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TLoniglieh Säehsischev Stacrtscrnzetgev. Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- «nd Mittelbehörden. Nr. 73. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat Doengesin Dresden. Dienstag, 30. März 1909. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der 6mal gespült. Ankündigungsseite 25 Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. PreiSermäßigg. auf GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Amtlicher Teil. Am 15. Juli 1908 hat der Uhrmacher und Gold arbeiter Robert Eduard Hermann Siegel in Leipzig- Neuschöneseld einen zehnjährigen Knaben aus Gefahr des Ertrinkens in der Pleiße bei Markkleeberg gerettet. Die Königliche Kreishauptmannschaft nimmt gern Veranlassung, diese mit Entschlossenheit bewirkte Tat öffentlich lobend anzuerkennen. 2159 Leipzig, am 16. März 1909. Königliche Kreishauptmannschaft. Ernennungen, Versetzungen re. im Ssfentlichen Dienste. Z« Geschäftsbereiche des Ministeriums der Justiz. Der Rechtsanwalt vr. Ferdinand Alexander Schubert in Limbach ist zum Notar für Limbach auf so lange Zeit, als er dort seinen Amtssitz haben wird, ernannt worden. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Zum Befische Gr. Majestät des König in Karlsruhe. oe. Karlsruhe, 28. März. Bei der gestrigen Galatafel brachte derGroßherzog folgenden Trinkspruch aus: „Ew. König!. Majestät hier in Meinem Hause und in Meinem Lande herzlich zu bewillkommnen, ist der Großherzogin und Mir eine lebhafte Freude. Mit warmer Dankbarkeit gedenken wir der unvergeßlich schönen Tage, die wir im vorigen Herbste in Ew. Majestät Landen zubringen durften, und des überaus gnädigen Empfanges, den Ew. Majestät daselbst uns bereiteten. Möchte es auch Ew. Majestät in unserer engeren Heimat, die Ew. Majestät heute zu einem Teile durchfahren haben, wohl gefallen. Ew. Majestät kennen ja diese Meine Heimat und Mein Vaterhaus seit der Straßburger Studienzeit, und noch vor wenigen Jahren hatten Ew. Majestät die Gnade, nach Ihrer Thronbesteigung Meinen in Gott ruhenden Vater und Meine innigstgeliebte Mutter auf Schloß Baden zu besuchen. Und Ew. Majestät haben auch in gütigster Weise an unserer tiefen Trauer durch persön liches Erscheinen warmen Anteil genommen, wofür Ew. Majestät den von Herzen kommenden Dank auszusprechen Mir ein leb hastes Bedürfnis ist. Die engen Beziehungen, die zwischen unseren in Gott ruhenden Vätern und seit langer Zeit zwischen unseren beiden Häusern bestehen, haben durch die huldvolle heutige Anwesenheit Ew. Majestät eine neue Kräftigung erfahren, und Ich darf wohl auch darin den Beweis dafür sehen, daß wir deutsche Fürsten fest zusammenstehen und zusammen wirken wollen zu Nutz und Frommen des Deutschen Reiches, unseres lieben großen Vater landes, dessen Wohl und Größe Uns stets am Herzen liegt. Den Gefühlen der Dankbarkeit der Freude, der treuen Freundschaft möchte Ich Ausdruck verleihen, indem Ich rufe: Se. Majestät der König von Sachsen Hoch! Hoch! Hoch!" §e. Majestät der König erwiderte: ,,Ew. Königl. Hoheiten sage Ich Meinen herzlichsten Dank für den so freundlichen und herzlichen Empfang, den Ich an Ihrem Hofe und in Ihrem Lande gefunden habe. Bedurfte es über haupt noch eines Hinweises auf die Freundschaft, die uns, unsere Familien und unsere Länder seit langem verbindet, so hat es der heutige Tag klar vor aller Welt gezeigt. In unserem gemein schaftlichen großen deutschen Vaterlande ist es so ungemein wichtig, daß wir Bundesfürsten treu zusammen stehen zum Wohl des Reiches wie unserer Länder. Gerade in diesen Tagen machen sich Bestrebungen geltend, die geeignet sind, unsere Stellung im Reiche in einer für unS ungünstigen Art und Weise zu beein flussen. Es muß unser ganze» ernstliches Bestreben darauf ge richtet sein, diese Bestrebungen al» unmöglich zurückzuweisen, damit wir in der Lage sind, bei den immerhin nicht ganz un getrübten äußeren Verhältnissen, unsere ganze Kraft dem großen Baterlande weihen zu können. Wir fühlen un» in dieser Hinsicht vollständig einer Ansicht. Mit Freuden benütze Ich auch diese Gelegenheit, um Ew. Königl. Hoheit von ganzem Herzen dafür zu danken, daß Allerhöchstdieselbe geruht haben, Ihren Gesandten in Berlin bei Mir zu beglaubigen. Allen Gefühlen de» Dankes und der Freundschaft gegen Ew. Königl. Hoheiten bitte Ich in die »orte Neiden zu dürfen: „Ihre Königl. Hoheiten der Großherzrg und die Frau Großherzogin leben Hoch! Hoch! Hoch?" Vom Königlichen Hofe. Dresden, 30. März. Se. Majestät der König empfing mittags die Hofdepartementechess zum Rapport und wird um H8 Uhr das Diner bei Sr. Exzellenz dem Staatsminister vr. Beck einnehmen. Dresden, 30. März. Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg wohnte heute vormittag ^10 Uhr in Begleitung der Hofdame Frl. v. Schönberg- Rothschönberg den Osterprüfungen der 4. Katholischen Bezirksschule (Zweiganstalt), Wittenberger Straße, 11 Uhr in Begleitung Ihrer Exzellenz der Frau Oberhofmeisterin Freifrau v. Finck den Prüfungen der 9. Bezirksschule, Georgplatz, und '-j»3 Uhr nachmittags denjenigen der XII. Bürgerschule, Fiedlerplatz, bei. Deutsches Reich. Bom Reichstage. Sitzung vom 29. März. (Fortsetzung.) Abg. Frhr. v. Hertling (ZeMr ): Es ist erfreulich, daß durch das Marokloabkommen die Beziehungen zu Frankreich in gute und besserungsfähige Bahnen der Verständigung geleitet werden. Die Annexion Bosniens muß man anerkennen mit Rücksicht auf die dort geleistete Kulturarbeit Österreichs. Die Stellungnahme unserer Regierung zu Osterreich-Ungarn halten wir für richtig. Es galt nicht nur, Österreich den Dank für Algeciras abzustatten, es galt auch, unsere eigensten vitalsten Interessen durch unsere Bundestreue zu wahren. (Sehr gut!) Wir sind überzeugt, daß durch unsere Bundestreue der europäische Friede gestützt, wenn nicht erhalten ist. Das ist meine innerste Überzeugung und kein Ver trauensvotum, zu dem ich keine Veranlassung habe und auf das ja auch kein Wert gelegt wird. (Heiterkeit und Beifall.) Der Wunsch, mit allen Staaten, vornehmlich mit England, auf friedlichem und freundschaftlichem Fuße zu leben, wird von diesem ganzen Hause zweifellos geteilt. (Beifall.) Bezüglich der Beschränkung der Flotten ausgaben wäre gerade für Deutschland, das die stärkste Armee hat, eine derartige Beschränkung wünschenswert. Die Antwort Deutsch lands, daß sein Flottenbau sich nach Maßgabe seiner eigenen Be dürfnisse richten müsse, war durchaus korrekt. Dies ist die Meinung des Zentrums, unbeeinflußt von seiner Stellung zur inneren Politik; davon wird es auch nicht ablassen, zum Wohle des Vaterlandes. (Lebhafter Beifall im Zentrum.) Abg. Graf Kanitz (kons.): Niemand hat das Recht, Öster reich-Ungarn bezüglich Bosniens Vorschriften zu »lachen oder von ihm Äoinpensationen zu verlangen, nachdem es sich mit der Türkei geeinigt, und wir taten recht, unS an seine Seite zu stellen. Ander seits haben wir keinen Grund, in unserer traditionell-freundschaft lichen Stellung zu Rußland eine Änderung eintreten zu lassen. Es ist unerfindlich, wie man uns wegen unserer Flottenrüstungen von irgendeiner Seite aggressive Absichten zumutcn konnte. Jede weitere Auseinandersetzung hierüber würde nur die Wirkung der Erklärung des Staatssekretärs v. Schoen abschwächen. Ich bin dem Reichskanzler dankbar, daß er auf die friedliche Bedeutung des herzlichen Empfanges des englischen Königspaares in Berlin hin gewiesen hat. Erwünscht wären Mitteilungen über das Ergebnis der Studienreise des Handelsattaches in Persien zur Klärung der Bagdadbahnfrage. Wir drücken unsere Genugtuung darüber aus, daß der Krieg vermieden ist. Diese freundliche Wendung in der Politik ist in erster Linie dem tatkräftigen Eingreifen des Reichs kanzlers zu verdanken. Dadurch hat er sich ein immerwährendes Verdienst erworben, und der beste Lohn wird für ihn der Dank des Vaterlandes sein. (Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Bassermann (natlib.): Die Nützlichkeit unseres starken Heeres ist aufs neue in den Tagen der Balkankrise bewiesen worden, ohne dieses starke Friedensheer wäre das Wagnis eines frischen, fröhlichen Krieges unternommen worden. Dieses Heer macht uns als Bundesgenossen besonders wertvoll. Ich würde wünschen, daß durch direkte Vereinbarungen ohne eine internationale Kon ferenz die Balkankrise endgültig beseitigt werde. Meine Freude möchte ich ausdrücken über die feste und entschiedene Politik Deutsch lands, die auf die Erhaltung des Friedens gerichtet war, und die einen derartig glänzenden Erfolg gehabt hat, daß alle Schichten unseres Volkes damit zufrieden sein können. (Lebhafter Beifall.) Genugtuung empfinden wir über die Gründung einer deutschen Schule in Tanger. Bei dem deutsch-französischen Marokkoabkommen liegt der Schwerpunkt in der wirtschaftlichen Erschließung des Landes ohne Bevorrechtung einer der vertragschließenden Parteien. Die Hauptsache ist die loyale Durchführung dieses Abkommens. Wa die Diplomatie anlangt, so zollen wir dem Staatssekretär Dani daß er bemüht ist, eine gewisse Reorganisation im Auswärtigen Amt und im auswärtigen Dienst durchzuführen. Persönliche Tüchtig keit und Talent sollten bei der Besetzung entscheidend sein, nicht gute Figur! (Sehr gut!) Neben den juristisch vorgebildeten Be Werbern sollten auch tüchtige Praktiker zum diplomatischen Dien hinzugezogen werden. Eine Beschleunigung in unserem Flottenba ist nicht eingetretcn. Die fast dcbattelose Genehmigung des Marine etats war eine Pertrauenskundgebung für den Staatssekretär, die von der ganzen Ration geteilt wird. (Bravo!) Wir sind mit dem Reichskanzler und den Verbündeten Regierungen darin einig, da gute Beziehungen zu allen Mächten angestrebt werden. (Lebhafte Beifall bei den Nationalliberalen.) Abg. Schrader (freis. Vgg., sehr schwer verständlich): Die Frage der Abrüstungen hier zu erörtern, halte ich für verfrüht, derartige Fragen bedürfen einer langsamen, allmählichen Entwicklung; der lnerzu gestellte Antrag der Sozialdemokratie ist daher nicht diskutierbar. Zu einer Annexion Bosniens und der Herzegowina ag für Osterreich-Ungarn gar kein Anlaß vor, denn das, was man )at, braucht man doch nicht noch zu annektieren! Uber unser jlottenprogramm hinaus sind die Schiffsbauten nicht betrieben morden, eine Beunruhigung ist völlig grundlos. (Beifall links.) Abg. Ledebour (Soz.): Ich lege Verwahrung dagegen em, daß die kurze Behandlung des Marineetats ein allseitiges Ver trauensvotum für Hrn. v. Tirpitz habe darstellen sollen. Uns ist gesagt worden, es wäre gut, wenn unser Verhältnis zu England erst in Gegenwart des Reichskanzlers besprochen werden würde. Asquiths Erklärungen über an uns ergangene Anregungen zur lbrüstung stimmen nicht mit denen Bülows und Schoens überein. Lie Panik im englischen Unterhause nach der Rede des Premier ministers war doch sehr bedenklich. (Heiterkeit.) (Rach rechts): Das entspricht Ihrem Verständnis von internationalen Beziehungen. Abg. vr. Arendt: Ich lache ja nicht über die Engländer, ich lache aber Sie! Erneute Heiterkeit.) Genau wie bei uns sind in England chauvinistische Hetzer an der Arbeit, um beide Völker auseinander u Hetzen, anstatt die Verständigung zu fördern. Daß die deutsche Regierung nicht ohne Rücksicht auf die Rüstungen fremder Länder vorgeht, geht schon aus dem Bau deutscher Dreadnoughts hervor. Ist diese Anregung etwa aus der Tiefe des deutschen Gemüts ent- tanden, ist sie nicht vielmehr von England übernommen? Unser Antrag auf Anstrebung der Rüstungsbeschränkung ist gerade in diesem Moment am aussichtsvollsten, denn England dürfte sich jetzt am leichtesten bereit finden, auf unsere Anregungen einzugehen. Ich kann erklären, daß in der Balkanpolitik meine Partei im großen ganzen einverstanden ist mit dem Vorgehen der deutschen Reichs regierung. Auch wir sind Anhänger des Bündnisses mit Osterreich- Ungarn, das die Verpflichtung mit sich bringt, für den andern Ver bündeten einzutreten, auch wenn dieser eine große Dummheit macht. Österreich-Ungarn kann nicht der Vorwurf erspart werden, daß es in einen, höchst ungeeigneten Moment die Annexion formell aus gesprochen hat. Tie Annexion mußte damals, als die Türkei den Aufschwung zur Konstitution machte, auf die Jungtürken geradezu aufreizend wirken. Den Boykott hätte sich Osterreich-Ungarn er sparen können. Die Danksagung des Kanzlers an den russischen Zar für die Erhaltung des Friedens war deplaziert, in erster Linie hätte er der serbischen Sozialdemokratie danken sollen. (Schallende Heiterkeit.) Der Kronprinz Georg war bei seinem Rücktritt nur das unfreiwillige Medium der Friedensidee. Bevor die Polizei eine Deputation zum sterbenden Kronprinzendiener schickte, um von ihm die Erklärung zu erpressen, die dann in der Nordserbischen Allgemeinen Zeitung (große Heiterkeit) erscheinen sollte, hatten die Sozialdemo kraten schon dafür gesorgt, daß die Sache nicht vertuscht werden konnte. Der Sozialdemokratie ist es auch zu verdanken, daß in Rußland das Friedensprinzip gesiegt hat, deshalb sollte der Reichs kanzler den Herren Mandelstamm und Silberbaum danken. (Große Heiterkeit. Rnf rechts: Singer und Stadthagen! Erneute Heiter keit.) Die Hauptaufgabe unserer Politik sollte es sein, mit England zu einer dauernden Verständigung zu kommen. Nehmen Sic deshalb unsere Resolution an, damit der Weltfriede gesichert werde. Das deutsche Volk ist in seiner Mehrheit nicht gewillt, sich zum Spielball einer chauvinistischen Clique zu machen. Sonst müssen wir an das Volk appellieren (Lachen rechts), damit es weiß, daß die Mehrheit seiner Vertreter kein Verständnis für die Volksinteressen hat. (Ironisches Bravo! rechts. Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Prinz zu Hohenlohe-Langenburg (Rpt.): Ich kann mich den, Vorredner darin anschließen, daß die deutsche Politik an der Seite des österreichischen Bundesgenossen eine höchst wichtige Rolle gespielt hat zu einer Zeit, als es schien, daß eine fried liche Lösung der Balkansrage nicht zu finden sei. Die Annexion Bosniens und der Herzegowina war eine selbstverständliche Sache, nachdem Osterreich-Ungarn dort unter Aufbietung großer Opfer eine Kulturaufgabe ersten Ranges gelöst hat. Größte Anerkennung haben wir für den Erfolg unserer Diplomatie in dieser Krisis. Wir hoffen, daß Deutschland in der Frage des Flottenausbaues rubigcs Blut behält. Der Resolution Eickhofs auf Stärkung des deutschen Schulwesens im Auslande treten wir bei. Sorgen wir nun dafür, daß unsere Reichspolitik die nötige sinanzielle Stärkung bekommt, die es frcimacht von der alten, unerträglichen Pumpwirtschäft. (Beifall rechts.) Abg. Liebermann v. Sonnenberg (wirtsch. Vgg.): Unsere Haltung gegenüber Österreich war klug und erfolgreich. Möge Österreich die Interessen der deutschen Bevölkerung im eigenen Lande noch mehr wahren. Ter Empfang König Edwards war nicht enthusiastisch, und das war gut so, aber er war warm. Daß wir unsere Angelegenheiten nach unseren eigenen Bedürfnissen regeln, ist die beste Grundlage für Beziehungen zu anderen Völkern, die auf gegenseitiger Achtung gegründet sind. Reichskanzler Fürst v. Bülow: Von verschiedenen Seiten ist die Frage einer deutsch-englischen Verständigung über den Flottenbau behandelt worden. Ich habe darüber folgende Er klärung abzugeben: Wie im Auftrage des Reichskanzlers in der Kommissionssihung vom 23. März erklärt worden ist, sind über die Frage einer deutsch-englischen Verständigung, über Umfang und Kosten der Flottcnprogramme zwischen maßgebenden englischen und deutschen Persönlichkeiten zwar unverbindliche Gespräche ge führt worden, niemals aber ist ein englischer Vorschlag gemacht worden, der als Basis für amtliche Verhandlungen hätte dienen können. Die Verbündeten Regierungen denken nicht daran, mit dem Bau der deutschen Flotte in Wettbewerb zu der britische,» Seemacht zu treten. Durch zahlreiche Erklärungen im Deutschen Reichstage und durch den Inhalt des Flottengesetzes selbst ist da» unverrückbare Ziel der deutschen Flottenpolitik dahin sestgelegt worden, daß wir unsere Flottenrüstung lediglich zum Schutze unserer Küsten und unseres Handels schaffen wollen. Es ist auch eine unan fechtbare Tatsache, daß das Programm unseres Flottenbaues in voller Offenheit daliegt, daß wir nichts zu verheimlichen, nicht» zu verstecken haben, und daß nicht beabsichtigt ist, die Durchführung des Bauprogramms über die gesetzlichen Fristen hinaus zu be schleunigen. Alle dem entgegenstehcnden Gerüchte sind falsch. Wir werden frühestens im Herbst des Jahres.1912 wie gesetzlich be-