einer klassizistischen (typisch fran zösischen) Romantik aus zu einer Ausdrucksweise führte, die gleich weit von den vorherrschenden zeit genössischen des Impressionismus und des Expressionismus liegt, aber doch Elemente aus beiden in einer organischen Synthese verei nigt" (M. Favre). Der erste Satz ist ein frei gestaltetes Sonaten-Allegro, dessen erstes Thema die kontrapunk- Ludwig van Beethovens 1 826 komponiertes letztes Streichquartett F-Dur op. 135 ist zugleich auch sei ne letzte vollständige Komposition. Die stille, fast abstrakte Heiterkeit des Stückes erweckt den Eindruck, als ob dem Komponisten bewußt war, hier sein letztes Wort in dieser Gattung zu sagen. Ein einzelnes Motiv der Bratsche leitet den ersten Sonatensatz (Allegretto) ein, dessen feingliedriges Hauptthema durch Punktierung und kleine akzentuier te Vorschläge gekennzeichnet ist. Ein triolenumspieltes Dreiklangs thema ist der schlichte Gegenpol. Die Durchführung klingt wie eine eh rende Reminiszenz an Haydn. Im knappen Scherzo (Vivace) kehrte Beethoven zur älteren ABA-Form zu rück, verzichtete er auf die sonst fa vorisierte Fünfteiligkeit. Erstaunlich lang und schwungvoll ist das Trio. Ein Variationensatz von ergreifender Schlichtheit schließt sich an. Zwei Takte „Klangvorhang" bereiten auf das Thema vor, das in kunstvoller Einfachheit aus Tonleiterteilen her vorwächst. Ob das außermusikali sche Doppelmotto von Frage und tischen Durchführungsteile bestimmt. Das ausgedehnte, harmonisch un gewöhnlich farbige und abwechs lungsreiche Andante entfaltet sich aus einer Melodie der Viola, die von der Violine übernommen wird. Der heitere dritte Satz ist ein aus einem tänzerischen und elegischen Thema entwickeltes Rondo, das von einer vitalen Coda beschlos sen wird. Antwort, das den Finalsatz in mehr fachem Wechsel seiner beiden cha rakteristischen, von Beginn an kon- trapunktisch präsentierten Tonfolgen so nachhaltig prägt, ernst oder hu moristisch gemeint ist, läßt sich nicht sicher ermitteln. In einem Brief an seinen Verleger Schlesinger, der das Werk lange vor seiner Entstehung bereits bezahlt hatte, beklagte sich Beethoven immerhin im Spaß dar über, wie schwer ihm diese Verpflich tung geworden sei und verwies auf das Finalmotto. Auf jeden Fall be hält die energische Antwort unüber hörbar das letzte Wort. Beethovens op. 135 ist seine letzte vollständige Komposition. ludgerKjhl Audio Video HighEnd An der Frauenkirche 5 im Hilton-Hotel Eingang Elbseite 01067 DRESDEN Tel. 03 51-4 98 05 70