Spieldauer: ca. 28 Minuten Wolfgang Amadeus Mozart schrieb im Jahre 1775 eine Grup pe von fünf Violinkonzerten, von denen das letzte (A-Dur, KV 219) heute erklingt. Zu jener Zeit war der 19jährige als Konzertmeister im Hof orchester des Salzburger Erzbischofs angestellt und schrieb daher diese Konzerte vermutlich für den eigenen Gebrauch, da man von ihm natür lich auch solistische Leistungen auf seinem Dienstinstrument verlangte. Obwohl Mozart schon als Kind gut Geige spielte, wandte er sein Inter esse späterhin doch mehr und mehr dem Klavier zu, für das er auch be zeichnenderweise bis zu seinem Le bensende immer bedeutendere Kon zerte schuf, während uns an Violin konzerten nur diese frühen Werke vorliegen (zwei weitere Konzerte blieben in ihrer Echtheit umstritten). Die Violinkonzerte zeigen die Be kanntschaft des jungen Musikers mit den Schöpfungen italienischer Mei ster wie Boccherini, aber ebenso den Einfluß Johann Christian Bachs und der französischen Violinisten. Die beiden ersten Konzerte erschei nen in vielen Zügen noch als recht konventionelle Zeugnisse einer ele ganten höfischen Kunstübung und sind heute weniger bekannt, in den drei letzten jedoch (G-Dur, D-Dur, A- Dur) wird bereits inhaltlich wie for mal eine wesentliche Vertiefung und Bereicherung spürbar. Bei weitge hendem Verzicht auf äußerliche Vir tuosenkünste wirken diese Werke be sonders durch ihre jugendliche Un mittelbarkeit und Anmut, durch ihre innige, beseelte Melodik. Das Violinkonzert A-Dur KV 219 beginnt mit einem fröhlichen Allegro. Nach dem einleitenden rauschen den Tutti wird zunächst ein halb re- zitativischer Adagioteil des Solisten eingeschoben-eine ungewöhnliche formale Anlage, ein bereits ganz subjektiver Zug des jungen Kompo nisten. Den langsamen Mittelsatz (Adagio) erfüllt verhaltene, schmerz liche Erregung. Ein von Mozart 1776 für den Geiger Brunetti nach komponierter 2. Satz, ein Andante, erreichte, obwohl es künstlerisch ebenfalls durchaus wertvoll ist, nicht die Einfachheit und den inneren Reichtum dieses Satzes. - Im Finale des Werkes (Tempo di Menuetto) verbinden sich auf eigenartige Wei se Menuettform und Rondoform. Das eingeschaltete Scherzo in a-Moll zeigt deutliche Anklänge an die Volksmusik der Balkanländer und bringt im Kontrast zu dem liebens würdigen, behäbigen Thema des Hauptteils einen wilden Wirbel stampfender Tanzrhythmen. u/dgerK/hl Audio Video HighEnd An der Frauenkirche 5 im Hilton-Hotel Eingang Elbseite 01067 DRESDEN Tel. 03 51-4 98 05 70