Sinfonie D-Dur, sind musikalisch nicht weniger bedeutend, reichen sie doch vielfach mit ihrem Elan, ihrem Ideenreichtum und in der mei sterlichen Synthese italienischer, französischer und deutscher klassi scher Stilelemente in manchen Zügen bis Beethoven heran. Vor allem ist Cherubini der Schöpfer der sinfonischen Opern- bzw. Konzert ouvertüre geworden, eine Form, die Beethoven, Weber und Men delssohn aufgriffen und weiterent wickelten. Zu seinen schönsten diesbezügli chen Leistungen ist die Ouvertü re zur Oper „Anakreon" (1803) zu zählen, über die Harry Gold-schmidt einmal äußerte: „Nie mand würde der festlichen Anakreon-Ouvertüre heute mehr anmerken, daß sie zu einer äußerst flachen und durchsichtigen antiki- schen Travestie der restaurierten Pariser Lebewelt komponiert wurde. Die Charakterisierung Webers - ,Selig wogendes Champagner leben, sprudelnd und feurig' - trifft nicht den Kern des Gehaltes dieses wundervollen Stückes. Es ist keines wegs bloß ein prickelnder Hymnus auf Wein, Weib und Gesang, ein entfesseltes Bekenntnis der Sinnen lust. Dazu ist sein beschwingtes Hauptthema zu edel, die Durchfüh rung zu klassisch-dithyrambisch und die darin enthaltene bedrohlich auf ziehende Gewitterszene - eine An spielung auf die Handlung der Oper - zu ,allgemein'. Auch die kontrapunktische Reprise fügt sich denkbar schlecht in ein solches Bild. Was der französische Librettist dem Stoff schuldig blieb, die klassische Idealität, den ewig heiteren Himmel Griechenlands, das hat ihm der ge bürtige Italiener Cherubini mit gro ßem Atem eingehaucht. Aus der Ouvertüre leuchtet diese groß emp fundene klassische Heiterkeit, ihre tiefe Verwurzelung im klassischen Humanismus, der Sinn für Schön heit, Klarheit und Ebenmaß." Johannes Brahms schrieb sein einziges, im Jahre 1878 in Pörtschach (Kärnten) vollendetes Violinkonzert D-Dur op. 77 für seinen langjährigen Freund, den be rühmten Geiger Joseph Joachim, der ihm auch bei der Ausarbeitung der Solostimme in violintechnischen Fragen ratend zur Seite stand (ohne daß Brahms allerdings auf alle Än derungsvorschläge Joachims einge gangen wäre). „Nun bin ich zufrie den, wenn Du ein Wort sagst und vielleicht einige hineinschreibst: schwer, unbequem, unmöglich usw.", können wir in einem Brief vom August 1878 an Joachim le sen, den der Komponist ihm zusam- ludgerKjhl Audio Video HighEnd An der Frauenkirche 5 im Hilton-Hotel Eingang Elbseite 01067 DRESDEN Tel. 03 51-4 98 05 70