Sein Klavierkonzert f-Moll op. 21 vollendete Fryderyk Chopin ebenso wie das e-Moll- Konzert op. 1 1 im jugendlichen Alter von kaum 20 Jahren. Die Ur aufführung des Werkes, bei der der Komponist den Solopart selbst über nommen hatte, fand am 17. März 1830 in Warschau statt. Obwohl das f-Moll-Konzert bei seiner späte ren Veröffentlichung im Jahre 1 836 der polnischen Gräfin Delfina Potocka gewidmet wurde, war es ursprünglich unter dem Eindruck seiner Jugendliebe zu Konstancja Gtadkowska, einer Opernsängerin am Warschauer Nationaltheater, entstanden. Das Konzert, mit dem Chopin übrigens auch in Paris de bütierte, knüpft zwar in seiner for malen Anlage und in technischer Hinsichten die virtuosen Klavierkon zerte der Zeit an, zeigt sich aber in seiner Tiefe des Gefühls, seiner Poe sie, seiner reich figurierten, typi schen Melodik und in seiner bezau bernden jugendlichen Frische und Leichtigkeit bereits als echtes Werk seines Schöpfers. Der erste Satz (Maestoso) entwik- kelt sich in seinem Verlauf zu einem ausgeprägt virtuosen Musikstück. Auf zwei kontrastierenden Themen, einem betont rhythmischen und ei nem eher lyrisch-ausdrucksvollen, aufbauend, bringt der Satz in sei ner Durchführung statt einer Verar beitung dieser Themen im Sinne dramatischer Spannung und Ent spannung eine reiche Ausdeutung des thematischen Materials durch die Erzeugung wechselnder Stim mungen, wobei das Soloinstrument mit glitzernden Passagen, brillan ten Läufen und feinen arabesken- haften Ornamenten die Grundge danken virtuos umspielt. Das folgende Larghetto gehört zu Chopins poetischsten Einfällen über haupt. Dieser schwärmerisch-innige Satz, der von einem bezaubernden Nocturne eingeleitet wird, scheint in seiner wundervollen, liedhaften Melodik, seiner damals ganz neu artigen harmonischen Sprache den Fryderyk Chopin [1847]