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Gehör gebracht. Sodann vereinigten sich die Herren Warum» und Spitzner zur Wiedergabe einer Sarabande und Passa caglia für Vwline und Viola de» Norweger» Johan Hal vorsen, „frei nach Händel", die zwar einige ansprechend« Einzel heiten und Steigerungen in den Variationen aufweisen, aber im allgemeinen, mehr nach der technischen Seite hin, kein Interesse zu erwecken vermochten. Der Beifall galt in erster Linie der ausgezeichneten Ausführung Den glanzvollen Abschluß des Abend», der durch den Besuch Ihrer König!. Hoheit der Prin zessin Mathilde ausgezeichnet war, bildete die Serenade op 14 von Bernhard SekleS (für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott, zwei Violinen, Viola, Violoncell, Kontrabaß und Harfe), unter Generalmusikdirektor v Schuchs beflügelnder Leitung hin reißend vorgetragen von den Herrn Peschek, Biehring, Gabler, Mai, Knochenhauer, Bärtich, Striegler, Rokohl, Schilling, Starke und Frau Bauer-Ziech Dieses temperamentvolle fünfsätzige Werk, das gelegentlich seiner Erstaufführung beim Tonkünstlnfest de» Allgemeinen Deutschen Musikerverein» im vergangenen Sommer neben H NorenS „Kaleidoskop" als Hauptersolg auf dem Gebiete der Kammer musik gepriesen wurde, fesselt mit seiner Farbenpracht und Schönheit von Anfang bi« zu Ende und ist al« eine der köst lichsten Bereicherungen der Literatur und al« eine glückliche Schöpfung von dauerndem Werte anzusehen. Wissenschaft. Einen interessanten Rekord auf dem Ge biete der drahtlosen Feldteleqraphie stellen Versuche dar, die gestern morgen zwischen der Telefunkenstation Nauen bei Berlin und der Feldtelegraphenstation de« öster reichischen Eisenbahnregimcnt« in Korneuburg bei Wien mit ausgezeichnetem Erfolge gemacht worden sind. Wie au« Wien berichtet wird, ist dort eine Reihe von drahtlosen De peschen eingetroffen, die tadellos zu lesen waren Naturgemäß war die Korneuburger Telefunkenstation auf Grund vorheriger Vereinbarung auf die festgesetzte elektrische Wellenlänge abge stimmt worden. — Die Nauener Station »st seit einigen Tagen wieder in Betrieb Jeden Tag werden zwei Stunden lang Zeitungstelegramme abgeschickt, die von.deutschen Schiffen auf der Fahrt nach Südamerika und New Aork ausgenommen werden Auch hier sind bereits erfolgreiche Versuche bis auf Entfernungen von 3000 km gemacht worden — Der umfangreiche Brief nach laß Theodor Mommsen« ist im vorigen Jahre von seinen Söhnen Karl und Ernst in da« Eigentum der Berliner Königl. Bibliothek überwiesen worden, jedoch mit der Bestimmung, daß er bi« zum Jahre 1933 unter Verschluß gehalten werde und erst dann für die Benutzung offen stehe. Daß diese Briefe von mehr al« 1500 Personen dereinst für die Geschichte der philologisch-historischen Wissenschaft von Wichtigkeit sein werden, »st nach der hohen Stellung, die der Verewigte darin während eine« halben Jahrhundert« eingenommen hat, nicht zu bezweifeln Der Besitz der Königl Bibliothek zu Berlin bildet inde« nur die eine Hälfte ferne« Briefwechsel«, und e« ist dringend zu wünschen, daß man auch die Briefe Mommsen« selbst, solange noch dir Möglichkeit dazu besteht, sammle, damit sie r.rcht in« Un- cennsse verstreut werden oder verloren gehen. Am nächsten liegt e», sie mit dem erwähnten Nachlasse zu vereinigen zu suchen, der dadurch gewissermaßen ein Ganze« werden und so zu voller Bedeutung gelangen würde. An alle, die Briese Thecdor Mommsen« besitzen, wird daher die Bitte gerichtet, sie möchten diese Schriftstücke in der Berliner Königl Bibliothek niederlegen, sei e« zu dauernder Aufbewahrung al« Geschenk, sei e«, damit Abschriften daoon genommen werden können, leihweise für kurze Zeit Auf diese Weffe dürfte man hoffen, den Bnefioechsrl eimgermaßen vervollständigen zu können und einen Teil der eigensten Denkmäler, die e« von der Hand de« großen Gelehrten und vorzüglichen Stilisten überhaupt gibt, der Allgemeinheit für immer zu erhalten. — Die jüngst durch die Blätter gegangene Meldung von der Erreichung des Nordpols durch vr. Fred R. Eook ist offenbar auf eine Mystifikation durch amerikanische Zei- »ungen zurückzusühren, denn wie der „Scientific American" nunmehr berichtet, befindet sich vr Cook gegenwärtig in Et ah, dem Ausgangspunkte der Expedition Peary« auf Nordgrönland, und beabsichtigt erst diesen Winter einen Vorstoß zum Pol zu machen. Seine Expedition steht in ausgesprochenem Gegensätze ru den anderen, die denselben Zweck verfolgt haben. Er be findet sich nur in Begleitung eines Menschen, eine« Koche«, und die ganze Fahrt ist das Produkt reiflicher Überlegung, nachdem er sich die Sache kürzlich gelegentlich eines größeren Abstecher« nach dem hohen Norden genauer angesehen hatte Seine Absicht ist es, in Etah bi« Ende Dezember zu bleiben, bi« sich das Packeit festgesetzt hat und dann erst in diese« einzudringen. In freiem Wasser gedenkt er hierzu zwei Segeltuchboote zu verwenden, vr. Cook will nur wenig Eskimos und Hunde mitnehmen und unterweg« Stationen zu deren Ablösung ein- richten Im allgemeinen gedenkt er wieder die Route Peary« elnzuschlagen. Literatur. Au« Bremerhaven wird berichtet: Eine einaktige Komödie „Der mitternächtliche Besuch" von dem Schriftsteller Georg-Geestemünde hatte bei ihrer ersten Aufführung im hiesigen Stadttheater Erfolg — Aus Stuttgart berichtet man: Ernst Ege» Volks drama „Helmbrecht" erzielte bei seiner hiesigen Erst aufführung einen ehrlichen Achtungserfolg. Die ziemlich fiarke Wirkung dcS dritten Akte« wurde durch die berden folgenden erheblich abgeschwächt. — Otto Borngräber, der Verfasser de« Drama« „König Friedwahn", la« im Foyer des Neuen Theater« in Berlin sein jüngste« Bühnenwerk „Die ersten Menschen", ein erotisches Mysterium in zwei Akten, vor. — Wie au« London berichtet wird, hat Sir A Conan Doyle ein große« neues Drama geschrieben, da« er Albert Gilmer überlassen hat, der damit »m nächsten Sommer da« ron ihm gepachtete „Princeß' Thratre" eröffnen will. — Au« Berlin wird berichtet: Prof. Karl Frenzel war in den gestrigen Morgenstunden Gegenstand zahlreicher Ehrungen Zuerst traf da» folgende Telegramm vom Fürsten Bülow ein: »Dors ich Ihnen, verehrter Hr Professor, zum 80. Geburtstage weine herzlichsten Glückwünsche aussprechen- Seit vielen Jahren oreife ich beim Lesen der .National-Zeitung' gern nach allem mit k t'r. gezeichneten Aufsätzen und habe oft die Frische des Seifte« bewundert, der nach längerer publizistischer Wirksamkeit noch immer TageSartikel zum feinsinnigen Essay gestaltet.' Ferner sandte der preußische Kultusminister vr. Holle ein Telegramm Von der Stadt Berlin ging ein vier Seiten lange« Glückwunschschreiben, unterzeichnet K»rschner, ein. Außer dem Schreiben vom Herzog von Meiningen, der dem Jubilar sein Bild schenkte, und von Freifrau v. Heldburg, de» Herzog» Gattin Der weimarische Staat«minister Rothe gratulierte persönlich. Weiter trafen Glückwünsche von Paul Lindau, Ludwig Fulda, Friedrich Haase, Klara Viebig, Gustav Kadelburg u v. a ein Wildenbruch und Spielhagen beglückwünschten den Jubilar persönlich. Auch der „Verem Berliner Presse" gratulierte. — Au» Pari« meldet man: Den jährlichen Goncourt- preis von 5000 Frc» für den besten Roman de« Jahre« au« der Feder de« Anfänger« erhielt diesmal Emil Moselly für seine lothringischen Erzählungen de« Sammelband« „Schäfer-Han«". Muflk. „Frau Lebedame" betitelt sich eine neue Operette von Anselm Götzl, dem Komponisten der „Zier puppen". Der Text ist nach Sardou« „Cyprienne" von Rudolf Bernauer und Porde«-Milo bearbeitet worden; sie erscheint im Verlag und Bühnenvertrieb der „Harmonie" in Berlin und kommt demnächst in Prag und Hamburg unge fähr gleichzeitig zur Erstaufführung. Theater. Wie man au« Wien berichtet, wird der Schrift steller Felix Dörmann nächsten« gleich Frank Wedekind in einem seiner Stücke, der „Frau Baronin", al« Schauspieler auftreten und eine Hauptgestalt seiner Komövie darstellen. * Die Weihnacht«au«stellung in der Galerie Ernst Arnold umfaßt eine große Anzahl Gemälde erstklassiger Künstler, u a von Prof. O«kar Zwintscher, Prof G Kuehl, Prof. Eugen Bracht, Prof. H Prell, Prof. Robert Sterl, Prof Erich Hösel, Prof. Max Lieber mann, Prof W. Trübner, Prof Bergmann, Edmund Steppe», Adolf Kunz, Defregger u a. m Mit Samm lungen sind vertreten: H Woermann, zurzeit in Rom, mit über 20 Bronzen und Marmorwerken, Richard Kaiser, München, mit großen monumentalen Landschaften der bayerischen Hochebene, Compton mit gegen 25 köstlichen Schilderungen der Alpen, wie sie selten an gleicher Stelle zu sehen gewesen sind Besondere« Entzücken der Dre«dner Kunstfreunde dürfte die Aquarellensammlung von Prof. Hugo Mühlig, Düsseldorf, erregen, die besonder« in der Heimatstadt Ludwig Richter« inter essieren werden; sind doch in diesen Arbeiten, die letzten AuS- klänge de« weithin bekannten sächsischen Meister« zu verspüren Morgen Sonntag sowie während der nächsten zwei Sonntage vor Weihnachten bleibt die Galerie von 11 bi» 7 Uhr geöffnet. * Kunstau«stellung Emil Richter, Prager Straße. Die seit einigen Tagen eröffnete und in diesem Jahre be sonder» reichhaltige Deihnacht«au«stellung, in der eine Reihe der bekanntesten Künstler vertreten sind, enthält u a eine Anzahl prächtiger Landschaften von H. Enfield, Müller-Kurzwelly, P Münster, Max Hoenow, Kurt Martin, W Mora», Müller-Cassel, Prof. H Bohrdt, Prof Fran» van Leemputten, Bernh Schröder, A Thamm, Rob. Ruß, R Böhme, T. v Ecken- orecher rc., de»gleichen viele gute Etüleben-Interieur« und figurale Bilder von Th Funck, W. Blanke, E R. Weiß, R Breyer, M Rosenfeld, H Reifferscheid, Laten dorf, F. W. Scholz, ferner einige prächtige Ge mälde au« Norwegen von Han« Dahl, eine Kollektion Münchner Stadtbilder von GH Vetter, eine Kollektion holländischer Landschaften von A. L Koster, H Koning und C. Breitenstein Ganz besonder« gut ist Jagd und Sport vertreten durch eine Reihe Gemälde von Arthur Thiele, C. Zimmermann, Prof. I. Schmitzberger, Prof G Koch, Prof. H Sperling rc. Mit einer Eondrrau«stellung ist Wolfgangmüller vertreten, die etwa 30 neue Werke diese» eigenartigen Künstler» enthält.— Bronzen von Fred Völker- ling, Prof Wrba, ein wundervoller Marmor „Ährenleserin" de« verstorbenen Bildhauers Epler, schöne kunstgewerbliche Arbeiten, Stickereien rc vervollständigen da« Arrangement. Die Ausstellung ist morgen, Sonntag, von 11 Uhr ab bi« abend« 7 Uhr geöffnet. * Vielen kunstliebenden Dresdnem ist e« bereit« zur an genehmen Gewohnheit geworden, die unter dem Namen „Weihnachtsmesse" bekannte Ausstellung der Dresdner Kunstgenossenschaft alljährlich zu besuchen. Auch in diesem Jahre hat die Kunstgenossenschast, zum letztenmal in ihren alten Räumen, Schössergasse 4, 2. Etage, eine reichhaltige Samm- lung von kleineren Werken ihrer Mitglieder zusammengebracht und zum Verkauf gestellt. Neben kleineren Ölgemälden sieht man Aquarelle und Pastellbilder, Handzeichnungen, Radierungen, Lithographien, Werke der Kleinplastik und kunstgewerbliche Ar beiten in verschieden Materialien. Die Ausstellung ist vom Donnerstag, den 12., bi« einschließlich 24. Dezember »n der Zeit von 11 bi« 8 Uhr eintritttfrei geöffnet. Theater, Konzerte, Borträge. * Zentraltheater. Hr. O«kar Aigner ist wieder soweit hergestellt, daß er in der Operette „Der kleine Chevalier" wieder auftreten kann. „Der kleine Chevalier" wird morgen, sowie an den nächsten Abenden in der bekannten Besetzung wiederholt. Vorher gelangt da« Dezember - Varistsprogramm mit Marcell Salzer, Franco Piper rc. zur Vorführung Nach mittag» '^4 Uhr geht bei ermäßigten Preism zum elftenmal „Christbaums Wanderschaft", Weihnachtsmärchen in vier Bildern von F. A Geißler, Musik von G Pittrich, in Szene. Die Kasse ist von vormittag« 11 Uhr ab ununterbrochen geöffnet. * Marie Bosfenberger-Konzert. Morgen, Sonntag, nachmittag« ^5 Uhr findet im Europäischen Hof da« Konzert von Marie Bossenberaer unter gefälliger Mit wirkung von Erich Hansstaengel und Alfred ElSmann statt Karten sind bi« 4 Uhr beim Portier im Europäischen Hof und dann an der Kasse von 4 Uhr an zu haben * Der Lehmann Osten-Chor hat für diesen Winter folgende Veranstaltungen angesetzt: 10. Dezember musika lisch-deklamatorische Soiree mit Ball im Palmengartrn. 2. Februar 1S08 geistliche Musikaufführung in der Marlin Lutherkirche: 24 März große» Konzert mit Ball im Au«stellung«palast; im Mai Frühling«au»flug mit Sonder dampfer und Musikbegleitung Nähere» durch die Schrift- leitunq de» Verein», WUpurg,»straße 18. * Da» Programm de» dritten Komponistenabend« — Sonntag, dm 8 Dezember abend« '^8 Uhr im Verein«hause — enthält einige der schönsten und bekanntesten Werke der Musik literatur; a a.: den Liederkrei« Frauenliebe und Leben von Schumann, Ballade in 8-moU von Chopin, Orgelsonate in b' äur und Chöre von Mendel«sohn * In der musikalisch-deklamatorischen Soiree de» Lehmann-Osten-Chor» am Dienitag, dm 10. Dezember, abend» 8 Uhr im Palmengarten wirken mit: Käthe Doerper (Mezzosopran). Paul Mürbe (Rezitation), Emil Lgderlein (Bariton), Otto Müller jun. (Begleituna) und der Lehmann-Osten-Chor. Zum Vortrag gelangen Frauen- und gemischte Chöre von Haydn, Mendel»sohn, Tyieriot und Schulz-Beuthm (Die Sonne naht) sowie Dichtungen von Adal bert v Hanstein (Der Vikar), Detlev v Liliencron, Georg Irrgang u a. Eintrittskarten in Ehrlich« Musikschule, WaU purgi«str 1» Au« dem Reiche, (WTB) Frankfurt a M., 6. Dezember. I« Erwide rung auf das HuldigungStelegramm, das gestern von der Kolonial- gesellschaft an Se Majestät den Kaiser abgesandt worden war, traf au« Hiqhcliffe folgende Antwort an den Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg ein: , Sehr erfreut über die freundliche Begrüßung der Deutschen Kolonialgesellschaft anläßlich der Feier ih^s 25 jährigen Be stehens ersuche Ich Ew Hoheit, der Kolonialgesellschaftf Meinen wärmsten Dank und Meine besten Wünsche für ihre fernere treue Arbeit zu des Vaterlande» Glück und Größe zu über mitteln. Gez: Wilhelm " — Die Deutsche Kolonialgesellschaft bewilligte zehn tausend Mark für Erhöhung de« Ansiedelungsfonds für Oft- afrika Den Abschluß der Festlichkeiten bildete eine Fest vorstellung im Opernhause. (WTB) Altenburg, 6. Dezember. Die Herzogliche Adjutantur teilt über das Befinden des Herzog« Ernst au» Hummelshain mit, daß der Herzog jetzt täzl»ch Ausfahrten unternimmt, die teils im offenen, teil« im geschlossenen Wagen stattfinden. Am 4. d Ml« empfing der Herzog d»e Witwe de« ehemaligen StaatSminffters v Helldorff zu kurzem Besuch (W T B) Rostock, 6 Dezember. Auf Schloß Serrahn hat heute früh die Verlobung de« Fürsten Ferdinand von Bulgarien mit der Prinzessin Eleonore Reuß j. Linie strtt- gefunden. (W T. B) Berlin, 6 Dezember. Der amerikanische Kriegs sekretär Taft traf heute abend von Petersburg hier ein, dinierte auf der amerikanischen Botschaft und reiste gegen Mitternacht nach Hamburg weiter. (Voss Ztg) Frankfurt a M., 6 Dezember Geh Rat Schmidt-Metzler, der den Kaiser vor Jahren behandelt hatte, erlitt einen Schlaganfall. Se. Majestät ließ Erkunoigungen über da« Befinden de« Kranken e»nziehen, der im 70. Lebensjahre steht. Au« dem Auslande. (W. T B) Bordeaux, 6 Dezember. Der König und die Königin »on Spanien trafen heute von Brest hier ein Einem Professor gegenüber äußerte die Königin, die Operation de« König« im September habe alle Erwartungen erfüllt Der König se» jetzt vollkommen gesund. Die Weiterreise im Süd expreß erfolgte gemeinsam m»t der Königin von Portugal (WT B) Krageroe (Norwegen), 6 Dezember. Die schwedische Bark „Ballona", die am 28 v M von Frankreich abgegangen war, ist gestern abend bei Jomfrueland untergegangen. Von der au« 14 Personen bestehenden Besatzung ist nur ein Mann gerettet worden, der von der See an die Küste geivorfen wurde. Portsmouth, 6. Dezember. Da« Schlachtschiff„Prince George" hat sich gestern nacht im hiesigen Hafen losgerimn und ist mit dem Kreuzer „Shannon" zusammengestoßen. Das Schlachtschiff ist schwer beschädigt und heute ins Dock gebracht worden. Bordeaux, 6. Dezember. Der König von Spanien teilte dem Präfekten des Departements Gironde mit, daß während der sehr stürmischen Überfahrt von Portsmouth nach Brest zwei Lotsen des Schiffes, da« sie nach Frankreich führte, ertrunken seren Rom, 6. Dezember. Heute haben hier die Beratungen zur Gründung eines internationalen Hygieneverbands begonnen. Rom, 6. Dezember In San Felice a Canzello bei Caserta hatte ein Feuerwerker unbefugterweise Feuerwerkskörper angefertigt und in einem Bauernhaus versteckt Hier erfolgte gestern abend eine Explosion, durch die sechs Menschen ge tötet wurden Auch in dem Dorf Sansosio bei Aoellino forderte die Explosion einer heimlich betriebenen Feuerwerks fabrik mehrere Opfer. Rio de Janeiro, 6.Dezember. Der Dampfer „Guasco", der die südbrasilianischen Häfen anläuft, ist infolge eines Zusammenstoßes bei Paranagua gesunken; gegen 30 Personen sollen umgekommen sein. Fairmont (Westvirginien), 6. Dezember. In dem Bergwerk der Fairmont Coal Company wurden durch eine heftige Kohlenstaubexplosion mehrere hundert Bergleute verschüttet; der Betriebsleiter schätzt deren Zahl auf mindesten« 500. Eine hiesige Zeitung meldet, daß 425 Bergleute um gekommen sind. In der Umgegend der Minen spielen sich cr- schütteMde Szenen unter den Angehörigen ab. Die Minen brennen. E» heißt, da» Feuer im Bergwerk sei ausgebrochen, als die Lüftungsvorrichtungen in Betrieb gesetzt wurden, um da» Ga« aus den Schächten zu entfernen. Das RettungSwerk wurde sozusagen unmöglich. Die bisher geborgenen Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Letzte Drahtnachrichten. Leipzig, 7. Dezember. Die ,,Leipz. Ncuest. Nachr." melden: Heute früh wurden von der Kriminalpolizei der Direktor der Allgemeinen Spar- und Di«kontobank, G. mbH, und der erst eröffneten Deutschen Bürgschafttbank, G m. b H., Richard Paul Kaiser, aus BreSlau gebürtig, 29 Jahre alt, sowie der Inhaber der Leipziger Hypothrkenzentrale, der 36 Jahre alte Philipp Eisenbeiß au« Budapest, verhaftet. Wie verlautet, soll e« sich um Bewucherung bei Vermittelung von Darlehen handeln Berlin, 7. Dezember Reichstag. In fortgesetzter Be ratung de« Antrag« Hompesch und Gen betreffend die Er haltung und Förderung de« Handwerkerstand» und de« kauf männischen Mittelstands führt Abz Hoffmeister (Frs. Vag.) au«, er wolle sich auf die Mittelstandsfrage als eine theoretische Frage nicht einlassen, sondern nur allgemeine Ausführungen machen Im allgemeinen sei er mit dem Grundgedanken deS Antrags einverstanden Von der Herausgabe eines Reichs- Handwerkerblattes verspreche er sich wenig. In der Frage der Einführung von HandelSinspektoren seien seine Freunde ge teilter Meinung. Abg Raab (Wirtsch. Vgg) wünscht, daß die