Nach dramatischem Bruch mit sei nem bisherigen Brotherrn, dem Salzburger Erzbischof , ließ sich Wolfgang Amadeus Mozart 1781 als freischaffender Künstler in Wien nieder. Es gelang ihm bald, sich gutes Auskommen sowohl als Kom ponist als auch als Pianist zu schaf fen. Fast jeder Tag in seinem Ka lender war durch Engagements be legt. Teils arrangierte er mit Kom pagnons Konzertreihen im Restau rationsgebäude des Augartens oder im Saal des Trattnerhofes, teils veranstaltete er eigene Akade mien oder wartete bei privaten Soi reen auf. In einem Brief vom 10. April schreibt er seinem Vater, er sei „auf die letzthin müde gewor den - vor lauter spielen", und es mache ihm keine geringe Ehre, daß es seine Zuhörer nie wurden. Leider war das Interesse des Wie ner Publikums nicht beständig. 1784 trugen sich einhundertvier undsiebzig Abonnenten in die von Mozart herumgeschickten Sub skriptionslisten ein - fünf Jahre spä ter nur einer. Der rege Zuspruch, den Mozarts Konzerte in den mitachtziger Jah ren fanden, erforderte ein reiches Repertoire, denn das Publikum stellte Neuschöpfungen über Wie derholungen wohlvertrauter Wer ke. So war er gehalten, für sich als Pianisten viel Neues zu schreiben. Seine Beiträge zum Klavierkonzert konzentrierten sich auf diese Zeit. Mozart findet in ihnen zu einer Ein heit von Gefälligem und Gelehr tem. Das Hervortreten spielerischer Elemente liegt zwar im Wesen des Konzertierens, geht bei ihm jedoch niemals auf Kosten der inhaltlichen Gewichtigkeit. Er sieht in der Kon zertform ein besonders geeignetes Medium für geistreiche Diskussion musikalischer Gedanken. Zwar do miniert das Klavier als Soloinstru ment, enthält sich aber aller virtuo sen Selbstherrlichkeit und erkennt das Orchester als Diskussionspart ner an. Mozart wertet die Bedeu tung des Orchesters auch durch dif ferenzierte Instrumentierung auf. Insbesondere den Bläsern fallen Wolfgang Amadeus Mozart. Silhouette, gestochen von Hieronymus Lö schenkohl (1785)