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meisterhafte Spiel von Bassermann und der Lehmann konnte dem Werk nicht den starken Atem und den mäch tigen Schwung verleihen, der ihm fehlte. So war es denn kein Sieg, den Hauptmann diesmal errang, wenn gleich sein reines und edles Streben die ehrerbietig freund liche Aufnahme fand, die es verdient. vr. P. L. — Gustav af Geijerstam s. Der bekannte schwe dische Romanschriftsteller Gustav af Geijerstam ist am Sonnabend in Stockholm im Alter von 51 Jahren ge storben. Gustav af Geijerstam erfreute sich beim deutschen Publikum in letzter Zeit einer zunehmenden Beliebtheit. Für seine Romane wählte er mit Borliebe Motive aus der modernen Ehe, ihren subtilen geistigen Beziehungen, Kämpfen und Irrungen. Er hat die stille Art der Neu romantiker. Besonders mit Maeterlinck ist er einmal nicht unzutreffend verglichen worden. Er hat von feiner nor dischen Heimat die Schwermut, aber nicht die herbe Kraft. Der Sprößling einer deutschen Familie, hat er in Upsala studiert, kam dann nach Stockholm und gewann bald auch Strindbergs Freundschaft. Doch, daß diese beiden Naturen sich nicht auf die Dauer vertragen konnten, ist wohl klar. In einem Pamphletroman hat Strindberg die Epigonen natur des Schwächeren mit unerbittlicher Grausamkeit gegeißelt. Bildende Kunst. Im Oberlichtsaal des Groß- herzoglichen Museum für Kunst und Kunstgewerbe in Weimar eröffnete der Dresdner Lichtbildner Hugo Erfurth eine Sonderausstellung seiner Arbeiten. Die Ausstellung enthält außer den beiden für die Dresd ner Ausstellung bestimmten großen Bildnissen Sr. Maje stät des Königs und Sr. Königl. Hoheit des Herzogs von CoburguudGotha etwa 00künstlerische Bildnisphotographien. DresdnerMufil-rchule. (Prüfungsaufführung.) Im Rahmen einer Matinee im Künstlerhaussaale fand gestern eine Prüfungsaufführung statt, die einen vor nehmlich kammermusikalischen Charakter hatte. Die beiden zur Wiedergabe gelangenden Hauptwerke waren Tschai kowskys das Andenken seines Freundes Nicolai Rubinstein feierndes Klavier-Trio (^-woll, op. 50) und Rob. Schumanns Klavier-Quintett in 83. Technisch vorgeschrittenere Schüler und Schülerinnen ihrer Einzelklassen vereinigten sich zu ihr und allenthalben wurde es empfunden, daß das Zu- sammenfpiel keineswegs nur im Technischen, sondern vor allem auch im Stilistischen unter sachverständiger und künstlerisch feinfühliger Leitung, der des Hrn. Heinrich G. Noren herangebildet war. Die Leistungen waren unter dem gegebenen Gesichtswinkel betrachtet, sehr befriedigende, wenn auch natürlicherweise Schumanns Gefühlswelt der Ausführende sich in höherem Grade erschlossen hatte, als die des russischen Meisters. Die weiteren Borführungen, die laut Programm mit Mendelssohns Variation» sörivusv» von einer Schülerin des Hrn. Direktor Schneider (Frl. Frieda v. Maltzahn) ein geleitet worden waren, bestanden in gesanglichen Bor trägen. Bon den Frls. Gertrud Möbus und Ella Muck, die das Duett „Schelm halt fest" aus dem „Freischütz" fangen, war die erstere (Agathe) die vorgeschrittenere, während von den beiden anderen Duettistinnen, den Frls. Jduska Baszler und Käte Fenner, die den führenden Sopran vertretende stimmlich angenehm auffiel. O. S. 5 Jugendkonzert der Bolkssingakademie. Etwa 1500 Schulkinder der Bezirksschulen fanden sich gestern in der Mittagsstunde im Volkswohlsaale ein, um einer Ausführung der beiden ersten Teile von Haydns „Jahreszeiten" beizu wohnen. Mckwirkende waren die Gewerbehauskapelle, der 400 Personen starke Chor der Bolkssingakademie und — last not least — Frau Wedekind, Hr. Grosch und Hr. Plaschke. Es dürste wohl kaum ein Werk geben, das feinem Stoff und Text wie seiner Musik nach geeigneter erscheint, das kindliche Gemüt und Verständnis anzuregen, als Haydns „Jahreszeiten". Feines Naturempfinden, warme, nngekünüeUe Frömmigkeit finden einen vollendeten musikalischen Ausdruck, die Mittel, die Haydn anwendet, wirken daher völlig frisch und „modern". Johannes Reichert leitete dieAufsührung mit gewohnter Sicherheit und absoluter Beherrschung der Partitur. Die Chöre klangen frisch und gehorchten den Winken ihres Führers mit außerordent licher Präzision: die Einsätze und dynanifchen Schattierungen waren sicher und vorzüglich ausgearbeitet. Das Orchester dagegen ließ es an Klangschönheit und noch mehr an Präzision an mehr als einer Stelle fehlen: es schien oft, als müsse der Chor das Orchester mitführen! — Eingang besonderes Lob und ein ganz besonderer Dank gebührt den Solisten, den drei Vertretern unserer Hosoper; daß sie aus dem Prinzip: „Tas Beste ist für die Jugend gerade gut genug" sich für diesen idealen Zweck zur Verfügung stellten, ist ein rühmliches Zeichen ihres künstlerisch-ethischen Empfindens: die Ausführung der Partien war wirklich „eine Labung für die Sinne". Abgeklärte Kunst war es, die der Schuljugend Dresdens hier von den drei Künstlern geboten wurde, und der Klang dieser drei herrlichen Stimmen wird manchem der Hörer iin späteren Leben noch lange in dankbarer Erinnerung nachklingen! Am nächsten Sonntag findet eine Wiederholung des Konzerts statt. N. N. UVel LuartcH (heiterer Abend). Tas Quadrumvirat der fröhlichen Wiener Sänger ist, obgleich in feinem Personenbestand nicht mehr ganz das alte und wenn auch über seinen Gründer und Leiter, Hrn. Prof. Udel, das schwere Leid der Erblindung hereinbrach, seiner Mission treu geblieben. Das war das Fazit des „heiteren Abends", der vorgestern den Palmengartensaal vollbesetzt vorfand. Man konnte sich wieder davon über zeugen, daß die Vorträge der Herren vom Donaustrand an Wirkung nichts eingebüßt haben, daß es noch der liebens würdige „Weaner Hamur" ist, den sie musikalisch schlag fertig vertreten. Warum sie diesmal nicht immer rein sangen? Ob es das rauhe „Märzlüsterl" verschuldete? Namentlich der sonst recht tüchtige Vertreter des ersten Tenor versagte in dieser Hinsicht manchmal bedenklich Jin übrigen gab es für alle, die Freude an einem harmlosen musikalischen Spaß haben, einen genußreichen und wirklich heiteren Abend. Die „Rhinozerosballade" und die merkwürdige Geschichte von der Verzollung der Mumie des „König Ramses" erwiesen sich alö besondere Treffer der Vortragsordnung, abgesehen von den be- kanntcrcn Schlagern des Udel-Quartetts, dessen „Spezialitäten", dem „Heiratsantrag" (Annonce), dem „Hvchzeitsmenü" ,c. Die Gesangvorträge unterbrach Hr. Lmmerich Kriß, der sich al- Klavierbegleiter verdient machte, mit einer Paraphrase („Arabesken") über den Straußschen „Donau"-Walzer von Schulz-Eder. m. * Eine neue Büste Sr. Majestät des Königs ist soeben von dem Dresdner Bildhauer Prof. Georg Wrba im Modell vollendet worden. Der Künstler, dem der Monarch zwei Sitzungen im Residenzschloß gewährte, erhielt bekanntlich fettens der Stadt Dresden den Auf trag, eine Königsbüste für den neuen RathauSsaal zu schaffen. Nach dem Modell zu urteilen, wird der Dresdner Rathaussaal mit dieser Büste einen ganz hervorragenden künstlerischen Schmuck erhalten. Der Gesichtsausdruck des Monarchen ist außerordentlich lebens voll und charakteristisch und die Gesichtszüge sind von prechender Ähnlichkeit. Die Büste wird in Bronze ge- wssen und kommt auf einen Marmorsockel zu stehen. Die Gesamthöhe des Kunstwerks wird 2,60 m betragen. Ferner arbeitet der Künstler noch an zwei heraldischen Schildlöwen, die den Haupteingang des neuen Rat- wuses schmücken sollen, sowie an einer Figurengruppe ür den neuen Ratskeller, einen auf einem Esel sitzenden Bacchus darstellend. * An der hiesigen Technischen Hochschule, und zwar in der Bauingenieurabteilung, habilitierte sich mit seiner Habilitationsschrift: „Beitrag zur Berechnung und Beobachtung von Nebenspannungen eiserner Fach werksbrücken, der Regierungsbaumeister a. D. W. Gehler, stellvertretender Direktor der Aktiengesellschaft Dykerhoff u. Widmann zu Dresden. * Festabend der Deutschen Bühnen angehörigen Ortsverband Dresdner Hoftheater. Die Vorbereitungen für den unterhaltenden Teil des Festabends sind, wie wir hören, in vollem Gange. Das rem Ball vorausgehende Konzert wird die Dauer von 1^ Stunden nicht überschreiten und eigenartige Auf führungen bieten, welche sonst im Konzertfaal in dieser Zusammenstellung nicht heimisch sind. Uber Einzelheiten wird noch näheres bekanntgegeben werden. Eines jedoch möchten wir heute schon mitteilen, daß eine Sonder überraschung vom Komitee geplant ist, die ein bleibendes Andenken an den Festabend der Mitglieder beider Hof bühnen im Ausstellungspalast am 12. März d. I. dar stellen dürfte. Einlaßkarten sind noch bei F. Ries zu haben. * Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1900. Eine für das große Publikum hoch interessante Abteilung wird die Gruppe Belehrung und Unterhaltung bilden. Es werden dort nach dem Muster des Deutschen Museums in Nürnberg, des großen Londoner Museums und der „Urania" in Berlin eine Reihe von Apparaten ausgestellt werden, die vom Publikum selbst bedient werden können. Diese Apparate sollen in möglichst anschaulicher Weise die Grundlage der photographischen Optik, der Farbenlehre, der photo graphischen Prozesse usw. demonstrieren. Es wird darauf hingewiesen, daß auf dem Gebiete der Photographie noch nie ein so übersichtliches und reichliches Demonstrations material zusammengebracht worden ist, wie es in dieser Gruppe der Fall werden wird. An dem Ausbau dieser Gruppe beteiligen sich in erster Linie die Herren vr. Goldberg von der Königl. Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, Leipzig, Vr. Scheffer von der Firma Carl Zeiß, Jena, und das Photographische Institut der Königl. Technischen Hochschule zu Dresden. * Gestern hat die Sammlung chinesischer und japanischer antiker Kunstgegenstände H. Saenger- Hamburg, die auch auf der letztjährigen Kunstausstellung m Dresden vertreten war, für kürzere Zeit hier in Dresden eine Ausstellung wertvoller und seltener Objekte ostasiatischer antiker Kunst eröffnet. Die Kollektion, die trotz ihrer Umfänglichkeit nur eimn kleinen Teil der bedeutenden Hamburger Sammlung ausmacht, umfaßt nur antike, teils sehr berühmte Exemplare und bringt außer wertvollen Arbeiten in Tade, Holz- und Elfenbein schnitzereien, Goldlackarbeiten undPorzellane, einige Bronzen und Schwertstichblätter, Holzschnitte rc. Die Pianola- gesellschaft Choralion-Company, Prager Str. 49,1., hat der Sammlung Unterkunft gewährt. Theater, Konzerte, Vorträge. * M itteilu ng aus dem Bure au der Königl. Hof- theater. Hr. M. Reno ist nach Ablauf seines jetzigen Vertrags aus eine weitere Reihe von Jahren für das Königl. Hosschauspiel verpflichtet worden. . In der morgen, Dienstag, vormittags '^11 Uhr statt- sindenden Generalprobe zum fünften Symphonie konzert Serie L kommt das vollständige Programm des Konzerts - unter Mitwirkung des Solisten Hrn. SapeUnikoff zur Ausführung. * Residenztheater. Dienstag wird das Drama „Zapfenstreich ' gegeben. Mittwoch finden zwei Gast spiele de^ Wissenschaftlichen Theaters der „Urania", Berlin, statt, und zioar nachmittags '^4 Uhr: „Im Lande der Mitternachtssonne", abends ',48 Uhr: „Frühlingstage an der Riviera". (Beide Vor stellungen bei ermäßigten Preisen). Donnerstag (Ope rettenabonnement, 6. Serie) und Freitag (Qpe- rettenabonnement, 3. Serie) ist die Operette „Die sieben Schwaben". * Frau Käthe Frank-Witt vom Thaliatheater in Hamburg wird ab Mittwoch, den 16. d. M.ein kurzes Gast spiel am Residenztheater absolvieren. Die auch hier sehr geschätzte Künstlerin gastiert zurzeit am Königl. Hof theater in Stuttgart und wird nach Beendigung dieses Gastspiels hier eintrcffen, um an den letzten Proben der Lustspielnovität „Georgina" von Franz v. Schönthan teilnehmen zu können. * Im Zentraltheater findet morgen abend ^8 Uhr ein einmaliges Ensemble-Gastspiel des Deut schen Theaters in Berlin unter Leitung des Direktors Max Reinhardt statt. Zur Aufführung gelangt „Medea", Trauerspiel in fünf Akten von Franz Grill- oarzer, mit Adele Sandrock in der Titelrolle. Tie Kasse ist von 10 Uhr vormittags ab ununterbrochen ge öffnet. Mittwoch, den 10. d. M. (Bußtag) bleibt das Theater geschlossen. * Die Nachfrage nach Karten für den Vortrag Wilhelm Bölsches, des berühmten Gelehrten und For schers, der morgen Dienstag im Gewerbehause über „Idealismus und Affenabstammung" spricht, ist sehr rege; es ist daher zu empfehlen, sich rechtzeitig zu versorgen' Sie sind zu haben bei Ries und Brauer (Hauptstraße) * Das neue Fuchssche Oratorium „Das tausend- ährige Reich", welches am Bußtag in der Frauen kirche durch die Schumannsche Singakademie feine Erstaufführung erfährt, behandelt, wie schon erwähnt, den zu Ende des ersten christlichen Jahrtausends erwar- teten Weltuntergang. Das neue Werk, das neben Brahms' deutschem Requiem zur Wiedergabe kommt, ist !napper gehalten, wie das in vorletzter Saison wieder- )olt hier gehörte Fuchssche Oratorium „Selig". Es dauert kaum eine Stunde, so daß die ganze Ausführung nicht mehr wie zwei Stunden in Anspruch nimmt. * Der für heute (Montag) angesetzt gewesene Lieder- abend des Königl. Bayerischen Kammersängers Heinrich Knote wurde verschoben. Die Karten behalten Gültigkeit. * Nächsten Freitag abends 8 Uhr findet im Vereins- Haus der letzte heitere Abend des Udel-Quartetts aus Wien statt. Das Programm ist vollständig verändert. — Wilhelm Backhaus wird zwei Klavier-Abende veranstalten, die am 16. und 23. März im Vereins- Haus stattfinden. — Unter Mitwirkung von Frl. Helene Staegemann, Königl. Kammersängerin aus Leipzig, wird die Trio-Vereinigung Bachmann-Bärtich- Stenz am 27. März im Neustädter Kasino einen Beethoven-Brahms-Abend zugunsten der Fürsorge stellen für Lungenkranke in Dresden und des Osterreichisch- Ungarifchen Hilfsvereins zu Dresden veranstalten. — Frl. Käthe Doerper gibt am 24. März im Palmen- garten einen Liederabend. — Freitag, den 2. April, abends ^8 Uhr findet im Künstlerhaus ein Klavier abend von Mark Günzburg statt. (Karten bei H. Bock.) Mannigfaltiges. Aus Lachsen. * In diesen Tagen übergab Hr. Rittergutsbesitzer W. Uhle auf Uhlenhof seinen in Plaue b. Flöha be legenen prächtigen Besitz als eine unter dem Namen „König Friedrich August-Stiftung" zu gründende Zwelganstalt an die in Leipzig und Schönefeld bestehende „v. Ebersteinsche Mariannen-Stiftung", in der hinterlassene Töchter höherer sächsischer Offiziere und Staatsbeamten Aufnahme finden. Die neue Zweiganstalt besteht aus einer fchloßähnlich im italienischen Renaissancestil erbauten Villa und einigen Nebengebäuden und liegt auf einem Hügel an der Zschopau in einem 1'^ da großen alten Park. Der Speisesaal des auf- gediegenste erbauten Hauses enthält 8 große Wandbilder von Prof. Erwin Oehme, Schillers „Glocke" darstellend. Der Saal wurde in den 70er Jahren vom hochseligen König Albert zwecks Besichtigung genannter Bilder be- sucht. Leipzig, 7. März. Hr. Oberbürgermeister a. D. Geh. Rat vr. pdil. 6t meck. h. 0., vr. jur., Otto Robert Georgi, Ehrenbürger der Stadt Leipzig, beging heute sein 50 jähriges Bürgerjubiläum. Am Vormittag erschien der jetzige Oberbürgermeister Hr. vr. Dittrich in der Wohnung des Jubilars, ihm eigenhändig eine Glück- Wunschadresse des Nates der Stadt Leipzig zu überreichen und gleichzeitig ein kostbares Blumenarrangement über bringen zu lassen. Unterzeichnet ist die Adresse nach dem Oberbürgermeister und dem Bürgermeister von den Stadt räten und Stadtschreibern. Ehrenbürger der Stadt Leidig wurde Geh. Rat vr. Georgi bei seiner am 30. September 1899 erfolgten Amtsniederlegung. Er ist 23 Jahre Ober bürgermeister und 2 Jahre Bürgermeister von Leipzig gewesen. Jin November v. I. hat er die 77 überschritten, erfreut sich aber trotz der Fülle der Jahre noch voll kommen der geistigen Frische. Bautzen, 7. März. Am 3. März feierte — wie wir bereits kurz mitgeteilt haben — Hr. Geh. Okonomierat Hähnel, Rittergutsbesitzer auf Kuppritz und Hochkirch, seinen 70. Geburtstag. Das Direktorium des Kreis vereins der Oberlausitz und des Verwaltungsrats der hiesigen landwirtschaftlichen Lehranstalt sowie Obst- und Gartenbauschule hatten beschlossen, den Ehrentag ihres Vorsitze,-den durch eine gemeinsame Feier mit Festtafel zu begehen, um den Gefühlen der Hochachtung, Dank barkeit und Verehrung für den hochverdienten und überall in unserem engen Vaterlande hochgeschätzten Mann Aus- druck zu verleihen. Vor Beginn der Tafel ergriff zu nächst Hr. Okonomierat Reichel-Strahwalde als stell vertretender Vorsitzender des Kreisvereins das Wort zu einer längeren Ansprache, in der er zunächst Hrn. Geheim rat Hähnel im Namen des Landwirtschaftlichen Kreis- vereins, der Zwcigvereine und Zuchtgenossenschasten der Oberlausitz den herzlichsten Dank abstattete für die un ermüdliche, treue und erfolgreiche Arbeit im Interesse der Lundwirtschaft dieses LandcsteilsGlück- und Segenswünsche darbringend, überreichte noch Hr. Okonomierat Reichel als äußeres Zeichen der Anerkennung das Kapital einer auf Anregung des Vorstands des Kreisvereins ins Leben gerufenen Hähnel-Stiftung in Höhe von 4100 M., deren Erträgnisse zur Unterstützung wenig- öder unbemittelter Schüler unserer Landwirtschaft lichen Lehranstalt Verwendung finden sollen. Alsdann sprach im Auftrage des Vorstands des Landwirtschaftlichen Meisvercins, sowie im Namen der beiden Schulanstaltcn Hr. Kreissekretär Prof. vr. Gräfe Dank und Segens wünsche aus, feierte Hrn. Geheimrat Hähnel „als Pater der heimischen Landwirtschaft" und überreichte mit zu Herzen gehenden Worten im Namen des Direktoriums des Land wirtschaftlichen Kreisvereins einen Spazierstock mit Silber griff, sowie im Namen der Lehrerkollegien ein Meißner Kaffeeservice. Hr. Kreishauptmann v. Craushaar über brachte daraus im Auftrage des Königl. Ministeriums des Innern unter hochanerkennenden Worten ein Glückwunsch schreiben. Se. Exzellenz Hr. Staatsminister Vr. Graf 0. Hohenthal und Bergen hatte aus der Klinik des Hrn. Hosrat vr. v. Mangoldt dem Gefeierten als „dem verdienten Förderer der sächsischen Landwirtschaft" seine herzlichsten Glückwünsche telegraphisch übermittelt. Hr.