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Dresdner Journal : 07.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190712073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19071207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19071207
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-12
- Tag 1907-12-07
-
Monat
1907-12
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 07.12.1907
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Ende feuer, i von ,8 Uhr. mslag: rnedtg. tlwoch: Uhr- . «n- : Der Uhr - k Sabi- k — -Abon- 2thello >g: Die lhr. k. ir: !k Im Wetq rn von latthey. Operette i Franz Ibonne- »iel Vorher: tment, lenStag: Uhr- Ansang 8 Uhr: Serie): »onners- Ansang ^eretten- er blaue - Sonn- Anfang ,8 Uhr: für die aS Rrsi- briefliche rg) beim straße 5 er. rmäßigte »ander- rchen in Geißler ). Ende .8 Uhr M. . 8 Uhr htcn. be: Hrn Leipzig; >bil. Jo- ipj'a — Felix rn. Ober- ertzen in line Wil- r Falken- Friedrich Dresden; zeb. Graf rat Carl Zwickau; §4 I) in Christiane Sommer «; Frl. inen i B; lad geb. ssel; Hr o. Engel- rdeur des ler-Regts m; Hr a Berlin; auS dem ;ard i. P rrt eines rten S6L3 ».Beilage zu Nr. 285 des Sonnabend, 7. Dezember 1907. Kunst und Wissenschaft. * Do» König!. Ministerium de» Innern hat auf Antrag dcSProfefforenkollegium» den Herren Professoren Ur Walzel und Dr. Bruck hier von diesem Semester ab einen Lehraufttag Rn der Tierärztlichen Hochschule zu Dresden, und zwar e strrem für Literatur- und Kulturgeschichte, und letzterem für Kunstgeschichte, erteilt. Hur wieder,röffnunft des König!. Kunstgewerbe museums zu Dresden. Am morgigen Sonntag wird da» König! Kunstgewerbe museum nach seiner Übersiedelung in die neuen Räume an der Elia»- und Gerolstraße wieder eröffnet werden. Das alte Haus am AntonSplatze war sowohl sür die Kunstgewerbeschule al» auch für die wertvolle Sammlung seit Jahren zu eng geworden und die reichen Schätze des Museums kamen in den alten, engen und dunklen Räumen überhaupt nicht zur Geltung Um so schöner präsentieren sich die vielen Kunstgeaenstände aus alter und neuer Zeit in dem neuen Heim, wo sie unter der Leitung des Hrn. Prof. vr Berling eine günstige und zweck mäßige Aufstellung gefunden haben. Das Museum wurde bereit« im Jahre 1876 begründet und zwar bildete ein Teil der im Sommer des Jahre» 1875 im Kurlünder Palais zu Dresden ausgestellten kunstgewerblichen Arbeiten vom Mittel alter bis zur Mitte des 18. JahihundertS den Grundstock kür die Sammlung Eine große Anrahl von Schenkungen und Zu wendungen vervollständigten das Museum, ebenso wurden ihm von Er. Majestät dem König, von Ihren König! Hoheiten dem Prinzen Johann Georg und der Prinzessin Mathilde sowie hervorragenden Persönlichkeiten unserer Stadt und de» Landes Kunstgegenstände leihweise überlassen. Der Entwurf de» neuen Museums, da« mit der Kunstgewerbeschule direkt verbunden ist, rührt von der Dresdner Architektenfirma Lossow u. Viehweger her, während der Bau von der König! Bauleitung mit Hrn. Oberbaurat Schmidt an der Spitze auSgesührt wurde. Die künstlerische Ausgestaltung des Grundrisse« und der Schauseiten lag wiederum in den Händen der Architeklenfirma Lossow u. Viehweger, während die Ausstattung deS Innern von Lossow u Kühne und Baurat Prof. Tscharmann entworfen wurde Bei der Aufstellung der Kunstgegenstände hat die Museumslcitung in Anbetracht der anderen hervorragenden Dresdner Kunstsamm lungen sich nicht zu der Durchführung eines eivz-lncn Systems entschließen können, sondern ein sogenanntes gemischtes System in Anwendung gebracht. Das Museum ist infolgedessen teils in Stilzimmer, teils in AnSstellungszimmer eingeteilt. Außer dem sind noch eine Anzahl kleiner Räume und Pavillons in den Bau mit eingesügt worden. Man gelangt zunächst in die an der EliaSstraße gelegene Vorhalle mit Garderobe- raum, in der eine Anzahl dekorativ ausgestellter Gegenstände Asseln Der Raum in der Mitte ist für wechselnde Ausstellungen f.eigehalten worden und zurzeit hat hier eine von Sr Majestät dem König leihweise überlassene aus der Rokokozeit stimmende prachtvolle Sänfte Aufstellung gefunden. An die Vorhalle schließt sich der Renaissanceraum mit einer vielfarbigen reich ornamentierten Kaffettendecke die aus dem Schloß zu Nossen stammt Prächtige alte Möbel aus Eichen- und Ebenholz und sonstiger künstlerischer Schmuck sind in dem Raum stimmungs voll aneinander gereiht. Der sich anschließende Barockraum enthält als Hauptschmuck sechs niederländische Wandteppiche, die nach Zeichnungen von TenierS in der zweiten Hälfte de« 17. Jahrhunderts von Borcht in Brüssel gewebt wurden Sie schmückten früher den Sitzungssaal deS Altertumsverein« im Kurländer Palais und wurden im Jahre 1903 dem Museum überw esen. Im Rokokoraum verdient besonders ein von Hrn. Oberregierungtzrat vr Demiani geschenktes, aus dem Romanurhause in Leipzig stammendes Deckengemälde, „Venus, Bacchusknabe und Herkules" darstellend, hervorgehoben zu werden. Das Bild wird Oeser zugcschrieben Der prächtige Raum ist mit Rokolomöbeln und entzückenden Porzellangruppen ausgeftattet worden Die Zeit LouiS XVI. und des Empire iuh.t der klassizistische Raum vor Augen. Als besonders hervorragendes Stück sei hier ein von Sr König! Hoheit dem Prinzen Johann Georg geliehener Schreibschrank genannt, der in Mahagoni- und Zitronenholz ausgeführt und mit matten und glänzenden Bronzebeschlägen vergehen ist. Auch die übrigen Möbel, die Kron- und Wand- leuchter und die Gemälde sind im Geiste jener Zeit gehalten Ta» asiatische Kunstgewerbe hat indem großen orientalischen Raume seinen Platz gesunden. Hier umfängt un» die Farben pracht des Ostens. Japan und China sind besonders durch besseres Porzellan, durch Schnitzereien, Bronzen re. vertreten Auch Elsinbein- und Emaillearbeiten, Lackarbeiten, Waffen und Schmuckgegenständc sind in reicher Fülle vorhanden. Dam kommen Textilien, Stickereien, Gobelin« und seltene persische Teppiche. Eine Treppe führt alsdann in die Räume für Spitzen, Posamenten und Gewebe, in denen Arbeiten aus dem 16., 17., 18. und 19. Jahrhundert aufgestapelt sind Der Raum sür Gewebe ist in eine an den Wänden und in Schränken unter GlaS und Rahmen urrtergebrachte und von Zeit zu Zeit wechselnde Schausammlung und in eine in den Schränken magazinierte Studiensammlung eingeteilt Von be sonderem Interesse sind die seltenen, dem frühen Mittelalter angehörigen Gewebe sassanitischen, byzantinischen und siziliani schen Ursprungs. Köstliche Kunstwerke enthält auch der Raum sür Holz- und Elfenbeinschnitzereien, unter denen einige unersetzliche Stücke au« dem 12. und 14 Jahrhundert die Be achtung aller Kenner verdienen Weiter folgen ein Möbel- raum mit prächtigen Arbeiten aller Stilepochen, ein gotische« Zimmer mit einer echten Holzverschalung aus dem Schlöffe Kriebstein au« der Zeit um 1400, sowie ein Raum sür Bunr- stickereien, Bucheinbände, Medaillen rc In dem stimmungsvollen Kapellenraume verdient die echte alte Decke au« der Rechenberger Kirche erwähnt zu werden Hier hat eine große Anzahl kirchlicher Altertümer von bedeutendem künstlerischem Werte Ausstellung gefunden Weiter schließen sich an em entzückende« Bauernzimmer au« dem Jahre 1735, Räume für Eisen-, Zinn- und Bronzearbeiten, ein Empirepavillon mit echten Tapetenftrersen au« dem nördlichen Pavillon im Prinzlichen Parke an der Zinzen- dorfstraße, ein Raum sür Bronze und Edelmetall und eine reiche Abteilung für Porzellan, Fayence und Gla» In zwöif Schränken ist eine reichhaltige Sammlung von Meißner Porzellan ausgestellt Den Glanzpunkt der Sammlung bildet der Schrank 69 mit den besten Kaendler- arbeiten und mehreren Stücken de« berühmten Schwanen service», da« dem Museum von d«m Gräflich v. Brühlfchen HauSsideikommiß zu Psörten leihweise überlasten worden ist -ferner sind hier noch vorhanden italienische Majoliken, Delfter Fayencen und solche aus Ungarn, Mähren und Böhmen rc Auch die Glassammlung enthält viele hervorragende Stücke Mrt den Räumen für Tonarbeiten, Steinzeug und Steingut sowie kür neuzeitliche Stoffe schließt der Rund gang durch da« Museum ab, da» in seiner jetzigen muster- aültioen Aufstellung und Anordnung eine neue Sehenswürdig keit Dresden« bildet und sich den berühmten Kunstsammlungen der sächsischen Residenz in würdigster Weile anschließt G M Hu Björnstjerne Björnson» 75. Geburtstag. (8. Dezember 1907) Es ist ein altgermonisches Ideal, den Sänger al« Hilden zu denken. Der tapferste Mann, der dem Heer vorauszieht in den Kampf, er singt beim Siegetzmahle, wenn der Gott der Begeisterung ihn eisüllt, das Lied, das die Taten unsterblich sottleben läßt im Gesang Leier und Schwert birgt er in den Falten seine« Mantels und sein Herrschertum, sein Gotterfülltsein hebt ihn in allem über die Genosten empor Der erhabene Gedanke ist in dieser Vorstellung ausgedrückt, daß der Dichter zugleich dir Führer seines Volkes sei, Herr über die Semen auch im geistigen S nne. Tie Bedeutung de« Genies reicht weit hinaus über die engen Grenzen der Kunst, tief hinab zu den Wurzeln des Volkstum«, umfaßt die gesamten geistigen Kräfte der Nation Diese höchste Anschauung vom Künstler steht uns heute ferner; er ist uns ein Wesen das Schönheit produziert, aber immer wieder durchbrechen gewaltige Krast- naturen die Schranken, welche die moderne Kultur dem Dichter setzt, greifen hinüber ins Reich der Tat, der Politik, stellen sich in den Kampf der Parteien, wcrden zu wahren Führern ihres Volkes Alles, wa« die große Gemeinschaft, der sie entsprossen, bewegt und erregt, findet in ihrem Herzen einen lauten Widerhall und sie vermögen ihre Volksgenossen so fortzureißen, üben einen so zwingenden Einfluß au«, weil in ihnen die rationalen Eigenschaften mit besonderer Stärke vereinigt sind, weil in ihren Worten und Werken der ganzen Nation ein Spiegel vor- qehalten wird. Schiller und V ctor Hugo mochten wohl als solche Nationalvichter gelten, deren Name ein Programm war, deren Werke dem Wollen und Fühlen ihrer Stammesbrüder eine alles übertönende Stimme verliehen Heute lebt nur ein Dichter, der als der Repräsentant seines ganzen Volkes gelten darf, h nter besten Gestalt ein ganzes Land, eine ganze Nation aufwächst: Björnstjerne Björnson Eine Natur wie die Björnsons entzieht sich der rein ästhetischen Wertung Die Literaturgeschichte wird rhm dereinst eine Stellung anweisen, neben andern, als dem Nachfolger Wergelands, dem Überwinder der Pseudo-Romantik, dem Vor kämpfer Ibsen», der in vielem besten Werken den Weg be reitete Aber seine Gestalt wird im Schatten eine« Größeren stehen, im Schatten Ibsens In der Geschichte Skandinaviens aber steht er frei, im Hellen Sonnenlicht, als ein Einziger, als eine sieghaft leuchtende Gestalt, ein wicdergeborener Recke der Vorzert, als ein Kämpfer für seines Volkes Größe, als der Schmied von Norwegens Königskrone. Björnson hat eine tendenziöse, nicht ins Lebende eingreifende Kurst stet« abgelchnt Er wollte bekehren, bessern, belehren, aufrütteln, mit allen seinen Schriften. Als Redner, als Reformator steht er immer vor uns, dieser leidenschaftlich ungestüme Mann, in dessen Nam.n nicht umsonst bas Wort „Bär" zweimal vorkommt Ganz veischeden von seinem großen Antipoden Ibsen, der im letzten nur ein Former seiner inneren Visionen war, ein Ge stalter seiner Träume. Björnson hat als sein GlaubenSbekenntriS erklärt, „daß ein Buch, das nicht wegräumt oder baut, sodaß es unser Können uno unsere Kraft vermehrt, uns für die schwere Kunst der Lebensführung ermutigt und uns dadurch da« Leben erleichtert, ein schlechte« Buch bleibt, — und wäre seine technische Kunst auch noch so groß". Diese deutliche Be tonung des Tendenz'ösen, die sich in den meisten Werken Björnsons findet, mindert leicht den reinen Eindruck, aber sie wird zu einem neuen Reiz für den, der darin die Persönlichkeit de« Dichters spürt, diese erregte, kampssprühende, eifervolle Seele mit ihrem ungestümen Trotz, ihrer kräftigen Sicherheit. Björnson hat wirklich etwa» ungebrochen Sieghafte«, etwa« naiv Leuchtendes, wie es glückliche Kinder baden, wie es Ibsen seinem König Hakon gab, den er im Gedenken an den Ge fährten schöner Kampljahre schuf Keine überraschenden Rätsel, keine abgründigen Tresen findet man in einer solchen Lichtvatur, der Genie, Hoffnung und Glaube an die eigene Kraft die un durchdringliche Rüstung schmieden. Trotz mancher Verbitterung, trotz vieler Enttäuschungen sind dem Greis diese blinkenden Waffen unversehrt geblieben; Jugendmut und das feste Ver trauen auf eine bessere Zukunft. Dieser imponierende Eindruck von Björnson« Persönlichkeit hat ihm die Welt erobert. Wie ihn Werensljold darstellt, halb als Prediger, halb al« Held, die schwere wuchtige Maste de« Kö.pcrs überkrönt von dem mächtigen, hochaufgereckten Haupt, dem adlerfcharf die Ferne suchenden Auge, so blickt er un« aus allen seinen Werken ins Antlitz Ein starrnackig, unbeugsam willenskräftigcr Bauer, wie seine Ahnen, ein zorniger Prophet und Marn der Tat steht er da, der „Alte von Aulestad", fest eingepiägt im Bewußtsein aller Seine Dichtungen haben nicht diesen Zauber einer starken Wirkung, die augenblicklich in ihren Bann zieht. Sie haben alle, selbst die größten, etwa« spezifisch Nordische», behandeln skandinavische Probleme und Verhältnisse, die un« ferner stehen, und können auch in der Behandlung der höchsten ewigen Fragen eine gewiss« Enge de« Horizonts nicht verleugnm Am schönsten, von unmrgeßlicher Kraft und Innig keit der Gefühls sind seine Bauernnooellen, mit denen er ter weichlichen romantischen Schwärmerei ein Ende machte und b i aller herzlichen, ja fanatischen Liebe doch eine elementare, sinnöch packende Wirklichke t seinen Schilderungen verli h, und seine Ge dichte, von denen einige der wundervollsten in Cimstwn Morgen stern« feinfühliger Übersitzung uns geschenkt sind, Hymnen, in denen da« Meer braust und das große Herz der r ordschen Landschaft, Gesänge, in denen ein feierlicher Klana mächtiger Erregung hallt uno schlichte Lieder von süßer Anmut und emer kindlich naiven Schönheit. In der schönen Gc'amrausgabe, die Björnen» Schwiegersohn, Albert Langen, sein bester Herold in Deutschland, in vorzüglicher Übersetzung verarstaliet hat, liegen uns die sämtlichen Werke de« Norwegers vor und sind wie die Ibsens Gemeingut unserer Kultur geworden Fr-l- lich ist ihr Einfluß mit dem Ibsens nicht zu vergleichen. Björnson war nie Bahnbrecher eine« ncuen Sisis, sdts nur ein fortreißender Propagaior des Gtwordenen. Von Werqeland übernahm er den volkstümlichen Bardenton, die Begeisterung für die Bauernpartei und dichtete seine erst n Dramen vor allem den großartigen „Sigurd Slembe", die ein rucksvolle „Maria Stuart", um dem nordischen Nat.onaltheater einen Spielplan zu schaffen. Und mit jähem Ruck, wie überhaupt seine Entwicke lung in Stoß und Gegenstoß erfolgte, machte er sich von der Romantik, der Schilderung der Lergangrnhrit los, und der Demagoge und Politiker warf sich auch als Dichter kühn in den Strudel des Lebens, luchte im theatralischen Wurf den Zwie- spalt streitender Weltanlchauungen zu lösin, die religiösen, moralischen und sozialen Probleme m ausfühil'chcn Darstellungen aufzurollen So hat er in zwei großen Romanen die Fragen der modernen Mädchemrziehung und des religiösen Fanatismus behandelt, in zwei „Lehrgedichten", deren Ideen uns heute leicht etwas veraltet anmuten und die doch durch die Wahrheit des inneren L-benS, die prachtvolle poetische Anschaulichkeit entzücken Ähnlich ist eS mit seinen kleineren Erzählungen V^rk ungen ist das, wofür Björnson kämpfte, wenn es uns je etwas galt Die Wärme seines dichterischen Empfi-denS ober dauert fort Tas rein Menschliche m „über unsre Kraft", bas Ringen und Erliegen eines Menschenpaares, das über das dem I dischen gesteckte Maß hinausbegehrt, ist wundervoll und ergreifend dar gestellt; von der tragischen Wucht einer wirklich aroßenPer'önlichkeit eingegeben Die szenische Wirkung des weiten Teiles ist rinec der wenigen großen künstlerischen Theatereffekte, welche die moderne Kunst geschaffen hat, aber w-e verwirrend ist die Wundersrage des ersten Teiles, wie matt die Lösung der sozialen Frage im zweiten In seinen letzten Werken, dem Drama „Bergland", dem Roman „Maiy', ist der Dichter vom Symbolismus beeinflußt, sucht :n mächtigen Bildern den Zusammenhang zwischen Natur unv Mensch darrustcllen Aber das Große, G-.waltige, da« all die zahlreichen Werke zusammenhält, wie ein mächtiger Orgclton hindurchklingt, das ist des Wesen dieses Einzigartig n, in dem noch die wilde Flamme des heiligen Berserkerzorns, der ger manischen Urkralt lodert, durch die cinst die Waraegec und Wikinger die weltbeherrschenden Byzantiner zu schaudernder Be wunderung zwangen w König!. Opernhaus. (Mozart« „Zauberflöt:") Die diesmalige Ausführung des Werkes bet Hrn Hummel, dem ncuengazierten Bassisten, Gelegenheit, sich in der Rclle de» Saraftro, d h also als seriöser Baß zu versuchen Zuvor hatte er als Mephistopheles in Gounods „Margarete" mit günstigem Erfolge debütiert Tw Stimme bestand nun auch diesmal recht gut Sie ist von echtem Baßcharafter und weichem sympathischen Klang, gibt auch nach der Tiefe ge nügend aus. Freilich an jener „Grunogewalt", die man bei einem Vertreter des ersten Faches nicht gern missen möchre, gebricht es ihr einigermaßen Es fehlt dem Organ an Wucht uno Größe, so wie es jetzt gehandhabt wirb wenigsten» Hr Hummel setzt den Ton nicht nur, weil er Uder seme Ponerung anscheinend noch nicht im klaren ist, zu zaghaft, zu energielos an, sondern offenbar auch, weil ihm seine sür den Hörer fühl bare Unkenntnis der deutschen Sprache noch zu schaffen macht Abgesehen von jener weichen, namentlich in den Konsonanten etwas verschwommenen Aussprache, die sofort den Slawen i-r ihm erkennen ließen, ließ er eS manchmal im ZweifU, ob er sich völlig de« Inhalt« der Worte bewußr war, die er sang Es wird also für den Sänger mit allen Kräften anzustreben sein, sich mit unserem Idiom vertraut zu machen In diesem S'.nne war bei Frau v Falken, in der die Damen v Chavanne und Eiben schutz eme ausgezeichnete Partnerin als erste Dame besitzen, im Dialog der Fortschritt unverkennbar. Tie Künstlerin hatte aber auch in Haltung und Bewegungen ihre Darstellung bereits mit Erfolg auf den klassischen Stil des Werkes abgestimmt Ihre Leistung als Sängerin rückt in die rechte Beleuchtung, wenn man darauf hinwelst, daß sie die leicht geschwungenen melodischen Linien der Partie so aut beherrschte, wie tags zuvor die pathetischen Akzente der Ortrud Die weitere Be setzung der Oper bewährte sich vornehmlich in den Partien der Pamina, für die Frl Serbe gegenwärtig unsere beste Ver treterin ist, und der Papagena, m welcher Rolle Frau Nast ihren ganzen Charme zu entfalten vermag, Hr. Perron al« Sprecher ist ohnedie« unvergleichlich Ader auch Hr Kie« ist al« Papageno am Platze und Hrn. Grosch fehlt nur ein Schuß Temperament, Blutwärme des Fühlens, um ein guter Tamino zu sein. Und so könnte man, da auch die anderen Rollen zweckentsp-cchend besetzt sind, schon zufrieden sein wenn da« ganze Werk einmal eine Zeitlang außer Kurs gestellt uno dann neueinstudicrt und in seine Rechte als daS Meisterwerk, da» e« ist, wieder emgeführt würde O S Konzert. Ter Tonkünstlerverein eröffnete gestern die die-jährrge Reihe seiner AusführungSabcnde, die seit Jahren Höhepunkte im Dre-dner Konzertleben bedeuten, mit dem Vor trage von Mozart« idyllischem, sonnige Heiterkeit atmenden Quartett Ls-ckur sür Pianosorte, Violine, Viola und Violoncell, von den Herren Schumann, WarwaS, Spitzner und Böck mann mit feinstem Stilgefühl und großer Klangschönheit zu Moderner Juwelen- ! und Soldlctnnuck j C. k. Ämmsrmaim, Juwelier , 10alktra;5S 12. t begründet kernrpreckier 1758. Anfertigung in eigener Werkstatt. b8L8. Silberne ^aielgerüte und kertecke
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