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1. Beilage zu Nr. 135 des Sonnabend, 13. Juni 1908. Kunst «ad Wisieaschaft. Dresden, 11. Juni. Aus Mitteln der Pröll-Heuer« Stiftung zum Ankäufe von Ölgemälden vorzüglicher deutscher lebender Künstler insbesondere von solchen Bildern, die auf hiesigen Kunstausstellungen öffentlich ausgestellt werden, sind in der hiesigen „Großen Kunstausstellung" die Gemälde „Winterabend", von Geh. Hofrat Prof. Bracht hier, Nr. 755 de« Au«st-Kat, „Pferde mit Knecht", von Prof Hegenbarth hier, Nr. 572 des AuSst-Kat, „Quartett", von Prof. Sterl hier, Nr. 96 des Ausst -Kat, „Aus Emden", von Ad. Fischer-Gurig hier, Nr. 769 des Ausst.'Kat, „Trauer", von Aug Wilken« hier, Nr. 675 de« Ausst -Kat., „Frau Gräfin m der Tür", von Prof. Graf Leo v. Kalckreuth in Eddelsen bei Hittfeld, Nr 204 de« Ausst.-Kat, „Bildnis", von Leo Putz in München, Nr. 555 de» Au«st.-Kat., „Der Ritter und die Frauen", von Prof. Max Slevogt in Berlin, Nr. 201 de« Ausst-Kat., und „Zweikampf", von Pros. Franz v Stuck in München, Nr 437 de« Ausst.-Kat , angekauft worden. Die Gemälde werden nach Schluß der Ausstellung stiftungSgemäß mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät de« König« der Abteilung moderner Meister der König!. Ge mäldegalerie überwiesen werden Wissenschaft. Der Appellgerichtshof in Alexan drien erteilte, wie berichtet wird, der Frau N. Michel die Genehmigung zur Ausübung de« Rechtsanwaltberuf« in Ägypten. Frau Michel, die eine geborene Armenierin ist und ihre Studien in Pari« machte, ist der erste weibliche Advokat Ägypten«. Literatur. Louise Westkirch, die bekannte Roman dichterin, hat einen Einakter verfaßt, dessen Urausführung am 16. d. M im Fütstl. Schauspielhause zu Pyrmont (Direktion Körner) stattsinden wird. Da« Schauspiel ist be titelt „Zwischen Abend und Morgen" und wird in An wesenheit der Verfasserin in Szene gehen. — „Die Rückkehr von Jerusalem", ein neues vier- aktige« Schauspiel von Maurice Donnay, wird noch im Lause dieses Sommer« im Breslauer Schauspielhause ihre deutsche Uraufführung erleben. — Au« Altdorf in der Schweiz wird gemeldet: Die Auffühmngen von Schiller« „Wilhelm Tell" beginnen am 19. Juli und werden an allen folgenden Sonntagen bis Mitte September stattfinden. Da« Tellspielhau« wird gründlich repariert und für stilvolle Ausstattung da« möglichste getan. — „Revolutionshochzeit", ein Schauspiel — das dramatische Erstlingswerk — de« bekannten Romanschriftsteller« Sophu« Mihaeli« au« Kopenhagen ist von der Direktion dr« Hebbel-Theater« zu Berlin zur Aufführung angenommen worden Da« Werk wird daselbst al« eine der ersten In szenierungen der nächsten Spielzeit erscheinen Den Bühnen vertrieb hat di« Concordia, Deutsche Verlag?anstatt Hennann Ehbock, übernommen Die Buchausgabe erscheint ebenda in der.Sammlung dramatischer Werke „Moderne Bühne", heraus gegeben von Erich Reiß. — Von dem bekannten Roman „Zwei Seelen" de« Berliner Gefängnispfarrer« Wilhelm Speck wird, wie un« der Verlag von Fr. Wilh Grunow in Leipzig mitteilt, soeben da« dreizehnte Tausend (Fünfte Auflage) ausgegeben. Für diese neue Auflage ist eine dem Wert de« Buche« entsprechende vornehme Ausstattung gewählt worden, und sie ist mit einem Bildni« de« Verfassers geziert Trotzdem ist der frühere Preis von 5 M gebunden beibehalten worden. Wir wünschen dem herrlichen Buche auch ferner viel Freunde — Au« Christiani« wird geschrieben: Hicr wird in maßgebenden Kreisen und in der Preffe der Plan lebhaft er örtert, das Hau«, da« Henrik Ibsen zuletzt bewohnte, au« öffentlichen oder durch eine Volkssammlung aufzubringenden Mitteln anzukaufen, um darin ein Ibsen-Museum ein zurichten Der Gedanke, zur Erinnerung an verstorbene Be rühmtheiten Museen einzurtchten, ist im Norden verhältnismäßig neuen Datum«; er stammt au« Deutschland, findet aber in den nordischen Ländern immer größeren Anklang. So wurde, wie erinnerlich sein wird, vor kurzem in Odense auf der Insel Fünen in Dänemark da« Andersen-Museum eingeweiht Die Witwe Ibsen« ist für die Idee eine« Ibsen - Museums ge wonnen worden und dürfte einem solchen eine große Anzahl von Ibsen herrührender Auszeichnungen zur Verfügung stellen. — Nach dem Vorbilde de« Victor Hugo-Hause« in Pari« soll nun in Rouen da« Hau«, in dem im Jahre 1606 der größte französische Tragiker Pierre Corneille geboren wor den ist, zu einem Corneille-Hau« umgewandelt werden Um die nötigen Fond« zu sammeln, wird ein Pariser Komitee eine Subskription veranstalten und in den nächsten Tagen zum Besten diese« Fonds eine große Vorstellung im Trccadöro ver anstalten, an der vor allem die Künstler der Comödie Franyais« mitwirken werden Schon vor 100 Jahren hat man daran gedacht, da« Corneille-Hau« anzukaufen; die Stadt Rouen hatte e« bereit« beseffen, dann aber wieder verkauft. Die Fassade de« 17. Jahrhundert« existiert nicht mehr, da zwei Restaurationen in den Jahren 1805 und 1856 da» Hau« in seinem Äußeren vollständig verändert haben. Auch in seinem Inneren haben sich nur noch wenige Erinnerungen an den großen Dichter, vor allem ein paar Bücher und ein paar ver gilbte Urkunden, erhalten. Musik. Eine neue Oper von Iuliu« Bittner, dem Komponisten der zuerst in Frankfurt a. M und dann an der Wiener Hofoper mit besonderem Erfolge gegebenen Oper „Die rote Gred", wird, wie au« Wien geschrieben wird, schon in nächster Spielzeit ihre Feuerprobe zu bestehen haben Wie zu seiner „Roten Gred", so schrieb sich Bittner auch zu diesem dreiaktigen Werk, da« den Titel „Der Musikant" führt, selber den Text. Die Uraufführung de« Werkes hat sies DirektorWeinaartner für den kommenden Winter für die Wiener Hofoper gesichert. — Der Ruhm Sarah Bernhardt«, die sich bekanntlich ber einem französischen Dichter ein Drama bestellte, in dessen Mittelpunkt Richard Wagner steht, hat «inen englischen Komponisten nicht schlafen lassen, und so wird demnächst der deutsche Dichterkomponist nicht nur auf der Schauspiel- bühne, sondern auch auf der Opernbühne erscheinen. Der Komponist der neuen Oper, die noch keinen Titel hat, ist, wie au« New York geschrieben wird, der dort lebende Kom- wnist Fred Simon» Simon«, der sich auch den Text zu einer Oper schrieb, läßt inmitten seine« Werke« Richard Wagner al« singenden Bühnenhelden auftreten Der Komponist hat in einem Buche da« Leben Richard Wagner», der hie, übriger.« der junge Richard Wagner ifl, nur in knappen Umrissen »ekennzeichnet, während die Hauplhandlung eine frei erfundene Zabel seiner Phantasie sei, auf Grund einiger historischer Tat- achen Die Oper wird eine große dramatische Oper sein, die m allgemeinen aber nichts mit der Bayreuther Schule zu tun habe. Simon» will den singenden Richard Wagner gewisser maßen auch als Wagnersänger bringen; Richard Wagner wird auf der Bühne reden, wie er in seinen Werken sprach Eine frei erfundene Liedcsepisode wird Richard Wagner mit Tristan klängen zeigen, während der jugendliche Held Richard Wagner n seiner musikalischen Ausdrucksweise an den Walter Stolzing >er „Meistersinger" gemahnt Man darf auf diese, zum min desten originelle neue „Wagner-Oper" gespannt sein. — Der deutsch-italienische Komponist Ermano Wolf- Ferrari hat eine neue Oper: „Der Schmuck der Madonna" fertiggestellt, deren Textbuch Max Kahlbeck für die deutsche Bühne bearbeitet hat. Da« neue Werk soll in der nächsten Spielzeit in der Wiener Hofoper zur Ausführung gelangen. — Musikdirektor Jos. Frischen in Hannover (der auch Dirigent de« großen Braunschweiger Lehrergesangverein« ist) erhielt, wie berichtet wird, vom preußischen Kultusministerium den Auftrag, für das im nächsten Jahre in Frankfurt a M stattfindende Wettsingen deutscher Männergesangvereine um den Käferpreis die beiden Preischöre zu komponieren und der Kommission zur Verfügung zu stellen — Ein Schumann-Brief, der bisher nicht veröffentlicht worden ist, wird der „Bonner Zeitung" zur Verfügung gestellt DaS Schreiben bezieht sich auf die wundervolle Ö-äur-Sym phonie und ist an Kapellmeister Wilhelm Taubert in Berlm gerichtet. Es lautet: »Lieber Freund, hier die Symphonie — möge sie Ihnen gefallen! Sie ist im Ganzen ein ernsteres Stück — nur im letzten Theil wollen ein Paar freundliche Strahlen hervoibrechen — nun, Sie werden es ja verstehen! Ver gessen Sie auch nicht, von Ihren neuen Compositionen mir etwas zu schicken. Sie wissen, wie ich Ihnen immer gern nachgefolgt bin und Ihrer inneren Entfaltung freudig zugefehen habe. Der Ihrige R Schumann." Theater, -j- In der Nacht zu Freitag ist in Berlin der Intendant des Königlichen Hofthraters in Hannover, Kammerherr Bruno v Lepel-Gnitz, plötzlich an einem Herzschlag verstorben. Intendant v. Lepel-Gnitz, der ein Alter von 64 Jahren erreichte, hat dem Könizl Hoftheater in Hannover etwa 20 Jahre vorgestanden. Er hat dem In stitut in den letzten Jahren einen ganz erheblichen künstlerischen Aufschwung gegeben. Er war früher Kurdirektor in Bad Ems und dort lernte ihn der hochselige Kaiser Wilhelm I. kennen, der ihn stets besonder« auSzeichnete und ihn nach Hannover al« Chef de« Hoftheater« rief. * Sächsischer Kunstverein Die Ausstellung Dresdner Maler und Zeichner 1800 bi« 1850 wird nächsten Montag nachmittags 5 Uhr geschlossen Morgen, Sonntag, beträgt das Eintrittsgeld einschließlich für die Bildnisausstellung deutscher Künstler der Gegenwart 20 Pf. * Der Numismatische Verein zu Dresden, von dessen am 15. Mai erfolgter Gründung wir neulich berichten konnten, ist inzwischen auch in das Vereinsregister des König! Amts gerichtS Dresden eingetragen worden und hielt bereits am 5. Juni im Hotel „Stadt Berlin" seine erste ordentliche Versamm lung ab. Der zahlreiche Besuch dieser Veranstaltung und der Umstand, daß in ihr schon die Aufnahme weiterer sechs Herren al« ordentliche und eben so vieler al« korrespondierende Mit glieder erfolgen konnte, lassen eine erfreuliche Entwickelung de« jungen Verems mit Bestimmtheit erwarten Vorträge hielten an diesem Abend 1. Hr. Hofrat vr. Friedrich, der da« Münzrecht dcs Hause« Stolberg vom Beginn de« 13. Jahr hundert« an bis in die Neuzeit eingehend erörterte, und 2. Hr. Hofkunsthändler Holst, der eine kurze Übersicht über die Ent wickelung der modernen Plaketten- und Medaillenkunst in Frankreich, Österreich und Deutschland gab und eine größere Anzahl von Arbeiten der hervorragendsten Meister dieser be deutsamen Kleinkunst vorlegte. * Große Kunstausstellung Dresden 1908. In der unter der Leitung von Prof. Karl Groß stehenden Abteilung Kunstgcwerbe fällt der zum Dresdner Ratssilber gehörige Tafelaufsatz vor allem auf. Der Aufsatz ist von Prof. Karl Groß entworfen und von den Dresdner Juwelieren Ehrenlechver, Heinze und Berger auSgeführt worden. Da« Stück ist seinem Entwurf nach ein Meisterwerk und offenbart in seiner durchaus selbständigen Eigenart die künstlerische Kraft seine« Schöpfer« in hervorragendem Maße DaS Ganze steht auf einem goldenen Unterbau, der als Fruchtschale ausgebildet ist. Die acht Seiten der Schale weisen in Elfenbein hervorragende Gebäude der Stadt Dresden auf: da« neue Nathau«, den großen Zwinger- Pavillon, da« neue Ständehaus, die Kunstakademie, die Terrassen treppe, die Kreuzkirche, da« Belvedere, die katholische Hoskirche Auf den acht Schäften der silbernen, innen vergoldeten Schale sitzen und stehen acht ungemein reizvolle Figürchen in Silber, darstellend Typen des arbeitenden Volke«, wie Chaisenträger, Fischer, Blumenfrau, Eismann, Kohlenträger rc. Inmitten der Schale erhebt sich ein baumartiger Stamm, von dem Zweige auSgehen, die fruchtartige Kapseln tragen An den Reifen der Kapseln sind Ringe zum Anhängen von Erinnerungsmedaillen verschiedener Art angebracht Die Kapseln, die sich öffnen lassen, sind durch einen Stift zusammengrhalten und enthalten einzelne Figürchen und Gruppen in Elfenbein, darstellend Kunst, Wissenschaft, Unterricht, Handwerk, Industrie, Handel, Krankenpflege, Religion, Tiefbau rc, also alle Zweige mensch licher Tätigkeit, mit denen die Stadt als Verwaltung« - körper in Berührung kommt Die Schließen sind — sede einzelne verschieden — überaus reizvoll durchgebildet. Obenauf steht al« Bekrönung de« Ganzen die Drcsba mit ihren Kindern Diese Figürchen in Elfenbein sind entworfen von dem ver storbenen Bildhauer August Hudler und «»«geführt von dem Elfenbeiabildner Weißenfels. Die gegossenen Teile de« pracht vollen Stückes stammen aus der Gießerei von Pirner u. Franz Da« ganze Stück ist ein Meisterwerk künstlerischen Schaffens, einheitlich in Entwurf und Wirkung und dabei mit einer Fülle reizvoller Einzelheiten, die ebensoviel Naturstudium wie sicheres Stilgefühl bekunden * Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1909. Die Photographie im Dienste der Länd-r- und Vöikerkunde wird in der nächstjährigen Jnternat.ona.n Photographischen Ausstellung in Form einer VerkehrSauSstellung gezeigt werken. Der Umfang dieser innerhalb der Aussteltt n; organisierten Sonderautstellung wird dadurch, daß eine große Anzahl in- und ausländischer Staaten ihre offizielle Beteiligung zugesagt haben, einen nicht unbedeutenden Umfang annehmen. In dieser Sonderabteilung sollen zunächst alle Kulturstaa'.cn der Erde durch künstlerisch-photographische Aufnahncn die charakteristischen Schönheiten von Land und Leuten zur An schauung bringen. Kunstgewerbliche und ethnographische Gegen stände werden das Bild vervollständigen, sowie künstlensch um runden. Da« Ganze wirr durch he.vorragende hiesige Künßl.r in vornehme, architektonische Formen gebracht werden. Un zweifelhaft wird die Autstellung in hervorragender Weise dazu beitragen, den Reisenden aller Nationen, die sich alljährlich und besonders bei Gelegenheit größerer Ausstellungen in Dresden einfinden, neue Reisegebiete zu erschließen und den Fremdenverkehr in den beteiligten Staaten zu heben Nicht zu unterschätzen ist auch der kulturelle und volkskundliche Wert einer derartigen Veranstaltung * Kunstausstellung Emil Richter, Prager Straße. Die Sonderausstellung von Gemälden englischer Künstler sowie die Werke von E. Müller-Müller, Karl Steiniger und Alfred Schneider, Dresden bleiben nur noch morgen, Sonntag, ausgest llt. Am Montag gelangen dann neu zur Aufstellung die von Georg Boddien für das Schloß Schönfeld b. Großenhain geschaffenen, soeben fertiggestellten großen Wandgemälde, deren Vollendung der Künstler die letzten sünf Jahre gewidmet hat. ES sei besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die Ausstellung dieser Morumental- gemälde, die hier in weitesten Kreisen einem ganz besonderen Interesse begegnen dürften, nur für wenige Tage ermöglicht werden konnte * Galerie Ernst Arnold DaS starke Interesse für sie Werke der Diezschule bekundet sich in dem fortgesitzren regen Besuch dieser historisch wie künstlerisch hochinteressanten Ausstellung, besonder« auch seitens der hier wertenden Künstler. Dle neu hinzugekommene Ausstellung von Werk.n Camille Pissarros, de« berühmten Genoffen und Freundes von Claude Monet, mit dem zusammen er in den achtziger Jahren auf die französische und später auch auf die deutsche Malerei so einflußreich wirkte, dürfte unter andern auch als Gegenstück zur damaligen Münchner Kunst vielen Kunstfreunden besonders willkommen sein. Eigenartig wirken ferner die be sonders zeichnerisch und inhaltlich originellen Bilder Leo Prochownik«, der die Kiefern- und Seen landsch ast aus Berlin« Umgebung in einer den philosophierenden Natur dichtungen Bodo v Willes verwandten Weise künstlerisch ver arbeitet Die" Arbeiten de» Münchner Bildhauers Ernst Wagner und das schöne Marmorwerk dcs Wieners Kühnelt, „Die Kauernde" ergänzen die reichhaltige Ausstellung der Galerie nach der plastischen Seite * Weißer Hirsch Die von der Galerie Arnold ver anstaltete Kunstausstellung im großen Saale des Parkhotcl bietet durch ihre Reichhaltigkeit an Ölgemälden, Pastellen, Aquarellen, Zeichnungen und Radierungen der hervorragendsten und beliebtesten deutschen Künstler den hier weilenden Kur gästen willkommene Gelegenheit zu auserlesenem Kunstgenuß und ist geeignet, jeden Geschmack Kauflustiger zu befriedigen. * Das Antiquariat v Zahn u Jaensch hier (Wasen- hausftiaße 10) veröffentlicht einen neum interessanten Katalog Nr. 207 (Saxonia illustrata), der eine Sammlung alter sächsischer Ansichten verzeichnet. In der Alttilu, g Dresden findet man eine größere Anzahl der bekannten gioßm Canaletto-Blätter (Radierungen), darstellend Alt-DreSNn um das Jahr 1750; auch Leipzig ist mit etwa 50 guten Blättern vertreten. Viele Rittergüter, die bekanntesten Orte der Säch sischen Schweiz, ferner u. a Augustusbera, Briesnitz, Plau n'chcr Grund, Tharanvt, Meißen, Rochlitz sind mit schönen Blättern vertreten. — Der zweite Teil des Katalog« enthält größere Werke zur Geschichte und Topographie Sachsens und der dritte Teil eine Anzahl Bücher und Kunstblätter aus dem Besitz dec verewigten Königin Carola (Gewinne der Lotterie für das Krüppelheim). * EinPreiSauSschreiben fürPhotographen-Amateure über da» Thema: „Sächsische Burgen und Schlösser" ver anstaltet der Photo-Kunstsalon Oskar Bohr, r.ebenCafsKöniz. Da« Thema schließt ein Stück Heimatsliebe und Heimatskunst in sich. Jeder Amateur kann sich kostenlos mit jedem Bild format an dem Preisausschreiben beteiligen. Die besten drei Arbeiten werden mit einer vom Bildhauer Arthur Lange, Dresden, modellierten Plakette ausgezeichnet Das Plett - richteramt haben übernommen die Herren: Geb. Hofrat Prof, vr. Corneliu» Gurlitt, Geh. Hofrat Prof. Eugen Bracht, Licht bildner Hugo Erfurth, Rentier E. Frohne, Vorsitzender dc« Amateurvereins und Redakteur Carl Weiß, sämtlich in Dresden Die Bilder sind bi« zum 1. Juli d. I in der photographischen Handlung Oskar Bohr, neben Cafs König, mit Kennwort (Name im geschloffenen Couvert) einzuliefern, woselbst auch bereitwilligst Ratschläge und Auskünfte erteilt werden Die Bilder werden einen Monat lang im Photo Kunstsalon zur kostenlosen Besichtigung öffentlich ausgestellt. * In der ständigen Ausstellung der „Raumkunst" in der Viktoriastraße 5/7, die sich in der vergangenen Woche eine« außerordentlich regen Besuch« von Fremden und Einheimischen zu erfreuen hatte, werden demnächst einige hervorragende Neuheiten zur Aufstellung gelangen. Ferner wird im großen Teppichsaal eine Ausstellung von Kopien alter Meister veranstaltet, welche die Richtersche Hoskansthandlung seit längerer Zeit vorbereitet hat. Da in dieser Ausstellung nur Lanz erstklassige Kopien Aufnahme finden werden, so dürfte auch hierfür ein rege« Interesse de« Publikums zu er warten sein. Theater, Köderte, Borträge. * Im Zentraltheater finden morgen, Sonntag, zwei Vorstellungen statt: Nachmittag« '^4 Uhr wird ber halben Preifen „Der Dieb", ein Stück in drei Aufzügen von Henri Bernstein, deutsch von R. Lothar, abend« 8 Uhr bei ge wöhnlichen Preisen „Der Hausfreund", Lustspiel in drei Akten von R. de Fler« und G A. de Caillavet, deutsch von B. Jacobson, gegeben. Nächsten Sonnabend, dm 20. d. M., beginnt Albert Bozenhard vom Hamburger Thaliatheater sein diesjährige« Gastspiel. Er spielt die Titelrolle in „Der Teufel", ein Spiel in drei Aufzügen