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Dresdner Journal : 01.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190807016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080701
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-07
- Tag 1908-07-01
-
Monat
1908-07
-
Jahr
1908
- Titel
- Dresdner Journal : 01.07.1908
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schöpfen, daß, soweit eS an dem deutschen Ingenieur ist, unsere- Reiche- Ruhme-titel sein und bleiben möge: Deutschland in der Welt voran! und daß, wo eS noch bi- jept für den menschlichen Geist dunkle und unerforschte Gebiete gibt, bald auch hier das Helle Licht bahnbrecheuder Erfindung ausgehen und uns der siegeSsrohe Rus eine- Ihrer größten Borgänger auf dem Gebiete der Mechanik und Hydrostatik vor mehr als 2000 Jahren, das „evp^x«!" deS Archtmedes, un- entgegenklingen möge! In dieser frohen Zuversicht und in der Hoffnung, daß Sie in unserem Sachsenlaude und seiner reizvollen Haupt- und Residenzstadt nur freundliche Eindrücke aufnehmen und gern wieder hier Einkehr halten werden, lasse ich den herzlichen Willkommengruß der Säch fischen StaatSregierung in dem Wunsche au-klingen: Der Verein Deutscher Ingenieure mit seinem hochgeschätzten Hrn Borsitzenden an der Spitze grüne und blühe als einer der kraftvollsten und frucht bringendsten Zweige am kernfesten Stamm der deutschen Eiche in un- verwelkltcher Jugendkrast zum Heile unseres geliebten deutschen Vater- landS bis in die fernsten Zeiten! Er lebe hoch! An Stelle des behinderten Hrn. Oberbürgermeisters Beutler dankte Hr. Stadtbaurat Klette für die der Stadt Dresden gewidmeten freundlichen Worte. Er betonte, daß eS naheliege, den Ursachen nachzugehen, die den Verein Deutscher Ingenieure zu so herrlicher Entwickelung gebracht haben. In erster Linie bestimmend und vorwärts treibend habe das Verhältnis des Vereins zur deutschen Industrie gewirkt. Eng mit ihr verbunden habe der Verein die werktätige tech nische Intelligenz zusammen gefaßt, damit sie den Bedürfnissen der Industrie rachgebe und ihr das Rüstzeug schaffe für nutz bringende Arbeit. Das Feuer, da« Wasser, die Luft habe diese werktätige technische Intelligenz bezwungen, der Industrie dienstbar zu sein, und in den Schoß der Erde greife sie hinab, um ihr die reichen Schätze zu entreißen, die sie der Industrie darbiete. Der Redner wies weiter auf die Ausbreitung der Tätigkeit des deutschen Ingenieurs hin und hob hervor, daß Stärkung und Förderung der Industrie die Losung sein müsse, die dm deutschen Ingenieur und die Industrie selbst vereine. Sein Hoch, in das die Festversammlung freudig einstimmte, aalt der deutschen Industrie Nunmehr gedachte der Vor sitzende des Dresdner Bezirksvereins, Hr Direktor Meng, der Ehrengäste, einschließlich der Presse, worauf Hr. Baurat Krause dem in Reichenhall weilenden ersten Vereinsdirektor, Hrn Geh. Baurat Peter«, anerkennende Worte widmete. Dann rief Hr Geh. Hoftat Prof vr. Hempel den jungen Ingenieuren ermunternde Worte zu und der Kurator des Vereins, Hr. Bau rat Taaks - Hannover, feierte den Dresdner Bezirksverein, dessen Vorstand und Ausschüsse eine ungewöhnliche Arbeit ge leistet hätten. In humorvollen Worten gedachte Hr. Direktor Busch kiel der Damen, indem er die Männer mit dem Brote und die Damen mit der Butter verglich Die Männer möchten nur dafür sorgen, daß die Butter nicht ranzig werde Die Schlußansprache hielt der Vorsitzende des Festausschusses, Hr. Prof. Kübler. Er bat das Orchester, ihn zu begleiten Plötzlich erschien vor ihm der Geist des Weines und hypnoti sierte den Redner. Gleichzeitig stieg der Bühnenvorhang in die Höhe und durch eine weiße Gardine erblickte man eine sonnige Landschaft. Ein Luftschiff nahte sich, an dem eine Fahne befestigt war „Abfahrt nach dem Sonnenstrahl 437 685 391". Das Luftschiff verschwand wieder und die Szene verdunkelte sich. Sonnenstäubchen begannen zu spielen und das Luftschiff fuhr abermals vorüber, wobei man in die Dunkelkammer eines an Bord weilenden Photographen sehen konnte. Der Photograph sprang plötzlich durch sein gelbes Fenster, so daß die vor ihm befindliche schwarze Gardine herabfiel. Die Sonnenstäubchen, dargestellt durch die Eleven des König!. Balletts, spielten lebhafter, und bald erschien auch die Sonne selbst, verkörpert von der König!. Solotänzerin Fr! Gäbler, auf der Bühne. Der Redner verschwand schließlich in einer Dampfwolke und erschien dann wieder aus einer Bowle, um von hier aus ein Hoch auf Hrn Geh. Rat Slaby auszubringen. Das kleine geistvolle Festspiel fand rauschenden Beifall. Es wurde geradezu wundervoll dar gestellt und war von Hrn. Hofballettmeister Berger mit bekannter Meisterschaft arrangiert worden Die Musik stammte von Hrn. Kapellmeister Pittrich und die Regie lag in den Händen des Hrn Hasait. Bemerkt sei noch, daß die Bewirtung der 1200 Festgäste durch Hrn Hoftraiteur Stroh bach in mustergültiger Weise durchgeführt wurde, und daß Küche und Keller, trotz der schwierigen Verhältnisse, nichts zu wünschen übrig ließen. An das Festmahl schloß sich ein Kaffeestündchen im Theaterkeller, worauf ein frohbelebter Ball die Gäste bis in die Morgenstunden beisammenhielt. * Bei Beginn der heutigen Sitzung wurde zunächst ein in huldvollen Worten gehaltenes Antworttelegramm Sr. Majestät des Königs bekannt gegeben, das auf das gestern abend an den Monarchen gelegentlich der Festtafel abgesandte Huldigungstelegramm eingegangen war. Hierauf sprach Hr. Geh. Hofrat Prof. vr. Mollier über „Gustav Zeuner". Er führte ungefähr folgendes aus: Im Spätherbst deS verflossenen Jahres starb in Dresden vr. Gustav Zeuner, Prosessor der Mechanik und Maschinenlehre und langjähriger Direktor de- Dresdner Polytechnikums, einer der ver dientesten und erfolgreichsten Forscher und Schriftsteller auf dem Ge biete der technischen Wissenschaften. Zeuner wurde 1828 in Chemnitz i. Sa. als Sohn eines Tischlers geboren. Seine Studien vollendete er an der Bergakademie in Freiberg. Erst 27 Jahre alt, wurde er als Professor an das neugegründete Polytechnikum in Zürich be- rusen, wo er 16 Jahre lang wirkte Die- ist die Zest seines reichsten wissenschaftlichen Schaffens Bon Zürich wurde Zeuner als Direktor und Professor nach Freiberg und sehr bald daraus in gleicher Eigenschaft an die Polytechnische Schule in Dresden berufen, der er 17 Jahrs als Direktor und 21 Jahre als Professor an- gehörle Seit 1897 lebte Zeuner zurückgezogen von allen Ämtern. In seinem langen Leben entfaltete Zeuner eine höchst erfolgreiche Tätigkeit in dreifacher Richtung: als akademischer Lehrer, als Leiter und Organisator im technischen Unterrichtswesen und als Forscher und Schriftsteller ZeunerS glänzende Lehrbegabung spricht auch aus allen seinen Schriften, durch die sein Name in der ganzen tech nischen Welt bekannt und hochangrsehen wurde. Zeuner hat auf verschiedenen Gebieten gearbeitet, zunächst angeregt durch seinen Lehrer Weisbach über Hydraulik. Dann schuf er fein populärste- Werk über Schiebersteuerungen, worin er die graphische Behandlung der Steuerungen einführte und dem Konstrukteur ein bald unentbehr liche- Hilf-mittel an die Hand gab. Die weitaus größten Verdienste hat sich jedoch Zeuner durch die Einführung der mechanischen Wärme lehre in da- Maschinenwesen erworben. Wir können dies als seine Lebensaufgabe bezeichnen, und er hat sie in unübertrefflich voll kommener Weise gelöst. Als besonderes Verdienst muß Zeuner die Verbreitung der berühmten Regnaultschen BersuchSergebnisse unter den Ingenieuren angerechnet werden, besonders durch die Auf stellung seiner Dampftabellen, die in der Hand jedes Maschinen ingenieurs find ZeunerS Lehrbuch: Grundzüge der mechanischen Wärmetheorie, erschien schon 18üS und 186K in erweiterter Auflage; diese Auslage darf als Höhepunkt von ZeunerS wissenschaftlichem Schaffen bezeichnet werden; später war er durch BerwallungSgeschäste jo sehr belastet, daß der weitere Ausbau dieses Buches vielfach be einträchtigt wurde. Während die vou Zeuner in meisterhafter Weise behandelten allgemeinen Grundlagen der technischen Wärmelehre ste>- und überall die höchste Anerkennung gefunden haben, ist er in der Behandlung der Theorie der Dampfmaschine vielfach auf Widerspruch gestoßen Besonders kommt hier tu Betracht die vou Zeuner ver tretene Ansicht, daß der Carnotsche Kreisprozeß der Beurteilung der Dampfmaschine zugrunde gelegt werden müsse, und seine Ausfaffung von der Wirkung der Wandungen besonder- Hirn gegenüber; in letzterem Punkt ist Hirn- auf seine» meisterhaften Versuchen aufge baute Anschauung heute völlig durchgedrungen. Zeuners unvergäng liches Verdienst liegt ditto, daß er die mathematischen, geometrischen und physikalischen Grundlagen einer Reihe von wichtigen technischen Gebieten in einer unübertrefflich klaren Weise behandelt und den Ingenieuren gelehrt hat. Da« Bild Zeuner« war in der Aula ausgestellt und der Verein Deutscher Ingenieure hatte zum Andenken an den Ge lehrten einen großen Lorbeerkranz mit Widmung«schle»fe an dem Bilde befestigt. Den Zweiten Vortrag hielt Hr. Zivilinzenieur C Michen- felder (Dipl-Ing) über „Kranbauarten für Sonder zwecke". Nach einleitenden Worten über die wirtschaftliche Notwendigkeit der an moderne Arbeitsmaschinen im allgemeinen zu stellenden hohen technischen Anforderungen ging Redner tm einzelnen zur Darlegung der vielgestaltigen Fortschritte über, die unser moderner Kranbau zu verzeichnen hat. An der Hand umsangreichen und lebenswahren Jllustration-materialS sührte er, unter mancherlei Einflechtungen, die ebenso verschiedenartige wie oftmals fehr sinnreiche Anpassung neu zeitlicher Kranbauarten an die Sonderzwecke der wichtigsten Ber wendungSgebiete vor Augen, wie durch mehr oder weniger umge staltende Maßnahmen bet der konstruktiven Durchbildung oder bei der Anordnung von Kranen — sei eS in der Werkstatt oder am Hafen, in dem Hüttenwerke oder auf der Werst — Betriebsvorteile erreicht worden sind, die nicht in letzter Linie beigetragen haben zu der staunenswert erhöhten Leistung-- und Konkurrenzfähigkeit unserer modernen Stätten von Industrie, Handel und Gewerbe Nach diesen Erfolgen dürfe, so schloß Redner, die ganz besonders im deutschen Kranbau geleistete Arbeit, unter Berücksichtigung auch der günstigen wirtschastlichen und sozialen Nebenwirkungen der vorgeführten tech nischen Vervollkommnungen, mit Recht als sinnreich und geistvoll, als ingeniös bezeichnet werden, als würdig auch der Bezeichnung derer, die sie geleistet, der deutschen Ingenieure! Beide Vorträge wurden mit lebhaftem Beifalle belohnt Hierauf wurden die geschäftlichen Verhandlungen der Haupt versammlung geschloffen, nachdem den ausscheidenden Vorstands- Mitgliedern sowie dem Dresdner Bezirksvereine für die hervor ragende Ausgestaltung der Dresdner Tagung der Dank der Versammlung zum Ausdrucke gebracht worden war Nachmittags ^3 Uhr fand eine Dampferfahrt nach Meißen statt, die vom schönsten Wetter begünstigt war. Bemerkt sei noch, daß die ganze Veranstaltung, um die sich die Herren Prof. Kübler und Prof. Buhle große Verdienste erworben haben, in tat sächlich großzügiger und umsichtiger Weise organisiert wor den war. Schiffsnachrichte«. Hamburg-Amerika-Linie. Meteor, von Norwegen, 30. Juni morgens 8 Uhr 40 Min. aus der Elbe angek Albingia 28. Juni von Tampico nach Veracruz abgeg. Sithonia, von Ost asien, 30. Juni von Perim abgeg. Spezia, nach Ostasien, 30. Juni morgens von Suez abgeg. Slavonia, nach Ostasien, 29. Juni nachm von Suez abgeg. Armenia 29. Juni mittag- 12 Uhr von Halifax nach Philadelphia abgeg Penniylvania, von New Aork, 30 Juni morgens 5 Uhr 50 Min. von Plymouth abgeg. Antonina, von Nordbrasilien, 29. Juni abends 9 Uhr von Havre nach Him burg abgeg. Bavaria 29. Juni in Galveston angek. Bethania, nach Boston, Baltimore und Newportnews, 29. Juni nachm. 6 Uhr 50 Min. Dungeneß passiert. Granada 29 Juni von Buenos AireS nach Montevideo abgeg. Kronprinzessin Cecilie, von Mexiko nach Havanna, 29. Juni mittags 12 Uhr von Corunna abgeg Dania, nach Mexiko, 29. Juni nachm. 1 Uhr in Cadiz angek. Hansa 28. Juni in Tampico angek. Ambria, nach Ostasien, 29. Juni morgens 6 Uhr in Ro terdam angek. Suevia, von Ostasien, 29. Juni morgens in Rotterdam angek. Lie elektrische»» Bahnen und Drahtseilbahnen Lachsen« im Jahre 1907. Die im König!. Kommissariat für elektrische Bahnen bearbeitete Statistik bringt über die Gestaltung des Verkehrs auf den elektrischen Straßenbahnen und den dem öffentlichen Verkehre dienenden Draht seilbahnen Sachsens im Jahre 1907 folgende Ziffern: Betriebsunternehmung Streckenlänge lew Motor- wagen- kilometer Anzahl der besörderten Personen Anzahl der Motor wagen < Anhänge wagen Städtische Straßenbahn Dresden 112,» 21 673 609 86 790 342 474 292 Gr. Leipziger Straßenb. 56,8k 13 261 574 65 540 844 307 186 Leipz. Elektr. Straßenb. 46,LS 7 528 756 26 327 792 130 50 Allg. Lokal- u. Straßen- bahnges. in Chemnitz 34,91 4 500 348 20 922 006 117 76 Zwickauer Straßb.A.-G. 11,98 1 081 870 3 815 832 29 6 Sächs.Straßenb.-Ges. in Plauen i. B. 9,L7 1 121 870 4 52» 729 30 Schandauer elektrische Straßenbahn 8,80 121 759 133 150 7 6 Staatl. Straßenbahnen: ») Lößnitzb. Dresden- Mickt.-Kötzschenbroda 7,rr 691 537 2 004 718 25 22 b) Dresden - Löbtau- Hain-berg 7,94 627 034 2 060 288 ') o) Dresden - Cotta - Cossebaude 5,» 836 112 671 218 ') - » Dresdner Borortsbahn 5,89 277 246 588 200 8 Gem - Verb. für die elektr B Loschwitz Pillnitz 5,98 354 315 828 246 ') - Gem -Verb s d. elektr B. Niedersedlitz Kreischa 9,ro 143 945 410 661 « 4 Leipz Außenbahn A.-G 12,19 542 347 2 366 275 ') - Städtische Straßenbahn Freiberg 2,4» 211957 359 905 7 Städt. Straßenb Zittau 6,54 784 090 1 731 820 21 6 Meißner Straßenbahn 4,«5 262 101 910 982 8 5 Bergschwebeb. Loschwitz 2,80 15 784 268 742 4 Drahtseilbahn Loschwitz- Weißer Hirsch ! b,80 37 407 415 V34 2 2 Zusammen 1907 > »56,«8 53 573 661 220 670 634 1175 655 Zusammen 1906 1 843,71 51 817 459 205 375 108 1027 621 1) Die auf den StaatSliniea Dresden-Löbtau—HainSberg und DreSden-Cotta—Cossebaude, sowie aus der Linie Loschwitz—Pillnitz verkehrenden Wagen sind unter den Betriebsmitteln der städtischen Straßenbahn Dresden, die den Betrieb führt, mit enthalten. 2) Die auf den Linien der Leipziger Außenbahn verkehrenden Wagen sind unter den Betriebsmitteln der Großen Leipziger Straßen bahn, die den Betrieb führt, mit enthalten. Der Güterverkehr hat nachstehende Ergebnisse zu verzeichnen: Betrieb-unter- nehmung Strecken länge lrw Zug kilo meter Beför derte Güter in Tonnen Loko motiven Anzahl der Über- schieben. Roll böcke spur- gülenr Meißner Straßenb Staatl Güterbahn f. den Plauenschen Grund in Deuben 4,«7 18 438 106 272 4 43 bei Dresden Gleislose- elektro- motor.Fuhrunter- nehm, Industrie bahn Wurzen, 0,9L l 450 33 326 2 12 G. mb.H . . Gleisloses elektro motorisches Fuhr unternehmen des Mühlenbesitzers Günther in Groß- ') 4,9» 10 500 85 179 3 bauchlitz . . . l) 1,09 2 900 14 434 1 Zusammen 1907 10,«7 33 288 239 211 10 43 15 r- Zusammen 1906 10,87 38 694 230 492 10 ! 43 13 12 1) Die gleislosen Fuhrunternehmen besitzen außer den Loko motiven keine weiteren Betriebsmittel, da gewöhnliche Lastwagen an die Lokomotiven angehängt werden. Aus der Unfallstatistik entnehmen wir, daß auf 1 Mill Motor wagenkilometer deS Personenverkehr- (entspricht 4,119 Mill beförderter Fahrgäste) 6,70 Verletzungen kamen Davon waren 4,57 leichte, 1,85 schwere und 0,28 tödliche. Letzte Trahtnachrichte«. Eckernförde, 1. Juli. Se. Majestät der Kaiser begab Sich heute morgen an Bord des „Meteor". Der „Meteor" stattete jeooch mcht, sondern lreß sich vom „Sleipner" nach Kiel schleppen, wo er etwa um 11 Uhr eintras. Tue Kaiserin legte die Fahrt nach Kiel an Bors der „Hohenzollern" zurück. Eckernförde, 1. Juli. Heute vormtttaz 8 Uhr nahmen das Handicap und die Wettfahrt von hier nach Kiel ihren Anfang Mit den großen Jachten starteten „Meteor" und „Iduna". Bald darauf ging die „Hohenzollern" in See. Zum Milsegeln auf dem „Meteor" waren geladen Admiral v. Eisendecher, Generalmajor v. der Heyden - Linden, Graf v. Rhedern, Bürgermeister O«wald, Admiral Thomson, Admiral Barandon und Oberstleutnant Graf Schmettow. Kiel, 1. Juli. Bei der gestrigen Wettfahrt Kiel—Eckern förde erhielt in der I Klasse den ersten Preis „Germania", den zweiten Preis „Hamburg"; in der II Klaffe den ersten Preis „Susanne" und den zweiten Preis „Cicely". In der 23 m-Klasse siegte „Armgard", in der 19 m-Klasse „Magvalen", in der 15 m-K!affe „Alice", in der 12 m-Klaffe „Skeas". In der 10 m-Klaffe erhielt „Linth U" den ersten Preis, „Ariadne" den zweiten und „Orchis" den dritten Preis; in der 8 m-Klaffe „Toni VI" den ersten, „Mariechen" den zweiten und „Wittels dach III" den dritten Preis. Norverney, 1. Juli. Fürst und Fürstin Bülow sind heute morgen hier eingetroffen. Berlin, 1. JuU. Das Interesse des Publikums für den Eulenburg-Prozeß staut merklich ab. DaS äußere Bild hat sich nicht verändert. Dem Vernehmen nach äußerte beim Beginn der Sitzung em Geschworener im Namen von Kollegen seine Verwunderung darüber, daß trotz der strengen Mahnung zur Verschwiegenheit Prozeß- berichte in der Presse erschienen, die Unzutreffendes und Irreführende enthielten, und wies die vermutete Indiskretion von Geschworenen zurück Oberstaatsanwalt Jsenbiel und der Vorsitzence Landgenchtsdirektor Kanzow legten nochmals allen Anwesenden als Gentlemans ans Herz, niemandem außer halb des Saales über die Interna des Prozesses Mitteilungen zu machen. Die weitere Vernehmung des Angeklagten füllte die ganze Vormittagssitzung aus. Als erste Zeugen sollen Justizrat Bernstein, Rechtsanwalt Prager, der Vorsitzende des Münchner Schöffengerichts OberlandesgerichtSrat Mayer, Milch- Händler Rredel und Fischer Ernst vernommen werden. Damit kann die Berichterstattung angesichts der Sachlage als ab geschloffen gelten Potsdam, 1. Juli Nach einer gut verbrachten Nacht ist das Befinden des erkrankten Chefs des Geheimen Zivil- j^binetts v Lacanu« heute zufriedenstellend. Hamburfl, 1. Juli. Herzog Adolf Friedrich zu Mecklen burg ist heute an Bord des Dampfers „Eleonore Woermann" von seiner Aftikareise hierher zurückgekehrt. Friedrichshafen, 1 Juli. Heute morgen gegen '»9 Uhr stieg das Zeppelinsche Luftschiff auf und fuhr in der Richtung nach Constanz. Gegen 12 Uhr befand sich der Ballon ein getroffenen Telegrammen zufolge in Stein am Rhein (Aera, 1 Juli Ein schrecklicher Unzlücksfall trug sich heute mittag auf dem hiesigen Hauptbahnhof zu. Ein 19jäh:iger Gefangener, der von dem 50jährigen Transporteur Röael von Hof nach dem Arbeitshaus in Zeitz gebracht werden sollte, warf sich vor den um 12 Uhr 35 Min. einfahrenden Zug und riß den Transporteur, der ihn von seinem Vorhaben abhalten wollte, mit sich unter die Räder der Lokomotive. Beide Personen wurden augenblicklich getötet Die Leichname sind furchtbar verstümmelt. rt. Petersburg, 1. Juli. In der gestrigen nicht öffentlichen Sitzung der Duma teilte der Referent Graf ObrinSki (gemäßigte Rechte) mit, daß die Budget- und Landes verteidigungskommission die geforderten Kredite für dringend notwendig halte. Fast alles für die Armee Notwendige werde in Rußland hergestellt werden und nur ein unbedeutender Teil im Auslands Die vom Kriegsministerium geforderten Aus gaben erschöpften nicht die materiellen Opfer, die Rußland hinsichtlich der Unantastbarkeit seiner Grenzen zu bringen ver pflichtet sei. Redner sprach die Hoffnung aus, daß eine ein heitliche Regierung dem Kaiser über die Schwierigkeiten berichten werde, die durch Meinungsverschiedenheiten im Kriegsministerium entstünden Der Kriegsminister erwiderte, die Ausgaben de« KriegSressort«, auch die geforderten außerordentlichen, seien nicht« im Vergleich zu den Ausgaben de« Krieges mit Japan und zu den materiellen und moralischen Verlusten, die Rußland infolge seine« Unvorbereitetsein« erlitten habe. EinezwarwünschenS- wertc Verringerung der Armee sei erst mit der Zeit möglich, wenn der notwendige Lehrkörper und ein dauerns«« Kontingent von Unterofsizeren für die Armee vorhanden fei Brancaleone, 1. Juli. Ein starke« Erdbeben wurde heute früh in Brancaleone, Bruzzano, Zesfirio, Ferruzzano und anderen Ortschaften Kalabriens verspürt. In Gerace Marina begann das Erdbeben um 3 Uhr 20 Min und dauerte vier Sekunden.
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