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gesandt: Im Namen des Deutsch Eie, Herr Präsident, den Ausdruck 4 Herren. 86M8I!, üunmirt mit »Ikckirirtttein üipiMi. Nsrgs Kolli880v, llsnkeki ViktuiülliuIIikiii «083 Ü8 VNd, ILßslied S Dkr, Kovnlsxs S Dtir. Zedluss 12 Vdr. Lintnitt gA»»tivk l Eie, Herr Präsident, den Ausdruck der tiefsten und innig sten Teilnahme an dem namenlosen Unglück entgegen nehmen zu wollen, von welchem blühende Teile des uns XlvMStosrgpIi mit nm» Sujilr. Der originelle, urvüoüsjgs grobe Innreren«, »usgekübrt von 4 Damen Hiv OoUm - Olssons vo Jagd und Sport. * Aus Altenberg geht uns unter dem 31. Dezember folgender durch daS Bürgermeisteramt mitgeteilter Witterungsbericht fü'r Skiläufer zu: Temperatur: —18° 6. Schneehöhe 10 vm. Skiföre: sehr gut. Volkswirtschaftliches. * Berliner Börsenbericht vom 3l. Dezembe Fondsbörse. Am letzten Tage im Jahre zeigte die Bör bei etwas lebhafterem Geschäft eine feste Haltung, die sich wiederum etwas nachdrücklicher in der Kursgestaltung am Montanaktienmarkte ausprägte. Die aus Rheinland-Westfalen einlaufenden Meldungen lassen die Hoffnung zu, daß die Eisenindustrie besseren Tagen entgegengeht. Anregung bot auch der günstig beurteilte Jron Age-Bericht. Die leitenden Montanwerte konnten ihren Kursstand cksr Obung lang Uvs-Troup«, ekln««. Oanlilvr. Linlass 7^ llbr. Anfang 8 Udr. Sonntags um 4 llbr unck um 8 llkr. um über 1 erhöhen. Banken lagen ebenfalls mäßig höher. Bon Bahnen waren Österreicher aus Wien fest, Amerikaner da gegen träge aus New Vork. von Renten waren Deutsche Reichs nleihe und Russen von 1902 leicht gebessert. Aus den übrigen Gebieten überwogen ebenfalls leichte Kursgewinne. Die fiste Granbstimmung hielt auch weiterhin an. Doch wurde das Ge- chäst geringer. Besonders am Montanaktienmarlte setzte sich die Auswärtsbewegung jort. Gela über Ultimo b bis 6 A». Berlin, 31. Dezember. (Produktenbörse) Weizen per Dezember —per Mai 210,50, per Juli—,—. Etwas matter. Roggen per Dezember —, per Mai 176,50, per Juli —. Matter. Haier per Dezember —,—, per Mai 165,75. Ruhig. Kais amerik. mixed per Dezember —,—, per Mai 147,25. Fest. Rüböl per Dezember 63,60, per Mai 59,90. Still. durch Freundschaftsbande so nahestehenden herrlichen Landes Italien heimgefucht und unzählige Familien in Elend und Trauer gestürzt sind. Das deutsche Volk ist angesichts dieses furchtbaren Vernichtungswerkes der Natur, dem Menschengeist und Menschenhände machtlos gegenüber stehen, aufs tiefste bewegt. vr. Udo Graf zu Stolberg-Wernigerode Präsident des Deutschen Reichstags. Nachrichten über neue Erdstöße kommen aus dem Erdbebengebiete. Diese scheinen das Zerstörungswerk vollendet zu haben. Von gestern abend liegen folgende Meldungen vor: Rom, 30. Dezember. Ein neuer Erdstoß hat heute Messina aufs neue heimgesucht. Die noch stehen gebliebenen Mauern der Häuserruinen wurden um geworfen und alles dem Erdboden gleichgemacht. Rom, 30. Dezember. In Syracus wurde die Bevölkerung heute früh um 5 Uhr durch einen 25 Sekunden dauernden Erdstoß aus dem Schlafe geschreckt. Die Leute liefen weinend und schreiend auf die Straße. Bischof Bignani ließ die Heiligenbilder auf die Straße bringen und veranstaltete eine Prozession. Das Meer ist sehr erregt. In San Marco und Argentano stürzten die wenigen stehen gebliebenen Häuser vollends ein und be gruben die Einwohner unter sich. Der berühmte Nor mannenturm ist eingefallen. Heute mittag ist noch folgende Meldung von „W. T. B." eingeaangen: Reggio di Calabria, 31. Dezember. Der König sprach zahlreichen Verwundeten, die auf der Straße lagen, Trost zu und fuhr dann in einem Boote die Küste entlang, um vom Meere aus zu sehen, welchen Schaden die Stadt erlitten hat. Die Bevölkerung bezeugte dem König tiefbewegt ihren Beifall. Der Kreuzer „Napoli" ist hier mit den ersten Hilfsmitteln eingetroffen. Die Bäckereien haben ihre Tätigkeit wieder ausgenommen. Die Geschäfte, die Lebensmittel verkaufen, werden von Truppen bewacht, um Plünderungen zu verhindern. Die zu langjährigen Strafen verurteilten Gefangenen wurden an Bord des Kreuzers „Napoli" eingeschifft und die übrigen zu ihren Familien geschickt. Man hat ange fangen, die Leichen zu beerdigen und die nötigen Des infektionen vorzunehmen. Komiker Matrksim ia seiner Original Lurlvslrs „Lin ßiiivlvn kausn" (10 Personen). unterhielt auch eine von 45 Zöglingen besuchte Schule. Von dem Lehrerpersonal ist jede Spur geschwunden. Auch zahlreiche Zöglinge werden vermißt. In Reggio waren nur zwei Deutsche wohnhaft, deren Schicksal un bekannt ist. (W.T.B.) Neapel, 30. Dezember. Der deutsche Dampfer „Therapia" traf hier ein. Seine Mannschaft rettete 51 Personen der deutschen Kolonie in Messina. Die Zahl der in Messina umgekommenen oder vermißten Deutschen wird auf 500 bis 600 geschätzt. In Neapel trafen etwa 20 Deutsche ein, darunter zwei Fräulein Fucol, eine Familie Tobler, ein Herr Duden mit Frau und zwei Töchtern, ein Herr Sarrauw mit Frau und Tochter, die Herren Steinmann, Müller, Schneider, sowie zwei Töchter des deutschen Konsuls Jacob. Von den zahlreichen Beileidskundgebungen aus Anlaß des Unglücks sei folgendes erwähnt: Berlin, 30. Dezember. Der Präsident des Reichs tags, Graf zu Stolberg-Wernigerode, hat aus Anlaß der Katastrophe in Messina und Calabrien an den Präsidenten der italienischen Deputierlenkammer folgendes Telegramm gesandt: Im Namen des Deutschen Reichstags bitte ich so daß ihr intransigenter Standpunkt gegenüber der österreichisch-ungarischen Monarchie sich auf die Dauer nicht werde behaupten lassen. Rom, 31. Dezember. Der Militärattache der deutschen Botschaft ist gestern abend nach den Unglücksstätten in Süoitalien abgereist. Palermo, 31. Dezember. Se. Majestät der Deutsche Kaiser hat an den Präselten von Palermo ein in be wegten Worten gehaltenes Beileidstelegramm aus Anlaß der schrecklichen Katastrophe in Sizilien gerichtet. Reggio, 31 Dezember. Längs der ganzen Küste von Regzio vrs nach Lazzaro herrscht eine grauenhafte Ver wüstung. Von den vi»Ien kleinen Bauernhäusern ist n cht eine Spur übrig geblieben, weil das Meer die Trümmer nut fortgerissen hat. Tie ausgedehnten Orangenhaine sind ver nichtet. Die Meereswogen überfluteten die Felder Hun derte von Metern landeinwärts. Auf der Struße von Lazzaro nachReggio begegnet man zahlreichenGrupp» n Überlebender, die nach Lazzaro flüchten, von wo wieder Bahnverbindung besteht. Bei Tollaro wurde eine Brücke fortgerissen und vom Meere eine weite Strecke längs der Bahn mit- gesührt. Jenseits der Meeresstrabe sieht man über Messina fünf ungeheure Rauchsäulen aussteigen, welche die Luft verfinstern. Längs der Eisenbahn arbeitet man an der Wiederherstellung der Telegraphcn- verbindnng. Ein Gang am Meere entlang führt den Wanderer an Hunderten unbegrabener Leichen vorbei, die in entsetzlichen Stellungen daliegen. Ihre zerschmetterten Körper und ihre entstellten Gesichter bieten ein fürchterliches Schauspiel. Die Hilfstruppen arbeiten mit unglaublicher Aufopferung. Es fehlt am Nötigsten. Hilferufe und herzzerreißendes Hungergeschrei er ¬ tönen aus den Feldern. Die vorhandene ärzt liche Hilfe ist bei weitem nicht ausreichend. Der Vorübergehende wird von den Überlebenden mit Rufen umringt: „Wir haben Hunger! Helft uns!" Allenthalben auf den Feldern herrscht ein gräßlicher Verwesungsgeruch. Wenn man nach Reggio geht, so sieht man, daß längs des Weges auch nicht ein Haus stehen geblieben ist. Beim Eintritte in die Stadt versperren einem die zwei Meter hoch ausgeschichteten Trümmer der Strada Colopinace den Weg. General Mazzitelli, der Korps- kommandant aus Bari, ist heute nacht hier angekommen. Er hat die letzten 15 km zu Fuß zurücklegen müssen. Aus Catanzaro ist ein Hilsskorps von 150 Freiwilligen eingetrosfen. Die Retter müssen sich vor der Wut der hungernden Hunde in acht nehmen. Zwei Erdstöße, die gestern erfolgten, riesen unter den Überlebenden von neuem eine große Panik hervor. Pellaro und San Gre- . gorio sind ganz zerstört. In San Gregorio sind die etwa hundert Toten schon fast alle begraben. Aber noch fehlt dort die Hilfe für die vielen Verwundeten. In Sbarre Superiore nahe bei Reggio sind die Gebäude entweder eingestürzt oder drohen, einzustürz n. Auch die Dörfer Misitavo und Bocalo sind ganz zerstört. Paris, 31. Dezember. Ter Unterrichtsminister hat das Lehrershndikat des Departements Maine et Loire zum drittenmal ausgefordert, aus der Arbeitsbörse zu Angers auszutreten. Der Ausschuß hat sich abermals geweigert, der Aufforderung nachzukommen, obgleich die Ausschußmitglieder darauf aufmerksam gemacht wurden, daß sie für die Weigerung einzeln und persönlich zur Verantwortung gezogen würden. Das Lehrersyndikat behauptet, daß lediglich die Gerichte über die Zulässig keit seiner Zugehörigkeit zur Arbeitsbörse zu entscheiden hätten. Konstantinopel, 31. Dezember. 350 Beamte der Zivilliste haben Blättermeldungen zufolge gestern einen Streik begonnen. Sie planen, heute vor der Pforte und dem Kammergebäude Kundgebungen zu veranstalten. Oonfsrovoisr: SodrittstsUsr, VortrasLLünsUsr. Aussvrckew: Obansovnier vom Okat noir (kuck. Nelson), Berlin. Vortragslcünstlerin. ILnrt Improvisator. (W.L. v.) Paris, 30. Dezember. AuS verschiedenen Gegenden Frankreichs werden heftige Schneestürme gemeldet, besonders aus den Ost-Pyrenäen, dem Jura und Savoyen. (W.T. B.) Le Mans, 30. Dezember. Wilbur Wright unternahm heute einen Flug von 1 Stunde und 54 Min. über 98 Km. Kälte verhinderte die weitere Fortführung. (W.T. B.) Toulon, 30. Dezember. Wie ein Tele gramm aus Ajaccio meldet, hat der Torpedoboot zerstörer „Coans", der von der Regierung zur Hilfe leistung nach Italien entsandt worden war, wegen schwerer Havarie den dortigen Hafen anlaufen müssen. (W.T.B.) Cettinje, 30. Dezember In der letzten Nacht um 1 Uhr wurde hier ein heftiger Erdstoß verspürt, dem um ^2 Uhr ein zweiter folgte. (Berl.Morgenbl.) New York, 30. Dezember. In Virginia wurden durch einen Kohlenflötzzusammen- bruch 60 Bergleute lebendig begraben. 10 davon wurden gerettet. Ungeheure Kohlenmassen versperren alle Auswege und machen die Rettungsarbeit äußerst schwierig. (W.TV) Pittsburg, 30. Dezember. Wie „Daily Ehronicle- meldet, ereignete sich in Maydeury in Virginia in einem Kohlenschachte der Lickbranch- Eompautz eine Explosion. 23 Leichen konnten bereits geborgen werden. 30 weitere Bergleute befinden sich noch in der Tiefe eingeschlossen. Letzte Drahtnachrichten. Potsdam, 31. Dezember. Die Kaiserliche Familie nahm heute vormittag das heilige Abendmahl im Sterbe- zimmer Kaiser Friedrichs. Prinz Heinrich trifft abends fier ein. Vertin, 31. Dezember. Aus Neapel ist folgende elearaphische Meldung eingegangen: Konsul Jacob aus Nessina ist mit seiner gesamten Familie gerettet. Seine beiden Töchter sind heute morgen mit dem Lloyddampfer „Therapia" aus Messina hier eingetrosfen, ebenso Frl. Gauwerki, Familie Duden, Familie Pastor Millensiesen, die Erzieherin Behrend, Hr. Rottweiler, Hr. Hans Schneider aus Nürnberg, Hr. Sternickel aus Groß- Stielitz, Hr. Geyer aus Stuttgart, Hr. Emil Zeiler aus Mühlhausen. Frau Millensiefen ist lebensgefährlich ver etzt. Eins ihrer Kinder ist tot. Alle anderen Personen ind unversehrt. Nach Aussage des Augenzeugen Duden wurden auf anderen Schiffen gerettet Familie Trögeln, die Herren Riche, Zeise, Vogelsang. Das Schicksal weiterer etwa 15 Mitglieder der Kolonie von Messina war noch nicht festzustellen. In Reggio sind angeblich nur zwei Deutsche, v. Soden, wohnhaft, deren Schicksal unbekannt ist. Hamburg, 31. Dezember. Die Firma Robert M. Sloman jun. hat sich bereit erklärt, mit ihren Dampfern Liebesgaben frachtfrei nach Sizilien zu be- ördern. Gleichzeitig hat die Firma ihre Dampfer im Mittelmeer beauftragt, auch von den Häfen des Mittel meers aus Liebesgaben frei nach Sizilien zu befördern. Mainz, 31. Dezember. Das „Mainzer Tageblatt" meldet aus Bingen: Von der hier lebenden Familie des Weinkommissionärs Reen sind iy Messina eine dort ver heiratete Schwester und deren zwei Kinder, eine dort zu Besuch weilende Schwester und ein in dem Geschäft der verheirateten Schwester tätiger Sohn umgekommen. Der Schwiegersohn wurde schwer verletzt. Würzburg, 31. Dezember. Wie der „Würzburger Generalanzgr." meldet, sind in Großrinderfeld an der badisch-bayerischen Grenze 70 Wohnhäuser und Stallungen niedergebrannt. Budapest, 31. Dezember. Der „Pester Lloyd" ver öffentlicht einen Artikel, betreffend die Forderung der Türkei auf Übernahme eines Teiles der türkischen Staatsschuld durch Österreich - Ungarn und erklärt, diese Forderung werde in Ungarn trotz aller Sympathie für die Türkei auf das entschiedenste zurückgewiesen. Die türkischen Staatsmänner schienen das Entgegenkommen, das Frhr. v. Aehrenthal durch Rückgabe des Sandschak und durch Anerbietungen in betreff der Kapitulationen und der Zollerhöhung bewiesen habe, als ein Zeichen von Schwäche und Bedürfnis nach bedingungslosem Ausgleich anzusehen. Das sei jedoch ein schwerer Irrtum. Die Monarchie könne mit größter Seelenruhe den Zeit punkt der Ernüchterung der türkischen Minister abwarten. Auch sei die Türkei durch die gespannte Lage in Bul garien, durch die in Macedonien herrschende Unsicherheit und durch manche andere Schwierigkeiten bedroht, Viclo^ia-Lalon. UM" «ross« " „IM ktzMiil" okr Kin küilMr-Dck ' »»ne, ^»11, bnnloristisobvr Vortragslrünstler. 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