gangen waren, in seiner Erinne rungsschrift „Aus meinen Jugend- und Lehrjahren" als ein „nicht üb les, von der ,Coriolan'-Ouvertüre beeinflußtes" Werk, das er immer hin 1886 in Meiningen und 1888 in Dresden selbst dirigierte. Als ein ziges Jugendwerk taucht die c-Moll- Ouvertüre auch noch in späteren Jahren in Strauss' eigenen Konzert programmen auf, so etwa in Wei mar, wo sie der Komponist zur Fei er des 100. Geburtstages von Theo dor Körner einer Aufführung des Trauerspiels „Zriny" voranstellte. Das Werk, das anfänglich die Opuszahl 10, später 4 erhalten sollte, blieb über 100 Jahre unge druckt. Erst 1989 wurde es auf In itiative des Münchner Richard- Strauss-Instituts (RSI) seinem Dorn röschenschlafentrissen und zur Erst veröffentlichung vorbereitet. Dabei war es eines der meistgespielten Werke des 20jährigen Komponi sten, der es auf seiner Berlin-Reise im Winter 1883/84 als Vorzeige- Stück mit im Gepäck hatte. In Leip zig besuchte er mit einer Empfeh lung von Hermann Levi, dem er das Werk gewidmet hatte, „den alten Reinecke, der aber eine Aufführung der c-Moll-Ouvertüre mit höflich sächsischem Lächeln ablehnte. Der brave Radecke hat sie dann in Ber lin dirigiert, in demselben Konzert saal des Opernhauses, in dem ich von 1 898 an 37 Jahre meine Pro ben abhielt" („Aus meinen Jugend- und Lehrjahren"). Aufführungen in Augsburg, Innsbruck und vor allem in Dresden, wo Ernst von Schuch auch bei der Hofkapelle die Ouver- Spieldauer: türe dirigierte, trugen den Namen ca 11 M ' nu,en des jugendlichen Komponisten ebenfalls über die engen Grenzen Münchens hinaus. Doch war gerade in der ungelieb ten Vaterstadt das Echo auf die Ur aufführung vom 28. November 1 883 durch Hermann Levi in ei ner Akademie des Münchner Hof orchesters günstig ausgefallen. Die tonangebenden „Münchner Neue sten Nachrichten" erblickten in der Ouvertüre „einen neuen Beweis der Frische des Talentes des jun gen Komponisten. Offenbar durch das Vorbild der ,Coriolan'-Ouver- türe beeinflußt, fesselt dieses Werk- durch feurig vordringende Energie und wußte der Tonsetzer das Hauptthema durch den Wechsel 2- und 3-teiliger Rhythmen interessant zu gestalten. Das formell gut ge baute (nur der kurze Fugensatz er scheint unmotiviert) und sehr wirk same, wenn auch manchmal über kräftig instrumentierte Werk wurde mit warmer Teilnahme aufgenom men". St. K. Sein heute in Vergessenheit gera tenes Jugendwerk, das etwas über die geistig-stilistische Herkunft des Komponisten verrät, bevor er - in den 90er Jahren und im ersten Jahr zehnt des 20. Jahrhunderts - zum Revolutionär wurde, dirigierte Strauss am 24. Oktober 1 888 in einem Philharmonischen Konzert des Gewerbehausorchesters in Dresden (vgl. unseren Beitrag auf S. 22 der Ausgabe 1 /95 der „Phil harmonischen Blätter").