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Dresdner Journal : 02.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190712022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19071202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19071202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-12
- Tag 1907-12-02
-
Monat
1907-12
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 02.12.1907
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Beilage z« Nr. 280 des Dresdner Zsurmls Montag, 2. Dezember 1907. Kunst »d Wissenschaft. K-nt-k. Qpernhau«. (Tugen d'Albert: „Tief, land") Nachdem d'Albert» Werk seinen erfolgreichen Leus bereit« über zahlreiche deutsche Bühnen nahm, kam t« nun auch zu un«, und auch hier war eine im all gemeinen günstige Aufnahme festzustellrn Ob der Erfolg ein nachhaltiger sein wird, die Frage möchten wir nicht bejahend beantworten Anderseits aber ist auch kein Grund ersichtlich, warum da« Werk nicht wenigsten« eine zeillang auf dem Spiel- plan sich behaupten wird Für diese Annahme spricht jeden falls, daß e« theatralisch wirksam ist und daß e« einige Rollen besitzt, au« denen, wie man sagt, etwa« zu machen ist Zu- nächst der Borwurf, der in fernem Grundgedanken sich mit Gerhart Hauptmann« „Rose Bernd" berührt Au« dem Hoch land der Pyrenäen wird ein armer Hrrte (Pedro) und „reiner Tor" in« Tiefland von seinem Herrn und Gebieter (Sebastiano) herabgelockt, um Marta zu ehelichen, die ihm wie alle« gehört, wie «alle Felder, alle Wälder, alle Wiesen rc." Aber dem Gestrengen, der finanziell ruiniert ist und Heirat«pläne hat, ist e« nur darum zu tun, sie al« Geliebte in seiner Nähe zu behalten Er hat in seiner Rechnung jedoch einen Faktor vergessen: die Liebe Widerstrebend erst rn ihrem Echuldbewußtsein verfällt ihr Mana um so gründlicher, je weniger sie anfänglich an Pedro« lautere Gesinnung glauben konnte Schließlich kommt es zum entscheidenden Renkontre zwischen den beiden Rivalen, in dem der Sohn der Berge Sieger bleibt Er ruft die Burschen und Mädchen herbei, die ihn erst verlachten, nimmt sein Weib in seine Arme und zieht „hinauf zu Luft und Licht und Freiheit, fort au« dem Tiefland". Sieht man von der auf herzlich schwache Füße gestellten Symbolik ab — Gegensad von „Hochland" und „Tiefland" — fo hat sich Rudolph Lothar, der Librettist, nicht als Dichter bewährt. Weder die Ausgestaltung de» Stoffe« noch dir Sprache find gerade poetisch Da« Ganze liebäugelt offenbar mit der brutalen Theatralik des „BeriSmo", und im Deutschen wird ba eo ipso manches noch etwas gröber. Also mehr Kulisse als schaurige Wahrheit Aber sei e» darum, da« Jntereffe an der Handlung erlahmt nicht, da« ist schon etwa«. Man erwärmt sich nichr, aber man langweilt sich auch nicht Doch, daß wir ehrlich sind: Wir langweilten un« im Vorspiel und ersten Alt stellenweise doch Hier wollte eS auch dem Komponisten gar nicht recht gelingen, Fluß in die Geschichte zu bringen. Da« Kon- struierte der Fabel, der Mangel an innerer Dramatik lähmte ihn offenbar. Nur die rhythmisch belebteren Partien der kleinen Unschuld Nuri, der spottenden drei Mägde und der Dörfler, sowie namentlich der wirklich stimmung«volle Schluß des Akt« retteten hier den Erfolg. Ungleich wirksamer erwies sich der zweite (letzte) Akt, in dem überhaupt wärmere» Leben pulsiert. Marta« Gestalt tritt hier kräftiger hervor, ihr Schicksal beginnt den Zuschauer zu interessieren d'Albert ver stand e«, ihrem BegegniS mit Nuri und dem greisen Fürsprech ihrer Ehe, Tommaso, musikalisch geschickt beizukommen. Hier, im oft nur andeutungsweise akkompagnierten Rezitativ (Marta« Erzählung ihre« Schicksals) finden wir die besten Seiten der Partitur, wie denn überhaupt die orchestrale Aufmachung dessen geschickt» Hand bezeugt. Hingegen muß man sich mit der Tatsache, daß e« um seine melodische Erfindung schwach bestellt ist, einfach abfinden Von seinem stilistischen EllektiziSmu« wollen wir dabei noch gar nicht sprechen. Bei ihm befreunden sich Antipoden — Makcagni und Wagner Und wenn er einmal frei wird, sich vergißt, wird er gleich banal (Duett: Marta und Pedro' 2. Akt). Au« allem geht hervor, daß textlich und musikalisch die Vorbedingungen zu einem wirklich nachhaltigen Erfolge fehlen. E« wird sich zeigen müssen, wie weit die Rollenbesetzung sich zugunsten de« Werke« bewährt. Unserer Meinuna nach war e« Frau Krull, die nicht ganz auf der Höhe ihrer Aufgabe stand. Der Sängerin fehlt da« Jllusionerweckende im Spiel. Sie faßt die Rolle der Marta nicht poetisch an, sucht ihr nicht von innen bei zukommen, ist zu äußerlich, zu hastend, zu unruhig schon in ihren Bewegungen. Soll diese Figur wirken, muß sie auf das rührende Moment hinaus gespielt werden. Gesanglich war die Leistung hingegen brillant Glänzend nach jeder Richtung hin waren die Herren Burrian (Pedro) und Perron (Sebastian). Jener spielte den kindlich-reinen Sohn der Berge glaubhaft, und da« will hier viel sagen; denn da« Motto der Rolle könnte da« bekannte onzuzweifelnde „Auf der Alm, da gibt« ka Sünd" sein! Als Sänger steht er ohnedies dors äs conoours Nicht minder vorzüglich war, wie gesagt, Hr. Perron Auch er machte au« dem Theaterschurken Sebastiano eine Charakterfigur und entfaltete gesanglich alle wünschenswerte dramatische Energie. Fr! Keldorfer bot als Nuri, em Sonnenschein in dem düsteren Bilde, eine höchst erfreuliche Talentprobe al« Opern-Naive. Die Damen v. Chavanne, Eibenschütz und Schäfer (Fraurnterzett) und die Herren Plaschke und Erwin, in kleineren Rollen mit bestem Gelingen tätig, müssen sich dies mal mit einem summarischen Lobe begnügen. Mit Recht aber jubelte man am Schluffe Hrn v. Schuch al« den genialen Leiter de« ganzen Apparats stürmisch heraus, und auch die Herren Toller (Regie) und Hasait (Maschinenmeister) wurden al« Mitarbeiter am großen Werke zu Recht gefeiert O S. Zentraktheater. (Uraufführung: Heinrich Berts, „Der kleine Chevalier") Gleichsam al« Kosteprobe zu er wartender Genüsse setzte uns die Leitung des Zentraltheater«, die bekanntlich am 1. Januar ihr Hau« der leichtgeschürzten Muse Operette öffnet, ein leckeres, aber freilich auch recht pikante« Gericht vor Dieser kleine Chevalier Faubla« ist ein schlimmer Gesell, ein echter Don Juan Der Schildern seiner Taten, der Librettist A. M Willner, läßt ihn nach einem semer galanten Abenteuer in da« Hau« de« alten Marqui« du Chatillon flüchten, und dort, al« Mädchen verkleidet, Einlaß in da« Schlafgemach der jungen Marquise finden, die, keine Zerline, e« unterläßt, um Hilfe zu rufen Wie und unter welchen Umständen, da« wollen wir nicht verraten, ebensowenig wir den AuSgang de« Renkontre«, zu dem e« zwischen dem Chevalier und seinem Rivalen, einem Grafen Rosambert, kommt Jedenfalls ist e« eine distori», die an Pikanterie nicht« zu wünschen übrig läßt, einrgemal sogar hart an die Grenze de« Mög lichen streift Zu ihr schrieb nun Heinrich Bertö eine Musik, die zunächst erkennen läßt, daß er kein Neuling ist. In allem Technischen, in der sicheren Handhabung de« Orchester«, in der leichten formalen Gestaltung zeigt sich Routine. Dann aber verrät die Musik auch eine entschiedene Berufung für da« Genre in der gesamten Diktion Bertö spricht mit virtuoser Leichtigkeit da« Idiom de« Operettenkomponisten Seine Melodik ist von prickelndem rhythmischen Reiz, eine Legierung von Wiener und Pariser Genre, ohne persönliche Prägung, aber doch jedenfalls von Kurswert in einigen zündenden Einzelnummern Kaum mindere« Jntereffe al» der Einakter selber beanspruchte die«mal natürlich dessen Wiedergabe, auch insofern, al« sich in ihm rin Teil de« zukünftigen Operettenpersonal« voistellte An erster Stell« ist von diesem Gerda Walde zu nennen, die sich mit ihrer prächtigen, frischen gesanglichen und darstellerischen Leistung in der Titelrolle vortrefflich einführte Neben ihr traten Mari- anne Gonia (Marquise) und Marg. Horsten-Triebel (Lisette) gleicherweise rühmenswert hervor wie die Herren Aigner (Rosambert) und Edmund Loewe (Marqui»), von denen ersterer hierselbst ja kein Fremder ist Daß die Regie (Hr. Direktor Rotter) für eine glänzende Aufmachung Sorge getragen hatte, ließ sich vorau»sehen, ebenso, daß sich Hr Pittrich am Pulte vortrefflich bewähren würde — Der Operettenvorstellung, die den zweiten Teil der Vortrag« ordnung bildete, ging da« Varistö-Programm voran, über da« hier nur in Kürze berichtet sei. E« vermittelte un« an erster Stelle die Bekanntschaft mit der Flötrnvirtuosin Frl Panita, deren Bild unlängst die bekannte Berliner illustrierte Zeitschrift die „Woche" brachte Ihre Leistungen sind künstlerisch zu br wertende Ander« die de« Banjo-Virtuosen Franco Piper, der mehr die Trickkunft de« eigentlichen Variöts vertritt; hier allerding« mit schwingenden und rotierenden Instrumente ver blüffende Wirkungen erzielt Eine erstklassige Artistennummer bieten darn die gymnastisch-cquilrbristischen Akte der Troupe Lafaille und Heiterkeit«erfolge gewann sich der komische Jongleur O K Sato. Noch bleiben dann zu nennen der Humorist Carl Bernhardt und der Rezitator Marcell Salzer. Gewann ersterer mit seinen launigen, gut poin tierten Vorträgen sogleich enge Fühlung mit dem Publikum, so brachte diese Marcell Salzer gleichsam schon mit, wie der BegrüßunpSbeifall erkennen ließ Mit seinem Vortrag der v Schlichtschcn SoldatmhumoreSke „Meier« Stiefel" und der Ludwig Thomaschen „Münchner Straßenstudie", sowie der Er- zählung seine« „Debüt« in Kötzschenbroda" löste er die stärksten Wirkungen au« LS Konzert. Im Laufe seine« zweiten Klavierabend« am 30 November im Palmengarten wußte Max Pauer seine Zuhörer in den Bann seiner Kunst zu ziehen und den Ruf eine» höchst beachtenswerten Interpreten unserer Meisterliteratur sich von neuem zu sichern. An der Spitze de« mustergültigen Programms stand Präludium und Fuge in ^-moU von Bach in der Übertragung für Klavier von LiSzt, die zwar anfang« etwa« frostig anmuteten und erst gegen den Schluß der Fuge tieferen Eindruck aufkommen ließen Sollte c« für manchen noch immer Etilprinzip sei», Bach fast durchweg metronomisch genau, ohne agogische Fceiheitm und Feinheiten vorzutragen, und so das reiche Leben hinter den „Formen" kaum ahnen zu lassen? So schien die verbindende Brücke zu fehlen hinüber zu den drei Meistern de« 19 Jahrhundert«, denen da« übrige Programm gewidmet war, die mit vollem Bewußtsein au« dem unerschöpflichen Bach geschöpft haben und ohne ihn schwer zu denken find. Diesen stand Pauer offenbar mit größerer innerer Teilnahme gegenüber und bereitete seinen Zuhörern einen sich immer mehr steigernden Genuß Mendelssohn« hochbedeutende V»rj»tiou8 ssrieuses erfuhren eine hervorragend schöne Wieder gabe, in bemerkenswerter Klarheit und Tiefe In Schumann« DavidSbündlern entfaltete Pauer alle Vorzüge seiner Gestaltung«- kunst, doch wollte e« un« scheinen, al« hätte er für den stürmenden Florestan mehr Verständnis al« für den empfind samen Schwärmer Eusrbiu«. In die am Schluß stehende Sonate v-moll op 5 von Brahm», die neben Brethovcnschen und Echumannschen schon fast alle BrahmSschen Züge enthält, versenkte sich Pauer mit voller Hingabe und begeisterte da» Publikum zu lebhaftestem Beifall, der den Wunsch erkennen ließ, dem männlich kraftvollen Künstler im Konzertsaale wieder zu begegnen. -2. Wissenschaft. Den Nobelpreis sollen, wie eine fran zösische Korrespondenz mitteilt, erhalten der englische Schrift steller Rudyard Kipling für Literatur, der französische Gelehrte Prof. Laveran für Medizin und der amerikanische Gelehrte Prof. Michelson für Physik Für den Preis für Chemie soll, einer Meldung der „Dagen« Nyheter" zufolge, Prof. E Büchner in Berlin au«ersehen sein — Die schwedische Tuberkulosekommission, die im Jahre 1905 errichtet wurde, hat nach einer Meldung au« Stockholm der Regierung ihren Bericht überreicht In dem Bericht heißt eS daß nach und nach 4600 Sanatorien zu den Gesamtkosten von 10810000 Kronen errichtet werden sollen Die Verpflegung der Tuberkulosekranken sollen die Gemeinden übernehmen, die zu diesem Zwecke beim Staate dreiprozentige Anleihen aufnehmen können Der Bericht schlägt vor, daß d«, Reichstag hierfür einen Anlechefond« von 5 405 000 Krone» bewillige. — AuS New Z)ork wird berichtet, daß Mr. Wellman seine Polarforschungen rinstellt (Da« ist da« Gescheiteste, was der phantastische, durch nicht« zur Lösung des Problem« der Erreichung de« Nordpol« vermittel« Luftschiffe« qualifizierte Journalist tun kann Hoffentlich bestätigt sich die Meldung D. Schrift! ) -ß Au« Leipzig berichtet man: Nach längerer Krankheit ist am vergangenen Sonnabend der ordentliche Professor der Staat«wiffenschaften und Direktor der vereinigten staat«wiffen- schaftlichen Seminare an der hiesigen Universität, vr. pd, Mr. st ovc Karl Viktor Fricker, im Alter von 78 Jahren au« dem Leben geschieden, vr Fricker wurde geboren am 2. Februar 1830 und wirkte seit 1 Januar 1875 al« Ordi- nariu« an der Universität Leipzig. Bereit« seit mehreren Jahren war er infolge Krankheit von Abhaltung der Vorlesungen, die sich in der Hauptsache auf Recht«philosophie, deutsche« Ver- waltungSrecht und sächsische« Staat«recht erstreckten, entbunden worden. Literatur. Au« Leipzig wird berichtet: „Anna Karenina", em Drama von Giruaud nach Tolstoi« gleich namigem Roman fand bei der vorgestrigen Erstaufführung im hiesigen Echauspielhau« mit Frau Franck-Witt in der Titel rolle großen Erfolg. — Im Hoftheater zu Cassel fand da« einaktige dra matische Gedicht „Opfer" von Max Bernstein be, seiner vorgestrigen Erstaufführung trotz sorgfältiger Vorbereitung und guter Darstellung nur einen Achtungserfolg Der Ein- alter „Da« Andere" von Rudolf Lotyar wurde freundlich ausgenommen. — „Die Spritztour", dreiaktiger Schwank von Jacoby und Cord«, hatte vorgestern bei seiner Urauf führung im Wiesbadener Residenztheater einen sehr freund lichen Erfolg — Au« München wird gemeldet: „Barock", ein Spiel in fünf Akten von Friedrich Freksa, einem jungen Poeten, hatte bei seiner vorgestrigen Uraufführung im Residenz, theater starken Erfolg. Im Mittelpunkt steht Nmon de l'Er clo« und dir bekannte tragische Ll»be«affäre mit ihrem Sohn, die LvipuSgeschichte in« Barock übersetzt Ein talentvolle« Werk, da« in vielem auch Theatergeschick zeigt und vor allem Geist verrät — Au« Frankfurt a M. wird berichtet: Ludwig Fulda« neue« Lustspiel „Der Dummkopf" fand bei der vorgestrigen hiesigen Erstaufführung nur einen Achtungserfolg. Das Raimund-Theater brachte vorgestern unter dem Gesamttitel „Da« stärkere Leben" drei Einakter von HanS Müller heraus E« kommt indessen nur einer davon in Bettacht Die kleine Komödie „Die gewisse Dummheit", die durch ihren heiteren, wenngleich gewagten Vorwurf und durch die launige Durchführung bestach Die beiden anderen Dramolet« „Brand der Eitelkeiten" und „Blumen de« Tode«" erwiesen sich al« gekünstelt und langweilig An äußerem Beifall fehlte e« übrigens keinem der kleinen Stücke Von den Darstellern verdienen besonders Emil Lind und Iuliu« Strobl rühmlich genannt zu werden Bildende Kunst. Man schreibt un» aus Berlin: Der Verband deutscher Kunstgewerbevereine umfaßt die 36 bedeutendsten Kunstgewerbevereine Deutschlands, darunter manchen, der auf 30 und mehr Jahre eine« gedeih lichen Wirken« zurückblickt. Wie diese Vereine bemüht sind, den AuSführenden und Freunoen de« deutschen Kunftgewerbc« Kenntnis von allem Wichtigen zu übermitteln, da« beweist die Übersicht der Vorträge, welche die VerbandSvereine im Jahre 1906 veranstaltet haben. Drese Übersicht, die der Vorort de« Ver band« alljährlich herausgibt, weist für 1906 nicht weniger a!« 219 Vorträge nach Alle diese Vorträge waren mit bildlichen Vorführungen und mit Ausstellungen verbunden Ter Einfluß, den sie unmittelbar innerhalb der Vereine, mittelbar aber auf die weitesten Kreise auLüben, ist nicht zu unterschätzen — Au« Darmstadt wird gemeldet: Der hier lebende Oberst Frhr v Heyl, der, wie vekannt, eine der berühm testen Böckltn-Sammlungen besitzt, hat dem Landet- musrum au« seinen Schätzen 71 Handzeichnungen, drei Lauarelle und ein jugendliche« Selbstbildnis des Meisters ge stiftet Die Galerie de» LandeSmuftum«, da» bisher kein Bild von Böcklin besaß, hat durch die Schenkung eine wertvolle Bereicherung erfahren Musik. AuS Weimar wird berichtet: Zu dem zur Er öffnung dc» neuen Hoftheater« von Richard Loß ge dichteten Festspiel hat Felix Weingartner die Musik geschrieben Ferner hat Weingartner auch die angekündigte Musik zum „Faust" beendet und eingereicht. Die Erst aufführung am Hoftheater ist für Ostern 1908 geplant. — Aus Wien meldet man: Lperndirektor Mahler wird am 8. Dezember Wien verlaffen und sich am 12. d. M. in Cherbourg nach Amerika einschiffen. -ß Wie au« Dessau gemeldet wird, ist dort der König!. Bayerische Kammersänger Max Mlkorey, bi« vor zwei Jahren eines der verläßlichsten ersten Mitglieder der Münchner Hof oper, einer von der „alten Garde", in voroergangener Nacht unerwartet an Herzschlag gestorben Er hielt sich besuchs weise im Hause seine» Sohne«, de« Hofkapellmersters Frz. Mikorey, auf. -ß Au« Wien meldet man: Kammersänger Loui« v. Brgnio ist am 29. November nach kurzem Leiden im 71 Lebensjahr gestorben. Bignio, der Ehrenmitglied der Wiener Hofoper und der Gesellschaft der Musiksreunde war, trat 1859 als erster Baritonist am Deutschen Theater in Budapest zum erstenmal al« Jäger i« „Nachtlager" auf. 1863 bi« 1886 und dann von 1891 an war er am Wiener Hofoperntheater mit größtem Erfolg tätig. Der verstorbene Sänger, der auch auf seinen Gastspielen in Deutschland und England große Triumphe erntete, verfügte über eine schöne Baritonftimme und eine meisterhafte Gesangsbildung. Theater, Konzerte, Vorträge. * Mitteilung au« dem Bureau der König! Hof- theater. Im König!. Schauspielhause findet Donners tag, den 5. Derember außer Ab»nnement die Uraufführung de« fü»faftigen Schauspiel« „Der große Tag" von vr Heinrich Lilienfern statt Die Besetzung de« Werke« ist die folgende: Staat«minister v Walraff: Hr Müller; Oberhofmarschall v. Dtll«burg-Heimgarlen: Hr Bauer; Geh. RegierunzSrat Erich Tornow: Hr Stahl; v Endol«heim: Hr Froböse; Prof. Max Berghoff: Hr Mehnert; Chefredakteur vr Meinheld: Hr Ren»; Santtät«rat Wolff: Hr P Neumann; Frau Oberst Tornow: Frl. Ulrich; Helene Berghoff: Frau Salbach: Kun: Hr. Wierth; Elsbeth: Frl Trrßnitz; Gundobald: Hr. Gebühr; Grete: Frl. Schendler. * Residenztheater AmTienStag, Mittwoch, Donners tag und Sonnabend wird „Die lustige Witwe", am Freitag im Operettenabonnement (3 Serie) „Bruder Strau binger" gegeben * Morgen abend« 7 Uhr findet im Palmengarten der Klavier- und Lieder-Abend von Artur Schnabel und der Kammersängerm Therese Schnabel-Behr mit folgendem Programm statt: Schubert: Sonate ö-äur (oeuvrv» postd ) op 42 Liederzyklu« „Frauen-Liebe und -Leben"; Wand!' ich in dem Morgentau; — Brahm«: Sonate V-moU vp 5; — Hugo Wolf: über Nacht; Sie blasen zum Abmarsch; Mem Liebster singt am Hau«; Selbftgeständni«: Tretet ein, hoher Krieger — Karten bei F. Rre« (Kaufhauü) und an der Abendkasse Lo» L»dt»ze. Dresden, 2. Dezember. Heute hielten beide Etände- kammern Sitzungen ab In der Ersten Kammer erstattete nach Genehmigung mehrerer Urlaubsgesuche und nach dem Vorträge der Registrand« Hr Oberbürgermeister Keil Bericht über Punkt 1 und 2 der TageSvrdnung: Antrag zum münd- lichen Berichte der dritten Deputation, die Staat«. hau«halt«rechnung der Kasse der Oberrechnungs kammer zu Kap 36 de« ordentlichen Staat«hau»halt«-
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