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Dresdner Journal : 11.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190701111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070111
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-01
- Tag 1907-01-11
-
Monat
1907-01
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 11.01.1907
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Beilage zu Nr. 9 des Dresdner Jimnmls Freitag, 11. Januar 1907. „d Wiße»sch»st. Au» den Dresdner Kunstsalons. ' V. Die beiden Oberlichtsäle der Richterschm Hofkunsthandlung beherbergen gegenwärtig eine Porträtausstellung, an der Dresdner, Münchner unv Wiener Künstler beteiligt sind, von Dresdnern Tilla Jährig »Löhr und Ferdinand Dorsch Daß in Tilla Jährig« Löhr, einer Malerin, der man zuerst im Kunstverein mit zwei Bildnissen begegnet ist, mehr als eine Durchschnittsmalerin heranreift, ergibt dieBetrachtung ihrerArbeiten ohne weiteres: eS lregt Kraft in ihrer Zeichnung, Klarheit in ihrer Farbe. Aber die Freiheit ihres Schaffens bedarf noch der Entwickelung; eS will scheinen, als hindere vorläufig noch allzu penible Betrachtung des künstlerischen Objektes die volle Entfaltung ihrer schöpferischen Kräfte. Man wünschte mancher ihrer Arbeiten einen weniger schweren Zug, einen breiteren Pinselstrich Die talentvollste Arbeit von den ausgestellten Kunstwerken der Malerin ist das Bildnis eines alten Herrn (Hofrat M), sie ist ein Zeugnis dafür, daß man, obwohl in Einzelheiten noch mancherlei zu vervollkommnen bleibt, von der Tätigkeit Tilla Jährig-Löhr» Beachtenswertes zu erwarten ist. Ferdinand Dorsch, das begabte Mitglied der Elbier, hat ein Doppelbildnis ausgestellt, dem man frisches und warme« Kolorit nachrühmen kann, während man mit dem zeichnerischen Teil nicht allenthalben übereinstimmen wird. Kein Wunder bei einem Maler, der so sehr wie Dorsch den Nachdruck seines Schaffens auf die farbige Behandlung de« Objekts, nicht auf zeichnerische Subtilität, legt. Farbenkünstler, der er ist, konnte er seine BildniSvorwürfe gar nicht günstiger behandeln, als indem er sie in die Landschaft stellte, also ihnen eine Folie gab, die durch ihre natürliche Farbigkeit die Farbigkeit des eigentlichen Objekt« verstärkt. E« liegt viel Stimmung, viel Frische, viel Anmut über dem Dorschschen Bilde. Von den Münchner Künstlern fesselt am meisten Fritz Erler. Nicht weil seine Kunstwerke al» Schöpfungen eines reifen Künstlers zu beurteilen wären, sondern weil eine starke Eigenart aus ihnen spricht. Eine Eigenart, zu der man übrigens nicht von vornherein ein Verhältnis gewinnt Kaum jemand wird beispielsweise das Bildnis eine« Frl«. v. N an« ziehend gemalt nennen wollen. Es stellt an Primitivität der Zeichnung, an äußerlich unwirksamer malerischer Behandlung so ziemlich alles das auf den Kopf, was man vom Bildnis erwartet Und doch liegt ein großer Reiz in der Erlerschen Bildnismalerei. Sie zeigt uns einen Künstler, der nur die Impression gelten läßt, dem der Augenblick, die Stimmung, das Malerische, auch im menschlichen Antlitz, alle», daS Alltägliche, Dauernde, Beständige nichts ist. Um Porträt- ähnlichkeit kümmert sich Erler anscheinend wenig, eS kümmert ihn nicht, sein Objekt in eine für diese» ungünstige Stellung und Beleuchtung zu setzen, wenn diese nur seinen künstleri schen Absichten entsprechen Lokaltöne kennt er so gut wie nicht, die Farben gelten ihm nur als Stimmungsvermittler. Daß durch solche ästhetischen Grundsätze eine starke Intimität Ausdruck gewinnt, ist zweifellos, anderseits freilich ist ebenso fraglos, daß viel von dem verloren geht, was man im Bildnis als solchem sucht. Kaum einer der von Erler Porträtierten wird zufrieden sein mit der Art, in der sein Antlitz im Bilde festgehalten worden ist, alle aber werden sich an dem warmen Zusammenklang der Farben ergötzen, in dem sie zu ihrer Um gebung stehen, ihre Umgebung zu ihnen steht Darauf kommt es Erler an, »farbige Harmonie zu schaffen, sein Objekt malerisch darzustellen, m künstlerischen Einklang mit dem Raume zu bringen, in dem eS sich befindet So geschieht eS denn, daß eS sich diesem anbequemen muß, daß die Blumen eines Zimmer», da« Licht im Raume, das Kleid einer Frau oft als daS weit wichtigere in der Darstellung erscheinen wie die Persönlichkeit deS Bilde« selbst. ES wird immer nur eine be grenzte Anzahl von Menschen geben, die zu solcher Kunst betätigung sich zu stellen wissen, man kann sie schätzen um ihrer Absichten willen, aber wird sie nur schwerlich lieben. Sie fordert ein so verfeinerte«, ganz neuartige«, neuartig er regende« Sehen vom Beschauer, daß nur die wenigsten im stande sind, den Maler in seinem künstlerischen Wollen zu be greifen; für die meisten behält solche, auf rein malerische Wirkungen gestellte Porträtierkunst etwa« Fremdes und Un persönliche«. Man sieht gern von den Erlerschen Bildern hinweg auf die A ErdteltS, eines älteren Münchner Künstlers, der mit dem feinen Pinsel der alten Meister zu malen scheint, der die Helldunkeltechnik an die Stelle der modernen JmpressionS- technik setzt. In den Werken seiner Hand kommt das Bildnis als PersönlichkeitSschilderung zu seinem vollen Rechte ES schildert keine Augenblicksstimmung, keinen Eindruck, der flüchtig ist, sondern er hält das Bleibende im Menschenantlitz fest, das, wa« dem Blicke als daS Charakteristische erscheint. Die Kunst ErdteltS präsentiert sich als eine sehr schlichte, auf alle malerischen Effekte verzichtende, aber auch als eine kraftvolle, ernste und innerliche Von schlichter Sachlichkeit mit Kraft gepaart sind auch die Arbeiten deS Münchners Karl Haider, der ein Selbstporträt und ein Bildnis seiner Frau in Gebirgstracht ausgestellt hat. An die warme Farbigkeit der Erdteltschen Bildnisse reichen freilich die Haiderschen Arbeiten nicht heran, dagegen über treffen sie diejenigen de« Münchner» Franz Pernat, der drei Bildnisse, darunter dasjenige de« Prmz-Regenten Luitpold von Bayern, ausgestellt hat. Mag diese« vor dem kritischen Urteil noch bestehen, weil e« da« künstlerische Objekt in guter Charakteristik zeigt, so ist den beiden andern Arbeiten der Vorwurf nicht zu ersparen, daß sie sich die gestellte Aufgabe recht leicht gemacht und mit ge ringer innerer Anteilnahme ausgesührt haben Und doch ist gerade bei der Bildnitmalerei der größte künstlerische Reiz der, zu erkennen, daß der Maler sein Objekt mit Beseelung betrachtet, daß er die feinen Züge herau«spürt, die dem Antlitz dessen, den wir nicht kennen, erst unser Interesse geben Von solchen Gesichtspunkten au« betrachtet sind die beiden Bildnisse künstlerisch am ergebnislosesten, die Tini Rupprecht, eben falls eine Münchner Künstlerin, ausgestellt hat. In der Technik stark von Lenbach abhängig, erweisen sie sich im übrigen al« Glattmalereirn, denen höhere Charakiknsicnmgtkunst fast gänzlich mangelt. Auch da« Herrer.bildni« von Thoma« Theodor Heine steht künstlerisch nicht allzu hoch im Werte. Seine Farbigkeit in allen Ehren — wenn sie aber zu Exzentrizitäten wie einem (durch die Beleuchtung) rosa gefärbten Mop« sich versteigt, so gerät sie in Gefahr, geschmacklo« zu wirken. Von den Münchner Künstlern ist schließlich noch Franz Stuck mit dem Bildni» eine« Baron« v. L, einem Werke, da« alle Vor ¬ züge, aber auch manche der Schwächen diese« Maler« zeigt, und Georg Echuster-Woldan zu nennen, der ein Kinder- bildni« ausgestellt hat, eine farbig feine, nur allzu bildmäßig abgerundete Arbeit. Mit drei Repräsentationsbildern, nichts als solchen, ist der Wiener Maler Arthur v. Ferraris, ein augenscheinlich in französischer Schule gebildeter Künstler, vertreten. Daß er die Farbe meisterlich zu behandeln versteht, zeigt jede« seiner Bilder (Ce Majestät der Kaiser, die Königin von Rumänien und die Kronprinzessin von Rumänien), auch die flüssige Technik, die er besitzt, verdient Anerkennung; aber in seinem Bestreben, fürstliche Größe und fürstlichen Glanz darzustellen, geht jede intimere Wirkung, jede tiefere Charakterisierung verloren Man muß da« bedauern, weil in Ferrari« trotz allem und allem da« Zeug zu einem tüchtigen Bildni«maler steckt Ein starker Routinier, wie der vorgenannte Künstler, ist auch der in Wien lebende ungarische Maler A. Lätzlo, der zwei Frauenbildnisse ausgestellt hat. Immerhin zeigen sie neben der Eleganz und der Routine, mit der sie gemalt sind, das Bestreben zu charak terisieren in weit höherem Maße als die Bilder von Ferrari- Wohl zum erstenmal in Dresden erscheint der Schwede Bernhard Oefterman Stockholm, der vier sehr tüchtig ge malte Bildnisse ausgestellt hat Schärfe der Zeichnung, Tiefe der Charakteristik, Vornehmheit der farbigen Behandlung sind die Merkmale, die man von diesem Porträtisten mit hinweg nimmt y« Konzert. (Frederic Lamond.) Seinem in der ersten Hälfte der Konzertzeit gegebenen ersten Beethoven-Abend ließ der Künstler gestern im Palmengartensaale einen zweiten (letzten) folgen Befremdlicherweise war aber diese Veranstal tung nicht annähernd so besucht wie die erste und — war daS die Ursache, oder spielten andere Faktoren mit — Hr. Lamond war offenbar auch nicht in dem Maße in Stimmung wie sonst. Sein Spiel entbehrte eine« gewissen inneren Aufschwung«, war minder beseelt, durchgeistigt wie sonst Abgesehen davon natü-- lich bekundete er von neuem wieder, daß er ein berufener Beethoveninterprrt ist, bewundernswert allein schon in der musikalischen Plastik seines Vortrag», dem ohne jeden Akade mismus eine starke Lehrhaftigkeit mnewohnt, was man z. B von d'AlberlS noch seelenkündenderem, genialerem, aber eben auch individueller gestaltetem Spiel nicht sagen kann. DaS Programm wies diesmal aus: 32 Variationen, 6 wvll; Sonate, äur, op 110; Phantasie, 6-woll, op 77; Sonate (ttes ^äieur, I'Lksono« et le retour) Dr-ckur, op. 81; Rondo, 6-äur, op 51 Nr. 2 und Sonate (Waldstein), 6-äur, op. 53. O. S Wissenschaft. Der „Reich«anzeiger" veröffentlicht einen zweiten amtlichen Bericht über den bisherigen Verlauf der deutschen Expedition zur Erforschung der Schlafkrank heit in Ostafria. AuS dem von Prof. Vr. Koch erstatteten Berichte ist zu entnehmen: Zu der wichtigen Tatsache, die durch unsere bisherigen Untersuchungen festgelegt worden ist, daß mit Hilse der Atoxylbehandlung die Trypanosomen auf mindesten« 30 Tage zum Verschwinden zu bringen sind, kommt jetzt schon die zweite, nicht minder wichtige, daß unsere Be handlungsmethode sich ohne Schwierigkeit zur Anwendung auf beliebig große Mafien von Menschen eignet. E« wird die« da durch bewiesen, daß wir mit einfachsten Mitteln imstande gewesen sind, nahezu 1000 Kranke gleichzeitig in Behandlung zu nehmen. Wenn wir nicht sogleich durch wissenschaftliche Untersuchungen in Anspruch genommen gewesen wären, würde die Zahl d^. Behandelten leicht auf das Doppelte zu bringen gewesen sein. Viel höher wird man die Leistung einer Station allerdings nicht treiben können, weil die Unterbringung der Kranken und ihre Ernährung schließlich eine Grenze setzt; aber mit einer entsprechenden Anzahl von Stationen, die nach dem Vorbilde der unserigen eingerichtet sind, könnte jetzt schon der Kampf gegen die umfangreiche Epidemie der Schlafkrankheit ausgenommen werden. — AuS Leipzig wird berichtet: Prof John W Burgeß von der Columbia-Universität in New Pork wird im Juli d. I. an der hiesigen Universität sechs Vorlesungen über „Das gegen wärtige Staatirecht in den Vereinigten Staaten von Nord amerika" hatten — Eduard Zeller, der Nestor der Berliner Uni versität, darf am morgigen Sonnabend in der stillen Be schaulichkeit seines hohen Alters daS diamnatene Juviläum als UniversitätSprosefior begehen Der Gelehrte, der in diesem Monat da« 93. Lebensjahr vollendet, hat trotz der Trübung seines Augenlichts auch in seinem hohen Atter noch der Wissen schaft gedient und namentlich eine weitere Erneuerung seiner Geschichte der griechischen Philosophie ins Werk gesetzt. In der Tat ein bewundernswerter, ehrwürdiaer Jubilar! — AuS Paris meldet man: Zwischen der Telefunken station auf dem Eiffelturm und Berlin hat, wie der „TempS" berichtet, dieser Tage ein Austausch von Depeschen stattgefunden. Man hält eS für möglich, daß in dieser Richtung eine regelmäßige drahtlose Verbindung hergestellt werden kann. Die Telefunkenstatton de« Eiffelturm« verkehrt auch bereit« mit England Außerdem werden neue Apparate angeichafft werden, die eine Telefunkenverbindung mit Algerien gestatten dürften. — AuS Adelaide wird gemeldet: Prof. Klaatsch au« Heidelberg hielt auf dem wissenschaftlichen Kongreß Australien« einen Vortrag über seine ethnologischen Untersuchungen unter den Schwarzen de« nordwestlichen Australien«. Er bestätigte vr. Roth« früheren Bericht über Mißhandlung von Eingeborenen und sagte, die Beziehungen zwischen Weißen und Schwarzen seien nur mit dem schrecklichen Zustand der Dinge in Tasmanien zwischen 1820 und 1830 vergleichbar, der mit der Ausrottung der dortigen Schwarzen endete Er war Zeuge, wie Gefangene in Wyndham ankamen, die 300 bi« 400 Meilen mit Ketten um den Hal« gereist waren — über die im Observatorium auf dem Montblanc während des Jahre« 1906 au«geführten Arbeiten er stattete der Astronom Janssen in der Pariser „Acadömie d«S Science«" einen interessanten Bericht Da« Jahr war durch gute« Wetter besonder« begünstigt, so daß gute wissenschaftliche Ergebnisse erzielt wurden Zu Anfang de« Sommer« erbaute der Regierung«architekt Beaudoin ein vom Observatorium ge trennte« Schuhhau», in dem Personen während der gainen Saison Unterkunft finden Einige Verbesserungen und Er weiterungen im Observatorium selbst «statten einen langen Aufenthalt auf dem Gipfel, ohne daß die Beobachter sehr unter der Höhe leiden Im Juli stellten die Forscher Moog und Guillemara Untersuchungen an Menschen, Kaninchen und Mettschweinchen über die Einwirkungen der Höhen auf die Blutkörperchen an, deren Ergebnisse in einer be sonderen Arbeit veröffentlicht werden sollen. Während der Monate Juli und August blieben die Astronomen August Millochau und Milan Stefanik dreizehn Tage auf dem Gipfel zur Fortführung besonderer Arbeiten über die Sonne; Millochau und Feiz bereiteten eine Arbeit über die Wärmeausstrahlung der Sonne vor, wobei sie sich de« pyromelrischen Teleskop« von Feiz bedienten. Senonque stellte Untersuchungen über den Magneti«mu« in ver schiedenen Höhen an, wobei er sein Meteorograph durch ein neue« Instrument ersetzte. Alexi« Han«ky von dn Pulkova- Sternwarte in Rußland machte mit Stefanik Beobachtungen über die Oberfläche von Jupiter und Venu« Da die Luft sehr klar war, hatten sie mit dem großen Fernrohr aus gezeichnete Ergebnisse. Literatur. AuS Paris berichtet an: Bei der General probe im „Theütre Antoine" fand „Le Bluff" von George« Thurner gute Aufnahme ES ist eine bittere Gesellschafts studie, in dn ein Arzt aus Geldnot sich verleiten läßt, einen reklamenhaften Enumschwindel zu begehen. Begleitet war der Dreiakter von „I-L potrts vsme äu 8oeonä" von Mycha und Hyspa, eine Farce auf betrogene Ehemänner Bildende Kunst. Aus Rom wird berichtet: Das Grabmal für Papst Leo XIII. in der Kirche San Giovanni im Laterano ist jetzt vollendet Rom ist damit um ein prächtiges Werk des Bildhauer« Tadolini reicher geworden Für die Verschönerung der Lateranbasilika hat der verstorbene Papst große Summen geopfert; eS war immer sein Wunsch, hcer bestattet zu werden, zur Linken des ChorS, gegenüber dein Grabmal von Jnnocenz III. Leo« XIII. Grabmal ruht auf einem großen Portal, das dem Sarkophage als Basis dient Auf dem Sarkophage gewahrt man die Gestalt des Papstes, aufrecht stehend, den Segen erteilend. Ihm zu Füßen ruht link« eine Gestalt, welche die Kirche darstellt; zur Rechten ge wahrt man einen Arbeiter al« Prlger, der an die von Leo gepflegte soziale Propaganda und die zahlreichen Pilger, die zu ihm nach Rom gezogen kamen, erinnern soll In seiner Gesamtheit erweckt das Grabmal den Eindruck monumentaler Größe und Erhabenheit Wann die irdischen Reste des ver storbenen Papste« von der PeterSkirche zu ihrer endgültigen Ruhestätte übergeführt werden, ist noch nicht bestimmt. — Aus Paris wird berichtet: Im PalaiS der Päpste von Avignon entdeckte der Bürgermeister der Stadt in einem von Clemens VI. bewohnt gewesenen Zimmer unter einer Tünchschicht Bruchstücke herrlicher Fresken aus dem 14. Jahrhundert Die Arbeit zur Bloßlegung dieser Wand gemälde wird unter Leitung eines Fachmannes fortgesetzt werden. Musik. Die Komponistenwelt, der eS, wie vielfach be hauptet wird, an geeigneten Opernrextbüchern fehlt, bemächtigt sich immer mehr der Wildeschen Werke für Lpern- partituren Dn Vntonung dn „Salome" durch Richard Strauß folgen jetzt der ungarische Komponist Imre Kalman und dn Italiener Giacomo Puccini mit dn Bearbeitung Wildeschn Stoffe. Dn erstere schreibt die Musik zu einer einaktigen Oper „Der Geburtstag der Infantin", denen Textbuch dn ungarische Dramatiker Franz Ferenczy nach crner Wildeschen Novelle gedichtet hat, und Puccini will das Wilde sche Schauspiel „Erne florentinische Tragödie" rn en Musikdrama umgeftalten * Bei dn Munckeltschen Stiftung ist ein Stipendium von jährlich 900 M Mitte Mai auf drei Jabre anderweit zu vergeben an einen aus dem Königreich Sachsen gebürtigen talentvollen und hilfsbedürftrgcn Maler. Bewnbunqsgcsuche sind brs 2. März an den akademischen Rat (König!. Akademie der bildenden Künste) zu richten. Näheres ist aus dn im An kündigungstelle erlassenen Ausschreibung zu ersehen. Theater, Aoazerle, Lartrage. * Residenztheater. Morgen, Sonnabend, und Sonntag abend« geht die Operette „Die lustige Witwe", Operette von Franz Lehar, welche allabendlrch vor ausverkauftem Hause stürmischen Beifall findet, in Szene Da« Abenteurer märchen „Robinson Crusoe", frei bearbeitet von Karl Witt, Musik von Bruno Brenner, wird jeden Mittwoch, Sonnabend und Sonntag bei halben Preisen aufgeführt * In dem zweiten Lbonnementskonzert des König!. Konservatoriums, Donnerstag, den 17. Januar, abend« '-,8 Uhr, im Vereinshause gelangt eine LustspieULuvertüre für Orchester von K v Kaske! erstmalig zur Aufführung. Die Violinvirtuosin Frl. Erika Besserer aus Berlin spielt da« Violinkonzert von Sinding. Eintrittskarten im Königl. Konser vatorium, Landhausstraße 11 II. * Morgen, Sonnabend, findet der dritte Kammermunk- Abend der Trio-Vereinigung Bachmann—Bärtich — Stenz im Neustädter Kasino statt. * Morgen, Sonnabend, findet abend» 7 Uhr im Palmm- qartcn der Klavierabend von Max Pauer nur folgendem Programm statt: Rheinberger: Toccata (6 mott, op. 13; Bret- hov«: Sonate v-äur, op 10 ?tr 3; Field: „Minuit" (Xocturns c»r»ct«ristägue); Mendelssohn: „Sehnsüchtig", „Leicht und luftig" au» op. 7; Schumann: Carneval, op 9; Ziapounow: Nvvellctte op 19; LiStt: Sonette di Petrarca Nr 123, äs-äur; Spanische Rhapsodie. Karten sind bei F R'es Kaufhau») zu haben. * Fr». Anna Haverland wird ihre ersolgrcich-n Vor- esungen am Mittwoch, den 16. Januar wieder aufnehmen ?iur Goethcsche Dichtungen werden zu Gehör gelangen. Dielen Wünschen entsprechend wird die Rezitation um 's 5 Uhr be ginnen in Villa Waldfrieden, Bautznerstraße 10, Weißer Hirsch karten find in beschränkter Zahl bei Warna- u Lehmann, Zofbuchhändl«, Schloßstraße und in Ottos Buchhandlung, Weiß« Hirsch, zu haben * Motette in der Frauenkirche, Sonnabend, dm 12. Januar, nachmittag» 4 Uhr: 1 „Redemption" für Orgel von M Enrico Bossi, op 104 Nr 5; 2. „Lobfinget Gott, unserem Könige", vier- und mchrstünmiger CH« mit Solo- timmm von Ewald Franz; 3 „Gelob« sei der Herr", Arie Är Alt, Violine und Orgel, au» der gleichnamigen Kantate von Johan« Sebastian Bach- 4. Xnänot» rvttgioso für Violine und Orgcl von Franci» Tyomö, op 70; 5 „Die Tage sind o dunkel", gechl-.che» Lied für Alt und Orgel von Felix vraeseke, op 75 Nr. S; 6. „Erquicke mich mit deinem Licht",
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