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* Der Ortsverstand Dresden der Pensions anstalt Deutscher Journalisten und Schriftsteller hielt vorgestern abend im Hotel Amalienhof eine stark- besuchte Mitgliederversammlung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vorsitzende Hr. Redakteur Guido Mäder dem verstorbenen unterstützenden Mitglieds der Pensionsanstalt Hrn. Konsul Kommerzienrat Arnhold herz liche Worte des Nachrufs. Die Anwesenden erhoben sich zu Ehren des Verstorbenen von ihren Plätzen. Dann berichtete der Vorsitzende in ausführlicher Weise über den am 2. Februar im städtischen Ausstellungspalaste statt- sindenden Presseball „Erzgebirgisches Sportfest". Mit besonderem Tanke und großer Freude wurde es von der Versammlung begrüßt, daß Se. Majestät der König und Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg das Ballfest voraussichtlich durch Ihren Besuch auszeichnen werden, und daß die Vertreter des diplomatischen Korps, ferner die Herren Staatsminister sowie die Spitzen der Königlichen, städtischen und militärischen Behörden und zahlreiche andere hervorragende Persönlichkeiten sich bereit willig an die Spitze der Veranstaltung gestellt haben. Weiter stand noch auf der Tagesordnung ein Bericht des Hrn. Redakteur Herrlein über die Angelegenheit des in Dresden zu bildenden fachmännischen Schiedsgerichts sowie eine Beschlußfassung über die weiteren Vortrags abende. * Die Ortsgruppe Dresden des Bundes Deutscher Bodenreformer hält morgen H9 Uhr bei Kneift eine Mitgliederversammlung ab. Hr. Prof. vr. Erich Haenel wird hierbei über „Die Kunst im Hause" sprechen. * Für die Festeinladungen zum Faschingsfest der Dresdner Kunstgenossenschaft, 21. Januar, Künstler haus, wurde eine Zeichnung von Prof. Müller ge wählt, die in Lichtdruck wiedergegeben wird. Die Zeich nung stellt einen Clown dar, der einen Fisch zum Seil tänzer ausbildet. Die Ausschmückung der einzelnen Räume für das Fest wird von den Künstlern bewirkt werden, denen seinerzeit ihre Ausgestaltung übertragen war. So schmücken: Prof. Höfel und Maler Illner den großen Saal, die Bühne Bildhauer Armbruster und Schnauder, das Empfangszimmer und das Vestibül Architekt Voretzsch, den Seitensaal Architekt Bitzan, den großen Klubraum Architekt Martin Pietzsch, den daneben befindlichen gelben Raum und das Büfett zimmer Architekt Heino Otto, Keller- und Restau ralionslokalitäten Architekt v. Mayenburg. Der Gedanke für das Fest ging von Prof. Hösel aus. Da die Kostüm frage keinerlei Schwierigkeiten bietet, man kann in irgend- einem Kostüm, wie der Titel des Festes sagt „Aus aller Welt und allen Zeiten", erscheinen, so wird aller Vor aussicht nach der Besuch sehr stark werden. Die Ein zeichnungslisten liegen in den Kunsthandlungen auf. * Zum Gauklerfest am 29. Januar, das die Stu dierenden der König!. Kunstakademie in sämtlichen Räumen des Ausstellungspalastes veranstalten und zu dem Se. Majestät der König Allerhöchstsein Erscheinen in Aussicht gestellt hat, ladet ein lustiger Narr ein mit Schelle und Flöte (gezeichnet von Maler Kurt Nessel). Wen die lockenden Weisen der Flöte nicht hinziehen zu„Gaukler- königs Hochzeit", den wird der laute Klang der Glocke rufen, sich mit zu tummeln im Gauklertreiben, das sich auf dem — nach einem Entwürfe von Wilhelm Hartz gestalteten Festplatze abspielen wird zwischen dem Throne des GauklerköniaS und dem Karussell, längs der Festbuden und Schaustellungen, während in dem — nach gemeinsamen Entwürfen der Herren des Gußmann- Erweiterung der weiblichen Erwerb-tätigkeit anstreben. ES sind vielmehr der Mittelstand und die höheren Schichten, die ihren Wirkungskreis zu erweitern suchen. Die Gründe und die Berechtigung dieser Bestrebung wurden ausführlich erläutert, nur sei es notwendig, diese in die richtigen Bahnen zu lenken, damit nicht durch Mißerfolge die ganze Bewegung gehemmt werde. Zur richtigen Beurteilung der ganzen Frage gehöre eine gründliche Würdigung der körperlichen und geistigen Ver anlagung des weiblichen Geschlechts und ferner der auf diesem Gebiete gemachten Äfahrungen. Aus der aus führlichen Betrachtung dieser beiden Punkte geht hervor, daß die Natur eine gewisse Arbeitsteilung mit der ver schiedenartigen Veranlagung beabsichtigt hat. Trotzdem müßten aber, aus näher erörterten Gründen, alle BerufSarten der Frau offen stehen. Da jedoch die Vorbereitung hierfür bereits in der Jugend eine bessere Vorbildung erfordert, wird leicht durch über- bürdung in der gerade bei Mädchen ziemlich plötzlich ein tretenden Entwickelungszeit der Boden für die ver schiedensten Krankheiten vorbereitet. Die infolgedessen zum Teil sehr ungünstigen Erfahrungen berechtigten jedoch keineswegs zu dem Schluffe, daß die Frauenbewegung gäbe von Zeugen ist dar weithin schallende Hornsignal rechtzeitig gegeben worden. — Vorgestern nachmittag wurde die Feuerwehr nach Hedwlgstraße 1 gerufen, wo im Keller ein Brand entstanden war. Abends kurz nach 9 Uhr wurde aus dem Grundstück Hofmühlenstraße 2 ein Brand gemeldet, der infolge rechtzeitiger Entdeckung ohne weiteren Schaden blieb. Eines Weihnachtsbaumbrandes wegen wurde abends in der elften Stunde ein Löfchzug nach Jüdenhof 1 alarmiert und in der zwölften Stunde erfolgte ein Aus rücken nach Baumstraße 1. Dort brannten im Keller Kisten mit Seife und Talg, zu deren Löschung eine Schlauch leitung angewendet werden mußte. Nach einstündiger Arbeit kehrte der Löschzug wieder zurück. — Gestern nachmittag in der fünften Stunde geriet durch Abbrennen einer Wunderkerze der Christbaum in einer Wohnung im Erdgeschoß des Hauses Schnorrstraße 84 in Brand. Die Flammen vernichteten die Gardinen und Portieren, auch sprengte die erhebliche Hitze sämtliche Fenster- und Türscyeiben und beschädigte das wertvolle Mobiliar des betroffenen Salons. Da der nach der Straße sichtbare Brand von mehreren Seiten durch Melder angezeigt wurde, war ein größeres Löschaufgebot nebst dem Automobil dampfspritzenzug ausgerückt. * AuS dem Polizeiberichte. Seit 5. d. M. wird ein Oberlehrer L. aus der Lausitz vermißt, der hier vorübergehend aufhältlich war. Es wird vermutet, daß der chwer nervenkranke Mann sich ein Leid angetan hat Er ist 54 Jahre alt, hat blonde Haare, blonden Schnurr und Vollbart und hat an beiden Handgelenken Schnitt wundenverbände. Bekleidet war er mit schwarzem, steifem Filzhut, schwarzem Pelz, dunkelkarrrertem Gehrock, schwarzer Tuchweste, hellgrauer Hose und schwarzen Stiefeletten mit Schnallen. Nachrichten über den Ver mißten werden an die König!. Polizeidirektion erbeten. * Der Stenographenverein Gabel-berger zu D^e-den-Friedrichstadt hielt vorigen Freitag im Schwarze» Adler, Schäferstr. 4, seine diesjährige Hauptversammlung ad, die von 75 Mitgliedern besucht war. Au» dem vom Borsitzenden de Vereins, Hrn. Lätsch, erstatteten Jahresbericht ist mitzuteilen, da der Verein im abgelaufenen Jahre sehr rührig gewesen ist. Di Zahl der Mitglieder ist um 30 Proz. von 193 auf 255 gestiegen. ein falsches Ziel erstrebe, sondern seien nur ein Finger zeig dafür, daß man bei der Auswahl des zu ergreifen den Berufs sorgfältiger zu Werke gehen und in körper licher oder geistiger Hinsicht nicht ganz widerstandsfähige Elemente vor späteren Enttäuschungen zu bewahren suche. Reicher Beifall lohnte den Redner für seine interessanten und lehrreichen Ausführungen. Der nächste Vortrag über die Bedeutung der Wechseljahre im Leben der Frau wird von Hrn. vr. Peters, Frauenarzt, morgen abend 8 Uhr im Saale der Stadtverordneten, Landhausstraße 7, gehalten werden. Der Eintritt ist frei. * Mittwoch, den 13. d. M., abends 8 Uhr spricht im yiser Wilhelm-Saal des Hauptbahnhofs Hr. Pastor Mahler, Generalsekretär der deutschen Kleinsiedelungs- enossenschaft, über: „Wege und Ziele der Selbst - ilfe im Kampfe mit dem Polentum". Da diese Siedelungsgesellschaft die Seßhaftmachung deutsch-russischer Rückwanderer als Landarbeiter in der Ostmark bezweckt, um nach und nach der Sachsengänaerei der Polen und Galizier ein Ende zu machen, und der Vortrag durch ine Reihe Lichtbilder belebt werden wird, verspricht der Besuch des Vortrags, zu dem auch Gäste herzlich will- ommen sind, recht lohnend zu werden. * Im Tivoli-Kabarett tritt seit heute Montag >as Künstlerpaar Pritel-Fay auf, das auf dem Ge biete des Gedankenlesens und der Mnemotechnik ganz erstaunliches leistet. Das Künstlerpaar ist vor Sr. Ma jestät dem Kaiser, außerdem noch mit großem Erfolge vor dem Kaiser von Rußland, vor dem König von Württemberg, dem König von Schweden, dem Königs paar von Rumänien und zahlreichen anderen Fürstlich keiten aufgetreten. Außer ihnen bringt das Tivoli- Karbarett noch sämtliche Nummern des trefflichen Januarprogramms zur Vorführung. — Die diesjährige große Tivoli-Red oute findet am 5. Februar statt. * Der am Sonnabend nachmittag 4 Uhr in Reick auf gestiegene Ballon „Dresden" ist Sonntag früh kurz vor 8 Uhr bei Bruck a. d. Leitha glatt gelandet. - Hr. Zahnarzt Spinner, der Sohn des ver storbenen Dresdner Zahnarztes Spinner, hat hier Räcknitz straße 4 das erste zahnärztliche Röntgeninstitut er richtet. — Ein folgenschwerer Zusammenstoß ereignete sich vorgestern abend in Vorstadt Löbtau, als der Löschzug der Wache in der Wallwitzstraße auf der Fahrt nach einer Feuermeldung in der Hofmühlenstraße begriffen war. An der Einmündung der Nostitz- in die Tharandter Straße fuhr ein Motorwagen der Hainsberger Straßen bahnlinie dem ersten Fahrzeug des Löschzugs in die Flanke. Der Zusammenstoß war so heftig, daß das Feuerwehrgeschirr derart beschädigt wurde, daß es die Fahrt nicht mehr fortsetzen konnte; auch der Motorwagen zeigte die Folgen des Anpralls. Leider haben einige Feuerwehrleute Verletzungen erlitten, die bei zwei Mann das Verlassen des Dienste- erforderten. Nach An- 15. Januar im Vereinshause statt. Die Professoren kollegien der drei Hochschulen haben ihre Teilnahme be reits zugesagt. * Zur Durchführung der neu errichteten Jugendgerichte und der gesetzlichen Fürsorge erziehung hat sich ein freies Komitee aus Männern und Frauen gebildet, das einen „Verband für Jugend hilfe" bezweckt. Alle in Frage kommenden Vereine werden gebeten, mehrere oder wenigstens einen Vertreter zu der Versammlung zu entsenden, die morgen abend 8 Uhr in der Aula des Kreuzgymnasiums stattfindet. Es handelt sich dabei nicht um Schaffung eines neuen Vereins, sondern einer Arbeitsgemeinschaft zum Besten unserer Jugend. Der bereits den einzelnen Vereinen zugegangene Satzungsentwurf spricht dies deutlich aus und sichert ausdrücklich den sich anschließenden Vereinen ihre volle Selbständigkeit zu. * Der Dresdner Kunstgewerbeverein begeht morgen abend von H8 Uhr ab in den Räumen des Künstlerhauses sein Stiftungsfest als „Grünes Fest." Gntnttskatten zu 1 M. sind noch zu haben bei den Herren Hoflieferant Heinrich Heß, Seestrabe, Hoflieferant Voigt, Neustadt, Hauptstraße 21, und bei Hrn. Hausverwalter Jacob, Königl. Kunstgewerbeschule, Eliasstraße 34. Durch eine umfangreiche Propaganda war e» möglich, sechs An- füngerkurse mit 164 Teilnehmern einzurichten. Der Gesamt- vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Ein Antrag de« I. Vorsitzenden, Gründung eine- Prämien- und UnterstühungS- fond» für stenographiekundige Konfirmanden unserer Stadt und junge Mitglieder de- Verein-, wurde einstimmig angenommen und 300 M. au» der BereinSkasse al» Grundstock zu dieser Stiftung zur Verfügung gestellt. Au» Sachsen. Leipzig, 10. Januar. Die Feier ihres 200- jährigen Bestehens beging am Freitag im Zoologischen Garten zu Leipzig in Anwesenheit von Bettretern könig licher und städtischer Behörden, sowie des Gewerbes, die Schornsteinfeger-Kreisinnung zu Leipzig. Bad-Elster i. B., 9. Januar. Sein 20vjähriges Bestehen feierte heute das hiesige Hotel „Reichs verweser", das älteste am Platze. Von 1829 bis 1907 war es im Besitze der Familie Klarner, seitdem gehört es Hrn. Arthur Koban, der besonders durch den Ausbau des Gattens nach dem Luisasee zu für die Verschönerung des Etablissements gesorgt hat und dabei von der Königl. Badedirettion unterstützt wurde. Oberwiesenthal, 10. Januar. Am hiesigen Amts gericht sind zum erstenmal zwei Arbeiter als Schöffen gewählt worden, und zwar der Former Enderlein und der Waldarbeiter Heidler. Reichenbach i. V., 10. Januar. Heute nachmittag gegen ^3 Uhr wurde auf dem Bahnübergang zwischen Netzschkau und Limbach der Stationsarbeiter Bauer vom Dresden—Reichenbacher Personenzug Nr. 126 überfahren und getötet. Döbeln, 10. Januar. Gestern nachmittag trug sich hier an dem bekannten Volksversammlungslokal „Zur Muldenterrasse" ein aufregender Vorfall zu. Ein Ge schirr der hiesigen Vereinsbrauerei fuhr die steile Terrassenstraße herab. Infolge Rutschens des Bier wagens gingen die Pferde den Berg herab durch und wollten an der Mulde entlang weiterrasen. Der Wagen wurde jedoch an das Eisengeländer geschleudert und zertrümmert, die Pferde aber stürzten den etwa 8 m hohen Abhang hinab in die Mulde, die dort sehr tief ist. Vom Garten des Hotels „Zur Sonne" aus wurden sie von hilfsbereiten Leuten an das fenseitige flache Ufer gebracht. Merkwürdigerweise haben fie keinen Schaden genommen. Leiter erlitt aber der Bierfahrer Winkler einen Bruch des Schulterblattes und andere Verletzungen. Roßwein, 10. Januar. In Böhrigen b. Roßwein feierte gestern das Tuchmacherehepaar Fischer die goldene Hochzeit. Se. Majestät der König hatte eine kostbare Ehrenbibel gespendet, die Hr. vio. vr. Klette, Pfarrer von Etzdorf, als Führer einer Abordnung des Kirchenvorstands, üoerreichte. Frohburg, 9. Januar. Im Bubendorfer Kohlen werke wurde während der Nachtschicht zum Freitag ein hier wohnender, 27 Jahre alter, aus Österreich stammen der Bergarbeiter durch einstürzende Erdmassen ver schüttet. Obwohl der Verunglückte bald wieder frei gelegt war, verstarb er kurz darauf. Großenhain, 9. Januar. Frau Anna Eckhardt geb. v. Wolf, hier, hat, von dem Wunsche geleitet, alten siechen Personen, insbesondere Frauen, ihre Lebenslage möglichst zu erleichtern, dem Bezirkssiechenhaus „König Friedrich August-Stift" zu Großenhain in hochherziger Weise ein Kapital von 7500 M. als Schenkung überwiesen. — Für Großenhain und Um gegend wurde ein Sparverein begründet, der schon etzt weit über 100 Mitglieder zählt. Die Spareinlagen, die alljährlich zum Weihnachtsfest zurückgezahlt werden, Ateliers ausgestalteten — Festsaal die sanfteren Tanz weisen ertönen. Die Estrade der echt japanischen Tee bude bleibt für Se. Majestät den König Vorbehalten, un mittelbar nach dessen Eintreffen der Festzug sich ent wickeln wird, dessen Darbietungen in einem grotesken Niggettanze gipfeln, von einer Wildheit und Eigenart, wie sie bisher auf dem Kontinente noch nicht gesehen worden sein dürfte (unter der Leitung des Hrn. Ballettmeisters Funke). Eintrittskarten — die Einladungskarten berech tigen nicht zum Eintritt — an den aus der heutigen Ankündigung in unserm Blatte ersichtlichen Stellen. * Im Verein für Volkshygiene sprach am 5. Januar der Frauenarzt Hr. vr. PrüSmann über das Thema „Die Frauenfrage vom gesundheitlichen Stand, punkte". Er beleuchtete zunächst die heutige Stellung der Frau im privaten und öffentlichen Leben, ferner di Gründe, die überhaupt zu einer sogenannten Frauenfrage geführt haben. Zwei entgegengesetzte Strömungen haben ich jetzt geltend gemacht. Die eine beharrt auf dem alt- lergebrachten Familienideal und hält daS Heraustreten der Frau auS ihrem häuslichen Kreise für etwas Un- gesundes, die andere erstrebt in jeder Beziehung und in allen Lebensformen Gleichstellung mit dem Manne. Die hierdurch bedingte Veränderung in der wirtschaftlichen und sozialen Stellung der Frau ist nicht ohne Einflu auf die gesundheitlichen Verhältnisse geblieben. Besonder hat sich Vieser ungünstige Einfluß bei den unteren Volks- schichten gezeigt, die deswegen auch keineswegs eine werden verzinst und gelangen sämtlich bei der städtischen Sparkasse zur Einzahlung. Dadurch ist der Sparverein als ein tatkräftiger Helfer für die Sparkasse zu betrachten und wirkt somit im Interesse aller städtischen Steuer zahler. Dippoldiswalde, 10. Januar. Auf dem Bahn- lbergang zwischen Dippoldiswalde und Ulberndorf wurde jeute nachmittag gegen '^5 Uhr ein vierjähriges Mädchen des Fabrikarbeiters Loße in Ulberndorf durch >en Kipsdorf—Hainsberger Personenzug Nr. 5319 über- lahren und schwer verletzt. Das Kind hatte versucht, >en Übergang noch kurz vor der Lokomotive zu über schreiten. Der erwähnte Zug erhielt dadurch eine Ver spätung von 30 Minuten. Au- dem Reiche. (W.T. B.) Berlin, 11. Januar. Heute, morgen und Mittwoch, den 11., 12. und 13. Januar, finden in den Morgenstunden internationale wissenschaftliche Ballonaufstiege statt. ES steigen Drachen, bemannte oder unbemannte BallonS in den meisten Hauptstädten Europas auf. Der Finder eines jeden unbemannten Ballons erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Instruktion gemäß den Ballon und die Instrumente forgfältig birgt und an die angegebene Adresse sofort telegraphisch Nachricht sendet. So rau, 10. Januar. Die Amme Ihrer Majestät der Kaiserin, die verwitwete Frau Pauline Kruschwitz, geb. Bock in Gassen (Kreis Sorau), ist im Alter von fast 77 Jahren gestorben. (B.T.) Essen, lO.Januar. Der Deutsche Steiger verband hielt eine außerordentliche Versammlung ab, um zu der Äußerung des Verbandsvorsitzenden Werner Stellung zu nehmen, daß an dem Grubenunglück in Radbod die Bergbehörde schuld sei. Die Versammlung erklärte sich mit den Ausführungen Werners insoweit ein verstanden, a's Werner nicht die ganze Bergbehörde, son dern nur einzelne Organe derselben meinte. Im übrigen sprach die Versammlung dem Vorstand und Verbands- ausschuß ihr uneingeschränktes Vertrauen aus. (B. T.) Ratio or, 10. Januar. Infolge einer Dynamitexplosion auf dem zur Steinkohlengewerkschast „Marie-Anne" gehörigen Schachte in Oderfurt wurde die Betriebskanzlei zerstört und ein im Hause befindlicher Nachtwächter getötet. (W.T. B.) E,sieben, 11. Januar. Infolge einer Anregung der „Eisl. Ztg", am Süßen See bei Eisleben einen Luftschiffhafen anzulegen, hatte sich der Reichs und Landtagsabgeordnete vr. Arendt an den Grafen Zeppelin gewandt und folgende Antwort erhalten: „Friedrichshafen. Ew. Hochwohlgeboren danke ich bestens für das außerordentliche Interesse, das Sie der Ent-