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Dresdner Journal : 29.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190805297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-05
- Tag 1908-05-29
-
Monat
1908-05
-
Jahr
1908
- Titel
- Dresdner Journal : 29.05.1908
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2 gedungen ihren Abschluß finden, um den Kaiser nicht noch weiteren Anstrengungen auszusetzen. Abgeordnetenhaus In der fortgesetzten Beratung des Budget» für 1908 begrüßten cs die Abgg Damm und Graf Kolowrat aufs wärmste, daß die Regierung die Schaffung eine» Sprachengesetzes in ihr Prcgramm ausgenommen habe. Die deutsche Agrarpartei werde für die Forderungen dc« deutschen Volke» m Böhmen mit allen Kräften eintretm und in einem etwaigen Kulturkan pfe, dessen Helausbeschwörung sie aber keinesfalls wünsche, ihren Mann stellen. Abg v. StranSky (deutschradikal) erklärte, seine Partei halte unverbrüchlich an ihren freiheul chen Grundsätzen fest und werde mit der gleichen Entschiedenheit für die Wahrung der nationalen Rechte der Deutschen eintreten. Abg. Chiari befürwortete im Interesse der rechtzeitigen Erledigung de» Budget» eine Änderung de« tech. nischen Vorgang« bei der Budgetbcratung und eine Reform der Geschäftsordnung auf gesetzlichem Wege ohne jede« Forcieren. Redner wies auf die nach seiner Meinung teilweise nahezu anarchisch gewordenen Zustände in der Verwaltung hin und meinte, wo die geltenden Gesetze nicht auSreichten, müsse die Regierung eine gesetzliche Regelung mit dem Parlament versuchen. Jede» selbständige Vorgehen sei entschieden zu ver urteilen. Die Deutschen wollten keineswegs die Entwickelung der nichtdcutschen Stämme unterdrücken, könnten aber nicht zugeben, daß diese Entwickelung auf Kosten der Deutschen gefördert werde. Der Redner betonte die unbedingte Einmütigkeit aller Deut schen, die mit vollster Objektivität an der gesetzlichen Regelung der Sprachenfrage in Böhmen mitwirken würden; die Deutschen würden jederzeit für die freiheitlichen Ideen und die nationalen Rechte eintreten, und etwaige klerikale Vorstöße mit aller Energie zurückwcisen Die Mehrzahl der Redner trat für eine Reform der Geschäftsordnung ein, um die Arbeitsfähigkeit des Hause» zu sichern. Im Einlauf befand sich ein Dringlichkeits antrag Breiter, betreffend die Vorfälle in Czernichow. Die nächste Sitzung findet am Freitag statt. Im Wehrausschusse des Abgeordnetenhauses er klärte Ministerpräsident Frhr v. Beck, für die Regierung sei die Einführung der zweijährigen Dienstzeit ein mit aller Energie anzustrebendeS Ziel. Nachdem der Ausgleich nunmehr hergcstellt sei, würden diesbezügliche Unterhandlungen mit dem ReichskriegLministerium beziehungsweise mit Ungarn wieder ausgenommen werden Der Ministerpräsident ging dann auf die Vereinbarungen mit der ungarischen Regierung bezüglich der Offiziersgagenerhöhung sowie die Verbesserung der Mann- schasttzkost ein, deren Ergebnis als eine Frucht des von allen Seitn geübten Entgegenkommens und als ein Sieg jener ge festigten und gesunden Situation zu betrachten sei, die heute zwischen Österreich und Ungarn als eine Folge der glücklichen Fundamentierung des wirtschaftlichen Verhältnisses zwischen beiden Staatsgebieten bestehe Schließlich betonte der Minister präsident, daß bei diesen Vereinbarungen von keinerlei Zu- gestäntmsscn, namentlich nicht von Zugeständnissen nationaler Natur in bezug auf die Armee die Rede gewesen sei. Die Vereinbarungen bezüglich der OffizierSgagen sowie der Mann- schastilöhnung entsprächen den Beschlüssen der österreichischen Delegation und würden sie nach dem Jahre 1912 sogar übersteigen Ungarn. (W.T B.) Budapest. 27. Mai. Abgeordnetenhaus. Minister de« Innern, Graf Andrassy, erklärt auf die Interpellation Mezöfis (Sozialist), er übernehme die bindende Verpflichtung, daß er den Gesetzentwurf wegen der Wahlreform bei Beginn der Herbstsession einreichen werde. Auf die Interpellation Szmrecsanyis (klerikal) wegen de» Attentats auf den boykottierten Schlächterladen erklärt der Minister, die Polizei habe 14 Mit schuldige verhaftet, es sei jedoch unmöglich, gegen die Arbeiter organisationen vorzugehen, weil die« den Anschein erwecken würde, als ob die Verfolgung aus Klasseninteresse geschehe, und es nicht nachweisbar sei, daß der Arbeiterverein zu dem Borg Herr angestiftet habe. Hand» lSminister Kossuth hat als Präsident der Unab hängigkeitspartei an die Abgg. Gaston Gaal und Iuliu» Endny, die infolge der Bewilligung der Erhöhung der Offiziersgehälter aus der Partei ausgetreten sind, ein Schreiben gerichtet, in dem er sagt, daß für die Partei mit dem Augenblick, wo sie den Boden der Negation verließ und ihre positive Wirksamkeit auf der Regierungsbank begann, die Pflicht erwachsen sei, sich mit Erreichbarem zu begnügen. Die schwierige Lage erfordere Mäßigung, Takt und vor allem Aufopferung. Der Minister schlecht wörtlich: „Ich glaubte zu der Hoffnung berechtigt zu sein, daß Ihr Vertrauen zu mir hegt, wie die übrigen Genoffen und überzeugt seid, daß ich den richtigen Weg gehe." England. (W T. «.) London, 28. Mai. Die englische Flotte wird zum 30. Juni vollständig mobil gemacht. Darauf werden die Kriegs schiffe in See gehen, um in der Nordsee wichtige Manöver vor» zunehmen Bei dem Empfang einer Deputation, die eine finanzielle Beihilfe erbat zur Bestreitung der Ausgaben für den inter nationalen Friedenskongreß, der Ende Juli in London tagen wird, drückte Premierminister Asquith seine Sympathie für die Z'ele des Kongresses au» und stellte eine finanzielle Beihilfe zur Bestreitung der Unkosten in Aussicht Unterhaus. Staatssekretär Sir Edward Grey gab heute im Anschluffe an die von einem Mitglieds der Arbeiter partei angeregte Frage über den Besuch des Königs in Ruß land die Erklärung ab, daß der Besuch des Königs in Reval ein offizieller Besuch sein und denselben Charakter tragen werde wie die offiziellen Besuche, die der König bereits anderen Souveränen und Staattoberhäuptern abgefiattet habe Die Beziehungen zwischen beiden Regierungen seren durch die englisch-russische Konvention klargelegt und es b stände nicht die Absicht, eine neue Konvention oder einen neuen Vert ag zu schließen oder etwa bei diesem Besuche Ver handlungen darüber in die Wege zu leiten. Er sei über zeugt, daß die guten Beziehungen zwischen den Regierungen und den Bevölkerungen beider Länder durch den Besuch nur gewinnen könnten Auf eine Frage betreffend die bevorstehende internationale SchiffahrtSkon.ferenz in London erklä.te der Staats sekretär, daß die Einladungen dazu ergangen seien. Die Re gierung wünsche die Eiörterurg verschiedener Punkie, über die eine Übereinstimmung der Seemächte vor Ratifizierung der Prisengerichtskonvention zu erzielen wesentlich sei. Die wichtigste der zu erörternden Fragen seien Bestimmungen über Blokade und Konterbande Die Wegnahme von Privateigentum auf See befände sich nicht unter diesen Fragen, und e» sei wünschen», wert, daß die Erörterung auf Punkte, die für die Konventton von besonderer Wichtigkeit seien, beschränkt werde. — Bei dem Budget de» Kolonialamt» verlangten die Uniosten eine Re- aierunaSsubvention zur Einrichtung eine» direkten englischen Dampferdienste» nach Britisch-Ostafrika, da jetzt deutsche und andere fremde Linien den Verkehr ganz an sich gerissen hätten. Die Forderung wurde von der Regierung wegen der Höhe solcher Subventionen abgelehnt Wenn britische Waren auf deutschen Schiffen zu billigeren Frachten befördert würden, al» auf englischen Linien, so geschehe da» auf Kosten der deutschen Steuerzahler, welche die Subventionen aufbringen müßten. Zum Besuche des Präsidenten Falliöres in England. (W.T.B.) London, 27. Mai In der Guildhall fand heute zu Eh en res Präsidenten Fallisres em F.ühstück statt, an dem auch der Prinz und die Prinzessin von Wale», Prinz Christian von Schleswig-Holstein und Prinz Arthur von Connaught te>l- vahmen Bei seiner Anlunst in der Guildhall wind: der Präsident vom Lordmajor und der Lordmajorcß empfangen und in die Bibliothek geleüet, wo eine Adresse der Stadt London an den Präsidenten zur Verlesung gelanqte. Sie nimmt Bezug auf den im Jahre 1903 erfolgten Besuch des Präsidenten Loubet in der Guildhall und betont, daß die Gefühle herz licher Freundschaft zwischen Frankreich und England sich immer mehr gefestigt hätten und eine dauernde Bürgschaft für den Fortschritt der Zivilisation und den Weltfrieden bildeten. Die Adresse schließt mit den besten Wünschen für das Wohlergehen des Präsidenten und für die Wohlfahrt Frankreich«. Nach ihrer Verlesung erwiderte der Präsident mit Worten de« Danke« und gab seinen Wünschen für die Stadt London Ausdruck. Bei dem Frühstück brachte der Lordmayor nach einem Trinlspruch auf den König und die Königin, einen zweiten Trinkspruch auf den Präsidenten Falliore« aus, den er als Haupt der g'vßen und befreundeten Nation, die der nächste Nachbar und Ver bündete England» sei, feierte. Er habe England als Gast des König« mit seinem Besuch beehrt, mit besonderer Rücksicht auf >ie Englisch-Französische Autstellung, die hoffentlich zur Förderung der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern beitragen werde. Nach diesen Ausführungen erhob sich der Präsident und erwiderte, er fühle sich glücklich in London zu weilen, im Mittelpunkt eine» klugen und praktischen Fleiß?«, im Br nn- punkt edler und freiheitlicher Ideen, welche die Grundlage jeden Fortschritts und jeder Zivilisation seien. Er sei angenehm be rührt, daß die Erinnerung in ihm wachgerufen worden sei, wie in demselben Saale sein Vorgänger Loubet die Entente mit feierlichen Worten besiegelt habe, die für die Interessen der beiden Nationen so segensvoll sei und deren Bande sich seitdem noch nicht gelockert hätten Die Gemeinsamkeit dieser Inter essen habe nunmehr ihren Ausdruck in einer glänzenden Aus stellung gefunden, deren sicherer Erfolg beide Nationen er mutigen werde, nach den nämlichen Idealen: Arbeit, Eintracht und Frieden zu streben. Dn Präsident leerte zum Schluß sein GlaS auf das Wohl des Lordmayors und der Stadt London. (Meldung deS Reuterschen Bureau«) Ter französische Minister Pichon stattete heute nachmittag in Begleitung des Botschafter« Cambon im Auswärtigen Amt einen Besuch ab und hatte mit Staatssekretär Grey eine einstündige Unter redung über alle bedeutenden politischen Fragen, die zwischen den beiden Ländern schweben. Die Unterredung hat eine voll ständige Übereinstimmung zwischen beiden Kabinetten ergeben. Präsident Falliere« besuchte heute abend die große Gala vorstellung in der Oper, die prächtig geschmückt war. Beim Eintritt in die Königsloge führte der Präsident die Königin, der König die Prinzessin von Wale». Präsident Fälliges saß zwischen den Majestäten, die übrigen Mitglieder der Königl. Familie zu beiden Seiten Die Musik spielte die Marseillaise und 6oä 8Lvv tbs IrinA. Windsor, 28 Mai. Präsident Falliöre« und Minister Pichon trafen heute nachmittag zur Besichtigung des Königl Schlöffe« ein, wo Lord Esher als Schloßhauptmann die Hon neur« machte. Bei dem Besuch de« Mausoleums in Frogmore legte der Präsident einen Kranz am Grabe der Königin Viktoria nieder London, 28. Mai. Minister Pichon erklärte heute einem Berichterstatter de« Reuterschen Bureau« gegenüber, der Präsident habe einen tiefen Eindruck von dem großartigen Empfang in England erhalten. Er, Pichon, betrachte eS al« höchst erfreulich, daß die Vertreter einer Politik der Verständi gung mit England Recht behalten hätten. Der begeisterte Willkommen, der dem Präsidenten von der Bevölkerung in London geboten worden sei, beweise, daß die Lntsnts eoräisls endgültig in die Politik beider Länder al« eine der fundamen talen Grundlagen dieser Politik übergegangen sei. Die Entente sei eins der sichersten Mittel, um alle Kombinationen unschäd lich zu machen, die mit den Interessen Großbritannien« und Frankreich« kollidieren und den Frieden bedrohen könnten, den beide zu erhalten wünschten, weil er ihr erste« und wichtigste» Bedürfnis sei. Diese Auffassung, hinsichtlich der alle politische Parteien in England einer Meinung seien, sei bestimmt, den wohltuendsten Einfluß auf ganz Europa autzuüben Auch in Frankreich herrsche über diese Frage Einstimmigkeit, abgesehen von einer unbedeutenden Gruppe von Gegnern, welche die täg lichen politischen Vorkommnisse dazu benutzten, um da« Mini sterium Clemenceau zu bekämpfen. Die Frage der Umwandlung der englisch-fran zösischen Entente in ein förmliches Bündnis wird von der Presse allgemein besorochen. Alle unabhängigen Politiker sind dcr Meinung, daß die Entente ihren Wert ge nügend gezeigt und Großbritannien Gelegenheit gegeben habe, seinen französischen Freunden seine Beständigkeit zu beweisen „Standard" hofft, daß man nie ein Bündnis schließen werde. England sei stärker, wenn es allein stehe. Die französischen Militärsachverftändigen unterschätzten den Wert eine« BundeS- genoffen mit der größten Flotte der Welt und übersähen die Lehren de» südafrikanischen und des russisch-japanischen Krieges. „Daily Telegraph" sagt, es sei kein Anlaß, von einem Bündnis zu sprechen; die Entente cordiale genüge vorläufig. „Daily Chronicle" erklärt, die noch in einigen Kreisen herrschende Ansicht, daß die Entente in einem antid:utschen Geist ersonnen sei, sei irrig „Daily New»" betrachtet den Abschluß eine« ausdrücklichen Bündnisses al« ein Unglück für den euiopäischen Frieden. » Spanien. (W r. B - Madrid, 28. Mai. In der gestrigen Kammersitzung brachten mehrere Deputierte die Vorfälle in Casablanca »ur Sprache md forderten die Regierung auf, die spanischen Truppen zurückzuzrehen Der Minister de« Auswärtigen erwiderte, der Zwi'chenfall habe seine befriedigende E.ledigung gefunden. Dergleichen Reklamationen würden ebenso erfolgen, auch wenn die Truppen zurückgezogen wären. Die Regierung müsse den Ereignissen standhalten und die ihr durch die AlgeciraSakte auferlegte Mission erfüllen Unter Leitung de« Direktor« der Zeitung „Liberal' fand heute «ine Massenversammlung statt, um gegen da« Gesetz betreffend Unterdrückung de« Terron«mu« zu protestieren. Zu den Unruhen auf Lamos. (W T B) Smyrna, 28 Mai Nach Depeschen au« Samo« dauern dort die Urruhen fort. Tie Lage hat sich sehr verschlimmert. Zur Lage in Marotko. Die „Nordd. Allg. Zeitung" schreibt: „Es wird un« be stätigt, da« der französische Botschafter Cambon im Auftrage seiner Regierung dem Staatssekretär v Schoen Kenntnis von den neuen, schon seit längerer Zeit ins Auge gefaßten Instruk tionen gegeben hat, die dem General d'Amade erteilt worden sind Sie laufen im wesentlichen darauf hinaus, daß da» Schruja-Gebiet allmählich geräumt werden und die Wiederkehr normaler Zustände durch Zurücklassung militärischer Posten ge sichert werden soll, die gemeinschaftlich von französischen und marokkanischen Truppen gestellt werden und nach und nach in marokkanische Hände übergehen sollen. E» ist anzunehmen, daß der Wortlaut dieser Instruktionen demnächst von der französischen Regierung in der Kammer bckanntgegeben werden wird" (W. T. B) Tanger, 27. Mai (Meldung der „Agence HavaS".) Oberst Müller erklärte bei einer Unterredung, er habe von der In spizierung der Polizeitruppen, mit der er in Rabat begonnen habe, einen guten Eindruck empfangen, und sei überzeugt, daß die Instrukteure da« ihnen gest-ckte Ziel erreichen würden Pari«, 27. Mai. Aus Rabat wird vom 24. d. M ge meldet: Die Mahalia Buchta Ben Bagdadi« wurde infolge de« Abfalls de« Kaid« von Cherarda zum Rückzug auf El Kuilra gezwungen. Die Mahalia wird in Mehdiva neu gebildet werden. Der Maghzen war durch diese Nachricht zuerst sehr niedergeschlagen, faßte aber wieder Vertrauen, als er erfuhr, daß Mulay Hafis zum Einzug in Fe« noch nicht bereit sei. — Der Sultan empfing den Polizeiinspektor Müller in Audienz. Wie General d'Amade telegraphisch meldet, kehrten zahl reiche Eingeborene zurück; die E .rstenernte werde unter zu friedenstellenden Umständen eingeheimst, die Märkte bevölkerten sich wieder und die muselmännische Gerichtsbarkeit sei wieder in Tätigkeit. Ein Vertreter de« Sultan« sei abgegangen, um die widerspenstigen Mdakra in da« Gebiet der Schauja zurück zuführen. An der Straße Casablanca — Ben Sliman werde eifrig gearbeitet. Admiral Philibert telegraphiert, daß sich alle Teile der Si Aida» jetzt unterworfen hätten. Von General Bailloud liegt die Nachricht vor, daß er mit einem Teile der Truppen Bu Denib verlaffen werde. Ebenso werden die Generale Lyautey und Vigy in zwei Tagen mit ihren gesamten Streit kräften aufbrechen, nachdem sie einen provisorischen Posten ein gerichtet haben. London, 28. Mai. Wie ein hiesige« Blatt au« Tanger meldet, werden die Überreste von Abdul Aziz' Armee, denen es gelang, sich auf Rabat zurückzuziehen, nur noch auf ein Drittel der ursp ünglichen Stärke geschätzt. Mannigfaltiges. Dresden, 29. Mai. * Se. Majestät der König wohnt morgen den Es kadronbesichtigungen beim 1. Ulanenregiment Nr. 17 in Oschatz bei. In Begleitung Sr. Majestät be findet sich Se. Exzellenz der Kriegsminister General der In fanterie Frhr. v. Hausen An der Besichtigung nehmcn auch der kommandierende General der Kavallene v. Broizem und der vorgesetzte Divisions- und Brigadekommandeur teil. * Die berittenen Trupven der Garnison Dresden, Gardereiterregiment, Feldartillerieregimenter 12 und 48, rücken am 11. Juni nach dem Truppenübungsplätze Zeithain aus. Das Gardereiterreqrment erledigt daselbst mit dem auch am 11. Juni von Oschatz eintreffenden 1. Ulanen regiment Nr. 17 die Regiments- und Brigadeübungen und kehrt am 1 Juli nach Dresden, die Ulanen am 30. Juni nach Oschatz zurück. Die Feldartillerie hält in Zeithain Ge fechts- und Scharsschießübungen ab und kommt am 1. Juli wieder in Dressen an. Die Reitende Abteilung begibt sich am 11. Juni von Königsbrück nach Zeithain zu ihrem Regi ment Die am 11. Juni zu Gefechts- und Schießübungen nach Königsbrück «brückende Maschinengewehrabteilung Nr. 12 wird während der Abwesenheit der Reitenden Abteilung in deren Kaserne verquartiert und kehrt am 1. Juli nach Dresden zurück -- Auf Grund der Neuaufnahmen durch die Abteilung für Landesaufnahme de« Königl. Sächsischen Generalstabes sind die Meßtischblätter Nr 44 Colditz, Nr 83 Pirna und Nr 103 Rosenthal im Maßstabe 1 : 25000 und in Drei farbendruck — Grundriß und Schrift schwarz, Gewässer blau, Berzdarstellung in braunen Schichtlinien — hergrstelll und ver öffentlicht worden Der Preis eines jeden Blatte« beträgt 1,50 M Der Vertrieb erfolat durch die Verlagsbuchhandlung von Wilhelm Engelmann in Leipzig, Mittelstraße 2, und durch das Auslieferungslager, G A. Kaufmann« Buchhandlung in Dresden, Secsttaße 3, doch könnm die Blätter auch durch jede andere Buchhandlung bezogen werdm. -j- Plötzlich und unerwartet verschied am Mittwoch Hr. Oberbürgermeister Justi,rat vr. Tröndlin au» Leipzig, der aegenwärtig in Dresden in seiner Eigenschaft al« Mitglied der Ersten Kammer der Ständeversammlung weilte vr Tröndlin war am Mittwoch vormittag noch in der Ersten Kammer zu gegen und hielt hier eine längere und geistvolle Rede, die auf sein vollständige« Wohlbefinden schließen ließ Nachmittag« unter nahm Hr. vr. Tröndlrn mit seiner Gattin und seinen Nicht n einen Spaziergang durch die Neustadt und verweilte u a. längere Zeit im Garten de« Japanischen Palai« am Kaiser Wilhelmplatz, in dem er sich oft und gern aushielt Gegen ^8 Uhr abend« kehrte er mit seiner Gattin in da« von ihm bewohnte Hotel zum Kronprinz .n der Hauptstraße zurück Auch hier war er noch heiter und guter Dmge und wollte sich'« eben etwa« be quem machen, al» er plötzlich zu seiner Frau äußerte, daß er sich unwohl fühle. Er setzte sich auf« Bett und m demselben Augenblick fiel ec auch schon zur Seite; ein Herzschlag hatte dem Leben d.« hochverdienten Manne« ein Ende bereitet, vr. Tröndlin war ein geborener Leipziger und hat sein ganze- Lebei feiner Vaterstadt gewerht Er wirkte in Leipzig zuerst al« Rechtsanwalt, wurde 1870 Stadtverordneter, 1874 zum Bürgermeister und 1899, nach dem Rücktritt de« Geh. Rat
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