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in den Dienst politischer Parteien stellt. So ist es z. B. vor- gekommen, daß Aufrufe zum Abonnement der Nationalzeitung portofrei versandt worden sind. Staatssekretär Kraetke: Eine Verfolgung politischer Zwecke liegt der Post durchaus fern. In dem vom Abg. Erz berger angeführten Fall liegt ein Versehen eines Beamten vor, der dafür bestraft ist. Oldenburgischer Bevollmächtigter Ur. v. Eucken- Addenhausen: Der Großherzog hat bereits im Mürz 1902 an die zuständigen Hofbehörden eine Verfügung erlassen, wonach von der Portofreiheit in denjenigen Fällen kein Gebrauch gemacht werden soll, in denen es sich um Versendung landwirtschaftlicher, jagdlicher oder gewerblicher Erzeugnisse handelt. Damit entfallen alle »erhobenen Angriffe. Die Resolution Gothein wird abgelehnt, der Antrag Hertling mit großer Mehrheit angenommen. Abg. Sievers (nl.) ersuchte um Ermäßigung der Gebühren für die Schließfächer. Direktor im Reichspostamt Kobelt: Wir können diesem Wunsche nicht nachkommen, da die Einnahmen der Post aus den Schließfächern sehr unerheblich sind. ES folgte die am Sonnabend ausgesetzte Abstimmung über die von der Kommission beschlossenen Abstriche von vier Oberpost inspektoren, einer Anzahl von Postvorstehern und Vizedirektoren im Gesamtbeträge von 69580 M. Der Kommissionsbeschluß wird angenommen. Damit ist der Posteiat erledigt. Der Etat der Reichsdruckerei wird ohne Debatte.erledigt. Hierauf vertagte sich das Haus. Nächste Sitzung Dienstag nachmittag 2 Uhr. (Weingesetz, kleinere Vorlagen.) * Verden a. d. Aller, 8. März. Bei der heutigen Reichs tagsstichwahl im Wahlkreise 6 Hannover erhielten v. Dannen berg (Welfe) 13575 und vr. Heiligenstadt (nl.) 10116 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt. Baden. Der Hosbericht der „Karlsruher Zeitung" meldet: Der Großherzog empfing heute abend den Präsi denten des Deutschen Flottenvereins, Großadmiral v. Köster, und das Präsidialmitglied des Pereins, Konter admiral a. D. Weber. Anschließend daran fand im Groß- Herzog!. Palais Abendtasel statt, zu der auch an die beiden genannten Herren Einladungen ergangen waren. Ausland. Österreich. (W.T.B.) Prag, 8. März. Wegen der einem deutschen Stu denten bei dem gestrigen Bummel zugesügten Verwun dung wurde der Jurist Pravda verhaftet. Er wird morgen dem Strafgericht eingeliefert werden. Italien. (W. T. B.) Rom, 8. März. Bis ^5 Uhr nachmittags waren von 508 Wahlen 403 Wahlergebnisse bekannt. Es wurden 189 Ministerielle wiedergewählt, 48 neugewählt, von der konstitutionellen Opposition 36 wiedergewählt, Radikale 20 wiedergewählt, 7 neugewählt, Sozialisten 16 wiedergewählt, 7 neugewählt, Republikaner 18 wieder gewählt, 5 neugewählt, Katholiken 3 wiedergewählt, 8 neu gewählt. Es finden etwa 50 Stichwahlen statt. Gewählt ist der frühere Minister Tedesco. Der frühere Minister und Kammerpräsident Villa ist unterlegen. Rußland. (W. T. B.) Zarskoje Selo, 8. März. Ter Kaiser empfing heute den Abgesandten des Talai Lama, Ehambo Agwan, mit drei Begleitern. Der Abgesandte begrüßte den Kaiser im Namen des Dalai Lama und überbrachte ein Modell seines Thrones, ferner Götzenbilder und Erzeug nisse Tibets. St. Petersburg, 8. März. Die Reichs-Duma setzte heute die Verhandlung über den Etat des Mini steriums des Innern fort. Angemeldet waren Redner sämtlicher Fraktionen. Die Sozialdemokraten und die Mitglieder der Arbeiterpartei beantragten, das Budget des Ministeriums des Innern abzulehnen unter der Be gründung, das Ministerium verwende die angewiesenen Mittel ausschließlich zum Gefängnisbau, zum Unterhalt der Polizei und zur Aufrechterhaltung des Ausnahme zustands. Die Kadetten betonten, daß die Politik des Ministeriums des Innern auf einem unhaltbaren Stand punkte basiere, da das Ministerium nur durch Anwendung roher Gewalt, nicht aber durch Anwendung strenggesetz- licher Ordnung die Ruhe aufrechterhalte. Das Zentrum vertrat die Ansicht, daß Ausnahmezustände nur in Aus nahmefällen eingesührt werden sollten. Wenn ein Aus nahmezustand so lange fortbestehe, daß er zur Norm werde, so sei der Zweck der Einführung des Ausnahme- zustanos verfehlt. Der Ausnahmezustand demoralisiere die Bevölkerung und die Administration. Es sollten freiheit liche Prinzipien durchgeführt werden, damit die ver abscheuungswürdigen Erscheinungen der letzten Jahre nicht wiederkehrten. In Rußland träten Erscheinungen auf, mit denen die Duma sich nicht versöhnen könne und gegen die sie protestieren müsse, indem sie von ihrem Recht Gebrauch mache, von der Dumatribüne herab die Wahr heit zu sagen. Die Gewohnheit, einige Jahre auf Grund eines Ausnahmezustands zu regieren, mache für die Hand habung des Gesetzes unfähig. Nach der Meinung der Fraktion der Oktobristen ist der Boden für ein Fort- oestehen des Ausnahmezustands im bisherigen Umfange nicht vorhanden. Die gemäßigte Rechte erkennt die Not wendigkeit der Einführung des Ausnahmezustands in einer Periode der Wirren an, hält ihn aber für ein untaug liches Mittel, in ruhiger Zeit zu regieren und drückt die Hoffnung aus, die Ausnahmemaßregeln würden allmäh lich abgeschwächt werden. St. Petersburg, 8. März. In der heutigen ge heimen Abendsitzung bewilligte die Reichsduma 7 485 000 Rubel für zwei Jahre für unverzügliche Be dürfnisse der baltischen Flotte. Alsdann votierte die Duma die Forderung des Kriegsministeriums von 40 Mill. Rubel für Komplettierung ven Kriegsvorräten und Muni tion. Uber die Vorlage referierte der Führer der Oktobristen Gutschkow in längerer Rede, in der er unter anderem aus- sührte: Unser strategischer Mißerfolg war kein Zufall, sondern die Folge der inneren Mißstände unserer mili tärischen Organisation. Wir erwarteten, daß diese Lage, die Rußland beinahe an den Rand des Verderbens ge bracht hätte, die Regierung zwingen werde, der Schaffung von Ordnung in der Landesverteidigung ihre ernste Aufmerksamkeit zu schenken. In materieller Hinsicht sind zweifellos einige Verbesserungen ein getreten. Jedoch von denjenigen Gebieten des Militär wesens, die unserer Kritik nicht unterliegen, kann letz teres nicht behauptet werden. Im weiteren Verlaufe führte der Redner aus, er sei überzeugt, daß die Vernunft und Mäßigkeit in der äußeren Politik Rußlands durch das Bewußtsein der strategischen Zwecke des Landes her- vorgerusen worden sei. Wenn diese Politik auch un populär sei, so sei sie doch im gegenwärtigen Augen blicke richtig. Rußland könne sich nicht in die Lage Serbiens oder der Türkei begeben, die von der Eifersucht oder der Gnade ihrer Nachbarn leben. Man stehe vorder quä lenden Frage, ob der Zustand der Landesverteidigung dem er habenen Führer der Armee bekannt sei und ob diejenigen, auf denen die Verantwortung liege, den sittlichen Mut hätten, ihm ein wahres Bild von diesem Zustande zu geben. Ter Redner hofft, daß die Stimme der Duma den Thron erreichen und dort jenes bange Gefühl Hervor rufen werde, von dem man allein die Wiedergeburt der Landesverteidigung und die Sicherung des Vaterlands erwarten könne. Frankreich. (W.T.B.) Paris, 8. März. Deputiertenkammer. Finanz- Minister Caillaux verteidigte vor der Schlußabstimmung inlängererRede den Einkommensteuer-Gesetzentwurf. Die Kammer beschloß mit 367 gegen 120 Stimmen den Anschlag seiner Rede. 44 Der heutige Ministerrat hat beschlossen, die Vor lage betreffend die Schaffung einer Eisenbahnverbindung zwischen Uenza und Bona in ihrer ursprünglichen Form beizubehalten und sie durch den Bau von Verbindungs strecken zwischen Uenza und Bukadra sowie zwischen Uenza und Nebeur zu vervollständigen. Diese Verbindungen sollen gestatten, die Mineralien von Uenza beliebig über Bona oder Bizerta zu leiten, während die Mineralien von Bukadra über Bizerta befördert werden müssen. Die Regierung wird die Vorlage der parlamentarischen Kommission unterbreiten und danach trachten, daß die Kammer spätestens Anfang Mai darüber berate. Paris, 9. März. Aus Bone wird gemeldet: Der Beschluß der Regierung, durch Errichtung einer Eisen bahnzweiglinie einen Teil der in Uenza zu gewinnenden Erze nach Biserta zu leiten, hat unter den Eingeborenen von Bone große Erregung hervorgerufen. Vor dem Bürgermeisteramt und der Unterprüfektur fanden lär mende Kundgebungen statt. Der Gemeinderat hat ge droht, demissionieren zu wollen, falls die Regierung den Beschluß aufrechterhalten will. Die Zeitungen raten der Bevölkerung au, die Steuern zu verweigern. Die Handels kammer hat bereits beschlossen, jede Beitragsleistung für den Hafen zu verweigern. Dänemark. Dem „Berl. Tgbl." wird aus Kopenhagen gemeldet: Die Situation auf Island wird nach den neuesten von dort eingetroffenen Telegrammen als recht kritisch angesehen. Es gilt nach der Demission des Ministers für Island, Haffstein, als sicher, daß das isländische Althing den in Übereinstimmung mit dem Gutachten der islän dischen Kommission von der Regierung vorgelegten Gesetz, entwurf über die Ordnung des staatsrechtlichen Verhält nisses Islands zu Dänemark nicht annehmen werde. Vielmehr gilt cs als wahrscheinlich, daß das Althing den bereits von der isländischen Opposition vorgelegten Gegen vorschlag annchmen werde. Dieser Vorschlag geht dahin, daß Island die Trennung von Dänemark beschließe und sich als „selbständigen Staat" proklamiere, der jedoch ge willt sei, mit Dänemark in eine Union zu treten, wenn diese den Charakter als bloße Personalunion erhalte; der König müsse aber dann als König von Island vereidet werden. Ein vollständiges Ministerium für den neuen Staat Island wird verlangt. Das Präsidium des islän dischen Althings wird sich, der Aufforderung des Königs Frederik entsprechend, in den nächsten Tagen nach Kopenhagen begeben, um dem König über die politische Lage Bortrag zu halten. Spanien. (W. T. B.) Madrid, 8. März. Das Amtsblatt veröffentlicht ein König!. Dekret, nach dem der Posten eines General- inspekteurs der Armee geschaffen wird. Gleichzeitig wirv die Ernennung des früheren Kriegsministers Primo de Rivera zum Generalinspelteur bekannt gegeben. Ceuta, 8. März. König Alfons ist heute vormittag an Bord des Kreuzers „Estremadura" hier eingetroffen. Aus dem Landesinnern sind Deputationen der Araber- stämmc angekommen, um den König zu begrüßen und ihre Sympathie für Spanien zum Ausdruck zu bringen. Zu Ven Balkanfragen. (Wiener K. K. Telegr. - Korrespondenz - Bureau.) Konstantinopel, 8. März. Der Motivenbericht zum österreichisch-ungarischen Ententeprotokoll, welcher der Kammer vorgelegt wurde, enthält die bekannten Einzelheiten der Verhandlungen mit Österreich-Ungarn vom Zeitpunkt der Annexion Bosniens und der Herzegowina bis zum Abschluß der Entente. Er hebt die Unmöglichkeit für die Türkei hervor, Osterreich-Ungarn durch Gewalt zu zwingen auf die Annexion zu verzichten. Deshalb sei es notwendig gewesen, den Weg von Kompensationen zu betreten, der auch von den befreundeten Mächten ge billigt werde. Der Motivenbericht zählt die im Protokoll enthaltenen Vorteile auf und schließt: Da das Protokoll in einem Augenblicke unterzeichnet wurde, wo wir mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, deren Natur und Grad der Kammer nicht unbekannt sind, und da es alle Vorteile enthält, die, wie auch die Mächte selbst anerkannten, die Türkei in der gegen wärtigen Lage erreichen konnte, erwarten wir mit Zu versicht von dem erleuchteten Patriotismus der Depu- tierten, daß sie, indem sie die erlangten Resultate mit den Erfordernissen der Zeit in Einklang bringen und die Schwierigkeiten in Betracht ziehen, die sich noch ver- mehren würden, wenn an Stelle der Entente die bos nische Frage in suspenso gelassen würde, nicht zögern werden, das Protokoll anzunehmen. (Wiederholt.) (W.T.B) Konstantinopel, 8. März. Ter stell- vertretende Minister des Äußern, Handelsminister Noradunghian, erklärte zu den in auswärtigen Blättern aufgetauchten Meldungen von einer Befriedigung ser- bischer Ansprüche durch Abtretung eines Streifens des Sandschaks Novibazar: Der Pforte sei hierüber nichts bekannt. Es sei völlig ausgeschlossen, daß die Türkei darauf eingehcn würde. In dieser Form auftretende Gerüchte seien auch nicht glaubwürdig. Es könne sich höchstens um die Bahnlinie Mdar-Lcsch handeln. Die Serben hätten früher den Wunsch geäußert, diese Linie selbst zu bauen, um eine Verbindung mit dem Meere zu haben. In der letzten Zeit sei jedoch davon nicht mehr die Rede gewesen. Die Türkei müsse auch das Projekt ablehncn, da sie den Bahnbau selbst auszusühren beabsichtige und die Linie bereits in dem der Kammer vorgelegten Expose der geplanten Bahn bauten aufgeführt sei. (Wiederholt.) (W.T.B.) Sofia, 8. März. Der Belgrader Korre- spondent der hiesigen „Kambana" meldet seinem Blatte, er habe aus amtlicher serbischer Quelle erfahren, daß die russische Regierung dem Fürsten von Bulgarien während seines Aufenthalts in St. Petersburg eine wirtschaft liche Annäherung an Serbien auf der Basis der Zollunion von 1904 vorgeschlagen habe. Durch Ver mittelung der Vertretungen Rußlands in Belgrad und Sofia feien entsprechende Verhandlungen eingeleitet worden. In amtlichen serbischen Kreisen hoffe inan aus eine Verständigung. (W.T.B.) Konstantinopel, 8. März. In amt- lichen Kreisen wird erklärt, daß der gestrige Ministerral keine endgültige Entscheidung wegen der serbischen Kriegsmaterialtransporte getroffen habe. Man glaubt, daß die Erlaubnis nicht erteilt werden könne, wenn nicht Serbien befriedigende Aufschlüsse über den Zweck der großen Käufe von Kriegsmaterial geben werde. Die „Sabah" meldet, daß Bulgarien gegenwärtig öffentlich und in noch größerem Umfange als früher seine militärischen Vorbereitungen fortsetze. ES habe abermals die Mobilmachung der 8. Division angeordnet. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Korr.-Bureaus., Belgrad, 8. März. Es verlautet, Rußland habe die serbische Regierung um erläuternde Aufklärungen über einige Stellen der serbischen Antwort ersucht. — Tie Mitteilung, daß die österreichisch-ungarische Regierung be schlossen habe, den Handelsvertrag mit Serbien nicht den Parlamenten vorzulegen, rief in der serbischen Handcls- welt einen ungünstigen Eindruck hervor. Der Belgrader Vertreter der „Franks. Ztg." batte gestern eine Unterredung mit dem serbischen Minister des Äußern. Milowanowitsch erklärte, der Friede sei zurzeit keinesfalls bedroht. Was die serbische Antwortnote betreffe, so habe die serbische Regierung die russischen Vorstellungen entgegenkommend ausge nommen und sich erboten, die Aktion der Mächte in keiner Weise zu hindern, sowie jeden Anlaß zu Konflikten sorgsam vermeiden zu wollen. Die Bereitwilligkeit, sich dem Spruche ohne Vorbehalt fügen zu wollen, sei der serbischen Regierung um so weniger schwer gefallen, als sie schon zur Zeit dcrAuf- rollung der Bosnisch-He zegowinischen Frage diese keinesfalls als eine Streitfrage zwischen Osterreich-Ungarn und Serbien sondern als eine eminent europäische Frage ausgesaßt habe. Demnach habe Serbien auch gegenüber der Nachbarmonarchie ununterbrochen korrekte Beziehungen aufrechterhalten, und wünsche sie auch in Zukunit da durch aufrecht Verhalten, daß es seine internationalen Pflichten erfülle. An dem Tage, wo die Mächte ent scheiden, daß sie die bosnisch-herzegowinische Frage als gelöst betrachten, werde auch Serbien diese Frage als diplomatisch abgeschlossen und diese Entscheidung als eine neue internationale Grundlage erachten, welche die Be stimmungen des Berliner Vertrages ergänzt. Türkei. (W.T. B.) Konstantinopel, 8. März. Zu Beginn der heutigen Sitzung der Deputiertenkammer gedachte der Präsi dent des verstorbenen Justizministers und Abgeordneten für Konstantinopel und verlas ein Schreiben der deutschen Botschaft, in dem diese der Kammer zu dem schweren Verlust ihre Teilnahme ausspricht. Sodann teilte der Präsident den Eingang des österreichisch-ungarisch-türkischen Protokolls und des Motivenberichts mit. Es wurde beschlossen, beide Dokumente der Kommission für auswärtige An gelegenheiten zu überweisen und die Debatte darüber so lange zu vertagen, bis der Bericht der Kommission eingelaufen sei. Das Haus setzte die Debatte über die Postreformen fort und überwies eine Anzahl von An trägen den Kommissionen, darunter einen Antrag, die Einkünfte aus den Herakleagruben dem Vakufministerium zu überweisen, einen anderen, die Jnnenzölle für den Hafenverkehr abzuschaffen. Empfang Ves deutschen Gesandten in Rio de Janeiro. (Nordd. Allg. Ztg.) Nach einer Meldung aus Rio de Janeiro hat der deutsche Gesandte Graf v. Arco-Valley am letzten Sonnabend sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Der Bundespräsident versicherte dabei dem Gesandten, daß er ihn in seinem Bestreben, die freundschaftlichen Beziehungen und wirtschaftlichen Interessen zu fördern, unterstützen werde. Der Gesandte überreichte dem Kriegs minister im Auftrage des Kaisers zwei Albums mit Manöveraufnahmen. Mannigfaltiges. Dresden, 9. März. f Gestern verschied plötzlich und unerwartet infolge Schlaganfalls Hr. Albert Emil Bier, der frühere lang jährige Direktor der Waldschlößchen-Sozietätsbrauerei. * Zwei Schüleraufführungen fanden am Sonn abend und Sonntag unter zahlreicher Beteiligung von Angehörigen, ehemaligen Schülern und Freunden der Unterrichtsanstalt in der XI. Bürgerschule statt. Der Chorleiter Hr. Kemmer brachte durch die Chorklasse unter Mitwirkung einer früheren Schülerin, Frl. Gertrud Hesse^