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Dresdner Journal : 23.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190806236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-06
- Tag 1908-06-23
-
Monat
1908-06
-
Jahr
1908
- Titel
- Dresdner Journal : 23.06.1908
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spielhause mit der Schlußvorstelluna des Schiller-Zyklu» „Wilhelm Tell". Im König!. Opernhause findet Montag, den 29. Juni, mit Allerhöchster Genehmigung eine nichtöffentliche Auf führung der Oper „Boheme" zu Ehren der 49. Haupt versammlung de« Deutschen Jngenieurverein« statt, zu der sämtliche Karlen vergeben sind. * Residenz theater. Morgen und während der folgenden Lage geht die Operette „Ein Walzertraum", mit Mila Theren am Kaiserl. Königl. priv. Theater a. d. Wien al« Gast, in Szene. * Im Zentraltheater geht morgen Mittwoch zum fünftenmal „Der Teufel", ein Spiel in drei Aufzügen von Franz Molnür, mit Albert Bozenhard al« „Teufel" in Szene * An der Spitze von vier erstmalig vertretenen Chören bietet der Dresdner Orpheu» neben verschiedenen Neu einstudierungen rc. in seinem Sommerkonzert ein noch unbe kannte« Werk de« hiesigen Prof. Rischbieter: „Die rote Rose". In der balladenartigen Dichtung verherrlicht Montz Blanckart« die Liebe und Treue eine« verwundeten Krieger« zu semem Könige. Von Dresdner Tonsetzern werft die reichhaltige VorttagSord- nung ferner die wohlklingenden Namen Döring, Jüngst, Pfitzner, Demmler auf. Al« nachttägliche Ehrung zum 70. Geburts tage Eduard Kremser« singt der Orpheu« ein« der schönsten Lieder de« Wiener Meister«. Da« Konzert findet nächsten Donnerstag abend im Linckeschen Bade statt. * Am Mittwoch den 1. Juli und Donnerstag den 2. Juli d. I. finden abend« um 8 Uhr im Bergkeller Konzerte de« unter persönlicher Leitung de« Komponisten Thomas Koschat stehenden Koschat-Quintett« aus Wien statt. Karten zu 70 Pf. im Vorverkauf in der Hofmusikalien- Handlung F Rie«, Seestraße 21 (Kaufhaus). * Der Münnergesangverein „Arion", Brooklyn, N.-A (Arion Singing Society) wird auf seiner Deutschlandreise u. a auch in Dresden und zwar am 15. Juli im Gewerbe Hause ein Konzert unter solistischer Mitwirkung zu wohltätigen Zwecken veranstalten. Jagd und Sport. * DaS Internationale Lawn - Tennis - Turnier zu Dresden, das alljährlich vom Akad. Sportverein zu Dresden ver anstaltet wird, findet am 2b. Juni und den folgenden Tagen au den Tennisplätzen des Vereins, Ecke Reichenbachstraße und Uhland straße, statt. Die Turnierleitung hofft auch in diesem Jahre wieder eine größere Anzahl nennenswerter auswärtiger Spieler auf den Plätzen zu vereinigen. Land- «nd Forstwirtschaftliches. Oschatz, 22. Juni. Die b2. Versammlung deS Sächsischen Forstvereins nahm heute vormittag 8 Uhr ihren Anfang. Bon der Königl. Staatsregierung erschienen zu den Beratungen die Herren Ministerialdirektor Geh. Rat vr. Wahle und Landforstmeister Winter. Der Vorsitzende des Vereins Hr. Geh. Forstrat Ober forstmeister Täger aus Schwarzenberg eröffnete die Versammlung mit begrüßenden Worten Sodann hieß Hr Bürgermeister Härtwig die Versammlung namens des Rates und der Bürgerschaft der Stadt Oschatz willkommen und betonte dankend, daß die vor 22 Jahren vom Forstverein angeregte Zusammenlegung und Organisation deS namhaften Waldbesitzes der Stadt Oschatz hervorragend gute Früchte getragen hat — Hr. Ministerialdirektor Geh. Rat vr Wahle führte aus, daß das Königl. Finanzministerium regsten Anteil an dem Blühen und Gedeihen des Sächsischen ForstvereinS nimmt und mit lebhaftem Interesse den Tagungen dieser Korporation folgt, da aus ihnen jederzeit praktische Ersolge für die heimische Waldwirtschaft hervorgegangeu sind Auch der beginnenden Tagung wünsche das Königl. Finanzministerium und er persönlich besten Erfolg. — Weitere Begrüßungsreden hielten die Herren Forstrat Märker aus Beuthen (Oberschlesien) namens des Schlesischen Forstvereins, Forstmeister Zahn-Preßnitz, sür den Böhmischen Forstverein und Königl Oberforstmeister Geh Forstrat Nitzsche als Vorstand deS Forstbezirks Grimma Hr. Geh. Forstrat Täger-Schwarzenberg dankte sür die freundlichen Reden und gab nunmehr Hrn. Königl Oberförster Ledig-Oberwiesenthal das Wort zum Vortrage der Registrandeneingänge: Die Königl. Staatsregierung hat auch dies mal dem Vereine eine Beihilfe von 800 M und eine Fahrtvergün stigung für die Reise zur Hauptversammlung gewährt. Vertretungen LeS Vereins sind im letzten Jahre entsendet worden zu den Ver sammlungen des Deutschen Forstwirtschaftsrats, des Deutschen Forst vereinS, des Schlesischen Forstvereins und deS Böhmischen Forst vereinS Die Kaiserl Biologische Anstalt hat mehrere ihrer Flug blätter dem Vereine unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Ver sammlung nahm von diesen Mitteilungen unter dem Ausdrucke des Tankes gegenüber der Königl Staatsregierung Kenntnis. Sodann sprach Hr Königl Oberförster Tittmann-Lauter über das Thema: „Inwieweit kann bei der Aufstellung von Wirtschafts plänen für kleinere Waldungen ein vereinfachtes Ver fahren Platz greifen?" Der Referent führte einleitend aus, daß die Erfahrung gelehrt hat, daß für kleinere Waldungen vielfach zu umfängliche Wirtschaftspläne ausgearbeitet worden sind. Diese Pläne standen zur Wirtschaftlichkeit des Waldes nicht im richtigen Verhältnis Auch im letzten Landtage seien Klagen laut geworden, daß die Aufstellung von WirtschaftSplänen für kleinere Waldungen zu teuer sei. Die Forsteinrichtungsanstalt sür daS Königreich Sachsen habe entsprechende Grundsätze längst aufgestellt; aber dieselben seien noch nicht genügend bekannt. 47 Prozent der gesamten Waldungen Sachsens seien Privatwaldungen im Umfange von 176 700 na. Ein Drittel des gesamten sächsischen PrivatwaldS, also 56 000 b», seien Mittel- oder Kleinwaldbesitz in der Größe von durchschnittlich 100 du. Weiter zeigte der Redner nunmehr, in welcher Weise bei den Vorarbeiten zur Anlage eines WaldeS und bei der Ausstellung deS Wirtschaft-plans für Wälder in der Größe bis 200 b» wesentlich gespart werden kann Er schnitt hierbei auch die Frage deS Zu sammenschlusses deS kleineren WaldbesitzeS zu Waldwirtschaftsgenosseu schasten an. Ein Zwang nach dieser Richtung hin sei nicht möglich; es könne sich also nur um den sreiwilligen Zusammenschluß der kleineren Waldbesitzer handeln. Trotz geringer Aussicht auf daS Zustandekommen von Waldwirtschaftsgenossenschaften müsfe dieses Ziel fortgesetzt erstrebt werden im Interesse der Wirtschaftlichkeit deS PrivatwaldS Die- werde am besten durch Belehrung der Privat- Waldbesitzer erreicht. Mit besonderer Freude sei daher der mit Ge nehmigung deS ^Königl. Finanzministeriums bei der Königl Forst akademie zu Tharandt stattfindende forstliche LehrkursuS für Privat waldbesitzer und -Forstleute zu begrüßen Tatsache sei, daß man immer mehr in Kreisen der Privatwaldbesitzer erkenne, daß eine plan lose und mangklhafte Waldwirtschaft nicht mit den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und den Interessen der Allgemeinheit in Einklang zu bringen sei; aber es gebe auch noch eine ganze Menge mangel hafte Waldungen. — In der Besprechung des Vortrags konstatierte Hr königl. Landforstmeister Winter, daß fich die Ausführungen deS Redner» in der Hauptsache mit den bei der sächsischen Forst- einrichtungSanstalt gemachten Erfahrungen decken. — Hr. Privatdozent vr. Mammen - Tharandt wünschte eine Weckung deS Sinne- für Statistik, besonders der ForstprodukttonSstatrstrk, durch dieForstriurichtungSanstalt aus volkswirtschaftlichen Gründen und dieAuszeichnung der Denkmäler im Walde. — Hr. Forstmeister Korselt auS Zittau stimmte besonder» d,r Anregung de» Referenten zu, alljährlich einen Betrag für die in langen Zwischenräumen stattfiadenden Revisionen zurückzolegen. Zittau tu« das schon lange. — Hr. Geh. Forstrat Oberforstmeister, Täger teilte mit, daß ein« ganz« Anzahl walobrsitzende Städte, besonder» in den KreiShauvtrnannschafteu Zwickau und Chtmnitz, diese- Verfahren schon befolgten. — Damit war die Er- lrterung zu Ende — Hr.Königl. Oberförster Kempe auS Höckendorf prach danach über da- aktuelle Thema „Der Wald al» Er- ;olungtstätte'. Er schilderte zunächst die mit der lawinenartig wachsenden Abwanderuug der Massen nach de» Großstädten und Jn- dustriestättru sich immer mehr auSdehnende Sehnsucht dieser Mafien nach Luft, Licht und natürlicher Schönheit und den hierin begründeten Menschenstrom in die Wälder. Weiter zeigte Redner vom Stand- ruukte de» praktischen Forstmann» die großen Schäden, welche der Wald, der entschieden unter da» Privatrecht fall«, durch zahlreiche feiner Besucher erleide, und zwar bei uns in Sachsen um so mehr, al» aus den Kopf der Bevölkerung nur eine Waldfläche von 8H Ar kommt, während auf jeden Deutschen im Reiche 2b Ar entfallen. Der sächsische Wald kann die Fülle seiner Gäste kaum noch beherbergen und die AufsichtSorgaue stehen der enormen Besuchermasse mit dem geltenden Rechte saft machtlos gegenüber Die Forstleute wollen aber l < tz nn den erholungsbedürftigen Menschenstlom nach dem Walde nicht aufhalteu; «ingedämmt und in geordnete Bahnen müsse er jedoch im Interesse der Wirtschaftlichkeit, der Ruhe und der Er haltung der Schönheit de» WaldeS und der guten Sitte gelenkt werden Eine Besserung der Übelstände sei zu erreichen durch die Anlage von Gartenstädten nach englischem Muster, wie jetzt eine solche von den Werkstätten für Handwerkskunst bei Dresden geschaffen werden soll, durch den Bau traulicher Arbeiterwohuhäuser auf dem Lande, durch die Anlage von Waldparks durch die Städte, wie z. B. der aller dings viel zu kleine König Albertpark Dresdens einer ist, durch Be lehrung der Mafien durch die wohlmeinende Presse und de- Heran wachsenden Geschlechts in der Schule und seiner dadurch, daß dort, wo große Massen im Walde zusammenkommen, der Waldbesitz ge sichert sein muß. Auch das noch von der Zweiten Ständekammer zu beratende, von der Ersten Kammer aber bereit- verabschiedete Forst- und Feldstrafgesetz sür das Königreich Sachsen und da- neue Gesetz gegen die Verunstaltung, von Stadt und Land begrüßte der Redner. In der Besprechung des Reserats, an der sich die Herren Privatdozent Forstafiefior vr. Mammen-Tharaudt, Forstafiessor vr. Möller-Schandau, Geh. Forstrat Königl Obersorstmeister Täger- Schwarzenberg und Geh. Oberforstrat Obersorstmeister Vr. Neumeister- DreSden beteiligten, kam allgemein die Meinung zum Au-druck, daß zwar etwa- geschehen muß zum besseren Schutze des WaldeS be sonders in der Nähe der Großstädte, daß man aber nicht mit Heftigkeit und Animosität Vorgehen, sondern mehr Wert auf dir Belehrung des Publikums legen soll — Weiter berichtete Hr. Königl. Forstmeister TimäuS in Colditz über die Ein richtung forstlicher Fortbildungskurse Er beantragte, der Sächsische Forstverein möge im Jahre 1S0S den ersten sorstlichen Fortbildungskursus in der Dauer von etwa einer Woche abhalten und seine Jahresversammlung 190S aussallen lassen. Bon dem Erfolg dieses ersten Kursus solle man dann die Abhaltung weiterer derartiger Kurse abhängig machen Man glaube annehmen zu dürfen, daß die Räume und Sammlungen der Königl. Forstakademie zu Tharandt für diefe Kurse von der Regierung zur Bersügung gestellt und daß der Staat sowohl als auch die Privatwaldbesitzer ihren Forstbeamten den Besuch der Kurse erleichtern werden. Der Lehr körper der Tharaudter Forstakademie habe sich zur Leitung deS Kursus bereit erklärt. Die übrigen finanziellen Lasten würden die Forstbeamten tragen, bei denen noch Idealismus vorhanden rst NamenS der Forstbeamten wolle er die Äußerung des Abg Lang- Hammer in der Zweiten Kammer, daß die Beamten keinen Idealis mus mehr besitzen, bei dieser Gelegenheit zurückweisen Die Ver sammlung beschloß nach einer Au-sprache, diesen Kursus mit 250 bis 800 M zu unterstützen Damit endete die erste Sitzung. Nach mittags wurde ein Au-flug in den Oschatzer Stadtwald unternommen und nach der Rückkehr fand eine gesellige Vereinigung statt. Volkswirtschaftliches. 4 9v Deutsche Schutzgebietsanleihe von 1S08. Jml Dezember 1904 begab die Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft, der die Konzession zum Bau einer Eisenbahn von Daressalam nach Moro- goro erteilt war, Anteile von nom M. 21000000, deren Verzinsung zu mindestens 3 9v und Rückzahlung zu 120 9j> vom Deutschen Reiche garantiert wurde Der ZeichnungSpreiS für diese Anteile war mit Rücksicht auf die Prämie von 20 sür die Rückzahlung deS Kapitals und im Hinblick auf die Chance einer eventuellen Mehr verzinsung auf 103^ festgesetzt Die Bahn ist inzwischen fertig gestellt. Ihre Rentabilität ist indessen bis jetzt nur eine derartige, daß sich wohl die Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben annähernd decken, daß aber in absehbarer Zeit selbst bei günstiger Entwickelung auf eine 3 übersteigende Verzinsung zugunsten der Anteilbesitzer nicht zu rechnen ist, da die Betriebsüberschüsse zunächst zur Do tierung der Reserven der Gesellschaft und zur Rückerstattung der für das betreffende Jahr vom Reiche zu zahlenden Annuität von 713 000 M. zu verwenden wären. Außerdem entstehen der Bahn gesellschaft infolge des beschlossenen Weiterbaues der Bahn von Morogoro nach Tabora durch die Zinszahlungen auf das für diesen Zweck von der Regierung gewährie Darlehen neue Lasten, welche die Möglichkeit der Zahlung einer Superdividende in sehr weite Ferne hinauSrücken. Im Hinblick auf den Bau der Strecke Morogoro— Tabora ist nun von feiten der Regierung der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft der Vorschlag gemacht worden, die Kontrolle über die Bahn zu erwerben. Da, wie oben auSgeführt, auf eine höhere Verzinsung als 3 vorerst nicht zu rechnen ist, und da ferner in Anbetracht des Umstandes, daß die Tilgung der An leihe sich über einen Zeitraum von mehr als 80 Jahren erstreckt, sür die Gesamtheit der gegenwärtigen Anteilseigner die Chance der Rückzahlung von 120 nur eine untergeordnete Bedeutung hat, so werden die Verwaltung und die Direktion der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft in der bevorstehenden Generalversammlung den Anteilsinhabern erklären, daß sie daS Angebot der Regierung für günstig halten und seine Annahme empfehlen. Die Regierung hat die Ermächtigung, zur Deckung der Bedürfnisse deS Ostafrikanischen Schutzgebiet» und der Schutzgebiete Kamerun und Togo eine Anleih« von 38 825 000 M auszunehmen Für diese Anleihe haften die ge nannten Kolonien solidarisch. Außerdem ist ihre Verzinsung und Tilgung von der Regierung garantiert. Von dieser Anleihe, die den Namen „49o Deutsche Schutzgrbietsanleihe von 1908" sührt, hat da» in der Anzeige genannte Konsortium zunächst den Betrag von 80 000 000 M. übernommen. Den Besitzern der 3 9H Eisenbahn- anteile wird nun durch das vom Reichskolonialamt beauftragte Kon sortium angeboten: entweder eine Barzahlung von 105 für je 100 M. Anteilscheine, nämlich 103,50 M al» Kapitalrückzahlung und 1 50 M. für Zinsen für das erste Semester 1908 oder der Umtausch gegen die neuen 4 9tz Schuldverschreibungen der SchutzgebietSanleihe Bei der Wahl de» letzteren Modu» erhält der Inhaber von je 100 M 3 9^ Etsenbahnanteile eine 4 <Hige Schuldverschreibung von lOO M. zum Kurse von 99 und außerdem eine Barzahlung von 6 M., die sich au» 4,50 M Kapitaldifferenz gegenüber dem Kurse von 108^ und au» 1,50 M sür die halbjährlichen Zinsen zusammen- setzt, d. h, er erhält eben denselben Preis, zu dem die Anteile der Ostafrikanischen Elsenbahngrsellschast 1904 aufgelegt wurden. Der Umtausch erfolgt mithin zu einem höheren Kurse als ihn in letzter Zeit die Anteile der Oftafrikaoisch«n Lisenbahngesellschaft hatten. Der innere Wert der neuen 4 9j> Anleihe ist aber eher höher anzu- schlagen, da ihre Tilgung mit 9b zuzüglich ersparter Zinsen erst im Jahre 1918 beginnt und ihre Gesamtküodigung bis zum Jahre 1928 au-geschlofien ist. Die neue Anleihe kann nach 8 1807 de» Bürgerlichen Gesetzbuchs zur Anlage von Mündelgeldern verwandt werden. Die Zeichnung auf obige Anleihe findet am SO d M in Dresden bei d«r Sächsischen Bonk zu Dresden, Deutschen Bank Filiale Dre-den und ihren Depofitenkassen und der Allgemeinen tünchen Creditanstalt, Abtheilung Dresden, und ihre» Depofitea- kafien statt * 15 000 000 M 4H9tzige zu 1089b rückzahlbare Schuld» Verschreibungen der Elektrizität».Aktiengrsrllschaft vorm. Schlickert «. To. tu Nürnberg, unverloSbar und unkündbar bi» 19l4, werden DtenStag, de» 30. Juni, zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. I» Dre-den nehmen der Dresdner Bankverein und da» Bankhaus Philipp Elimeyer Zetchnungeu entgegen. Der ZeichuuugSpreiS beträgt 98,75 H,. Die sonstigen Bedingungen sind au» der im AnkündigungSteile unsere» heutigen Blattes veröffent lichten Einladung ersichtlich. T Die Bereinigten Fabriken photographischer Papiere Aktiengesellschaft iu Dresden beabsichtigen, einen Erweiterungs bau ihrer Fabrik in der Blumenstraß« vorzunehmen. O Die Generalversammlung der Erzgebirgtscheu Dynamit' fabrik, A.-«., zu Geuer i. Sa. setzte die sofort zahlbare Divi- dende auf 7^ 9b fest und befchloß einstimmig, da« AusnchlsratS- mftglied Hahn seims Postens zu entheben. Neu in den Aussicblsrat wurden mit Stimmenmehrheit gewählt Hr. Fritz Hahn und Bankier MatterSdorf. * Berliner Börsenbericht, vom 28. Juni. (Fonds börse.) Auf die gestrige matte Haltung der New dorker Börse er öffnete der hiesige Verkehr in schwacher Verfassung Am stärksten gedrückt waren naturgemäß Amerikaner, die Einbußen bis über 1 9b erlitten. Am Banken- und Montanaktienmarkle betrugen die Rückgänge etwa 9^. Laurahütte büßte über 1 9b ein. Dagegen lagen Harpener fest Renten waren vernachlässigt. Auch Z^ige Reichsanleihe bröckelte leicht ab. Österreichische und sonstige Bahnen gaben leicht nach. Warschau-Wiener waren um 1^ 9b gedrückt auf angeblich hervorttetendes DeckuugsbedürfniS. Durch die feste Haltung der Phönixaktien, wofür man auf die Entgegnung der Verwaltung auf die Angriffe gegen daS Unternehmen verwies, gewann die Tendenz später etwas an Festigkeit. Doch waren die Umsätze nach wie vor nur unbedeutend. Edison verloren weiter 1 9b- Täglich kündbares Geld 2^ 9b Ultimogeld 4^ 9b und darunter. Budapest, 22. Juni. Wie von zuständiger Seite mitgetellt wird, entbehrt daS auswärts verbreitete Gerücht von einem Aus fuhrverbot Ungarns sür Futtermittel jeder Begründung. Berlin, 28 Juni. (Produktenbörse.) Weizen per Juli 210,75, per September 193,75, per Oktober —,—. Matter. Roggen per Juli 189,75, per September 176,25, per Oktober —,—. Matter. Hafer per Juli 161,75, per September 159,75 Fest Mais amerik. mixed per Juli 147,25, per September 146,00 GeschäftSloS. Rüböl per Juni —,— per Oktober 68,80, per Dezember —. Matter. Letzte Trahtuachrichte«. Leipzig, 23 Juni. Nach einer Meldung der „Leipz. Neuest. Nachr." au« Grimma ist e« der Gendarmerie gestern nachmittag gelungen, in BrandiS die beiden mutmaßlichen Mörder der Martha Conrad au« Leipzig zu verhaften. Sie sind ein 20jähriger Schleifer namen« Nozian und ein 40- jähriger Zimmermann namen« Krau«. Beide leugnen die Tat. E« ist aber erwiesen, daß sie zwei Tage vor dem Morde im Großsteinberger Holze genächtigt haben Auch wurden sie von den Personen, von denen die Beschreibung der Verdächtigen stammt, bestimmt wieder erkannt Die Nachforschungen werden fortgesetzt. Wilhelmshaven, 23. Juni. Staatssekretär Tirpitz wohnte heute mit den an der Marineinformationsreise teil nehmenden Abgeordneten einer Schießübung der Haubitzen batterie bei. Bremen, 23. Juni. DaS Schulschiff des Deutschen Schulschiffvereins „Großherzogin Elisabeth" ist heute wohl behalten in Eckernförde angekommen und wird am 30. d. M. nach Travemünde weitersegeln, wo Mitglieder des Verein« am 6. Juli an einer übunqSfahrt in See teilnehmen werden Gnesen, 23 Juni. Das heute mittag verkündete Urteil im Tremeffen-Prozeß lautet gegen den Bahnmeisterdiätar Bajohr auf acht Monate Gefängnis. Als strafmildernd wurde an genommen, daß er eine nur mäßige Ausbildung erhalten habe. Der Vorarbeiter Wozniak wurde zu drei Monaten Gefängnis und der Arbeiter Braniezki zu zwei Wochen Gefängnis ver urteilt Die übrigen zehn Angeklagten wurden freigesprochen. stöln, 23. Juni. Der „Köln. Volksztg." zufolge stifteten die Erben des Kommerzienrats Feldhoff in Langenberg bei Barmen zum Andenken an ihre Eltern eine Summe von 100000 M. zur Errichtung eines Walderholungsheims für Kinder und 35 000 M für die Arbeiter der Firma, welche l ie Zinsen erhalten, wenn sie unverschuldet in Not geraten. Innsbruck, 23. Juni. Die freiheitliche Studentenschaft der hiesigen Universität hat beschlossen, den Streik einzustellen. Damit hat die Streikbewegung in Österreich vorläufig ihr Ende erreicht. Tt. Petersburg, 23. Juni. Wie die „Nowoje Wremja" aus Dschulfa meldet, stehen zwei türkische Bataillone, zwei Schwadronen und eine Batterie fünf Werst von Urnia; 17 Bataillone, fünf Batterien und die sechste Kavalleriedivision bei Soudj Bulak und Sakkys Das Blatt sagt dazu, es müsse anerkannt werden, daß keinerlei Kriegevorbereitungen gegen Rußland stattfänden. Tebastopol, 23. Juni. Ein Schiffsgeschwader unter dem Befehle deS Konteradmirals Zewinsk» sowie eine Torpedo bootflottille unter dem Befehle des Konteradmirals SarnawSki sind von hier nach den türkischen Gewässern abgeqangen. Belgrad, 23. Juni. Der König hat die Demission de» Kabinetts Paschitsch angenommen und den Altradikalen Veli- mirovitsch mit der Kabinettsbildung betraut. Täbris, 23. Juni. (St PeterSbrg. Telegr.«Agentur.) Die allgemeine Stimmung hat eine für die Reaktionspartei günstigere Wendung genommen. Gestern und heute versicherten Mitglieder der Geistlichkeit und de« hohen Adel«, sowie früher der Revolutionspartei angehörende Personen dem Schah tele graphisch ihre Bereitwilligkeit, ihm dienen zu wollen. Sie schreiben die Schuld an der aufständischen Bewegung einigen bestimmten Personen, unter ihnen dem Generalgouverneur, zu. Teheran, 23. Juni. (Reuter.) Heute früh wurde das Parlamentsgebäude und die daran anstoßende Moschee von Kosaken umstellt und da» Parlament aufgefordert, dem Wunsche de« Schah« gemäß einige Personen ausmliefern Da» Parla ment weigerte sich, die Forderung zu erfüllen. Von den Mit gliedern eine« politischen Klub», die auf da« Militär schaffen, wurden einige Soldaten getötet. Au» dem Lager de» Schah» trafen um 9 Uhr Verstärkungen mit Artillerie in der Stadt ein, die bi« nach 10 Uhr ununterbrochen feuerten.
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