Spieldauer: ca. 32 Minuten wichtige Aufgaben zu: Sie sind kei neswegs in Statistenrollen ge drängt, sondern beteiligen sich re ge am thematischen Geschehen. Ihre Hervorhebung bereichert zu dem die klangfarbliche Palette um aparte Valeurs. Gerade in seinen Klaviersonaten erweist sich Mozart als Meister instrumentatorischer Nuancen. Als er am 23. Dezember 1785 sein jüngstes Klavierkonzert in Es- Dur (KV 482) aus der Taufe hob, wurde der langsame Satz vom Pu blikum spontan da capo verlangt. Sein Vater erwähnt das in einem Brief als „etwas seltsames". Das Pu blikum entschied sich damit näm lich nicht für den vordergründigen virtuosen Effekt, sondern für eine tiefsinnige, von Schwermut über schattete Elegie. Die Stimmung des Themas wird in mehreren Variatio nen abgewandelt, wobei es auch zu kraftvoller Auflehnung kommt und in der üblichen Dur-Variante ei ne Vision ungetrübten Glücks vor gespiegelt wird. Dieser Satz bildet einen scharfen Kontrast zur Heiter keit der Ecksätze. Das Konzert beginnt mit einem forsch dreinfahrenden Tuttimotiv, zu dem die als Sequenz ausge führte behutsam leise Fortspinnung in merkwürdigem Gegensatz steht. Ein Seitenthema stellt sich erst in der solistischen Exposition vor, es erscheint überraschenderweise in Moll und in gewichtigem, vollgriffi gem Klaviersatz, aber schon nach ein paar Takten zerstiebt das Pa thos in grazilen Figuren. Diesem Seitenthema folgt ein zweites, wie überhaupt die Form sehr frei ge handhabt wird und durch manche Umstellungen und Montagen über rascht. Auch das Finale gibt sich ganz locker und leicht, wobei der Re frain dieses Rondos fast zu un bekümmert ein seinerzeit für musi kalische Jagdszenen vielstrapazier tes Modell übernimmt. Aber Mo zart setzt sich über solche Passa gen mit Eleganz und Ironie hin weg. Überdies entschädigt er ge gen Schluß des Satzes in einem „Andante cantabile" mit einem an dieser Stelle höchst ungewöhnli chen Ausbruch zarter Empfindsam keit. Der „Werdegang" der Sinfonie Nr.l D-Dur von Gustav Mahler ist ziem lich verwirrend. Mahler begann die Komposition 1884 in Kassel und beendete sie 1 888 in Leipzig, wo er als Kapellmeister neben Ar thur Nikisch am Stadttheater tätig war. Im Oktober 1888 wurde der Achtundzwanzigjährige Direktor der königlich-ungarischen Oper in Budapest. Er dirigierte dort am 20. November 1889 die Urauf führung der 1. Sinfonie. Auf dem Programm stand: „ ,Sinfonische Dichtung' in zwei Teilen". Der erste Teil sah drei, der zweite Teil zwei Sätze vor. Der vierte Satz trug den merkwürdigen Titel „A la pompes funebres", also - in der Sprache Mahlers - „Wie ein Leichenbe gängnis". Für die übrigen Sätze wurden nur die Tempoüberschriften