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Dresdner Journal : 18.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190711183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19071118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19071118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-11
- Tag 1907-11-18
-
Monat
1907-11
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 18.11.1907
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7 Wilhelm. Windsor, den 14 November 1907. Se. KolrxialeS (W. T B) verwendet werden. München, 17. November. Der Prinz »Regent hat an Majestät den Kaiser nachfolgendes Telegramm gerichtet: An de» Deutschen Kaiser-, König- von Preußen Majestät, Windsor. In dem Armeebesehl vom 14. d. M. gedenkst Du in so herz lichen Worten meine- vielgeliebten Sohne- Arnuls, daß eS mir eia aufrichtiges Bedürfnis ist, Dir für die warmen Worte, mit denn Du der Trauer um den teuren Entschlafenen Ausdruck gibst, und für die ihm noch im Tode erwiesenen Ehrungen meinen innigsten Dank abzustatten. Luitpold Sheerneß eingetroffen, um die Kaiserin an Bord zu nehmen und nach Port Viktoria zu fahren, von wo dre Kaiserin morgen auf der „Hohenzollern", begleitet von der „Königsberg" und dem „Sleipner", die Weiterreise nach Vlissingen an» treten wird. Windsor, 17. November Der Kaiser und die Kaiserin, der König und die Königin und andere Mitglieder der König lichen Familie wohnten heute vormittag in der Schloßkapelle dem Gottesdienste bei. Eine Stunde später trafen in Automobilen der König und die Königin von Spanien und die Königin von Portugal mit Gefolge im Schlosse ein. ES wurde ein Frühstück eingenommen, an dem die Majestäten und die Herzogin von Aosta, Großfürst Wladimir und Gemahlin, Infantin Isabel und der Prinz und Prinzessin Johann Georg von Sachsen teck- nahmen. Am 'Nachmittag fuhren die Karserlichen und König lichen Gäste auf Motorwagen nach Frogmore — Die in Windsor befindlichen englischen und ausländischen Journalisten haben an den König und den Kaiser Telegramme gesandt, in denen sie die sichere Hoffnung aussprachen, daß die englisch-deutsche Freundschaft durch den Besuch des Kaisers fürderhin fest zusammengekittet sei Der Kaiser und der König sandten Danktelegramme Der Kaiser bemerkte in seinem Tele gramm, eL sei sein ernster Wunsch, daß die Freundschaft und das gute Einvernehmen zwischen den beiden Nationen von Dauer sein und reiche Früchte tragen möge. Der Reichshaushattsetat für 1»0«. (Fortsetzung.) Beim ReichSamte des Innern betragen die Einnahmen! 13102684 M (4- 669695 M.) im ordentlichen, 217000 M. (-s- 10 200 M.) im außerordentlichen Etat Die fortdauernden Aus gaben des ordentlichen Etats belaufen sich aus 77278617 M. (4- 2 042072 M). Bei den allgemeinen Fonds ist ein Betrag von 10000 M. als Reichsbeitrag zu den Kosten der Zentralstelle für BolkS- wohlsahrt eingestellt. Die Belastung des Reiche- aus dem Jn- validenversicheruugsgesetze beläuft sich auf bt Mill. (4- 1180000 M). Die einmaligen ordentlichen Ausgaben betragen 6 024000 M. (4- 688 SOO M). Im Etat für das preußische Militärkontingent sind ordent liche Einnahmen für Rechnung der Bundesstaaten mit Ausschluß von Bayern in Höhe von 7596459 M. (4- 1285 200 M.), sür Rechnung aller Bundesstaaten in Höhe von 449 684 M (4- 8700 M) allgesetzt, die außerordentliche Einnahme auf 3271286 M. (4- 2019708 M) veranschlagt; darunter 50750 M. für FestungSgeläade in Metz, da- die Verwaltung der ReichSeiseubahuen übernimmt, und 2125000 M. als erste Rate für das von der Stadt Cöln für 25^ Mill, zahlbar in zwölf zinsfreien Jahresraten, angekaufte Umwallungsgelände Die fortdauernden ordentlichen Ausgaben betragen 522020216 M (-s- 24 944185 M), die einmaligen ordentlichen Ausgaben 95 392520 M. (4- 11890634 M), die außerordentlichen Ausgaben 40003300 M. (4- 1 141100 M). Der Etat für das sächsische Militärkontingent setzt die Einnahmen mit »79000 M (-s- 36005 M), die fortdauernden Aus gaben de» ordentlichen Etat- mit 48420598 (-^ 2 523469 M), die einmaligen mit 18066113 M (-s- 2469426 M.) an Bei den fort dauernden Ausgaben ist zu erwähnen der Ansatz eines SanitätS- inspekteu?» im KrtegSministerium sowie die Errichtung einer Komman dantur für den Truppenübungsplatz KönigSbrück; bei den TlatS- stärken der Truppen beträgt der Zugang 2 Stabsoffiziere, 4 Haupt leute, 4 Oberleutnant-, 9 Leutnants, 3 Militärärzte, 2 pensionierte Offiziere, 1 Oberzahlmeister, 1 Büchsenmacher, 2 Unterzahlmeister, 75 Unteroffiziere, 686 Gemeine Neu errichtet wird ein Bataillon Infanterie Bei den einmaligen Ausgaben werden u. a. gefordert al- 8 Rate 160000 M für Neubau von Magazingebäuden in Bautzen, 550611 M für neue Bekleidung, 250000 M. al- 2. Rate für die Dienstwohnung des kommandierenden Generals de- 19 Armee korps in Leipzig, 88000 M für einen Schteßftand in Grimma, 15000 M als 1. Rate zu Meliorationen beim Remontedepot Ober- sohlaud, 85000 M. zu Bauten bet der Soldatenknabenerziehung», anstatt Kleinstruppen, 1460000 M. zn Versuchen im Waffenwesen, (W T B) Berlin, 16. November Kaiser! Marine S. M Jacht „Hohenzollern" und E M. SS. „Königsberg" und „Sleipner" sind am 16 November von Portsmouth nach Port Victoria in See gegangen und gehen von dort am 18. November nach Amuiden. S. M. S. „Charlotte" ist am 15. November in Basseterre auf Guadeloupe eingetroffen und steht am 18. November von dort nach Kington (auf Jamaica) ,n See Zu dem mit dem Dampfer „Lucie Woermann" in die Heimat zurückkehrenden Ablösungstransport S M S „Sperber" gehören: K-Kapt. Timme, Kptlt. Meyer (Justus), OberltS z S. Krueger, Matthias, Lühmann, Feige und v Haß, Lt. z. S Schwartz (Rudolf), M-Ob-Jng Thöne, M -Jng. v. der Osten, M-St-Arzt I)r. Nohl, M-Ob.-Zahlm Kusch und 113 Mann. (Berl. Tgbl) Kiel, 17 November. Der Panzerkreuzer „Scharnhorst", das Begleitschiff Sr. Majestät des Kaisers, ist von England eingetroffen, um die unterbrochenen Probefahrten fortzusetzen. Später soll eS, wie das „Berl. Tgbl." mitteilt, als Flaggschiff des Aufklärungsgeschwaders statt der „Vork" Demonstrationen in Österreich. (W. T. B.) Wien, 17. November. An der Universität kam eS gestern wiederum zu tumultuarischen Auftritten Da die Deutschen be haupteten, daß die kroatischen Studenten für Errichtung einer slawischen Universität zu demonstrieren beabsichtigten, stießen beide Parteien heftig aneinander. Es kam zu einer Prügelei, wobei mit Stöcken geschlagen und mit Steinen geworfen wurde Die Schlägerei pflanzte sich bis auf die Straße fort Die Polizei trennte schließlich die Streitenden. Englische Stimmen sür die Abrüstung. (W. T. B.) London, 17. November. Dem Premierminister Sir Henry Campbell-Bannerman wurde eine von 136 liberalen Mitgliedern de« Unterhauses unterzeichnete Denkschrift überreichte, in der ^ne Herabsetzung der Ausgaben für Heer und Marine angeregt wird. Die Denkschrift erklärt, daß das Land sich in geringerer Gefahr von feiten irgendeiner Macht befinde, als S während der letzten 25 Jahre der Fall gewesen sei, dank dem reundschaftlichen Übereinkommen mit Rußland und Frankreich und den verbesserten Beziehungen zu Deutschland. Es wird deshalb beantragt, daß da« Armee- und Marinebudqet für .908 wesentlich herabgesetzt werde. Dem Volke müsse Gelegen heit gegeben werden, die Früchte des Friedens zu ernten Aus Rutzland. füi'Mich eiae Quelle lebhafter Genugtuung Ich werde stet» an den i herzlichen und glänzenden Empfang zurückdenken, den die große Stadt London Ihrer Majestät und Mir al» Symbol der Freundschaft be reitet hat, die zwifcheu Großbritannien und Deutschland besteht * Hierauf unterhielt Sich der Kaiser mit den einzelnen Herren Es folgte eine Deputation des englisch»deutschen Freundschaftskomitees, bestehend aus dem Herzog von Argyll, Earl of Lonsdale, Lord Avebury, Generalmajor Alfred Turner, Sir Tritton und den Herren Newman und Fox, mit denen der Kaiser lebhaft plauderte, sdann eine Abordnung englischer Journalisten. Auf die Ansprache des Wortführers der letzteren erwiderte der Kaiser: »Meine Herreni Ich nehme Ihre BegrüßungSadresse gern ent- gegen. Ich denke mit Freuden daran, daß Ihr Besuch in Deutsch- land im vergangenen Sommer so erfolgreich war und daß Sie mit dem Ihnen von Meinen Landsleuten bereiteten Empfang zufrieden waren. Die Macht, die Sie besitzen, ist groß und äußerst wohltätig, wenn sie in der Richtung au-geübt wird, unter den Böllern da» Gefühl der Freundschaft zu fördern. Ihre Adresse beweist, daß Ihnen diese Aufgabe am Herzen liegt. Ich danke Ihnen daher für Ihr heutiges Erscheinen. Ich freue Mich, Sie gesehen zu haben und hoffe, Sie werden Ihre Bemühungen fottsetzen, die für den Frieden Europa- so notwendige» freundschaftlichen Gefühle zwischen unseren beiden Nationen zu pflegen Wir gehören zu derselben Rasse und haben dieselbe Religion. Da- sind Bande, die sich stark genug erweisen sollten, zwischen un- Harmonie und Freundschaft bestehen zu lasten.' Daraus sprach Se. Majestät mit jedem der Herren in heiterster Stimmung Weiter folgten Generalkonsul Geh LegationSrat vr Johannes, Konsul Humbert, die Herren des Konsulats, dann eine Deputation der deutschen Vereine, die eine Kollektivadreste überreichte Der Generalkonsul stellte die 23 Herren vor. Der Kaiser unterhielt Sich mit jedem einzelnen derselben Inzwischen hatte die Kaiserin, die von den Damen der Botschaft begrüßt worden war, in einem anderen Raum die Mitglieder de« Frauenvereins für innere Mission empfangen, ebenso die Mitglieder der Diakonenvereine, die durch die Baronin v. Schröder vorgestellt wurden. Die Kaiserin ließ Sich dann, neben den Kaiser tretend, ebenfalls die Vertreter der deutschen Vereine vorstellen. Es folgten die deutschen Offiziere der Reserve und außer Dienst, etwa 30 an der Zahl, die eben falls von beiden Majestäten empfangen wurden; darauf eine Deputation des VerbandstaaS der deutschen evangelischen Ge meinden und endlich eine Deputation de« Generalkomitees für die deutsche evangelische Seemannsmission in Großbritannien Se Majestät empfing auch eine Abordnung englischer Ver leger, die Ihm eine Adresse überreichte Mit den Mitgliedern dieser Abordnung unterhielt Sich der Kaiser sehr leutselig und ungezwungen. Nachmittag ^4 Uhr fuhren die Majestäten nach Windsor zurück Bristol, 16 November. Sir Henry Campbell-Bannerman, besten Befinden sich bedeutend gebessert hat, hat sich heute nach- mittag nach London begeben. London, 17. November Die „Hohenzollern" ist in München, 17. November. Gestern nachmittag sand in der Theatinerkirche die Beisetzung des Prinzen Arnulf statt In dem Leichenzuge, der vom Wittelsbacher PalaiS aus sich in Bewegung setzte, waren außer militärischen Abordnungen aller Waffengattungen unter anderen die Prinzen des König- Uchen Hauses, die Mitglieder der ReichSratSkammer und des Abgeordnetenhauses, alle Hof- und Staatsbehörden, die Gene ralität sowie Abordnungen derjenigen Regimenter vertreten, deren Inhaber Prinz Arnulf gewesen ist Am Eingang der Theatinerkirche erwartete Prinz-Regent Luitpold die Ankunft des Zuges und begleitete den Sarg zum Hochaltar. Dom Prediger Hecker hielt die Trauerrede, während Erzbischo vr v Stein die Emsegnung vornahm Al« der Sarg in der Gruft beigesetzt wurde, gaben die im Hofgarten aufgestellten Truppen die Ehrensalven ab Se Majestät der Kaiser hat zur ehrenden Erinnerung an den verstorbenen Prinzen Arnulf von Bayern folgenden Armee befehl ertasten: Zu Meinem tiefen Schmerz ist wiederum ein Mitglied eine» Mir besonder- nahestehenden deutschen Fürstenhäuser au- dem Leben (4- 33 948 960 M). Die fortdauernden Ausgaben des ordentlichen EtatS betragen 544 108 84t M. (-s- 80 511 429 M.), die einmaligen Ausgaben 16 295 488 M (4- 225 259 M), der Überschuß der ordentlichen Einnahme über die ordentliche Ausgabe 88702871 M. (4- 3 212 272 Mi. Dazu kommen Beiträge Bayerns und Württem bergs zu den Kosten der Zentralvcrwaltung in Höhe von 44427 M. und zu den Kosten in den Schutzgebieten in Höhe von 218307 M. (-s- 62 217 M.). Die Einnahmen an Zöllen, Steuern und Gebühren sind auf 1258 032 680 M. (^- 70 351 560 M ) veranschlagt. Es entfallen auf Zölle 666 974 000 M (4- 66 609 000 M.), Tabak steuer 11 297 000 M. (-1- 100 000 M ), Zigarrensteuer 14341000 M. (4- 2 868 600 M), Zuckersteuer 141436 000 M. (-s- 2 870 000 M.), Salzsteuer 57 194 000 M. (->- 1 874 000 M), Branntweinsteuer a) Maischbottichsteuer 8 599 800 M^ (- 5 949 200 M.), b) Ber- brauchSabgabe und Zuschlag 108 1V7 500 M. (4- 5 868 500 M-), Schaumweinsteuer 5 457 700 M (4-1524 700 M ), Brausteuer und Übergangsabgabe 55 266 000 M. (4- 3 522 000 M ), Spielkartrn- stempel 1 757 470 M. (-s- 62 700 M), Wechselstempelsteuer 16 Mill. M. (4- 1 582 000 M.), Reichsstempelabgaben I übcrweisungssteuern ä von Aktien, Kuxen, Renten und Schuldverschreibungen 27 440 000 M (— 859 460 M), ö. von Kaus- und sonstigen An- schafiungsgeschäften 13 030 000 M. (— 6 572 060 M.), 0. von Lotterielosen a) für StaatSlotterien 32 589 000 M. (-s- 199 000 M ), d) für Privatlotterien 7 880 000 M. (4. 1 345 850 M), zusammen I. 80 939 000 M. (— 5 886 670 M), ll. reichs eigene Steuern von Frachturlunden 15 580 000 M. (-s-1 960 000 M), 6 von Personenfayrkarten 23 520 000 M. (— 6 860 000 M.), 6 von Er laubniskarten für Kraftfahrzeuge 1 960 000 M. (— 980 000 M), 0 von Vergütungen an Mitglieder von Aufsichtsräten 5 880 000 M. (— 3 920 000 M), zusammen ll. 47 040 000 M. (— 9 800 000 M); Erbschaftssteuer 42 000 000 M (-s- 6 c 00 000 M), Statistische Gebühr 1 432 800 M (4- 108 800 M), im ganzen: 1 257 931 770 M (4- 70 343 330 M). Dazu treten die Abfindungen im Gesamt bettage von 100 910 M (-s- 8230 M), so daß die Gesamtsumme der Einnahmen au- diesen beiden Kapiteln sich auf 1 258 032 680 M (4- 70 351 560 M.) beläuft. Aus dem Ertrage der Zölle wird ein auf 53 Mill, geschätzter Betrag für die Zwecke der künftigen Waisen- und Witwenverforgung zurückbehalten. Im Etat für die Expedition nach Ostasien ist bei den ordentlichen Einnahmen die 7. Zinsrate der von China zu zahlenden Entschädigung mit 10 769 683 M (— 24 981 M ), bei den außer- I ordentlichen Einnahmen die 7. Tilgungsrate mit 641 797 M. (-s- 24 685 M) eingesetzt. Dazu kommen noch 400 M (— 600 M.) an kleinen Einnahmen. Die Ausgaben sind insgesamt mit 6 531 295 M (— 3614 M.) im außerordentlichen Etat veranschlagt, und zwar mit 4 477 2S5 M. beim Reichsheer, 1 869 OVO M. bei der Marine, 184 500 M. bei der Post- und Telegraphenverwaltung, IbOO M. beim Reichsamtr deS Innern Vom Reichstage. Am Sonnabend, den 23. November, findet eine Sitzung de« Seniorenkonvents des Reichstags statt Der Prä sident beabsichtigt eine Arbeitseinteilung für die Sitzungen vor Weihnachten dahin vorzuschlagen, daß die Beratung des ReichS- hauShaitSentwurf« schon in die letzte Novemberwoche gelegt wird Auf diese Weise wird am ehesten vielen unfruchtbaren Interpellationen vorgebeugt. Zum Hinscheiden deS Prinzen Urnulf von Bayern. geschieden. Tückische Krankheit hat nach kurzem, schwerem Kranke», lager den Prinzen Arnulf von Bayern, Köntgl. Hoheit, König! bayerischen Generaloberst (mit dem Range als Generalseldmarschall- und Ehef de» Infanterieregiment» ,v AlvenSleben' (6. Branden burgischen) Nr. 52, in voller Manneskraft dahingerafft. Schon in jungen Jahren Mitkämpfer in großer Zeit für die Ehre de« gemein samen Vaterland», stand sein ganze» arbeitsreiche» Leben im Dienste der Wehrkraft und der Wissenschaft. Um den Empfindungen schmerz ltcher Trauer und ehrender Erinnerung für den Dahtngefchiedeneu Ausdruck zu geben, bestimme Ich, daß die Offiziere de» Infanterie regimentS ,v. AlvenSleben' (6. Brandenburgischen) Nr.52 fünf Tage Trauer anlegen, sowie daß an den BeisetzungSfeierltchkeiten eine Ab ordnung desselben, bestehend au» dem Regimentskommandeur, 1 Stabs offizier, 1 Hauptmann, 1 Leutnant, teilzunehmeu hat. Ich beauftrage Sie, vorstehende- sogleich der Armee bekannt zu machen St. Petersburg, 17. November. Der Reichsrat be- chloß in seiner gestrigen Sitzung, Hinfort für einige Zeit nur einmal wöchentlich Plenarversammlungen abzuhalten, und ferner, bei den Kommissionswahlen versuchsweise neue Reglement« be treffend die proportionale Vertretung aller Gruppen des Reichs- ratS anzuwenden. — Infolge bedeutenden Zuflusses von Kreditbilletten in >ie Kaffen der Staatsbank wurden für 25 Mill. Rubel Kredit- üllette verbrannt. Charbin, 17. November. Bewaffnete Chunchusen griffen bei der Station Buhedu einen Eisenbahnzug an, beraubten die Reisenden und verwundeten mehrere derselben. Auch von den Begleitmannschaften des Zuges wurden mehrere verletzt. Die Täter entkamen St. Petersburg, 17. November Wie den Blättern aus ProSkurow (Podolien) gemeldet wird, sind dort gestern elf Auf rührer vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden Als gestern in Riga eine Bande von Aufrührern durch eine Polizeipatrouille verhaftet werden sollte, kam eS zu einem Kampfe, der zwei Stunden dauerte; fünf Aufrüher wurden er schossen, der Rest der Bande wurde verhaftet, ein Polizei beamter wurde verwundet. Zur Lage auf dem Balkan. (Wiener K K. Telegr-Korresp.-Bureau) Konstantinopel, 17. November. Nach Patriarchats nachrichten hat eine albanesische Bande in den griechischen Dörfern Dragani und GlessiwiStza (Wilajet Janina) je zwei Morde verübt, zahlreiche Gut-Höfe geplündert, Viehherden ge raubt, fünf Frauen au« Palichori entführt und andere Aus schreitungen begangen. In der gestrigen Sitzung der Synode wurde beschlossen, eine Beschwerde an die Pforte zu richten In dieser Synode wurde auch eine Beschwerdenot« über die gestern acmeldete Niederbrennung der patriarchistischen Dörfer Tschenkel und Polin oder Agios Pavlo» durch eine bulgarische Bande beschlossen. Das Pattiarchai bewilligte den Abgebrannten eine Geldunterstützung Die Pforte richtete an die diplomatischen Vertreter ein Zirkular, in dem sie erklärt, daß ihren Informationen zufolge neue griechische Banden im Begriffe stehen, die Grenze zu über schreiten Die Pforte bittet die Mächte, Schritte in Athen zu tun, um das überschreiten der Grenze zu verhindern Die beiden Räte des ökumenischen Patriarchat» genehmigten eine Note, welche in der nächsten Woche den Botschaftern über- 1091700 M. zu wetteren Beschaffungen für die Feldartilftrie, 10000 M. al» Eutwurf»rate für einen Ersatz der Artilleriewrrkstatt Dresden, Gesamtersordernt» 4 348000 M., worüber «ine Denkschrift beigegeben ist. Der Marine tat erfordert bet einer ordentlichen Einnahme von 599 767 M. (4- 18 84» M) und einer Gesamtausgabe von 889 823 724 M an fortdauernden Ausgaben im ordentlichen Etat außer 115 875 M. (4- 11 460 M) für die Zentralverwaltung deS Schutzgebiets Kiautschou 138 685 699 M. (4- 12 918 819 M), an einmaligen Ausgaben, unter Abzug de« Zuschusses de» außer ordentliche EtatS in Höhe von 64 410 000 M , 115 887 500 M. (4- 15 156 050 M ), an Ausgaben im außerordentlichen Etat ein schließlich de» obigen Anleihezuschusses zum ordentlichen Etat 90 185 150 M (4- 82 764 890 M.) Dem «tat ist eine Denkschrift beigegeben, in der auch der Entwurf eine- Gesetze- wegen Änderung deS 8 2 de- FlottengesetzeS von 14 Juni 1900 berücksichtigt ist. Sie enthält eine neue Berechnung der voraussichtlichen Ge staltung des Marine'etatS 1908 bis 1917 und erörtert die Gründe, welche die ringetretene Steigerung des Geldbedarfs und damit die Aufstellung der neuen Beldbedarssberechnung notwendig gemacht haben. Hierzu gehören die erforderliche Verstärkung der Küsten befestigung, die Schaffung einer Dockanlage an der Elbe, Mehr ausgaben auf dem Gebiete der Schiffsbauten und Armierungen, die Vermehrung der Unterseeboote, eine weitere Besatzungs- Verstärkung der Schiffe, der Ersatz der veralteten Segelschul schiffe für Seekadetten und Schiffsjungen durch moderne Schiffe, schließlich auch Besoldung-- und Lohnerhöhungen, sowie die Er höhung der Tafel- und SchtffSverpflegungSgelder in der Heimat. Bei den einmaligen Au-gaben sind für die Schiffsbaoten 114 880 000 M (4- 28 450 000 M) angesetzt, wovon 64410000 M. durch den Anleihezuschuß Deckung finden. Für artilleristische Armierungen sind 49 660 000 M. (4- 12 160 000 M), für Torpedo- armierungen 6 200 000 M. (4- 1 450000 M), für Minenarmierungen 820 000 M. (4- 480 000 M.) eingestellt. Es werden erste Bau- und Armierungsraten gefordert für drei Linienschiffe — Ersatzbauten für die Schiffe Oldenburg, Siegfried und Beowulf —, für einen großen Kreuzer — planmäßiger Ber- mchrungSbau —, für zwei kleine Kreuzer — Ersatzbauten für die Schiffe Schwalbe und Sperber —, sür ein weitere» Flußkanonenboot zur Vertretung der Handelsinteressen auf den Strömen China- und für eine TorpedobootSflottille Ferner sind Mittel vorgesehen zur Brundreparatur und zu baulichen Änderungen der Linienschiffe der Kaiserklasse (2 000 000 M)., des großen Kreuzer» Friedrich Karl (1000 000 M.), sowie von kleinen Kreuzern (1000000 M ), zur Änderung der Munitionsausrüstung der Schiffe und der Küsten befestigungen (2 000 000 M), zur Beschaffung von Reservegeschütz- rohren (250 000 M). Die Pauschsumme für Beschaffung von Unter seebooten und zu Versuchen mit denselben ist aus 7 000 000 M. erhöht worden. Schiffsbauten und Armierungen beanspruchen demnach zu sammen 171 010 000 M. (4- 42 540 000 M). Der Etat der Reich-post- und Telegraphenverwaltung veranschlagt die ordentlichen Einnahmen auf 644 106 700 M.
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