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Dresdner Journal : 21.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190701213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-01
- Tag 1907-01-21
-
Monat
1907-01
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 21.01.1907
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>. Dichter und Bildner, sind am besten berufen, im Dienste der trank „auf das Wohl der neu ernannten Ritter und der politifchen Forderung de- Tage- dem alten deutschen Schicksal de- dem Kriegsschauplatz vor völliger Einstellung der Operationen von einem bestimmten Termin ab aus 2500 Mann herunterzusetzen? In der Frage, wie viele Truppen zur Niederwerfung de- Ausstands und der Pazifierung der Kolonie nötig wären, tonnte ich mich nur nach dem Urteil der Truppenführer und de- EeneralstabS richten (Sehr richtig!) Gegenüber dem klaren und bestimmten Verlangen Und nun, m. H., will ich Ihnen auch sagen, warum eS mir ein« besondere Freude war, Ihrer Einladung zu folgen Gerade prunkvolle BÜd bot: die großen goldenen Aufsätze, frische Blumen in bunter Fülle, strahlende Beleuchtung, die sich mit der internationalen Sozialdemokratie und de- Fraktion-egoi-mu- des Zentrum- eine Schädigung de- Ansehen- und eine Gefährdung des Frieden« de- deutschen Bölke- bedeuten würde. k Keller, Frau Generalleutnant Gräfin v. d Groeben, Herzog v Ratibor, Frau v Leyden, Fürst Inn- und Knyphausen, Ehrendame Gräfin BiSmarck-Bohlen, Oberhofmarschall Graf Eulenburg, Hofdame Gräfin Finck zu Finckenstein, General der Infanterie vKessel, Frau Prof.Kaselowsky, General der Infanterie v Bülow, Frau vom Rath, General der Infanterie Linde, Staats minister vr Beseler und ferner den Majestäten gegenüber saß Oberstkämmerer Fürst SolmS-Baruth, zwischen dem österreichtsch- ungarischen Botschafter v. Szöayevy und dem großbritannischen Botschafter Sir Frank Lascelles. Rechts folgten Botschafter Tewfik-Pascha, Generalfeldmarschall v. Hahnke, Großadmiral Köster, Oberstmarschall Fürst Fürstenberg, Staatsminister vr v Boetticher und ferner links der japanische Botschafter dem vom Lustgarten und der Schloßfreikeit einfallenden Tages licht mischte. Unter den Klängen eines Marsches, gespielt von der Kapelle des Augusta-RegimentS, zog der Hof ein. Da« Kaiserpaar saß nebeneinander unter dem Thronbaldachin, nach rechts und links schlossen sich die genannten Fürstlichkeiten an, ferner eingereiht nach rechts zunächst die Fürstin A. Radziwill, Frau Staatsminister v Delbrück, geb. v Pommer-Esche, Oberhosmeisterin Gräfin Schlieffen, Hofstaatsdame Frl. v. Gersdorff, Hofdame Gräfin Rantzau, Ehrendame Gräfin Eulenburg, Fürst Lichno ms ky, Gräfin Charlotte Jtzenplitz, StaatSminister Frhr. v Rheinbaben, Frau Baurat Wentzel, Preußischer Kriegsminister v. Eincm, Frau Kommerzienrat Heyl, Staatsminister v. Bethmann-Hollweg Frau Kommerzienrat Schumann, StaatSminister Delbrück, Frau Speyer, General der Kavallerie Prinz zu Salm-Horstmar und ferner nach link« die Herzogin von Ratibor, Frau Admiral v. Knorr, Frau StaatSminister Delbrück, Hofstaatsdame Gräfin der Minister, die zwar Organe der Krone find, aber daram doch so befugt wie verpflichtet zu eigener Initiativ«, liegt im Interesse der Kron« ebenso wie im Interesse de- Landes. (Sehr gut!) Was zur Auflösung de- Reichstag- aeführt hat,» hat nicht- mit persönlichem Regiment, nichts mit M>ioluliSm,S^zu tun. Nein, m L, es ist vielmehr Mieder einmal ein Kampf gegK deu schlimmen Iiakltons- und Parteigeist, der Deutschland in der Vergangenheit schon so schwere Wunden geschlagen hat: Sondergeist der Stämme, an dem Ottoaen, Salter und Stauffer zugrunde gingen; konfessioneller Sondergeist, der Deutschland durch den Dreißigjährigen Krieg schleifte und es politisch und wirtschaftlich um Jahrhuuderte zurückwarf; partikularisttscher Sondergeist, der vor hundert Jahren das alte Reich ganz aus den Fugen trieb. Von diesem Geiste in allen seine« Ab arten ist noch ein böser Rest geblieben. Wie oft bekomme ich zu höreu: Wenn die Regierung nicht dies und das tut, so machen wir nicht mehr mit. Emersetts heißt es immer, die Regierung soll führen, anderseits will sich keiner führen lasten. Prinzip geht in Deutschland zu ost vor Semeinsinn, Doktrin vor Erkenntnis des praktisch Möglichen. Ich habe das wieder erfahren bet der Aufnahme meiner Antwort wurde von zwei Pagen getragen; das Haupt zierte der Cour schleier und ein Diadem von Brillanten und Smaragden. Der Kronprinz, in der Uniform der Pasewalker Kürassiere, führte die Prinzessin Albert zu SchleSwig-Holftein-Sonderburg-Glück-burg, Prinz Friedrich Leopold, die Prinzessin Eitel-Friedrich. Diesen Paaren folgten die Prinzen Eitel-Friedrich, Oskar, Friedrich . Wilhelm, der Herzog Albrecht von Württemberg, der Erb- der fachkundigen und verantwortlichen Stellen gab es für mich, gab eS großherzog von Mecklenburg Strelitz, der Fürst von Hohen- A Ne «e^ündetm Regierungen kein Sch^ Kollern, Herzog Adolf Friedrich zu M-cklenbLa, Prinz Albe^ Standpunkt bestehen, so mußten wir zu Schleswig-Holstein, Prinz Albert zu Schleswig-Holstein- Man hat ferner den Standpunkt der Mehrheit damit motivieren Sonderburg. Glucksburg und Prinz Karl von Hohenzollern. wollen, daß dann der Reichstag der Truppenleitung und den ver- Regierungen da» deutsche Ansehen wahren hilft und brave deutsche, .. _ , . . . . Soldaten nicht vor dem Feinde im Stiche läßt (Bravol) An. P°rttig«ifteS undFrakttonShad^ Machtfrage hat nicht die Regierung ausgerollt, soadern da- Zentrum LUren,u helfen, daß wir wieder bloß «n Bo k von Denker« und t« mi. kils, Dichtern und Träumern werden und nicht auch eine «roße, friedlich EnUich heiß. -S.e- AS das persönlich. Regiment zu bekämpfen Abende und in schwtten Zeiteneinige und tapere Nation bleib.» und der Gefahr de- «bsoluti-mu« vorzubeugen. M. H., eine solche lebhafter Beifall Mögen wu Sie hier m. H , all« Gefahr besteht nicht und kann nach der bundesstaa.lich« Berfastuug Rechten bi- zur fort- de- Reiche- auch gar nicht bestehen. Unser Kaiser denkt nicht daran, t-inkea ohne Ansehen der Religion, bei den Wahlen ihre Recht, in Anspruch zu nehm»" di. ihm «ach der ReichSvnfaffung Io»^ und uicht zukommen. Auch bei der Auflösung des Reich«tag« hat er SchuldiMt (Anhaltender Beifall und Händeklatschen.) nichts andere- getan, al» daß er deu Rat des Reichskanzler» und den Den Geschäftsbericht erstattete Geschäftsführer Prof. E Vorschlag de» Bundesrats gat geheißen hat, von einem Verfassung». Struve, den Kassenbericht Prof. Sering; Prof. G Delbrück mäßiaen Rechte G.brauch zu machen. Wir Üben nicht mehr in der und der inaktive Großherzogl. sächsische StaatSminister Heutig ""d de» Große« König«, die von ihrem berichteten über die gegenwärtigen und zukünftigen Aufgaben lür^nen"«^ Komitees Die Versammlung beschloß, daß Komitee auch Verantwortlichkeit decken wolü^mit der Verantwortlichkeit de- König« di« ReichSIagSwahlen hinaus bestehen zu lassen und zu Seit dem erst» Tage meiner Amtstätigkeit hat mir da« Wort vor emn staodlaen, entsprechend auszubauenden Verem'gung »u der Seel, gestanden. Die «uftechterhaltnng der vollen verantwort, gestalten Zur Ausführung der hierzu notwendtgen Maß. ' lichkeit und damit der Autorität des Reichskanzler» und t« Preußen I nahmen wurde ein aus fünf Mitgliedern bestehender Ausschuß der Nation, haben e» al» ein« Forderung de» Tage» erkannt, auf- klärend mitzuwirken an eine« politischen Geschäft der Ration, und Sie wollen hören, was etwa der oberste Beamte des Reiches am Bor- beud des Tages noch zu sagen hat, der über di. künftige Zusammen setzung de» brutschen Parlaments entscheiden soll. Der Streit zwischen den Verbündeten Regierungen und der Mehrheit von Zentrum und Sozialdemokraten im Reich-lag. ist aus- gebrochen bei einer Frage, bei der es sich um di. Beendigung de» «rüge» in Südwestasrtka und weiterhin überhaupt um das Maß vou Einsicht und Energie bei unseren kolonisatorischen Bestrebungen handelt« Ich bin froh, sagen zu können, daß an der Spitz. der Kolouialabteiluug jetzt eine außergewöhnlich tüchtige und umsichtige Kraft tätig ist. LS ist Hrn Dernburg in kurz« Zeit gelungen, da» erschütterte vertrauen in Wert und Verwaltung unserer Kolonien neu zu beleben Ich hege die Zuversicht, daß mit zähem Fleiß« au» unseren Kolonien ein Besitz zu machen ist, der die dafür gebrachten Opfer reichlich lohnen, für unseren Wohlstand und für die Erhaltung unserer volk-kräfle von größtem Nutzen sein wird, und den keiner unserer Söhne und Enkel mehr missen möchte. Die Kolonien sind nicht nur ein Prüfstein für unsere nationale Tatkraft, sie können auch , ein Bindemittel sei» für unsere in ein Dutzend Fraktionen gespalten, an den General v. Liebert. I. mehr eia Blatt eingeschworrn ist auf politische Betätigung im Innern Zu ihrer Entwickelung brauchen irgendeine bestimmte Partridoktrin, um so kritischer war e». Je weniger wir die Paarung konservativen Geistes mit liberalem Geiste, und e» ein Blatt von Fraktionsinteressen abhängt, um so uubefangener war ist hoffentlich uicht zu optimistisch, wenn ich .» al» einen gewissen sein Urteil. Bon rrcht» wurde mir entgeaengehalten, daß der Brief Wendepunkt tu unserem Parteileben bettachte, daß am 18 Dezember da» früher von mir selbst oft gebrauchte Wort von der Heimat-Politik im Reich-tage konservativ« und liberale Parteien mit den Ber- nicht enthalte Für die Heimat-Politik, namentlich soweit sie die bündeteu Regierungen zusammen gingen. (Sehr richtig.) Ich möchte, deutsche Landwirtschaft betrifft, glaube ich einige- getan zu haben, daß diese Verständigung vorbildlich wirkte für die Behandlung und ich biu stolz darauf. Aber H«imat-politik und Kolonialpoltttk anderer großer nationaler Fragen, und daß so von dem überseeischen sind keine Gegensätze. Die Kolonien enlwickel«, heißt auch Heimat»- Besitz ein günstiger Einfluß au-ginge zur Mäßigung der Partei- Politik treiben, wie Heimat und Mutterland ein und darselbe sind, gegensätze, namentlich gegenüber dem Au-lande (Bravo!) (Sehr wahr!) Bon liberaler Sette wurden Zusagen vermißt, die In Ausrufen und Artikeln der ZentrumSpartei heißt eS jetzt, ich man von mir namentlich in bezug auf Verwaltung und Schule hätte nach einem Borwand für die Auflösung gesucht, da- Zentrum erwartete. Nun bin ich zwar — und nicht seit gestern oder vor- hätte so gut wie alle- bewilligt, die Auflösung fei unnötig gewesen gestern — der Ansicht, daß die Vorbildung unserer Beamten und Nun, m H., hat uicht da-Zentrum schon imFrühjahr ISO« — ich seh. die Struktur unsere- Beamtenorganismus verbeflerungSfähig sind ganz ad vou der Verweigerung des RetchSkolonialamtS — die Forde- und daß wir tu der geistigen und materiellen Versorgung der Schule rung de- Bahnbaue- im KriegSaebiet zu Falle gebracht? Hat nicht und der Lehrer weiter fortschretten müssen Aber da- geht zumeist dieser Beschluß dem Reiche viele Millionen gekostet? Denn die die LandrSgesetzgebuug au, wo manche- unter denselben Parteien hohen Kriegskosten sind zu mehr al- einem Drittel durch die außer- streitig und trennend ist, deren Pflicht eS nur zu s^in scheint, im ordentlichen Schwierigkeiten de- Tran-Port- verursacht worden. Hat Reiche vereint zu schlagen. Am Vorabende einer Schlacht paßt kein nicht da- Zentrum vor fünf Woche« gemeinsam mit der Sozial- Streit unter Bundesgenossen. Ähnliche- gilt auch von dem neue« demokratie die Regierung zwingen wollen, di. Truppenstärke auf politifchen Programm, da- man vou mir verlangt hat. M H.! Programme sind Zukunftsmusik. Zur Musik gehören Musikanten. (Sehr wahr!) Nun sehen Sie sich, m. H., da- Orchester im Reichstage an, wie viele Tonarten da durcheinander klingen Mögen die MinderheitSparteien vom 18. Dezember jetzt zeigen, wa» sie vermögen, nicht bloß an Zahl in der Kapelle, sondern auch an Befühl für Rhythmus und Harmonie. (Heiterkeit und Zustimmung.) Nächste- Ziel ist, eine Mehrheit von Konservativen und Liberalen zu schaffen und dem Zentrum die Möglichkeit zu nehmen, an der Seite der grundsätzlich auf Dissonanzen bedachten Sozialdemokratie zum Schaden de- Vaterlands Machtpolitik zu treiben gegen die Verbündeten Regierungen und gegen alle anderen Partei.«. Eia Reichstag, dessen Mehrheit in nationalen Fragen uicht versagt — da- ist die Forderung de- Tage». (Bravol) Wer dieser Überzeugung ist, der folge ihr nach und Watte nicht auf Anerkennung und Versprechungen für die Zukunft, sondern sei Manne- genug, sich selber Geltung zu verschaffen Katsunosuke Jnouyö, Generaloberst Graf Schliessen, Generaloberst Edler v. d Planitz, Oberstschenk Herzog zu Trachenberg u. f. An der Haupttafel waren wie üblich auch eine Reihe von Inhabern des Allgemeinen Ehrenzeichen« und der Rettungs medaille placiert worden, Feldwebel, Wachtmeister, Eismbayn- beamte Man bemerkte hier ferner Oberbürgermeister Kirschner, Polizeipräsident vr. v. Borries, Rektor der Universität Prof, vr. Kaftan, die Präsidenten de« Herrenhauses sowie eine Reche von Vertretern kommerzieller Kreise, Ritter des Wilhelms ordens. Zahlreiche weitere Tafeln waren in den Nebensälen gedeckt. Im Verlauf des Mahles erhob Sich der Kaiser und Frieden» und unsern Stellung i« der Welt, sonder« Schutz und Schirm für Kaiser und Reich «ach außen und stetigen Fortschritt aller tüchtigen nationalen Kräfte im Inner« . , „ hmd.il st« «« »ich, »»,«--»-d,.n,ch> -!« »r d« R^»«-«., m d°»L st» um Li» -»»,.< »-iUr-ch, »m das, vertreten AU sein ourH eme Meyryeit, Vie ven svervunoeteu Da- Zentrum ist auch zur Zeit seiner ausschlaggebenden Stellung im Reichstag geblieben, was eS immer war — eine unberechenbare Partei. ES vertritt aristokratische und demokratische, reaktionäre und liberale, ultramontan« und nationale Forderungen Nur ein. politische Richtung ist nicht vertreten, die sozialdemokratische Um so ausfälliger ist eS, daß da- Zentrum bei den Wahlen der religionr und staatsfeindlichen Partei der Sozialdemokratie Vorschub leistet. Wie patriotische Katholiken darüber denken, beweist der Düsseldorfer Aufruf. Die deutsche Politik darf nicht zum Sptelball der Jaterrssea einer Fraktion gemacht werden, die von ihrem religiösen und kon fessionellen Standpunkt au» die Sozialdemokratie auf da- schärfste bekämpfen müßte, ihr aber gleichwohl au» taktischen Gründen zu Einfluß in Lebensfragen der Nation verhilft. Die sozialdemokratische Partei hat positiv nicht» geleistet. Selbst die großen sozialpolitischen Reichsgesetze sind ohne ihre Zu stimmung zustandegekommen Wo sich in ihren Reihen Neigung zur Mitarbeit au positiven Reformen zeigt, sucht sie der Despotismus, der revolutionäre Übermut der Führer zu ersticken. Wie lange wird diese Knechtschaft von Millionen deutscher Arbeiter noch dauern? Es wäre ein großes Glück, wenn endlich dieser Bann sich lockerte, wenn die deutschen Arbeiter mehr und mehr eivsähen, daß die Sozialdemokratie die Interessen der Arbeit schlecht vertritt, weil sie i selbst keine positive Arbeit leistet (Lebhafte Zustimmung), wenn namentlich die große Zahl der Mitläufer sich klar machte, daß der gegenwärtige Zustand der Ordnung und des SefetzeS, verfassungs mäßiger Freiheit und wachsenden Wohlstandes, der Fürsorge für die Armen und Bedrängten jedenfalls bester ist, al- der rohe Zwang, ohne den die Verwirklichung und der Bestand kommunistischer Zukunftsutopien überhaupt nicht denkbar wäre. (Bravo!) Die Bestrebungen für Bolkswohlfahrt erachte ich al- staatliche Pflicht. Die sozialen Reformen werden hoffentlich trotz der nicht- als Ber hetzung schaffenden Gegnerschaft der sozialdemokratischen Partei nicht stillstehen. > M H., Sie werden nicht ohne Anreiz zum Nachdenken beobachtet haben, welch« Hoffnungen der Deutschland Übel gesinnte Teil der ausländischen Presse au- der deutschen Wahlbewegung schöpft. (Hört, hört!) Der Deutsche Kaiser, die Verbündeten Re gierungen, sollen in diesen Wahlen einen Denkzettel erhalten. (Hört!) Alle guten Wünsche begleiten die Sozialdemokratie und da- Zentrum in die Wahlkampagne. Es ist, al- ob man einen Rückfall d«S BolkeS der Dicht-r und Denker in die früheren Zeiten politischer Zerrissenheit und Ohnmacht für möglich hielte. Jedenfalls herrscht die Überzeugung, daß jeder Sieg der Opposition vom 18. Dezember die Entfaltung der nationalen Kräfte des deutfchen Volkes, deutschen UnternehmuugSsinn uud deutschen Geist hemmen und hindern werde. Solche Stimmen dringen auS Ländern und Völkern zu unS herüber, die selbst bewunderungswürdige Beispiele von stoischem Gleichmut und heroischem Opfermut im Durchhalteu großer Kolontalkrtege ge geben haben. (Sehr wahr!) E- ist auch klar, daß in der Tat die im Ausland« erhoffte Entscheidung der deutschen Wähler zugunsten Ansprüche der ZentrumSpattri, den Verbündete» Regierungen ebenso wie der KriegSleitung einen Teil der Verantwortlichkeit abzuuehme«, sehe ich eine weder in der Verfassung, noch in dem tatsächlichen Schwanken der MehrheitSbildungen im Reichstage begründete Über spannung deS MachtgesühlS einer Fraktion. (Sehr richtig! Bravo!) WaS würden Sie, m. H, von einem Reichskanzler sagen, der, wenv etwa- schief geht, oder eine Katastrophe eintritt, Deckung suchen wollte hinter den Parteien? Ja der Regel sind die Parteien umge kehrt geneigt, nach kritischen Entscheidungen die Verantwortung von sich ab und die Schuld auf die Regierung zu wälzen. Ich erinnere an die Aushebung deS 8 S des Jesuitengesetzes, wo Parteien, die vorher sür die Aufhebung ein getreten waren, hinterher die Regierung scharf kritisierten. Ähnliches hat sich nach der ReichSfinanzresorm ereignet. Ich glaube, daß da- deutsche Volk eine solche Verschiebung der Berantwottlichkeit zugunsten der Parteien nicht gewohnt ist und nicht will. Run wetteifern Zentrumsstimmen und sozialdemokratische in der! Behauptung, das Budgetrecht deS Reichstags sei verletzt, Volksrechte seien in Gefahr Ich kann auch dann nur eine leere AuSrede für den Mehrheitsbeschluß vom 13. Dezember, eine Irreführung der Wähler über die Gründe der ReichStag-auflösung sehen. Die Oppo sition sucht da- tbemu probunüu» von dem ihr unbequemen nationalen auf eia von ihr willkürlich konstruierte» konstitutionelle- Gebiet hinüberzuspielen. (Sehr richtig) Die Verbündeten Regierungen denke« nicht daran, die in der Verfassung gewährleistete« Rechte und Befugnisse de- Reichstag- irgendwie einzuschrävken oder zu verletzen Sie wahren sich aber da- ihn.« zustehende Recht, bei Differenzen mit dem Reich-tag an das Bolk zu appelltereu. Die Verbündeten Re gierungen wollen weder ein absolutistische- noch ein Patteiregiment, sie trete» ein für de« BersassungSstaat uud für verfassung-mäßiges Recht. Sie wollen keineo Kampf gegen unsere katholischen Lands- leute und die katholisch« Religion, sondern religiösen Friede«, religiöse Duldung uud volle religiöse Gleichberechtigung, volle Gewissens- sretheit, zu der ich mich immer bekannt habe nicht nur in der Theorie, sondern auch i« der Praxi-. Sie wollen nicht den sozia listischen Zwang-- und ZuchthallSstaat, keine Gefährdung uusere- den Küchen und Kellereien de» Schlöffe« die regste Tätigkeit,' ollten doch etwa 1000 Personen feierlich gespeist werden, überall Lakaien und Hilfspersonal, — dann die Galawachen der Schloß garde, der Gardedukorp«, der Leibgarde der Kaiserin — endlich die Hofjäger, Leibjäger, Büchsenspanner, Fourier«. Se. Majestät der Kaiser hatte eine Ausfahrt und einen Spaziergang gemacht, den k. k österreichisch-ungarischen Militär- attach« Major und Flügeladjutanten Ritter Klepsch-Kloth v. Roden zur Überreichung des Militärschematismu« empfangen und begab Sich mit Ihrer Majestät der Kaiserin gegen '/,11 Uhr nach dem Rittersaal zur Abnahme der Cour der vorzustellenden neuernannten Ritter des Roten Adlerorden«, de« Kronenordens und des Königl. HauSordens von Hohenzollern. Zu den Seiten des Thrones hatten der Kronprinz und di« Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses Aufstellung ge nommen, weiter die Ritter deS Schwarzen Adlerordens, die StaatSminister, die Hofstaaten und die Gefolge. In der Schloßkapelle hatten sich unterdessen die zur Feier außerdem geladenen Ritter und Inhaber, zumal die im Jahre 1906 dekorierten, eingefunden, ferner die Botschafter und das diplomatische Korps sowie die Damen des Wilhelmsorden«, des Luisenordens, de« Verdienstkreuzes und der Roten Kreuzmedaille, von denen die jüngst dekorierten Damm den Majestäten auf deren Wege zum Rittersaal in der zweiten Paradevorkammer vor gestellt worden waren. Am Altar, den Pflanzenschmuck umgab, sland die Hofgeistlichkeit. Bei den Botschaftern saß der Staats sekretär deS Auswärtigen Amte« Staatssekretär v. Tschirschky und Bögendorff. Die neu Dekorierten betraten nacheinander die Kapelle; ihrer waren so viele, daß das GotteShau« sich bi« in die allerletzten Seffelreihen füllte und doch noch eine Anzahl Herren am Eingang zurückbleiben mußte. Unter großem Vor tritt' nahte das Kaiserpaar, während der Domchor mit Psalm 95 („Kömmt Herzu! Lasset uns dem Herm frohlocken") einsetzte. Der Kaiser trug Generalsuniform, mit dem Bande des Schwar zen Adlerordens und der Kette der anderen preußischen Orden. Er führte die Kaiserin, die eine blaßlila Robe trug; die Cour schleppe, von gleicher Farbe in Sammet mit Silberstickerei, Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften nahmen dem bündele» Regierungen die Berantwottlichkeit mit tragen helfe und Altar gegenüber Platz, hinter ihnen die Damen der Höfe und daß er, wenn nötig, die Truppenzahl wieder hnaufsetzeu könne Ja die Damm des LuffmordenS. Der feierliche Gottesdienst be- " H - d?* eben Hofkriegsrat spielen. Einem solche« Eingriff E mi. d-m G°>, mi. >°b°° Dich!" Nach der Liturgie predigte Hof- und Domprediger „ unterwerfen. (Bravo!) Kritzinger über 1. Petri 4, Bcrs 6. Dm Gottesdienst schloß Man hat mir auch da- in der Hitze der Debatte gesprochene wie immer da« „Niederländische Dankgebet", von Gemeinde Wort vsrgeworfe», daß nicht die Parteien, sondern die Verbündeten und Chor gesungen, von dm Bläsern begleitet. Regierungen die Verantwortung trügen für die Sicherheit und das Nachdem das Kaiserpaar eine Zeitlang im Marinesaal ver- Ansehen des Landes. M. H, ich halte dies Wort bei ruhigem Blut weilt hatte, währenddessen die letzte Hand an die Ordnung der vollständig aufrecht, Berantwottlichkeit ist zunächst eine höchst per- Tafeln gelegt wurde, begab ES Sich gegen 2 Uhr, abermals in We Sa^ Ulen""-"uni. -1° feierlichem Zuge, nach dem Weißen Saal, der da» gewohnte ^ch die Regierung lein? Pattri, ihre Berant'wottuug reicht viel weiter Sie hat, iuSbefondere nach außen, alle Parteien zu ver- treteo, uud sie trägt allein die moralifche und die politische Berant wottlichkeit in großen nationale« Frage« Da- ist auch so in rein parlamentarisch regierten Ländern: Wenn da die Männer der Re gierung eine Verantwortlichkeit für Mehrheitsbeschlüsse nicht tragen wollen, so lösen sie das Parlament auf, oder sie treten ab. In dem früheren". Die Musik spielte den Norkschm Marsch. Nach der Tafel hielten die Majestäten Cercle und erfreuten viele der nmm Ritter durch Ansprachen Rede de- Kürsten v. Bülow vor dem kolonial- politischen Aktionskomitee. (W T. B) Berlin, 19. Januar Bei dem heute im Palasthotel von dem kolonialpolinschm Aktionskomitee ver anstalteten, von zahlreichen Vertretern der Wissenschaft, Kunst, Literatur und Technik au« ganz Deutschland besuchten Essen hielt der Reich«ka«zler Fürst v Bülow in Erwiderung auf eine Ansprache de« Vorsitzenden de« Komitee« Prof Schmöller eine Rede, in der er folgende« au«fühtte: Meine Herren! Der Anregung, unter Ihnen zu erscheinen, bi« ich gern und dankbar gefolgt. Ich befind« mich hier unter Vertreter« der Wissenschaft, der schöne« Künste, in einem Kreis« hoher Bildung, höchste« Strebens Sie alle Kane« das Gotthesch« Wort: .Was ist deine Pflicht? Die Forderung d«s Tages.' Sie, die geistigen Führer
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