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WM, Dresdner Fonrnal Nr. 198 1908 B. Ämtlicher Tril der Kommunen ergeben. a>. «. B. <Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil SU und Major v. Eulitz, sowie Rittmeister v. Römer. Wilhelmshöhe, 26. August. Se. Majestät der an 0» 8» I«M »Il.ro B. » v. » veiS chen Iber 4S«0 »ZFO SILO 50.75 II «1,40 75,00 L»»- ad,« ErmoimiiM.Btrsetzunge» rk.im öffc»tliche» DiexPe. Im UeschSstsbereiche de» Ministerium» de» Kult«» «. öffentl. Vuterricht». Zu besetzen: Eine erledigte ständige Lehrerstelle «n der Volksschule zu Oschatz Anfang Oktober. Demnächst wird eine neue Gehaltsstaffel aufgestellt werden. Bewerbungen sind baldigst beim dortigen Stadtrat einzureichen. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher Nr. 1295. Tloniglich Sächsischer Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Bom Königlichen Hofe. Dresven, 26. August. Se. Majestät der Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, die stellvertretenden Handelsrichter C. I. Anhäuser und L. A. R. Weigand in Dresden zu Handelsrichtern und den Handelsrichter Kommerzienrat Louis Bernhard Lehmann in Dresden zum stellvertretenden Handels richter bei den Kammern für Handelssachen im Land gerichte Dresden für die Zeit bis Ende September 1909 zu ernennens Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Polizeirat vr. Bartsch in Dresden das ihm von Sr. Majestät den: Kaiser von Rußland verliehene Offizierskreuz des St. Annen-Ordens «nnehme und trage. Deutsches Reich. Zur Kaiserreise in Vie Reichslanve (W. T. B.) Dresden, 26. August. Se. Majestät der König sind heute früh 7 Uhr 22 Min. nach Metz bezw. Straßburg gereift. Dresden, 26. August. Auf Allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ablebens Sr. Hoheit des Herzogs Karl Borwin zu Mecklenburg- Strelitz am Königlichen Hofe die Trauer auf eine Woche von Mittwoch, den 26. August, bis mit Dienstag, den 1. September d. I. angelegt. -> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. < Mittwoch, 26. August Herzog Karl Borwin wurde als Sohn des jetzigen Groß- Herzogs und feiner Gemahlin Elisabeth, geborenen Prinzessin von Inhalt am 10. Oktober 1888 zu Neustrelitz geboren. Einen Teil einer Jugendjahre verlebte der Herzog in Dresden. Er besuchte uerst kurze Zeit das Vitzthumsche Gymnasium, dann die Drei- onigsschule und nahm hierauf Privatunterricht. Vom Herbst 1905 bis Ostern 1908 wurde er in der hiesigen Militärvorbereitungs anstalt von Hofrat Prof. Pollatz für die Reifeprüfung vorbereitet. In vorzüglicher Weise legte er diese vor einem mecklenburgischen Kommissar ab. Er trat dann eine Mittelmeerreise an, besuchte Italien, Montenegro, Griechenland, Konstantinopel und kehrte im Juni nach Dresden zurück, wo seine greise Großmutter, die Groß- Herzogin-Witwe Augusta Karoline, geborene Königliche Prinzessin von Großbritannien und Irland und von Hannover, im Keppschloß in Hosterwitz lebt. Von Dresden begab sich der Herzog in Be gleitung seines Gouverneurs Hrn. v. Witzendorff nach Metz. Er gehörte dort dem diesjährigen Kursus der Metzer Kriegsschule an und stand L la suit« des Holsteinschen Feldartillerieregiments Nr. 24. Metz, 25. August. Der Großherzog von Mecklen burg-Strelitz ist heute nachmittag hier eingetroffen und at sich an das Totenbett feines Sohnes begeben. Die Beisetzung findet voraussichtlich in Mirow statt. Zum Hinfcheiven Ves Botschafters Frhrn. Speck v. Lternburg. Heidelberg, 25. August. Präsident Roosevelt telegraphierte an die Frfr. Speck v. Sternburg: „Unaussprechlich bewegt und erschüttert genehmigen Sie unsere tiefste Anteilnahme. Theodor und Edith Roosevelt." (W. T. B.) Dresden, 26. August. Se. Majestät der getreten. Ihre König!. Hoheiten die beiden ältesten Prinzen- föhne geleiteten Allerhöchstdenselben zum Bahnhof. In der Allerhöchsten Begleitung befinden sich General adjutant, Generalleutnant v. Müller, Exzellenz, die Flügel adjutanten Oberst v. Criegern, Major von Arnim Koloniales« * Der vom Gouvernement von Deutsch-Ost- afrika aufgestellte und vom Gouvernementsrat ange- nommene Etat für 1909 fordert 3670000 M. Reichs- Zuschuß für Ostafrika, 800000 weniger als im Vorjahre. Der neue Etat bringt ferner die Schaffung eines Aus- aleichsfonds, der aus den sich ergebenden Emnahmeüber- schüssen der Zivilverwaltung gebildet, zur Verzinsung der Eifenbahnanleihen, sowie noch später aufzunehmende Kolonialanleihen verwendet werden soll. Dieser Fond ¬ Herzog Karl Borwin zu Recklenburg-Ltrelitz -fi. Wie in einem Telle der gestrigen Auflage (unter den Drahtnachrichten) bereits kurz mitgeteilt wurde, ist vorgestern nacht L12 in Metz Herzog Karl Borwin zu Mecklenburg- Strelitz, der jüngste Sohn des Großherzogs Adolf Fried rich, an einem Herzleiden gestorben. Ter hohe Kranke befand sich im Hause des Rittmeisters v. Maltzan, Frhrn. Ku Wartenberg und Penzlin in Ban St. Martin bei Metz m Pflege. Vorgestern nachmittag war sein Zustand noch befriedigend und gewährte einige Hoffnung auf Besserung. Gegen Abend um N11 Uhr trat jedoch eine derartige Ver schlimmerung ein, daß der Kranke das Bewußtsein verlor und in diesem Zustande um Z412 Uhr verschied. Anwesend waren im Sterbezimmer Rittmeister v. Maltzan, ferner der Gouverneur des Herzogs, Leutnant v. Witzendorff, und der behandelnde Arzt. Die Nachricht vom Tode des hoffnungsvollen Fürsten sohnes berührt da- Sächsische Königshaus, dem er häufig ein lieber und gerngesehener Gast war, wie auch die aristokra tischen Kreise unserer Residenz, denen oft die hohe Ehre Mell ward, den Prinzen in ihrer Mitte zu sehen, auf schmerzlichste. König hat heute früh 7 Uhr 22 Min. ab Dresden-Neustadt die bereits gemeldete Reise nach Metz und Straßburg an- Ter „Reichsanzeiger" schreibt zum Tode des Bot- chafters: „Frhr. v. Sternburg hat sich auf allen ihm über- ragenen Posten durch treue und gewissenhafte Pflicht erfüllung bewährt, die ihn auch in seiner letzten Stellung ausharren ließ, obwohl seit Jahren ein schmerzhaftes Leiden an seinem Lebensnerv zehrte. Mit großem diplo matischen Geschick hat er es insbesondere verstanden, außer dem huldvollen Vertrauen Sr. Majestät des Kaisers auch dasjenige der großen Nation zu gewinnen, bei der er in den letzten Jahren das Deutsche Reich erfolgreich vertrat. Der Reichskanzler verliert in ihm einen seiner tüchtigsten Mitarbeiter, dem auch im Auswärtigen Amt ein dauerndes, ehrenvolles Andenken sicher ist." Zur Deulfchlandreife ves englischen Tchatzkanzlers Lloyd George. Wie Hamburger Blätter berichten, brachte der eng lische Schatzkanzler bei dem Frühstück, das er bei seinem Aufenthalt in Hamburg im Hause des Präsidenten der Seeberussgenojsenschaft, Brogmann, einnahm, nach einer Begrüßungsansprache des Gastgebers einen Trinkspruch aus, in dem er etwa folgendes ausführte: Er sei nach Hamburg gekommen, weil er so angenehme und schöne Erinnerungen an seinen letzten Besuch bewahrt und die Bevölkerung der Hansestadt wertschätzen gelernt habe. Sein letzter Besuch habe der Frage der Tieflade-Linie gegolten. Dies sei eine sehr komplizierte und schwierige Frage gewesen, und wenn die beiden Nationen zu Streit geneigt gewesen wären, so hätte es über diese Frage sehr leicht zu Differenzen kommen können. Aber statt dessen sei ein Übereinkommen erzielt worden. Statt Kriegsschiffe abzusenden, um die eigene Meinung der anderen Partei mit 12zölligen Kanonen vor Augen zu führen, habe England den Hauptmann Chalmers und Deutschland Hrn. Brogmann mit überzeugenden Argu menten geschickt. Mit Hilfe des Taktes und der Gesc^ck- lichkeit der Hamburger hätten die beiden Herren die An gelegenheit erledigt. Warum solle nicht auch die Frage der Ladelinie der Nationen so erledigt werden können, daß die Staatsschiffe nicht durch die Last feindseliger Argumente zum Sinken gebracht werden können. Eng land und Deutschland seien aufeinander angewiesen und könnten sich gegenseitig helfen. Ter Schatzsekretär schloß mit einem Hoch auf Vie dauernde Freundschaft zwischen beiden Ländern. Ausland. . Begegnung des italienischen Ministers des Austern mit dem deutschen Staatssekretär des Austern. In einem Teile der gestrigen Auflage (unter den Drahtnachrichten) ist bereits mitgeteilt worden, daß der italienische Minister des Äußern Tittoni auf seiner Reise von Italien nach Mähren durch Bayern gestern in Berchtesgaden eingetroffen und daselbst der Gast des Staatssekretärs v. Schoen auf dessen Landsitz Schoen- Häusl gewesen ist. In den Gesprächen der beiden Staats männer sei, wie „Wolffs Telegraphisches Bureau" mit- teilt, auch die Politik berührt worden, und angesichts der zwischen Deutschland und Italien bestehenden engen und esten Beziehungen wäre, wie nicht anders zu erwarten, >as Ergebnis der Gespräche - die Bestätigung der voll- tändigen Übereinstimmung der beiden Mächte in allen ;egenwärtigen größeren Fragen der internationalen Politik gewesen. Zum Streitfälle zwischen ven Niederlanden und Venezuela. (Reutersches Bureau.) Haag, 25. August. Die Regierung hat von der in. den heutigen Zeitungen veröffentlichten zweiten Note des venezolanischen Gesandten an den Minister des Äußern amtlich noch nicht Kenntnis genommen. Dessenungeachtet ist diese Note bereits in dem heute abgehaltenen Minister rat Gegenstand der Erörterung gewesen. Sie erweckt den Eindruck, als ob sie nicht darauf gerichtet ist, die Regierung zu ermutigen, den Pfad des Friedens, von dem ihre etzte Note an Venezuela Zeugnis ablegt, weiter zu ver folgen. Bulgarien und Griechenland. (Agence Havas.) Athen, 25. August. Hier wird die (gestern an dieser Stelle wiedergegebene) offizielle Mitteilung der „Agence Bulgare" über die Gewalttaten der vereinigten bulgarischen Komitees gegen die Griechen in Macedonien als un richtig angesehen. Man stellte fest, daß die Kirchen in Macedonien, die das Streitobjekt bilden, nachdem sie während der Bewegung vom Jahre 1903 von den Bul garen in Besitz genommen worden waren, auf die Re klamationen der Griechen hin, denen sie gehörten, von den Türken geschlossen wurden, um den Streitigkeiten ein Ende zu machen. Der Versicherung des Communiquäs, daß die Kirchen entweder den Griechen zugeschrieben oder den Behörden des früheren Regimes, die in griechischem Solde gestanden hätten, geschlossen worden wären, setzt man die Erklärung des Komitees für Einheit und Fort schritt entgegen, das die griechischen Reklamationen be züglich der Schließung mehrerer Kirchen als wohlbegründet anerkennt. Die Tatsache, daß seitens der bulgarischen Komitatschis gegen die Griechen gewalttätig vorgegangen wird, findet ihre Bestätigung in den Drohungen, die der Bulgarenführer Nicol gegen die Patriarchen mehrerer Dörfer ausgesprochen hat. Zur Lage in der Türkei. Die „Köln. Ztg." meldet aus Konstantinopel von gestern: Ali Risa Pascha, der Kommandeur des zweiten Korps, ist zum Kriegsminister ernannt worden. Reschid Bey, der Wali von Adrianopel, wurde Minister des Innern. Hakki Bey erhielt wieder das Portefeuille des Unterrichts. Der Sultan erhielt Gesuche aus Ägypten, den Khedive zur Verkündigung einer Verfassung zu ver anlassen. Wie der „Köln. Ztg." aus Saloniki gemeldet wird, ist der Kommandeur der Artillerie des III. Armeekorps Schukri-Pascha vom ottomanischen Komitee aufgefordert worden, seine Stellung niederzulegen. Die näheren Gründe sind noch unbekannt. Schukri-Pascha willigte ein. Zur Lage in Marokko. (W.T. B.) San Sebastian, 25. August. Der Staatsminister Allendesalazar erklärte in einer Unterredung, welche die letzten Ereignisse in Marokko betraf, Spanien werde nach wie vor die Algecirasakte respektieren und im Verein mit Frankreich handeln. Der Minister wird sich einige Tage zu seiner Familie nach deren Sommeraufenthalt begeben, aber in steter Verbindung mit dem König bleiben. Wie in einem Telle der gestrigen Auflage (unter den Drahtnachrichten) bereit- mitgeteilt wurde, hat die Zeitung „Echo de Paris" vom Ministerium de- Über den Lebensgang des Dahingeschiedenen ist das ist für 1909 mit 1^ Mill. M. veranschlagt, die sick- Folgende zu berichten: iaus den Etatsersparnissen von 1906 mit 1 Mill. M. !und den an den Fiskus übergehenden Kapitalbeständen König hat mit Seiner Vertretung bei der Beisetzung des Botschafters Frhrn. Speck v. Sternburg den Ober zeremonienmeister Grasen Wilding v. Königsbrück beauf- ragt. Ankündigungen: Die Zeile kl.Schrist derbmal gespült. Ankündigungsseite 25 Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 3ma! gesp. Textseitc im amtl. Teile 60 Pf., un er dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. Preisermätzigg. auf Geschästsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. 8^75 «8^0 »4.10 Kaiser, Ihre Majestät die Kaiserin und die Prinzen August Wilhelm und Oskar sind heute früh 8 Uhr von Station Wilhelmshöhe mittels Hofzugs nach Metz abgereist.