Volltext Seite (XML)
weiblichen Rollen erwies sich Frl. MelLr als diejenige, die am meisten, wie man zu sagen pflegt, im Bilde war. Ihre Jrmentraut wicS guten Willen im Spiele auf, stimmlich vermißte mail allerdings Altklang und etwas Tonergiebigkeit. Frl. Fauth war in der Marie eine noch über ihre Kraft gehende Aufgabe zugefallen. Vor allem wird ihre Stimme zu freierer Entfaltung, vor nehmlich auch nach der Höhe, kommen müssen. O. S. * Der Fünfte Künstlerabend im Hause Pohler — der bekannten Erziehungsanstalt für junge Damen — sand vergangenem Mittwoch vor zahlreichen angesehenen Gästen statt und nahm wie seine Vorgänger einen würdigen Verkauf. Die reiche Vortragsfolge bot abwechselnd Klavier soli und Gesänge, in denen neben unseren Klassikern auch Rich. Strauß besonders reich vertreten war. Das beliebte Wort „in die Ehren teilten sich", es läßt sich mit Fug und Recht für diesen Abend anwenden auf die Konzert sängerin Frau Pagenstecher-de Sauset (Sopran) und Frau Gertrud Lange, Konzert- und Oratoriensängerin aus Breslau (Alt), die beide mit schönem, vollem Organ — dem auch leichte Unpäßlichkeit bei Frau Pagenstecher nichts anhaben konnte — in edler Empfindung und ans Herz greifendem Vortrag den Inhalt der Lieder zu Ge hör brachten. Gern hörte man beide einmal vor größerem Publikum. Wie immer begleitete Hr. Pianist Beicht, Hochschullehrer des König!. Konservatoriums, feinfühlig die Damen. In den Klaviersolis zeigte sich Frl. Margot Grube, eine Schülerin von Frl. v. Ziegler, bei aller Jugend bereits als eine weit vorgeschrittene Pianistin. * Der Privatdozent Maler Fritz Beckert wird am Montag, den 22. d. M., abends 6 Uhr in der Aula der König!. Technischen Hochschule seine Antritts rede über „Architekturmalerei" (mit Lichtbildern) halten. * Der Weltreisende Vil. Brandt aus Odense in Dänemark hat vor kurzem dem hiesigen Kunstgewerbe museum in hochherziger Weise verschiedene kunst gewerbliche Erzeugnisse Japans zum Geschenk ge macht, die wegen ihrer künstlerischen und technischen Qualitäten als ein höchst erfreulicher Zuwachs bezeichnet werden müssen. Sie sind seit einigen Tagen in einer gesonderten Vitrine vortrefflich zur Aufstellung gebracht und erregen bei den Besuchern große Bewunderung. Zwar sind es keine der so sehr geschätzten Werke aus den eigentlich klassischen Perioden Japans, die meisten dürften vielmehr aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen. Aber sämtliche Lack-, Metall-, Elfenbein- und Perlmutterarbeiten, welche die kleine Sammlung umfaßt, vermögen besonders in technischer Beziehung außerordent lich anregend zu wirken, zeigen aber zugleich den äußerst feinen und soliden Geschmack des Schenkgebers, der vor einigen Jahren alles selbst in Japan erwarb. Die Be sichtigung dieses wertvollen Zuwachses, über den wir noch einmal näher berichten werden, können wir unseren Lesern nur empfehlen. * Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1909. Die Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1909 veranstaltet am morgigen Sonnabend mittags 12 Uhr im Konzertsaale des Städtischen Ausstellungspalastes, Eingang Lenns- straße, eine Ausstellung der Bauzeichnungen vor geladenem Publikum. Aus den Zeichnungen wird man ersehen können, welche umfangreichen Formen das Aus stellungsunternehmen angenommen hat. Im übrigen soll an der H nd der Pläne und durch mündliche Erläute rungen seitens der Herren Ausstellungsarchitekten und einiger Mitglieder des Arbeitsausschusses ein Bild von dem Umfange und den Z elen der geplanten Aus stellung entrollt werden. Theater, Konzerte, Vorträge. Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hof theater. In der morgen Sonnabend stattfindenden Aus führung der Oper „Carmen" singt Frau Nast die Partie der „Micaela". * Matinee im Königl. Opernhause zum Besten des Soldatenheims. Die Zeichnungen auf die Zutritts karten des ersten Ranges, der Fremden-, Mittel- und Seitenlogen des zweiten Ranges, der Parkettlogen und des Parketts sind so zahlreich erfolgt, daß eine Reduktion eintreten muß und leider nicht alle Interessenten! Zu trittskarlen erhalten können. Die gezeichneten Zutritts karten sind bis morgen (Sonnabend) nachmittag bei der Deutschen Bank zu entnehmen. Auch die bei der Tages kasse der Königl. Hofoper erhältlichen Karten zu den übrigen Plätzen sind fast vollständig vergriffen. Nur einige unnumerierte Plätze im 4. und 5. Rang sind noch zu vergeben. * Residenztheater. Morgen Sonnabend, und am Sonntag abends finden Wiederholungen der Operette „Die Förster-Christl" statt. Montag ist im Schau spielabonnement, 1. Serie zum erstenmal der Schwank „Hotel zum Freihafen". Am Sonntag nachmittag ist die letzte Sonntagsaufführung des Weihnachtsmärchens; das Stück wird dann nur noch Mittwochs und Sonnabends nachmittags aufgesührt. * Morgen, Sonnabend, abends '^8 Uhr, findet der III. Kammermusikabend der Trio-Bereinigung Bachmann-Bärtich-Stenz im Neustädter Kasino statt. * Morgen Sonnabend abends '^8 Uhr findet im Palmengarten der einmalige Chopinabend von Frederic Lamond statt. Der „große Beethoven prediger" hatte nach den „Hamburger Nachrichten" als Chopinsvieler bedeutenden Erfolg. < * Die Rollfußsche Musikakademie (Dir. G. Schu mann) veranstaltet nächsten Montag, abends 6 Uhr, in den Jnstitutsräu, nen einen Vortragsabend. Zum Bortrag kommen Werke für Klavier von Haydn, Beet- Hoven, Schubert, Mendelssohn, Chopin, Raff, Jensen und Grieg und Gesänge von Mozart, Schubert, Schumann, Grieg und Tosti. * Motette in der Frauenkirche, Sonnabend, am 20. Februar 1909, nachmittags 4 Uhr. 1. Satz aus der Sonate Nr. 6 in Ls-moll op. 119, für Orgel von J ffef Rheinberger; gespielt von Hrn. Orgelvirtuos Arthur BUtcher. 2. „Lobet den Herrn!" Kanon für acht stimmigen (Doppel-)Chor von Albert Fuchs. 3. Arie für Violine r nd Orgel von Tenaglia, bearbeitet von Franz Ries. 4. „Ich wandte mich". Nr. 2 aus den „Vier ernsten Gesängen" op. 121, für Alt und Orgel von Jo Hannes Brahms. 5. Vorspiel und Gemeindegesang: „Lobe den Herren!" 6. Arie für Violine und Orgel von Pergolese (1710—1736), bearbeitet von Franz Ries. 7. „Vergib uns unsere Schuld!" Nr. 6 aus dem Lieder zyklus „Vater unser", für Alt und Orgel von Peter Cornelius. 8. „Birg mich unter deinen Flügeln!" Chor von Oskar Wermann. Solisten: Frl. Frida Salzkorn (Alt), Hr. Botho Weber (Violine). Orgelbegleitung: Hr. Organist Alfred Hottinger; Leitung: Hr. Paul Schöne, Kantor der Frauenkirche, Seminaroberlehrer für Musik. Mannigfaltiges. «US dem Reiche. (Berl. Morgenbl.) Berlin, 19. Februar. Der vater- ländische Frauenverein vom Roten Kreuz erläßt einen Aufruf zur Sammlung für die vom Hoch wasser und Eisgang Betroffenen in der Rhein provinz, Westfalen, Hessen-Nassau und Sachsen zur Lin derung der ersten Not. (W.T.B.) Berlin, 19. Februar. Die französische Kolonie gab gestern abend in den Ausstellungshallen des Zoologischen Gartens ein Wohltätigkeitsfest, das einen glänzenden Verlauf nahm. Es waren ungefähr 5000 Personen anwesend, darunter mehrere Mitglieder der Regierung, Diplomaten und Parlamentarier. (Berl. Morgenbl.) Berlin, 19. Februar. Einen schlechten Messerstecherscherz nahm sich gestern ein junger Bursche heraus, der in Schöneberg dem Frl. v. Paraski mit dem Taschenmesser einen Stich ins Kleid versetzte, der eine Verletzung der Dame nicht zur Folge hatte. Der Täter entkam unerkannt. (Berl. Morgenbl.) Berlin, 19. Februar. In der Jungfernheide wurden gestern die Leichen des 28jährigen Hilfsgerichtsvollziehers Brandenburg aus Duisburg und seiner Braut, der 23jährigen Albertine Angerstein aus München-Gladbach, erschossen aufgefunden. Brandenburg hatte im Einverständnis mit seiner Braut diese und so dann sich durch Revolverschüsse getötet. Die Hindernisse, die sich einer Heirat entgegenstellten, hat das Paar in den Tod getrieben. (W. T. B.) Magdeburg, 18. Februar. Amtliche Meldung. Infolge Austritts der Elbe in die Alt märkische Niederung ist etwa in km 35 der Strecke Stendal—Wittenberge zwischen den Stationen Osterburg und Seehausen i. A. der Bahnkörper überflutet und zum Teil unterspült, so daß der durchgehende Zugverkehr am 17. d. M. gegen 6 Uhr abends eingestellt werden mußte. Zwischen Stendal und Osterburg, sowie zwischen Seehausen und Wittenberge verkehren die Personenzüge nach den bisherigen Fahrplänen. Der Durchgangsverkehr nach und von Hamburg wird über Uelzen geleitet. Der durchgehende Güterverkehr ist umgeleitet, der lokale Güterverkehr auf den genannten beiden Teilstrecken wird aufrechterhalten. Die Dauer der Sperrung ist unbestimmt. (W.T.B.) Bitterfeld, 18. Februar. Der neue Motorballon der Motorluftschiffstudiengesellschast, von 5600 cbm Inhalt, machte heute nachmittag seine erste Probefahrt in der Umgebung von Bitterfeld. Sie dauerte etwa 4V, Stunden und befriedigte in jeder Be ziehung. Besonders bemerkenswert war der vollkommen ruhige Gang der Motore und der Schrauben, der be wirkte, daß die Bibration der Gondel im Verhältnis zu den anderen Motorballons kaum zu merken war. Es werden in den nächsten Tagen bei günstiger Witterung noch eine Reihe von Fahrten veranstaltet werden, die der Ausbildung weiteren Personals dienen sollen. (W.T.B.) Papenburg, 19. Februar. In Burlage haben gestern vier Schulkinder, ein Knabe und drei Mädchen, auf dem Heimwege das morsche Eis des Tiefs betreten und sind eingebrochen. Der Knabe konnte sich retten, aber die drei Mädchen ertranken. Die Leichen sind geborgen. AuS dem Aus lande. Prag, 18. Februar. Der akademische Senat der Universität hat beschlossen, zu der 500-Jahrgedenk- feier der Universität Leipzig eine aus dem Rektor und den Dekanen der juristischen und philosophischen Fakultät zusammengesetzte Abordnung zu entsenden. (W.T.B.) London, 18. Februar. In einer Sitzung der Gemeindekörperschaften in Guildhall wurde gestern beschlossen, den Oberbürgermeister, den Bürgermeister und andere Vertreter der Stadtbehörden von Berlin und Charlottenburg während der Londoner Saison nach London einzuladen. (Berl. Morgenbl.) Agram, 18. Februar. In Zengg in Kroatien wurde der Maler Erler vom Borasturm 8 m weit über den Molo ins Meer geworfen. Bald danach wurde er als Leiche aufgefischt. (W.T.B.) Ceuta, 19. Februar. Infolge eines An griffs auf einen Gendarmerieleutnant, der aus spanischem Gebiete von Parteigängern des Banditen Valiente unternommen worden war, sind Truppen abteilungen in der Richtung nach Castillejos abmar schiert. Gestern gegen Mittag hörte man von dorther Kanonenschüsse, die zweifellos von einem Angriffe auf den befestigten Aufenthaltsort des Banditen herrührten. (W. T. B.) Konstantinopel, 18. Februar. Durch Erdbeben, die in den letzten Tagen im Wilajet Siwas erfolgten, wurden einige hundert Häuser zerstört und fünf Personen getötet. (W.T.B.) Sofia, 18. Februar. Aus dem Erd bebengebiet in der Umgegend von Jambol werden fortgesetzt Erdstöße gemeldet. Die Bevölkerung ist größten teils obdachlos. Die Minister sind nach den betroffenen Gebieten abgereist. Bunte Chronik. * Der Theaterbrand von Acapulco. Uber die furchtbare Brandkatastrophe in der mexikanischen Hafen stadt Acapulco, bei der mehr als 300 Menschen in den Flammen einen schrecklichen Tod fanden, werden jetzt nähere Einzelheiten gemeldet. Der große Zuschauerraum oes völlig aus Holz gebauten Theaters war von einem festlichen Publikum bis auf den letzten Platz gefällt, denn die Aufführung fand zu Ehren des die Stadt besuchenden Gouverneurs der Provinz Guerrero statt, und neben den Behörden waren alle vornehmen Familien der Stadt erschienen. Der Kinematograph führte gerade eine Serie neuangekommener Aufnahmen vor, die Bilder aus dem süditalienischen Erdbebengebiet zeigten, als eine Störung des Apparats eintrat. Der Mechaniker näherte sich dabei mit einem Lichte der Leinwand; durch eine Unvorsichtig keit ging der Stoff in Flammen auf. Die Lohe schoß mit unheimlicher Geschwindigkeit an den Kulissen empor, und wenige Sekunden später stand die Bühne in Hellen Flammen. Im Publikum brach eine furchtbare Panik aus. Alles stürmte zu den zwei kleinen Türen, den ein- zigen Ausgängen des Theaters. Die Rufe der wenigen Besonnenen, die zur Ruhe mahnten, verhallten un gehört, vor den Türen kam es zu furchtbaren Kämpfen, md durch den Druck der Menge wurden die Türflügel, )ie nach innen sich öffneten, so weit zusammengepreßt, daß nur ein schmaler Ausgang blieb. Aber auch dieser wurde nach kurzer Zeit so gut wie unpassierbar, denn vor den Ausgängen türmten sich die Leichen der Un glücklichen an, die in dem Gedränge stürzten und unter )en Füßen der anderen starben. Nur wenigen Glück- ichen gelang es, gleich am Anfang den Weg ins Freie zu finden. In kaum zwei Minuten hatten die Flammen )as trockene Holz erfaßt und die unglückliche Zuschauer menge vollkommen eingekreist. An Hilfe war nicht zu denken. Die schlecht ausgerüstete Feuerwehr vermochte kaum die benachbarten Gebäude zu schützen; nach drei Minuten war die Hitze so groß, daß man sich dem brennenden Gebäude nicht werter als auf hundert Meter nahen konnte. Der schreckliche Todeskampf der Einge schlossenen dauerte nicht lange. Eine kurze Weile gellten aus den Flammen die Verzweislungsschreie der Hunderte; drei Minuten später war alles still und nur das grausige Knistern der Flammen vermengte sich noch mit dem ohn mächtigen Weinen der Angehörigen, die hilflos von erne Zeuge der Katastrophe waren. Man hat bereits 320 Tote geborgen; sie sind unkenntlich und werden in Massengräbern bestattet. Jagd und Sport. Schnee- und Witterungsbericht vom 18. Februar, abends 6 Uür. Ausgegeben vom Winterfportverein Ober wiesenthal. Barometer hoch. Temperatur: Stadt—6 "6, Berg —10" 0. Wind: Nordwest. Schneehöhe: Berg 2,80 m, Stadt 1,50 m. Skilauf in allen Lagen üußerst günstig. Gute Schlitten- und Rodelbahn. Prächtige Winterlandschaft. Herrlicher Rauhsrost. Gute Fernsicht. Sprungschanzen am Sportplatz zur unentgeltlichen Benutzung. Sportzüge verkehren Sonnabend und Sonntag. * Mit Rücksicht auf die jetzige, für die Ausübung des Winter sports äußerst günstige Witterung werden nächsten Sonntag, den 21. Februar, die bekannten Sportzüge sowohl nach Ober wiesenthal und Geising-Altenberg als auch nach Oybin verkehren wie folgt: a) 6 Uhr 15 Min. vorm. ab Chemnitz Hauptbf. Anschluß ab Dresden Hauptbf. 4 Uhr 10 Min. früh) mit Ankunft 1 Uhr 42 Min. vorm. in Oberwiesenthal, sowie zurück 6 Uhr 30 Min. abends ab Oberwiesenthal mit Ankunft 9 Uhr 32 Min. abends in Chemnitz (Anschluß Ankunft in Dresden Hauptbf. 11 Uhr 11 Min. nachts); d) (Anschluß ab Dresden Hauptbf. 8 Uhr vorm.) ab Mügeln b. P. 8 Uhr 25 Min. vorm mit Ankunft in Geising-Altenberg 10 Uhr 7 Min., sowie zurück ab Geising-Alten berg 5 Uhr 30 Min. nachm. mit Ankunft in Mügeln b. P. 7 Uhr 8 Min. (Anschluß Ankunft in Dresden Hauptbf. 7 Uhr 37 Min. abends); o) (Anschluß ab Dresden Hauptbf. 6 Uhr 3 Min. früh) ab Zittau Bf. 10 Uhr 2 Min. vorm. mit Ankunft in Oybin 10 Uhr 54 Min., sowie ab Zittau Vorst. 12 Uhr 59 Min. mittags mit Ankunft in Oybin 1 Uhr 33 Min. nachm., zurück ab Oybin 7 Uhr abends mit Ankunft in Zittau Bf. 7 Uhr 39 Min. (An kunft in Dresden Hauptbf. über Löbau abends 10 Uhr 40 Min., über Wilthen nachts 12 Uhr 5 Min.). Die gewöhnlichen Fahr karten berechtigen zur Benutzung der genannten Sportzüge. Volkswirtschaftliches. * Die Dresdner Handelskammer hielt heute unter dem Vorsitz des Hrn. Geh. Kommerzienrats Collen busch eine öffentliche Gesamtsitzung ab. Bor Eintritt in die Tages ordnung widmete der Vorsitzende dem ältesten Mitglied der Kammer, Hrn. Kommerzienrat Kurtz-Meißen herzliche be glückwünschende Worte, aus Anlaß seiner 25jährigen Zu gehörigkeit zur Kammer. Der Stuhl des Jubilars war aus dem gleichen Anlaß mit einer Blumengirlande geschmückt worden. Nach der Erledigung der umfang reichen Registrande beschloß die Kammer, die Abrechnung der Kammerkasse und der Beamtenunterstützungskasse für das Jahr 1908 zu genehmigen. Bezüglich der Auszahlung von Kammerbeiträgen wurde auf Antrag des Vorsitzenden be schlossen, den Beitrag auf 2 Pf. pro Mark der Staatseinkommen steuer festzusetzen. Weiter beschäftigte sich die Kammer noch mit der Unterstützung der öffentlichen Handelslehr- anstatt der Dresdner Kaufmannschaft durch die Gewährung einer Beihilfe. Der erste Ausschuß hatte hierzu be antragt, daß die Kammer den Entwurf eines Abkommens mit der Dresdner Kaufmannschaft über die Unterstützung der öffentlichen Handelslehranstalt genehmigen solle. Aus diesem Entwürfe ist besonders solgender Punkt von Wichtigkeit: Unter der Voraussetzung, daß die Dresdner Kaufmannschaft selbst jährlich einen festen Zuschuß von 3500 M. leistet, daß die Stadt Dresden auf die nächsten zwölf Jahre alljährlich einen festen Zuschuß von 15 000 M. gewährt und daß das Königl. Ministerium des Innern die erforderlichen Beitragsausschreibungen der Kammer ge nehmigt, erklärt sich die Dresdner Handelskammer bereit, auf die nächsten zwölf Jahre, beginnend mit dem Jahre 1909, zu den Kosten der öffentlichen Handelslehranstalt ihrerseits in der Weise beizutragen, daß sie zur Deckung eines etwaigen, durch die Einnahmen der Schule ic. nicht gedeckten Fehl betrags der Schulausgaben insgesamt einen Beitrag bis zu 120 000 M. zur Verfügung stellt. Zum Schluß beschäftigte sich die Kammer noch mit der Einschränkung der Ver günstigungen bei der Ausfuhr von Getreide. Es wurde beantragt, an das Königl. Ministerium des Innern in einer Petition das Ersuchen zu richten, dafür einzutreten, daß der Einfuhrschein verkehr in seinem jetzigen Umfange aufrecht erhalten wird, daß aber die Getreideausfuhrtarife aufgehoben werden. * Nach dem soeben erschienenen Jahresbericht des Kon zessionierten Sächsischen SchifservereinS (gegründet 1846) in Dresden gestaltete sich das Jahr 1908 für die Elbeschiffahrt im allgemeinen recht ungünstig, so daß die Erträgnisse dieses Jahre« zweifelsohne weit hinter denen des Vorjahr« 1907 Zurück bleiben. Bereits gegen Mitte Februar begann sich die Schiffahrt bei eisfreier Elbe zu regen, doch war, wie kaum ander« zu er warten war, das Güterangebot flau. Auch die Monate März, April und Mai brachten keine Besserung im Güterangebot, im