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ZUR EINFÜHRUNG A Roussel wirkte von 1902- 1914 als Professor für Kontrapunkt an der Pariser „Schola cantorum" Dem französischen Komponisten Albert Roussel, Lehrer u.a. von Eric Satie und Bohuslav Martinü und Anreger zahlreicher namhafter Komponisten des 20. Jahrhunderts ist eine Bedeutung zuzumessen, die der von Maurice Ravel gleich kommt; bedauerlicherweise ist sein vielschichtiges, substanzreiches Oeuvre bei uns viel zu wenig be kannt. A. Hoeree analysierte die künstlerische Persönlichkeit Roussels folgendermaßen: „Von der flandri schen Seite stammen Innigkeit und Neigung zur Träumerei, das unge zügelte Temperament, die Tanz rhythmen. Frankreich gab ihm die Klarheit, Mäßigung und jene ver schleierte Zärtlichkeit, die unter ei ner lächelnden Oberfläche eine starke Sensibilität verbirgt." Roussel war zunächst für die Lauf bahn eines Marineoffiziers be stimmt, nahm jedoch-nach Schiffs reisen auf dem Atlantik, dem Indi schen Ozean usw. - 1 894 seinen Abschied und widmete sich aus schließlich der Musik, auch weiter hin seine Orientstudien (bei mehr monatigem Aufenhalt in Indien und Kambodscha z.B.) als Privatrei sender fortsetzend. Er studierte bei Eugene Gigout sowie bei Vincent d'lndy an der Pariser „Schola can torum", wo er selbst von 1902 bis 1914 als Professor für Kontrapunkt wirkte. Den heiteren ersten Satz des 1929 in Paris uraufgeführten Trios op. 40 hat die Cembalistin Wanda Le- wandowska ein „Gespräch zu dritt" genannt. Im langsamen zweiten Satz, einer Liedform, führt melo disch die Flöte, während die Strei cher „im Hintergrund" begleiten. Das abschließende Scherzo erin nert in Form und Zusammenführung der Themen an eine „Rückkehr zum 1 8. Jahrhundert." In seiner Autobiographie machte Sergej Prokofjew fünf Grundlini en seines Schaffens namhaft: die klassische, die „modernistische", die motorische, die lyrische und die „groteske", „die man mir anzudich ten bemüht ist" und die er lieber mit dem Wort „scherzhaft" bezeich net sehen wollte. Während der Komponist selbst der „Groteske" und dem Motorischen geringere Be deutung beimaß, waren es gerade diese Wesenszüge, die von west europäischen und amerikanischen Kritikern als wesentlich angesehen wurden. 1918 hatte Prokofjew bekanntlich mit Billigung der sowjetischen Be hörden seine Heimat verlassen. Während der folgenden Jahre muß te er - zunächst mit wechselndem Erfolg - in Amerika und Westeuro pa um seine Anerkennung als Kom ponist kämpfen. In Chicago wurden 1921 die Oper „Die Liebe zu den drei Orangen" und das 3. Klavier konzert op. 26 uraufgeführt. In Pa ris, wo sich Prokofjew 1923 schließ lich niederließ, produzierten Serge Diaghilew und Serge Lifar seine Ballette (1921 - 1932)..Die Instru mentalwerke fanden Eingang in das Repertoire namhafter Interpreten und auch seinen Ruf als Pianist