !tta - ivldson hr. Peter raffen- rn. — sisvor- , starte gen rc. Anzu- irmstr. Technik, der technischen Meisterschaft, und Hr. Pellegrini meistert die Technik noch in keiner Weise. Gleich seine Wiedergabe des Violinparts in Schumanns moll- Sonate zeigte ihn noch durchaus in deren Bann stehend und dabei mehr als nötig am Notenblatt haftend. Und ähnlich war der Eindruck, als er im weiteren Ver laufe den ersten Satz aus Sitts Violinkonzert spielte. Nan gewann, als er kleinere Stücke von Mattheson, eine Anzahl interessanter Holzschnitt-Inkunabeln und etwa 400 Reformationsschriften mit den frühesten Drucken von unter dem Drucke einer stimmlichen Indisposition stehend, Germanische Museum in Nürnberg erwarb das Stamm- vermochte die Sängerin mit ihren Vorträgen nur be- wappen Johann Wolff Freymanns für 3720 M. Ein dingungsweise zu befriedigen und ließ zugleich m der „Brandenburgisches Trachtenbuch" wurde Liebhaberbesitz Textbehandlung (Aussprache) manchen Wunsch unerfüllt, für 910 M. 2 Musik. In Plauen i. V. wurde im Konzert des »l? !Richard Wagner-Vereins Heinrich Noreus' „Kaleido- iÄ« Variationen und Doppelfuge über ein eigenes M ,rüh H-imi» °°n schön«. «-« Das »«! !°nd wÄ? ch- Ein Löb o - °nn"di-i« zm^k i Oper,, Salome von Mariotte, von der an dieser P°N-r?!?mm-nd- Begleit °m M-vi-r °«di-^ ^°" "" war, mit E-I°,g -nsg-M-t. Frl. Paula Wieneke. O. S. durchgeführt ist. Irgendein bescheidener Kleiderschrank aus Fichtenholz gibt sich in diesem seinem Charakter lurchaus zu erkennen und braucht sich dessen wahrlich vor )en benachbarten schweren Eichenspinden oder vornehmen Mahagonimöbeln nicht zu schämen. Im großen und ganzen gibt sich i n dem, was hier geschaffen wird, ein refonnener und ruhiger Geschmack zu erkennen, aus den man die Goetheschen Worte anwenden kann: „Nichts verlindert und nichts verwitzelt, nichts verzierlicht und nichts verkritzelt." Der weit über Dresden hinausgehende Erfolg des Unternehmens spricht am deutlichsten für seine gesunde Grundlage. * Kunstausstellung Emil Richter, Prager Straße. Tie Blumenstücke und Landschaften von Hans Unger- Dresden, desgl.ichen die Werke von Wolfgangmüller- Dresden, Hugo Gugg-Saaleck, Herm. Boden-Heim- Blaubeuren, Bildhauer Fred. Völkerling-Dresden und Paul Bach-Berlin bleiben noch bis gegen Ende der Woche ausgestellt. In Vorbereitung ist eine Ausstellung der drei Dresdner Maler Siegfried Berndt, Wilh. Claus und Siegfried Mackowsky, dieA Ende der Woche zur Eröffnung gelangen wird. * Galerie Ernst Arnold (Schloßstraye 34). Im kleinen Saale der ersten Etage sind eine Anzahl außergewöhnlich seltener und interessanter Hand zeichnungen neu ausgestellt worden von Meistern wie Corot, Millet, Jaques; ferner von Engländern: Constable, Gainsborough, Legros, Strang rc. Die kleine, aber sehr gewählte Sammlung macht einen außerordentlich harmonischen Eindruck. Im Anschluß sind von Meister Wilhelm Lei bl fünf feiner besten Federzeichnungen zu sehen, was der Liebenswürdigkeit eines Privatsammlers zu danken ist. Kontert. (Alfred Pellegrini.) Der Konzettgeber, Hr. Alfred Pellegrini, - vatorium als Biolinlehrer tätig, stellte sich gestern im Künstlerhaussaale als Violinvirtuose vor, und der starke Beifall nach jeder seiner Nummern ließ dabei erkennen, daß er, wie Welland Fra Diavolo, „Freunde unter den Scharen zählte". Erwägt man, was heute dazu ge- hött, als „VirtuoS" hervortreten zu können, so wird man im eigensten Interesse des jungen Geigers seine warnende Stimme erheben müssen. Wir leben im Zeitalter der Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hof theater. Die Billetts für das zweite Abonnement werden von Donnerstag, den 19., bis mit Sonntag, den 22. November, an der Tageskasse des König!. Schau spielhauses von vormittags 10 bis nachmittags 2 Uhr (Sonntags von ^11 bis 2 Uhr) ausgegeben. Für die zweite Hälfte der Spielzeit des Königl. Schauspielhauses ist eine völlige Neueinstudierung des Hamlet", zu der die umfangreichen Vorarbeiten fchon feit längerer Zeit im Gange sind, geplant. Es soll bei dieser Aufführung zum erstenmal im Königl. Schauspiel- Hause das gesamte äußere Bühnenbild nach den Grund sätzen künstlerischer Stilisierung, unter Verzicht aus die herkömmlichen Mittel der die historische oder die Naturwirklichkeit vortäuschende Inszenierung, gestaltet werden. Es wird mit diesem Versuche Stellung genommen zu den vorwiegend von bildenden Künstlern ausgegangencn Bestrebungen, für die szenische Gestaltung des . Die dem frühen XV. Jahrhundert, das für 780 M. in Privai- Aonzertaeber die kaoulta« ckoovncki keineswegs abgesprochen! besitz überging, indes ein zweites Blatt aus der gleichen werden soll. Die Art seines Spieles, seine Bogenführung rc. Zeit und gleichfalls nordfranzösischer Herkunft — „Matta '>j mit dem Christuskind und zwei musizierenden Engeln" manchem, dem es versagt ist, die höchsten Stufen selber zu erklimmen, vermag andere recht wohl das Steigen zu ,. lehren. Als gesangliche Mitwirkung unterstützte Hrn. I Graduale aus dem XIII. Jahrhundert" für 2290 M. Pellegrini in Frl. Melanie Dietel, eine hiesige wohl- nach München, ein Privatsammler gab für ein „Processi- bekannte Konzettsängerin und Gesanglehrerin. Offenbar nale v. I. 1488" nicht weniger als 4850 M. Das spielen vor Äuyen. Die erste Serie der Sammlung be gann mit drei nordfranzösischen Blättern des frühen XV. Jahrhunderts, die man den allerbesten Arbeiten Jean Fouquets zur Seite stellen kann, wenn auch der Stil naturgemäß ein anderer ist. Eine ebenfalls interessante Gruppe bilden eine Anzahl Blätter der sinesischen Schule aus der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts. An schließend folgt eine Sette von Heiligendarstellungen und Porträts von Bischöfen, die in der ungewöhnlich seinen Durchbildung der Gesichter an die besten Meister der toskanischen Schule des Trecento gemahnen. Als dritte größere Gruppe schließt sich eine Anzahl Blätter fran zösischen Ursprungs aus dem Ende des XIV. Jahrhunderts. Einige dem späten XVI. und frühen XVII. Jahrhundert angehörige Blätter bilden den Rest der Sammlung. Im besonderen ist „Das Martyrium des heiligen Sebastian" zu nennen, ein nordfranzösisches Blatt aus Wissenschaft. Aus Christiania wird gemeldet: „Täglichen Rundschau" veröffentlicht vr. Gustav Manz Der hiesigen Geographischen Gesellschaft hat Roald unter dem Titel „Dresdner Herbsttage" einen interessant Amundsen seinen Plan zu einer neuen Nordpolfahrt geschriebenen Aussatz über unsere Stadt. In diesem Auf vorgelegt, über die schon lange die verschiedenartigsten fatze ist auch von dem großen hiesigen kunstgewerblichen Gerüchte im Umlauf waren. Der kühne Plan, der mit Untemehmen, das sich in diesem Frühjahre unter der großem Beifall ausgenommen wurde, läßt sich in seinen Bezeichnung „Raumkunst" gebildet hat, die Rede. Hauptzügen folgendermaßen zusammenfassen: „Mit „Fram" l)r. Manz äußert sich über das Werk folgendermaßen: (das Schiff Nansens) auf sieben Jahre ausgerüstet und Unter befreundeter und fachkundiger Führung lernte ich mit einer tüchtigen Mannschaft versehen, verlasse ich ein neues künstlerisches und kunstgewerbliches Unternehmen Norwegen anfangs 1910. Um Kap Horn herum fahren kennen, welches unstreitig sich zu einer Sehenswürdigkeit wir zunächst nach San Franzisko, wo Kohlen und der sächsischen Residenz ausgebildet hat. Ich meine die Proviant eingenommen werden. Von hier ab geht die unter dem lakonischen Titel „Raumkunst" zusammen« Fahrt nach Point Barrow, der Nordspitze Amerikas, wo gefaßten „Vereinigten Werkstätten für Kunstgewerbe", wir im Juli zu sein glauben und wo dann die eigcnt Ein Gang durch das diesem Unternehmen vollständig liche Reise anfängt und zwar mit der möglichst kleinsten gewidmete Gebäude hat mir einen lehrreichen Einblick Mannschaft. In nord-nord-westlicher Richtung werden wir in den gegenwärtigen Stand der (in diesen Spalten so uns in dem Treibeis eine günstige Stelle für den Angriff ost erörterten) Raum- und Wohnungskunst gewährt, über auSsuchcn; und dann haben wir uns nur auf eine vier- den ich hier doch noch einiges sagen möchte. Diese bis fünfjährigen Trift über das Polmeer vorzubereiten." Werkstätten für Kunstgewerbe stellen ähnlich, wie wir Hr. Amundsen wehrt sich entschieden dagegen, daß es dies gegenwärtig m Berlin bei dem neuartigen Unter- ihm nur darum zu tun ist, den Nordpol zu erreichen, nehmen des Passage-Kaufhauses erleben, eine Art kauf- um einen Rekord zu schlagen. Die wissenschaftlichen männischen Bundesstaats dar, zu welchem sich eine An- Forschungen kommen für ihn in erster Reihe in Betracht, zahl alteingesessener Firmen (bekanntlich die Herren Besonders eine nähere Untersuchung des großen Polar- Gebrüder Bernhardt, Hartmann u. Ebert und G. Ritter. Kassins, dessen Vorhandensein von Nansen auf seiner Die Schriftl. d. „Dr. I.") desselben Arbeitsgebiets Expedition zum erstenmal festgestellt wurde, ferner die vereinigt haben. Als wettvolle Vorbedingung für den Erforschung des Meeresbodens und die ozeanographr- inzwischen eingetretenen tatsächlichen Erfolg des Unter- schen Verhältnisse des Eismeers. Das Eismeer bietet, nehmens muß die Tatsache gelten, daß der große, meint Amundsen, für die Meeresuntersuchungen über- von den Architekten Schnauder und Rohn aus« Haupt ein besseres Untettuchungsobjekt als irgendein geführte vierstöckige Neubau von vornherein bis in anderes Meer. Auf dem Eise kann man ungestört leben, die kleinste Einzelheit so durchgesührt wurde, daß wie aus dem Lande, und die Untersuchungen betreiben, er sich den Zwecken einer ständigen Wohnungsausstellung während die ganze Eismasse über das Meer hintreibt. j (sowohl von Einzelräumen wie von ganzen Zimmer fluchten, einschließlich Küche und Nebengelaß) bequem dienstbar zeigte. So ist es denn tatsächlich möglich ge worden, nicht weniger als 120 Räume größeren und kleineren Umfangs vollkommen auszustatten und damit einzig dastehen dürsten. Nicht nur, daß sich hier Zimmer , »r v»enununn gruppen für bürgerliche Bedürfnisse von den einfachsten' gesprochenen Dramas neue Formen zu finden, bis zu den wohlhabendsten Verhältnissen finden, ist auch Generaldirektion hat sich zu diesem Versuch ent Bedacht genommen auf häufige Sonderfälle, wie z. B. schlossen, nachdem die Diskussion der schwebenden künst .8 Uhr. ten. langen 7883 „«Regt. ru. lber Die Anwendung von gezähmten Eisbären hat Amundsen aufgegeben. Der Plan wird u. a. von Nansen gestützt, auf dessen Theorien er aufgebaut ist. Literatur. Aus Weimar wird berichtet: Der Geh. Staatsrat Prof. Raehlmann ist zum Vorsitzenden des geschäftsführenden Ausschusses der „Goethe- Gesellschaft ernannt worden." — Wie man aus Leipzig meldet, bereitet das dortige Etadttheater für Ende dieses Monats die Uraufführung des Schauspiels „Der Pfarrer von St. Georgen" von Heinrich Welcker vor. — Aus London wird berichtet: Das neueste Werk des erfolgreichen englischen Dramatikers Alfred Sutro „Der Brückenbauer", ist ein Stück, das von Technik und Liebe handelt. Es ist ein ziemlich wirres Intrigen- drama, in dem die Schwester eines Ingenieurs ihren Bruder, der eine Veruntreuung begangen hat, durch eine Koketterie mit seinem Vorgesetzten zu retten sucht und dabei eine wirkliche echte Leidenschaft zu diesem „Brücken bauer" faßt. Ngenartig ist die Charakteristik dieses Helden der Technik", der ein Leben lang in Ägypten großartige Jngenieuranlagen geleitet hat und dem modernen Kulturleben wie ein Kind geqenübersteht. Überhaupt liegt der ganze Reiz des Stückes in dem gut beobachteten Milieu, während die ziemlich sprunghast ge führte Handlung mit ihren plötzlichen Theatereffekten mehr Verwunderung al« Befriedigung hervorruft. Ein rechter Erfolg mochte sich daher trotz deS ausgezeichneten Spieles im St. James' Theater nicht einstellen. Aus Leipzig berichtet man: Aus Bilvenvc Kunst dem Nachlaß eines hiesigen Patriziers ist gestern eine Sammlung wertvoller Miniaturen des 13. bis 16. Jahrhunderts bei C. G. Boerner versteigert worden. Unter den Kostbarkeiten dieser Sammlung befindet sich u. a. ein italienisches Graduale mit prachtvollen Miniaturen, das Stamm- und Wappenbuch des Wolf Freymann auf Randek von 1584, mit 70 Porträts und 1200 Wappen, sowie einen Reichtum an verschiedenen Geschmacks- und Stil arten vor dem Besucher auszubreiten, der ebenso lehr reich als verlockend ist. Das Erdgeschoß enthält einige größere Repräsentationsräume: man befindet sich zunächst in einem hallenattigen mit antiken Möbeln ausgestatteten Empfangsraum, dessen mit ornamentalem Schmuck ver kleidete Eisenträger und kassettiette Decke einen gewissen Charakter der Würde und Feierlichkeit verkörpern, der aber durch 'eine an der rechten Seitenwand befindliche von künstlichem Licht übergossene Brunnennische einen anheimelnden Einschlag erhält. Aus dieser Halle gelangt man in den Lesesaal, dessen Einrichtung in dunkler Eiche gehalten ist und dessen milde zweckentsprechende Beleuch tung durch Oberlicht erreicht wird, das durch gelbes Opaleszentglas fällt. Die hell gehaltene ein geschmackvoller Kamin auffällt, leitet über zu dem in strengen Formen gehaltenen Lichthof, in dessen blen dender Helle bei meiner Anwesenheit mir eine kleine Ausstellung Eberleinscher Skulpturen wieder einma bewies, wie groß dieser Künstler in der Kleinplastik is Rings um den Lichthof läuft eine Galerie im ersten Geschoß, die reizende Einblicke in alle den Lichthof gebenden Räume gewährt. Während das erste Geschoß in einemTeil allerlei Kontore und Konferenzzimmer, im anderen Diele, in der NIU einen in reicher Ornamentik gehaltenen Antikenfaal sowi große Verkaufsräume für Teppiche, Gardinen ic. enthäl sind die beiden nun folgenden Stockwerke ebenso wie di den Lichthof umgebenden Räume vollkommen ausgefül durch die erwähnten Musterzimmer und Wohnungen, di in ihrer Fülle als dauernde Einrichtung wohl ziemlich