DIRIGENT Wenn unser heutiges Gedenken an die Zerstörung Dresdens vor 50 Jah ren unter dem Motto steht: „Dres den gedenkt der Toten - Dresden mahnt - Dresden arbeitet am Werk der Versöhnung", dann gehört wohl Yehudi Menuhin, der große Künstler und Humanist zu den wahrhaft Berufenen, mit seiner Kunst, die zugleich für etwas Uber- musikalisches steht, für ein Denken, das die musikalischen Gesetze als Ausdruck eines globalen Werte systems begreift, daran mitzuwir ken. Gewiß läßt sich das Schreck liche, was sich die Völker im 2. Weltkrieg angetan haben, nicht un geschehen machen. Aber der mit der Musik so untrennbar verbunde ne Gedanke des Friedens, der Ver söhnung und der Menschlichkeit ist den Lebenden behilflich, damit bes ser umzugehen und ein neues, bes seres Miteinander der Völker anzu streben. Yehudi Menuhin ist der rechte Mittler dieses Gedankens. Der 1916 in New York geborene Sohn russisch-jüdischer Eltern be gann in Amerika als Fünfjähriger bei Louis Persinger, einem Schüler Eugene Ysayes, sein Geigen studium, das er später in Europa bei Georges Enescu und Adolf Busch fortsetzte. Für den jungen Musiker,