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1. Beilage zu Nr. 28k des DrtsdNtl JSUrNllls Mittwoch «.Dezember 1908 K. R. Neues zu berichten. nz i. S. n,im er und iMt die ^üns«ti- rdeten. >r. 1908. !en ohne tigkeit. ie «wes- unserer :its vom ab bei mtlichen le» der 8703 rS suche Seife zu en Kut- >ten. e: Hrn. nitz. — vr. Le riedrich eutnant agoner- irg, mit r Celle; tmeister er-Reit- lit Frl. n; Hr. iann im leneral- nvurg.) Dienst- leneral- nit FrI. rg a.H. mungs- Götze rivatus (62 I.> Frau des in Direktor ieipzig. Mitgliede des Leipziger Schauspielhauses, die Gelegenheit zu einem zweiten Gastspiele zu geben. Ihr erstes Auf- reten hatte sie als eine Künstlerin von Begabung und als wohlgeeignet für das Fach der jugendlichen Naiven erwiesen. Die Rolle des Rautendelein verlangt mehr und kann darum nicht ohne weiteres als Prüfstein gelten, wenn es sich um dieses Rollenfach handelt, wohl aber, wenn der Umfang und die Vertiesungsföhigkeit des Talents festgestellt werden sollen. Frl. vom Busch er weckte einen sehr günstigen Eindruck; jedenfalls wußte sie einen zauberhaften Schimmer um die elfische Gestalt zu verbreiten. Wir rechnen es ihr hoch an, daß sie. den Grundton der Wehmut, der in dem märchenhaften Wesen erzittert, immer leise anschlug. Rautendelein ist nicht seelenlos, wie es dem oberflächlichen Betrachter vorkommen mag. Die Stimme des Mitleids muß echten Klang haben. Am Schluß des Dramas kann das herbe Geschick Rau tendeleins, des Wassermanns Braut zu werden, nur dann einen tragischen Anstrich gewinnen, wenn Rau tendelein das Herz, nicht bloß die Sinne des Zu schauers gerührt hat. Die Darstellerin darf die Selbstcharakteristik: „Je nach Laune bin ich bös und gut" nicht dazu mißbrauchen, Launenhaftigkeit als Grundzug für die Rolle anzusehen. Denn von dem Augenblicke an, wo Rautendelein den Meister Heinrich liebt, ist ihr Trachten nur auf seinen Besitz gerichtet, handelt sie unter innerem Zwange. Wie liebenswert war doch das Feenkind, wie triebhaft natürlich! Frl. Lore vom Busch würde gewiß schöne Aufgaben an unserer Bühne vor sich schen. Bedenklich ist nur die große Verwandtschaft ihres Talents mit dem des Frl. Verden. Zur jugendlich Naiven bringt Frl. vom Busch nicht so viel Eigenschaften mit als zur jugendlichen Charakterdarstellerin. Uber die Ausfühning sonst ist nichts Wissenschaft. Aus Paris wird gemeldet: In der vorgestrigen Sitzung der Akademie der Medizin teilte Alexander Marmore! mit, daß er eine Methode ge- funden habe, die den Nachweis der Tuberkulose im Menschen in jedem Stadium, auch beim Fehlen klinischer Erscheinungen, ermöglicht. — Dem bekannten Radiumforscher William Thompson, der unter dem Namen Lord Kelvin be kannt ist, zu Ehren, soll die Einheit der elektrischen Arbeitsleistung, die Kilowattstunde, von jetzt an „ein Kelvin" genannt werden. Der Vorschlag war in wissenschaftlichen Kreisen aller Länder mit großem Beifall ausgenommen worden. — Aus Rotterdam meldet man: In medizinischen Kreisen kommentiert man vielfach einen Aufsatz des Leydener Prof. Nolen, worin der Gelehrte rundweg erklärt, daß Sanatorien für Schwindsüchtige zweck los seien, weil man gleich gute Ergebnisse, aber weit billiger im Krankenhause bez. bei Pflege im Domizil der Kranken erzielen könne. Hinsichtlich jener Ergebnisse ist Nolen übrigens sehr skeptisch. Die klinisch erkennbare Tuberkulose sei nur schwer zu heilen und die meisten Fälle, die als „geheilt" gelten, seien nur infolge der Sanatoriumbehandlung vorübergehend mehr oder weniger gebessert worden. Die Sanatorien dienten nur einer Behandlung einzelner Kranker, nicht aber einer Be kämpfung der Seuche. Darum täte man besser, die Millionen zwecks Verhütung der Krankheit zur Ver besserung der Wohnungsverhältnisse zu verwenden. Nolen begründete seine Ansichten mit verschiedenen statistischen Ziffern, u. a. jenen des Kaiser!. Gesundheitsamts in Berlin. Ebensowenig wie England und Frankreich mit Errichtung von Sanatorien dem deutschen Vorbilde folgten, solle Holland jenen Weg betreten. (Unsere deutschen Tuberkuloseforscher werden dem holländischen Gelehrten die Antwort auf seine befremdlichen Anschau ungen gewiß nicht schuldig bleiben. Die Schristl.) — Aus Rom meldet man: Der Herzog der Abruzzen rüstet sich in aller Stille zu einer neuen Forschungsreise in daS Himalajagebirge. In der vergangenen Woche traf er mit seinem Automobil in Konzert. (Drittes Philharmonisches Konzert.) Die Veranstaltung stand im Zeichen eines Sternes erster Größe, Eugene Ysope spielte. Wie er spielte, darüber braucht man sich nicht mehr zu verbreiten. Nun, wo Sarasate ins Reich der ewigen Harmonie eingegangen, der „sonnigklare", wie ihn Paul Stoeving in seinem „Buch von der Violine" nennt, hat er keinen Rivalen mehr. Es interessierte also um so mehr, was er spielte. Ein neuer „Erzengel" des Violinspiels, begann er mit einem Concerto grosso des alten Arcangelo Corelli, dessen Prinzipalstimme er nach der zeilüblichen Art dieses „Vaters des Geigenspiels" zugleich als Dirigent und Führer seines Amtes waltend übernahm. Ein Wagnis immerhin bei begreiflicherweise mangelnder engeren Fühlung zwischen dem Künstler und dem Orchester (Streicherkörper) war das, aber der Eindruck, den das Stück machte, lohnte es. „I'utto per la nottv äe strömte es in seinen langsamen Sätzen einen wahren Weihnachtszauber in Gestalt pastoraler Melodik aus. Aber nicht nur diese Wahl war charakteristisch für Ysope und seiner würdig. Auch daß er einmal wieder eines der Violin- Konzerte des genialen Viotti, das in ^-moll Nr. 22 spielte, rechnen wir ihm hoch an, und mit der Wieder gabe des Mendelssohn-Konzerts huldigte er den Manen des Meisters, dessen hundertsten Geburtstag die musika lische Welt im nächsten Jahre feiert. In den Schatten eines Sternes am Kunsthimmel trat also die Gesangs- solistin des Abends, Frl. Angelica Rummel, und sie hatte überdies ihre Antrittsnummer nicht günstig gewählt. Der Sextusarie „Ach nur einmal noch" aus Mozarts „Titus", war sie nicht gewachsen. Aber recht günstig schnitt sie als Liedersängerin ab. Ihre Stimme, ein warmtimbrierter Mezzosopran, den sie geschmackvoll hand habt, weist sie auf euren intimen Rahmen und vorwiegend lyrische Gesänge hin. Regers „Waldeinsamkeit" war ihre beste Gabe. Am Klavier waltete, wie immer, Hr. Pretzsch als Begleiter mit Meisterschaft seines Amtes. O. S. 470. k1. ^6. I 116Ü9 95589. 1 6221 91261 König!. Schauspielhaus. (Gastspiel des Frl. Lore vom Busch.) Die Besucher des Neustädter Hof theaters wurden gestern abend in Gerhart Hauptmannsche reiben bewährten Bergführern Giuseppe Petigax und Lypriano Savop, die ihn bereits bei seinen früheren Expeditionen begleitet hatten, zu besprechen Nach mehr- tündiger Besprechung ist der Herzog abgereist, und jetzt wird bekannt, daß er sich mit den Führern verabredet hat, Ende März mit ihnen die Ausreise nach Indien an- utreten, um hier die Besteigung eines der höchsten Serge der Himalajakette zu versuchen. Der Ausstieg soll im Mai oder Juni, der einzigen Jahreszeit, in der die von den gewaltigen Schneelawinen heimgesuchten hohen Gletscher zugänglich sind, erfolgen. Die Führer sind an gewiesen, über den Plan Schweigen zu beobachten, und le verweigern alle näheren Auskünfte. Literatur. Henri Lavedans fünfaktige Komödie „Der alte Steiger" hat im Lustspieltheater in Wien keinen Erfolg erzielen können. — Während das Berliner Lessingtheater sich bereits rüstet, Gerhart Hauptmanns „Griselda" aufzusühren, p der Dichter mit der Abfassung eines neuen Dramas, dessen Plan ihm auf seiner griechischen Reise gereist ist, beschäftigt. Es stammt aus der homerischen Welt und trägt den Namen „Telemach". Der Sohn des Odysseus hat bekanntlich schon den alten Fänelon zu seinem viel- gerühmten Erziehungsroman begeistert. Gerhart Haupt mann will das Motiv von einer neuen Seite erfassen. Da es gilt, den großen Stil zu wahren, schreibt Haupt mann sein neues Drama in Versen. — Aus Plauen i.V. schreibt man uns: „Nitschewo", Schauspiel aus der russischen Gesellschaft von Wols v. Metzsch-Schilbach ist zur Uraufführung von Hrn. Hosrat R. Franz für das hiesige Stadttheater angenommen worden. - — „Der Kaiser von Nordland" von Hans v. Kahlenberg (Helene v. Mombart) und Hans Olden wird im Februar nächsten Jahres an der Neuen Wiener Bühne zur Aufführung kommen. — Aus Braunschweig meldet man: Wilhelm Raabe erhielt vom Herzogregenten von Braunschweig das Goldene Verdienstzeichen für Kunst und Wissenschaft. Btlvenve Kunst. Aus Berlin wird gemeldet: Die Ausstellung altchinesischer Gemälde in der Aka demie der Künste war gestern zu einer Vorbesicb tigung geöffnet Sie gibt eine gute Übersicht über die Entwickelung chinesischer Kunst vom 8. bis 18. Jahr hundert. Blumen und Landschaften sind mit jener hand werklichen Sicherheit dargestellt, die eine alte Zunft- tradition zu ihrem festen Besitz zählt. Uber 200 Gemälde sind in einer reizvollen Anordnung mit Bronzen, Nephrit- statucttcn zusammengestellt. Im ganzen Eindrücke aus einer fremdartigen Kultur, die dem modernen Menschen gleichwohl manche Anregung gibt. — Prof. Bodo Ebhardt hat auf Anregung Sr. Majestät des Kaisers ein groß angelegtes Werk über italienische Burgen in Angriff genommen, an dem er seit 1902 arbeitet. In nächster Zeit erscheint der erste von vier Bänden. Dieser Umfang ist nur ermöglicht worden durch eine sehr erhebliche Unterstützung von seiten des Kaiserlichen Dispositionsfonds. Tas Werk wird die bisher noch niemals erschöpfend bearbeiteten gewaltigen Wehrbauten Italiens in eingehender Gesamtdarstellung und in einer Reihe von Monographien behandeln; es enthält eine große Reihe von Abbildungen nach eigens aufgenommenen Photographien und eigens dazu her gestellten Vermessungen. Ter erste Band, Norditalien, umfaßt im Großsolwformat etwa 400 Abbildungen, die auf großen Tafeln und in den Text gedruckt sind. Musik. Aus Frankfurt a. M. wird gemeldet: Der Uraufführung der dreiaktigen Operette „Prima Ballerina" von den hiesigen Autoren Schwartz und Reimann im Opernhause wurde ein sehr lebhafter Erfolg zuteil. Er war einesteils erklärbar aus der lokalen Beliebtheit der Verfasser, zum Teil aber auch aus der hübschen, flotten Schwartzschen Musik und der glänzenden Darstellung. Komponist und Tondichter wurden oft gerufen. — Aus Paris wird gemeldet: Die vieraktige Oper „Danga" von Isidore de Lara, die ihre Ur aufführung in Nizza erlebte, fand in der Komischen Oper nur teilweisen Erfolg wegen des Mangels an Handlung und der allzu lärmenden Orchestrierung. Der Bariton Fugsre und die Sängerin Chenal machten immerhin großen Eindruck, und das szenische Bild einer Über schwemmung in Savoyen war großartig. — Aus Leipzig schreibt man uns: Nur fünf Jahre haben wir noch Zeit, den einzig würdigen Nationaldank zum 100. Geburtstage Richard Wagners vorzu bereiten und noch ist nicht viel mehr als ein Viertel der als notwendig veranschlagten Summe beisammen. Um einigermaßen im Sinne des Meisters wirken zu können, muß sein letztes Vermächtnis, das er seinen Freunden ans Herz legte, die Bayreuther Stipendienstiftung auf 1 Mill. M. gebracht werden. Aus ihren Zinsen werden minder bemittelten Kunstfreunden je nach Bedürfnis Freiplätze, Reise- und Aufenhaltskosten in Bayreuth gewährt. Sollte es da nicht an uns Frauen sein, für den großen Verherrliche! des deutschen Frauenideals und die Verwirklichung seines Lieblingsgedankens in ebenso tatkräftiger Weise einzutreten, wie seinerzeit für die Er weiterung der Schiller-Stiftung? Der „Schiller-Verband deutscher Frauen" hat in einem Zeiträume von fünf Jahren (1900—1905) durch kleine Jahresbeiträge von einer Mark an, die Tausende von Frauen ohne daS geringste persönliche Opfer zu leisten vermögen, ein Kapital von 220000 M. angesammelt. Was hier möglich war, muß einem „Richard Wagner-Verband deut scher Frauen" auch gelingen; ist doch das Bestreben, den geistigen Hunger unserer minder bemittelten, aber oft kunstbedürftigen Landsleute zu stillen, gewiß nicht geringer zu bewerten, als die Verminderung materieller Notlagen. Wir richten deshalb an alle deutschen Frauen die Bitte, sich, eingedenk der Stunden, da Richard Wagners Kunst ihre Seelen hoch emportrug über den Alltag, mit einem ihren Mitteln entsprechenden Jahresbeitrag an dieser Sammlung zu beteiligen und in Freundeskreisen nach Kräften für unsere Sache zu werben. Anmeldungen zur Mitglied- Kurrst und Wissenschaft. König!. Sächsischer UstertumSveretn. In der gestrigen Sitzung führte Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, den Vorsitz. Der Verlesung des Protokolls und der Anmeldung neuer Mitglieder folgte der Bericht des als Vereinsvertreter nach Lübeck entsendeten Hrn. Oberregierungsrats vr. Ermisch über die dortige Tagung des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine im Sep tember dieses Jahres. Den Hauptvortrag hielt Hr. tberst z. D. Moritz Schneider über „ein Krieger leben aus dem Siebenjährigen Kriege". Der Redner, ein Urenkel des kursächsischen Artillerie-Haupt manns Johann Gottlieb Tielke, schilderte auf Grund dessen zumeist in seinem Besitz befindlichen schriftlichen Nachlasses Tielkes Schicksale, der den Siebenjährigen Krieg von Anfang bis zu Ende in bevorzugter Stellung mit erlebte und sich seinerzeit auch durch seine militärischen und moralischen Schriften einen Namen gemacht hat. Tielke wurde 1731 zu Tautenburg geboren, wo sein Vater als Amtmann den Kammergütern Tautenburg und Frauenprießnitz Vorstand, die dem Marschall Moritz von Sachsen zumNießbrauch übergeben worden waren. Moritzens Verwalter, der Kapitän de Coeln, wurde der Mißwirt schaft bezichtigt, überfiel aus Rache 1733 den Amtmann Tielke mit einer bewaffneten Abteilung und vertrieb ihn mit seiner Familie vom Schlosse Tautenburg. In Leipzig erhielt der junge Tielke seine erste Ausbildung. 1751 trat er jedoch beim Infanterieregiment Clemens als Grenadier ein, kam dann 1753 nach Dresden, wo er sich bald aus- zeicbnete und auch durch seinen Freund, den Brühlschen Bibliothekar Christian Gottlob Heyne, den späteren Göttinger Professor, der Minister Graf Brühl auf ihn aufmerksam wurde. Beim Ausbruch des Krieges marschierte Tielke mit ins Struppener Lager, wußte sich jedoch, da er den Eintritt in preußische Dienste und den Eid verweigert hatte, als Milchmädchen verkleidet, durch die Flucht der Gefangenschaft zu entziehen. Er ging zunächst nach Wien, wo sich die sächsischen Revertenten sammelten, und von hier nach Warschau, um als Militärlehrer verwendet zu werden; auch fertigte er Pläne mit Truppeneinzeichnungen, die dem König regelmäßig vorgelegt wurden. Ten Plan der Schlacht von Kolin überreichte Tielke dem König mit einer Ode, worin er die ruhmvolle Attacke der sächsischen Reiterregimenter feierte. Hierauf avancierte er zum Feuerwerker und wurde 1757 den sächsischen Prinzen Laver und Karl als Feldingenieur beigegoben. Die Feld- ingenieure verrichteten damals Dienste, die heute den Generalstabsoffizieren der höheren Stäbe zukommen. Tielke wohnte nun dem Gefecht bei Gabel, der Be schießung Zittaus, dem Gefecht bei Moys, der Einnahme von Schweidnitz und den Schlachten bei Breslau und Leuthen bei. Im Feldzug 1758 begleitete er in gleicher Eigenschaft den Prinzen Karl, nachmaligen Herzog von Kurland, zur russischen Armee in das Hauptquartier des Generals Fermor. Hier nahm er an der Belagerung Küstrins, der blutigen Schlacht bei Zorndorf und der Belage rung Kolbergs teil; letztere bot ihm manche Gelegen heit zu erfolgreicher Tätigkeit. Die Zeit der Winterquartiere verlebte er regelmäßig in Warschau, wo er einen regen geselligen Verkehr hatte, der sich auch in seinem Stammbuch, das der Redner noch besitzt, widerspiegelt. 1759 kam Tielke nach Sachsen zurück, denn er begleitete den Königl. Gcneraladjutanten Zawoysky zum Feldmarschall Daun; das erfreulichste Er eignis dieses Feldzugs war die Einnahme Dresdens. Tielke wurde als Kurier zum Prinzen Laver, der am Rhein kämpfte, entsendet, um ihm dies zu melden, dann aber den beiden jüngsten Söhnen des Königs, den Prinzen Albert und Klemens, zugeteilt, die nun im weiteren Ver laufe des Krieges im Hauptquartier Dauns am Kriege teilnahmen. Tielke liebte und übte selbst im Kriege die Dichtkunst; die Königl. öffentliche Bibliothek zu Dresden bewahrt handschriftlich einen Band Gedichte von ihm; auf dem Schlachtfeld.- von Kesselsdorf dichtete er eine „Ode an Gott". Im nächsten Feldzuge begleitete er den Prinzen Albert, nachmaligen Herzog von Sachsen- Teschen; er war inzwischen mit Übergehung von 14 Stück junkern zum Souleutnant befördert worden. Beim Prinzen Albert machte er alle Kreuz- und Querzüge, die Dauns Hauptquartier ausführte, mit, bald in Schlesien, bald in Sachsen, wo er zum zweitenmal beitragen konnte, Dresden zu befreien, das 1760 von Friedrich dem Großen belagert und beschossen wurde. In der Schlacht bei Torgau wurde Tielke verwundet Im Feldzuge 1761 erhielt Albert ein selbständiges Korps, mit dem er an der Mulde operierte; dadurch gelangte auch Tielke zu größerer Tätigkeit. 1762 begann der Feldzug in Schlesien bei Glatz und Schweidnitz; es folgten die Gefechte bei Adelsbach, Reichenau, Burkers dorf und Peilau, dann zog der Prinz mit seinem Korps nach Sachsen, um Hadik zu unterstützen; zwar konnte er nicht mehr in die Schlacht bei Freiberg ein greifen, aber doch die sächsische Hauptstadt schützen. Nach dem Frieden trat Albert in österreichische Dienste, und Tielke mußte sich von ihm trennen, blieb aber bis an sein Lebensende im Verkehr mit dem Prinzen, der nach Tielkes Tode seinen Sohn erziehen ließ. Tielke, jetzt Premierleutnant, benutzte nun seine Erfahrungen und Kenntnisse, um die Kriegsdeschichte damit zu bereichern, namentlich sein „Feldingemeur" (1769), den Friedrich der Große als das vorzüglichste Lehrbuch dieser Art bezeichnete und auch in den preußischen Militärschulen einführte, fand viel Beifall; seine „Beyträge zur Kriegskunst und Geschichte des Krieges von 1756 bis 1763" (1775 bis 1786) waren vielleicht der erste Versuch, die sogenannte applikatorische Methode in der Kriegsgeschichte einzu führen, und geben wertvolle Beiträge zur Geschichte des Siebenjährigen Krieges. 1787 starb Tielke als Haupt mann in Freiberg. Der Redner verlas mehrere Briefe von Tielkeschen Zeitgenossen und verschiedene Einträge im Stammbuch Tielkes, die einen Beitrag zur Zeichnung des .Kulturbildes jener Zeit gewährten. L. Märchenstimmung versetzt. Man hatte die „Versunkene-Courmayeur am Mont Blanc ein, um sich mit seinen Glocke" gewählt, um Frl. Lore vom Busch, einem