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Dresdner Journal : 08.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190705087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070508
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-05
- Tag 1907-05-08
-
Monat
1907-05
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 08.05.1907
- Autor
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will die ich er der liebt, ohne „Im echten Manne ist ein Kind versteckt: dar spielen." „Der Mann fürchtet sich vor dem Weibe, wenn e« Da bringt es jedes Opfer; jedes andere Ding ist ihm Wert" selber fei. Welche andere Deutung gestatten Worte, wie dem zweiten Teile vorgedruckten?: „Und erst, wenn ihr mich alle verleugnet habt, will euch wiederkehren!" Eo wie von jeder Pflicht de» Wohlwollen«, spricht dann auch von jeder Pflicht der Selbstbeherrschung, Zügelung der Sinnlichkeit, lo« Da heißt eS schon im ersten Teil«, in dem Abschnitte von den „Verächtern de« Leibe«": „Der Mann fürchtet sich vor dem Weibe, wenn e« haßt denn der Mann ist im Grunde der Seele nur böfe; aber da« Weib ist schlecht." Ich mag nicht über oder argen diese« Gewäsch reden, dal noch viel Geschwister neben sich hat. Es widerspricht vielfach sich felbst und Fruhergesagtem Eingeleitet durch einen albernen Vordersatz, verlieren selbst alte weihevolle Worte ihr Erhebende«; jene Worte: Wenn da« Weib liebt, bringt e« jede« Opfer, und jede« andere Ding ist ihm ohne Wert Zu den wüsten Auffassungen in betreff der zwei Geschlechter, die in den letzten Zeiten dem deutschen Volke den Ruf reiner Sitte völlig rauben zu müssen schienen, hat Nietzsche weniger durch die wenigen verworrenen Seiten über da« Weib mitgewirkt, al» durch feine Redereien über Leib und Tugend. Gleich fanatisch, wie je Ketzerrichter den Rechtgläubigen liebloseste Selbstsucht erlaubten, wirbt sich Zarathustra »Nietzsche Jünger, die vor Allem da« Mitleid, und dann auch Alles, wa« der Pöbel Tugend nennt, verlachen dürfen, wenn sie nu auf da« Dogma vom Übermenschen und auf de» Meister Prophetentum schwören Er deutel fchon verblümt an, daß er der erwartete Messias Er macht sich zunächst lächerlich, indem er eine Ebe nicht hren will, wenn sie nicht in der Absicht geschloffen werd«, den Übermenschen hervorzubrrngen Man horche: „Eure Lieb« zum Weibe und de« Weibe« zum Manne, ach, möchte sie doch Mitleid sein mit leidenden und verhüllten Göttern!" „über euch hinaus sollt ihr einst lieben!" „Bitternis ist im Kelch auch der besten Liebe Eo macht >e Sehnsucht zum Übermenschen, so macht sie Durst dir, dem Schaffenden " „Durst dem Schaffenden, Pfeil und Sehnsucht nach dem Übermenschen: sprich, mein Bruder, ist diese dein Wille zur Ehe?" „Heilig heißt mir solch ein Wille und solche Ehe!" Zwischen diesen Sätzen stehen di« rohen Worte: Aber meist errate« zwei Tiere einander" Diese Worte, von dem Zuge der Geschlechter zu einander gebraucht, auf dem die Fortdauer de« menschlichen Geschlecht« »«ruht, den Staaten und Religionen feit Jahrtausenden nicht nur al« einwandfrei anerkennen, sondern auch durch Feste ehren, würden in keinem Munde berechtigt sein. Aber sie sind eS am wenigsten in dem Munde eine« Manne«, der dem Leibe eine innlose Alleinberechtigung zuspricht. Davon später mehr Die Gaffenbubenlust am Schimpfen, die wir ja schon in ihrer schlimmsten Bekundung kennen lernten, offenbart sich, hier auch noch geschmacklos zu majestätischem Pompe de« Ausdruck« «sellt, in folgendem Satze derselben Abschnitt«: „Ja, ich wollte, daß die Erde in Krämpfen bebte, wenn ich ein Heiliger und eine Gan« mit einander paaren." Al« in besonder« hohem Grade charakteristisch für die iiliftischen Taschenspielerkünste Nietzsche« mögen noch die Ab ätze gegeben sein, die dem zuletzt mitaeteilten folgen. „Dieser ging, wie ein Held, aus Wahrheiten au«, und endlich erbeutete er sich eine kleine geputzte Lüge. Seine Ehe nennt er « „Jener war spröd« im Verkehr und wählte wählerisch, über mit einemmal verdarb er für allemal feine Gesell- chast: seine Ehe nennt er'«." Sehr berüchtigt ist die Roheit von der „Peitsche". Der Haremswächter mag Nietzsche angeregt haben Er bringt sie weimal; zuerst mcht al« eigene« Wort; auch im ersten Teile de« Zarathustra, etwa« vor den zuletzt angeführten Sätzen, in einem Abschnitte, der die Überschrift hat: „Von alten und jungen Weiblein " Im Ganzen ist Nietzsche eigentlich immer geschmacklos; im Einzelnen ist er eS selten in so hohem Gade gewesen, wie in diesem Falle. Er läßt einen Freund zu Zarathustra sagen: er schleiche scheu durch die Dämmerung und verberge etwa« unter dem Mantel; ob e« denn ein geschenkter Schatz sei? Und nun heißt eS: „Wahrlich, mein Bruder", sprach Zarathustra, „es ist ein Schatz, der mir geschenkt wurde: eine kleine Wahrheit ist's, die ich trage " Nun folgt auf zwei Seiten der Bericht über ein Gespräch mit einem „alten Weiblein" und auf der dritten diefer Schluß: Die Alte sagt: Und nun nimm rum Danke eine kleine Wahrheit! Bin ich doch alt genug für sie! Wickle sie ein und halte ihr den Mund zu! Sonst schreit sie überlaut, diese kleine Wahrheit" „Gib mir, Weiblein, deine kleine Wahrheit!" sagte ich. Und also sprach da« Weiblein: „Du gehst zu Frauen. Vergiß die Peitsche nicht." Vielleicht hat Nietzsche einen so kläglichen Effekt sonst nirgend« so überschätzt, und so mühselig und ungeschickt vor bereitet Entfernung von Bildern au« der Galerie so gut wie jede Reu- erwerbung die Umhängung mehrerer Wände erfordern kann, so daß auch an sich mögliche Abgaben nur in gewissen Zeit abständen, die ebenfall« durch da« Erscheinen neuer Auflaaen de« Katalog« bestimmt werden, erfolgen können. Anderfeit« hat "der Direktor selbst im verflossenen Jahre dir 11 Stellen außerhalb Dre«den« besucht, an die bereit« Bilder abgegeben worden, und sich dabei überragt, daß einige der an sich einwandfreien Örtlichkeiten, an die Galeriebilder geliehen worden, sich für deren Erhaltung keine«weg» so günstig erwiefen haben, wie di« Galerieräume selbst, daß aber auch die Aufnahmefähig, keit für etwa noch abgebbare Bilder in den kleineren Städten de« Königreichs keineSweg« so groß ist, wie hier und da vrr- mutet wird. 4. An wissenschaftlichen Arbeiten au» der Dresdner Galerie läßt sich für 1906 nur wenig hervorheben. Natürlich lasten sich die alljährlich in zahlreichen kunstgefchichtlichen Schriften zerstreut zutage tretenden Besprechungen Dresdner Bilder in den Jahresberichten nicht auszählen Immerhin aber fei unter den wissenschaftlichen Errungenschaften de» verflossenen Jahres angeführt, daß unser Bild Nr. 1406 mit dem berühmten Lob de» Pickelhering» nach Brediu» neuesten Forschungen nicht von Jan de Bray herrührt, wie bi»her angenommen wurde, sondern von dessen di»her kaum genanntem Bruder Joseph, dessen Monogramm e» auch trägt, daß ferner, ebenfalls nach Brediu» Untersuchungen, die Landschaften de» Jan Vermeer van Haarlem, wie unsere Nr. 1507, nicht von dem 1628 gr» borenen, 1690 gestorbenen Meister diese» Namen», wie bisher geglaubt wurde, sondern von besten Vater herrühren, und daß das Doppelbildnis zweier Knaben von Ehr. Leberecht Vogel nach dem uns durch di« Güte des Hrn Oberstudienrat» Vogel zugänglich gemachten Material in der Tat, wie früher richtig angenommen, neuerdings irrtümlich bezweifelt wurde, die Söhne de« Meister« darstellen Mehr dem Gebiete der Verwaltung«- wistenschaft gehört der Aufsatz über die Anbringung von Glas scheiben über Ölgemälden an, den der Direktor 1906 m KoetschauS „Museumskunde" veröffentlicht hat. Wenn auch die natur wissenschaftlichen Vertreter der „Bilderhygiene", wie früher Pettenkofer in München und jetzt Hoffmann und Ostwald in Äipzig in der überglasung der Ölbilder eine ihrer Erhaltung durchaus zuträgliche Maßregel erblicken, so scheint e« aus ästhetischen und praktischen Gründen doch angebracht, sie auf die in kleinen Räumen an den unteren Wandteilen hängenden und dort der unmittelbaren Berührung durch den Atem, die Hände und die Kleidungsstücke der Besucher ausgesetzten Bilder zu beschränken. Dieser, auch in dem genannten Aufsatz ver teidigten Auffassung entsprechend ist auch in der Dresdner Galerie verfahren worden Neue Glasscheiben sind daher, nach dem die gesteckte Grenze schon seit längerer Zeit erreicht war, nur noch hmzugekommen, soweit e« ättere durch bessere neue zu ersetzen galt 5. Zu den wichtigsten Nutzzwecken der Galerie gehört die Nachbildung ihrer Gemälde durch künstlerische Kopien. Im Jahre 1906 haben in unserer Galerie 77 Künstler, von denen 13 Ausländer waren, und 87 Künstlerinnen, von denen 18 Ausländerinnen waren, im ganzen also 164 Personen 394 Bilder kopiert. Vergleichen wir hiermit die entsprechenden Zahlen von 1896, 1901 und 1905, so ergibt sich auch auf diefem Gebiete eine starke und stetige Zunahme der Benutzung der Galerie Im Jahre 1896 wurden erst 176 Gemälde von 74 Personen, nämlich 38 Künstlern, von denen 6 Ausländer waren, und 36 Künstlerinnen, von denen 12 Ausländerinnen waren, kopiert; 1901 waren e« 281 Gemälde, die von 168 Per sonen, nämlich 61 Künstlern, von denen 14 Ausländer waren, und 57 Künstlerinnen, von denen 13 Ausländerinnen waren, kopiert wurden; 1905 aber wurden schon 366 Gemälde von 132 Personen, nämlich 67 Künstlern, von denen 16 Aus- länder waren, und 65 Künstlerinnen, von denen 20 Aus länderinnen waren, kopiert Hat sich also da« Kopieren in der Galerie im letzten Jahrzehnt verdoppelt, so ist immerhin zu bemerken, daß die Zunahme der Ausländer unter den Kopieren den nicht mit gleicher Stetigkeit erfolgt ist und daß das weib liche Gefchlecht unter ihnen erst im letzten Jahre eine ent schiedene Mehrheit erreicht Kat. 6. Die photographische Vervielfältigung von Bil dern der Galerie wird, soweit keine Urheberrechte entgegen stehen und e« sich nicht um umfangreiche, das Aufsichtspersonal oder die Bilder erheblich in Anspruch nehmende Unternehmungen, sondern nur um künstlerische oder wissenschaftliche Einzelzwecke handelt, ohne weiteres gestattet. E« liegt im Interesse der Galerie, Reproduktionen ihrer Bilder möglichst weit verbreitet zu sehen. Wie oft auch nn verflossenen Jahre Galeriebilder zu solchen Zwecken photographiert wurden, kann hier nicht auf- gezählt werden. Umfangreiche Bilderaufnahmen der gedachten Art können, wenn auch niemals einer Firma auch nur auf kurze Zeit ein Monopol eingeräumt worden, doch nur befonder« leistungsfähigen Firmen unter besonderen Bedingungen in größeren Zertzwifchenräumen gestattet werden Nachdem zuletzt 1905 di« weltbekannte Firma Alinari« in Florenz Aufnahmen in größerem Umfange gemacht, find 1906 keine Aufnahmen von gleichem Umfange genehmigt worden Doch mag erwähnt fein, daß immerhin einer Pariser Firma gestattet wurde, über 100 Bilder, ohne fi« von dm Wänden zu nehmen, zum Zwecke der Herstellung von Ansichtspostkarten zu photographieren Alle« in allem läßt sich, obgleich keine großen Mittel für Ankäufe zur Verfügung standen, doch auch während der letzten Jahre ein steter Aufschwung unsere« Galerieleben« feststellen (Fortsetzung folgt.) Ein «nti-Nietzsche von 0r. Carl Gotthelf Hübler. (Fortsetzung zu Nr. IVS.) Nietzsche gefällt sich in unermüdlicher Wiederholung de« Worte«, krampfhaft bestrebt, sich selbst zu überzeugen, daß sein Person diesem sinnlosen Namm doch entspreche Aber m, triumphierendem Hohne bedeutet er jeden anderen: er möge sic ja nicht einbilden, dieser Niedagewesene zu sein. So behandelt er im vierten Teile sogar die ihm huldigen den „Höheren Menschen"; alle die, welche nicht auf seine Worte schwärm, sind ihm schon im ersten Teile die überflüssigen, die „Allzuvielen"; späterhin sind sie ihm einfach „der Pöbel". Betrachten wir zunächst sein Verhalten zum weiblichen Geschlechte, wie e« in Zarathustra sich darstellt. Trocken und plump, wahrlich kein Geist««verwandter jener redlichen Seelen, die bei Indem, Griechen, Römern und Ger manen Gestalten, wie Damajanti, Sawitri, Andromache, Pme lope, Antigone, Dido, Julia und Dorothea schufen, will Rietzsch doch nicht al« Feind und Verächter de« weiblichen Gefchlech dastehm Ich möchte die zwei Seiten zwischen dem zuletzt An geführten am liebsten mit Stillschweigen übergehen; aber wer über Nietzsche spricht, darf sich da« nicht erlauben. Die tiefm, klaren Männerseelen aller Völker und Zeiten haben im Weibe ein beseligende« Wunder gesehen. Wo diese verehrten, da habm gewöhnliche Naturm roh oder lüstern be gehrt, selbstgefällige fpöttifch oder hochfahrend geringfchätzen wollen. Solchen Seelen kann Geist und Witz eigen sein; Ovid und Horaz sind Beispiele der beidm Gattungen Eine solche gewöhnliche Natur ist Nietzsche. Das ist mehr sein Unglück, als seine Schuld Wenn er sagt: „Ein Spielzeug sei das Weib, rein und fein, dem Edelsteine gleich!" so hört man herau«, daß er'« in seiner beschränkten Weise eigentlich gut meinen will Aber Alle« ist schielend; selbst der Flitterglanz de« Stiels fehlt „Alle« am Weibe ,st Rätfel, und Alle« ist Lösung. Sie heißt Schwangerschaft." „Zweierlei will der echte Mann: Gefahr und Spiel. Deshalb will er da« Weib al« das gefährlichste Spiel." „Bitter ist auch noch das füßeste Weib." „„Leib bin ich und v«el«"" so redet da« Kind Aber der Eingeweihte, der Wissende lagt: „Leib bin ich ganz und gar, und nicht« außerdem, nnd . Seele ist nur «in Wort für ein Etwa« am Leibe " „Der Leib ist eine große Vernunft, eine Vielheit mit einem Sinne, ein Krieg und rin Frieden, «ine Herd« und ein sirte" Hier will ich einige Augenblicke inne halten, um schmerz- ich ernste Worte zu sagen, auf die ich fchon im „Wandere," findeutet«: Nietzsche kündigt hier eine Begriff««rklärung, eine Definition an Wa« er gibt, könnte man der Form nach etwa Ber- Gleichungen nmnen; der Sache nach find e» tendenziöse Be- auptungm. Jed« schlichte, echte Definition gibt zuerst ein« groß« Klaffe an, der die in Frage stehende Person oder Sache angehört und gibt dann, gewöhnlich in Relativsätzen, unterscheidende Merk male Eine Definition de« Leibe« hätte etwa zu beginnen: Der Leib ist ein Organismus, der... Wa« Nietzsche tut, ist ganz ebenso toll, wie wenn jemand agte: „Der Wolf ist eine gewaltige Kraftäußerung, und dann »ie letzten drei beigeordneten Begriffe der Lcibevbefmilion von Nietzsche anhängte Der „eine Sinn und der Hirte" wäre »ann da« ganze Tier; „die Vielheit und der Krieg" wären äugenzähne und Tatzen; „der Friede" der Magen mit seiner Verdauung Alle diese Worte find ein vieldeutige« Gemenge, >ei dem aber eine Tendm» der Verherrlichung für die Empfindung schlau berechnet ist Au« einer solchen unklaren Wortreihe kann kecke Willkür Alle« ableiten, wa« ihr beliebt Nun wiederholt Nietzsche dergleichen Sätze eine Anzahl Male, und redet dann mit souveräner Willkür weiter, al» hätte er auf zweifellose Sätze beglückende Wahrheiten aufgebaut Zarathustra fährt fort: „Werkzeug deine» Leibe« ist auch deine kleine Vernunft, mein Bruder, die du Geist nennst, ein kleine« Werkzeug und Spielzeug deiner groben Vernunft " Ich frage: Welche Frechheit de« rohesten Materialismus änn sich nicht au» diesem Satze volle Berechtigung ablriten?! Ich wollte zunächst die zwei Seiten „Bon der Keuschheit" »«sprechen. Aber sie ekeln mich in einem solchen Grade an, daß ich nicht nur von ihnen schweigen, sondern überhaupt nicht mehr lange befehden will, da ich ja in der Ablehnung des nichtswürdigen BucheS so schwer der Gefahr entgehen kann, »aß eS scheint, als machte «ü mir Freude, einen Toten zu ver klagen (Schluß folgt.) Deitscher Reichstag. Sitzung vom 7. Mai. Am BundeSratStische: die Staatssekretäre Dr. Gral v. Posa- dow-kh-Wehner, Frhr. v. Stengel. DaS HauS wählte den Abg Kaempf mit 192 von S83 a-ge geben«» Stimmen zum zweiten Vizepräsidenten wieder i:n Zettel waren unbeschrieben, die übrigen zersplittert. Abg Kaempf nimmt die Wahl dankend an. ES folgt die Beratung des Handelsabkommens mit Amerika. Staatssekretär vr. Graf v. Posadowsky-Wehner erklärt, das gegenwärtige Handelsabkommen möge die Hoffnungen in vielen Aäücn nicht erfüllt haben. (Sehr richtig!) Bei den Verhandlungen mit einem Staate, der Wertzölle habe, während Deutschland spezifische Zölle im Zolltarif besitze, sei die BerhandlungSbasiS für letztere- immer eine ziemlich schwierige, denn bei spezifischen Zöllen sei jede individuelle Auffassung über die Normierung des Zolle- ausgeschlossen Manche Beschwerden unserer Exporteure würden gemildert oder be seitigt werden, aber diese- Abkommen sei selbstverständlich nur ein Provisorium, abgeschloffen zwischen zwei Staaten, die aus wirtschaftlichem Gebiete auf- engste verbunden seien, abgr schlossen, um sür beide Teile eine gleich nachteilige Unterbrechung oder Gefährdung der Handelsbeziehungen »u verhindern Auch die Verbündeten Regierungen könnten diese- Abkommen nur als ersten Schritt betrachten, um auf dieser Grundlage zu einein endgültigen Abkommen mit den Vereinigten Staaten zu gelangen. Man müsse erwarten, daß die weiteren Verhandlungen zu einem Abkommen führen werden, da- den gerechten Ansprüchen und dem gegenseitigen Handelsverkehr im weiteren Umfange gerecht wird. (Sehr richtig) .Wir dürfen hoffen', schloß der Redner, „daß die Bereinigten Staaten sich der Tatsache erinnern werden, daß Deutschland einer der besten Kunden auf dem Weltmärkte ist.' Abg Herold (Z ) bedauert, daß jetzt wieder nur ein Provisorium vorgelegt würde; in diesem würden Amerika wesentliche Zugeständ nisse gemacht, während Deutschland wenig gewährt werde. (Sehr richtig) Er beantrage Überweisung an eine einundzwanziggliedrige Kommission. Abg Gras Schwerin-Löwitz (kons) bedauert, daß »S nicht möglich war, für die Industrie in dem neuen Abkommen bessere Be stimmungen zu erzielen. Seine Partei werde in eine wohlwollende Prüfung der Vorlage etntteten, er stimme der KommissionS- beratung zu Abg. Kaempf (frs. Vp) führt au», Deutschland habe letzt den ersten Schritt getan, um künftighin zu einem Tarif-oder Rezwroz»äi <- vertrag mit Amerika zu gelangen, und zwar auf freundschaftlichem Wege Seine Partei sei auch bereit, ohne Kommissionsberatung der Vorlage zuzustimmen, wenn sie der Kommissionsberatung auch nicht widersprechen wolle. Abg Or Stresemann (nl.) erklärt, seine Partei mache ihre Haltung von der Kvmmissionsberatung abhängig. Die Zugeständnisse an Amerika seien größer al- die Deutschland gemachten; er beantrage die Überweisung an eine 28 gliedrige Kommission. Abg. Molkenbuhr (Soz) begrüßt es, daß es zu einem neuen Vertrag mit Amerika gekommen sei, wenngleich die Vorteile diese» Vertrag- nicht groß seien. Amerika stehe im Zeichen de- Hochschutz zolls, dabei nehme eS die deutschen Agrarzölle zum Muster Abg v. Dirksen (Rp.) erklärt, die Hurrastimmunq der Frei sinnigen und Sozialdemokraten mache seine Partei nicht mit. Sie begrüße eS, daß eS nur eia Provisorium sein soll. Abg Böhme (wirtsch Bgg) ist besonder- erfreut über die Be stimmungen betreffend die Kündigung und spricht sich für Kommiifion« beratung auS. Die Vorlage geht al-dann an eine 28 gliedrige Kommission Ja fortgesetzter Beratung de- MartaeetatS wird zu nächst die Resolution Liebermann v Sonnenberg betreffend Schaffung von Linjährigen-Zahnärzten und Marioe-Zahnärztrn angenommen Kontreadmiral Capelle bedauert, daß dem Wunsche de« Abg. Spethmann (frs Bp) um Errichtung einer Mittelschule in FriedrichSort nicht nachgekommen werden könne. Hierauf wird der Rest de» Etat- nach den Vorschlägen der Kommission bewilligt. Der Etat sür die Expedition nach Ostasien wird ohne Debatte genehmigt. ES folgt die Beratung de- dritten Ergäazungtetat« für 1907 (Verbreiterung de- Kaiser Wilhelm-Kanal-) Abg Dietze (Soz) spricht die Zustimmung seiner Partei zur Verbreiterung de« «anal- au«; e« handle sich hier um eia wir, schaftliches Unternehmen, wenn auch die Interessen der Landes verteidigung den ersten Anstoß zur Vorlage gegeben hätten Wünschenswert sei eine gute Bezahlung der deutschen Arbeiter bei« Land S Part« noch! r geae! missto hafte« Deut ösfer erste betref Phol Pleni und f gebt Sam wies Zoll-' sucht hard schic Jom Eng! Deu lauck Hrn De» Hero und Drl Vor ein Geh des Kor St« R), rat Ge! Sü red Koi intc Jus Ho! rat Ott Jo» Höll erst das den «er 1. gel< w«! Ko die der ein un! nm ein rai eff Ms die Ns de V, de da lis V ei> a» m lei sö 'er A st- S T re D sü K w ui ai ni R bi k- I b, L fi «
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