geht in einen lyrischen - für heute ungewöhnlich schön klingenden - zweiten Teil über. Ein düsterer Epi log - der Tod! - beendet dos Kon zert. In allen pausenlos aufeinan derfolgenden Teilen finden sich leit motivisch einige Takte einer sehr sehnsuchtsvoll klingenden Musik, die fast wie ein Zitat anmutet. Der Titel „Blow Out" hat eine mehrfa che Bedeutung: Ausblasen, Weg werfen, Explodieren - und bleibt damit für jede individuelle Interpre tation offen. Auf den ersten Blick ist es sicher sehr ungewöhnlich, die Orgel als Soloinstrument für eine solche The matik zu wählen. Die „dramati schen" Möglichkeiten des Instru ments und das durch die Bachsche Musik geadelte „moralische" Anse hen der Orgel waren mir jedoch in diesem Zusammenhang sehr will kommen. Die Orchesterbesetzung besteht neben Streichern und Blechbläsern mit viel Schlagzeug, Harfe, Celesta und einer elektri schen Baßgitarre aus sehr orgelfer nen Instrumenten. Ich bin sehr glücklich mit dieser neuerlichen Uraufführung auf eine nun schon dreißig Jahre währende künstlerische Zusammenarbeit und herzliche Verbundenheit mit den Damen und Herren der Dresdner Philharmonie zurückzublicken. Der Komponisition seiner Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 widmete An- tonin Dvorak besondere Sorgfalt, wollte er sich doch - bei gleichzei tigem Blick auf seinen Freund und Gönner Johannes Brahms - zu den Höhen Beethovens emporschwin gen. In einem Brief Dvoraks lesen wir:„Soeben beschäftigt mich eine neue Sinfonie, und wohin immer ich mich wende, habe ich nichts anderes im Sinn als eben meine Ar beit, welche aber auch so sein soll, daß sie die Welt in Bewegung ver setzt, und sie wird es auch, so Gott will, tun." Das Werk entstand in der verhältnismäßig kurzen Zeit von Ende 1884 bis Mitte März 1885 und erklang zum ersten Mal unter der Leitung des Komponisten am 22. April 1885 im Londoner Konzertsaal St. James Hall. Es spielte das Orchester der dortigen Philharmonischen Gesellschaft, die den Komponisten 1884 zu ihrem Antonin Dvorak, 1885