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ausgerüstet ist, welche der Maschinenfühler in der Hand hat. ihr vedautrn aus üher jenen Beschluß und ihre Unzuftie- denheit «it den Schwierigkeiten, welche zumal di« »Deutsch» Freisinnigen" der Mtlitärvorlage bereite«. Wir s prechen die berechttgte Erwartung und den dringenden Wunsch aus, daß di« Vertreter des Volkes die Seseh «rorlage der verbün deten Regierungen, betr»ff«nd die Frieden-präsenzstärke des deutschen Heeres, möglichst unverändert und thuultchst be» schleunigt zur Erledigung gelangen lassen mögen! In krt» tische» Zeiten geht doch allen Rücksichten zweifellos dir eine vor: für des Vaterlandes Sicherheit Sorge zu trage«. Im Ruftrage: Dr. Max Obe' Kreher." — Ueber einen Unfall auf der Potschappel- wil »druff er Schmalspurbahn wird Folgende- gemel det: Zwischen Keffelsvorf und Niederhernwdorf ging der aus Maschine, 3 Perlon-n- und 7 Güterwagen bestehende Zug auf de« Falle von 1: 30 mit de« L"komoltviührer durch. E» begann eine rasende Fahrt, während welcher in einer Eurv« die drei Personenwagen oa- dem Sletse Edna riß sich von ihre« Begleiter los und stürzte wie rasend vorwärts, aber in demselben Augenblicke er» schallte lant und kräftig das Wort: l^w bliche Gestalt stürzte sich »wische« die beide« Gegner, aber zu spät. Der scharfe Knall der Waffen schallte in der Mo-g«nl»ft, der schwarze Rauch zerstreute sich, und zwischen beiden Gegnern lag Edna, di« jnnge Brust von ihre« grausamen Kugeln getroffen. — 1284 — Sachse«, durch die den hier hetmatb-berechtigten Kinder« »«fallende« M«ole« und durch «onatliche Geldbeiträge vo« teilen der Ankaltödame« Der vtadtrath zu Schneeberg sorgt bereitwilltgst für die nvthigen Räumlichkeiten z» Un terbringung des Stifts. Das Stift wird durch ei« Direk torium (Vorsteher, Stellvertreter, Vorsteherin und Anstalt«, damen) verwaltet, welche i« wechsel die Revision der Rn» kalt übernehmen. Zur spezielle« Pflege u«d Erziehung der Kinder, (gegeuwärttg 10) ist eine Anstalt-mutter angestellt. Derselben wird ein bestimmtes Verpflegung-geld nach der Kopfzahl der Pfleglinge, ohne weiteren Gehalt au-gezablt. Sie sorgt für gute nahrhafte Kost und für gründliche Rei» nigung der Ktnder und deren Kleider, ingletchen i« Verein mit dem Direktorium und den iusptztrenden LnkaltSdamen für gutes verhalte« der Pfleglinge in vnd außer der An- stalt. Schulunterricht erhalten die Zögling« in der hi. st gen Bürgerschule. Alljährlich findet ein« feierliche WeihnawU- bescheerung statt. Hierzu gingen immer Dank des Wohl- thLtigkett-finne« edler Menschenfreunde reiche Gaben ein. Nach der Konfirmation werden die Pfleglinge, wen« sie selbständig aufzutreten vermögen, unter Mitaabe einer or- deutlichen Bekleidung entlassen. Dieselben dürfe» nicht wie der dahin zurückkehren, wenn ihnen einmal vo« Direkto rium da- erste paffende, auf ihr ferneres Wohl berechnete Unterkommen als dienende Personen, Lehrlinge re. besorgt worden ist, in welchem neuen Verhältnisse da- Direktorium sprangen. Zwei davon bltebrn auf der Böschung, der dritte überschlug sich und blieb mit den Rädern nach oben am Fuße der Böschung liegen. Der übrige Zug fuhr, einen entgleisten Güterwagen mttschleppend, noch bis zur Station Rirderherm-dorf, wo er endiich zum Stehen kam. Die Lokomotive war nicht entgleis und die Paffagiere k leben bis auf einige leichte Verletzungen unbeschädigt. Warum der Führer die Herrschaft über den Zug verlor, ist noch nicht aufgeklärt. Die Schlüpfrigkeit der Schienen allein kann Abrechnung. Von I. vo» Boettcher. (19. Fortsetzung.) Der Mann, welcher an ihrer Seite dahinsprengte, beo bachtete neugierig ihre bleiche», abgehärmten Züge, aber sie gaben ihm keinen Aufschluß über den Sturm der Ge danken, welcher ihr tobte, obgleich er in jedem Zuge die Zeichen tnnnerer Qualen lesen konnte. „Arme- Mädchen! Sie kann unmöglich die herzlose Kokelte sein, al- welche sie verschrien ist, sonst würde sie diesen tollen Rtlt nicht unternommen haben, um zwei Narren zu verhindern, sich lhretwegen umzubringen," dachte er sehr richtig. „Wir müssen bereit- zwei Mellen hinter uns habe» und haben sie noch nicht eingeholt," sagte Edna, sich Plötz- ltch zu ihm wendend, in besorgtem Tone. Er wußte, daß die Duellanten wenigsten eine Stunde vor ihnen voran- waren, und fürchtete, da- Duell werde vorüber sei», ehe sie an Ort «ad Stelle a«gekom«ea wäre». Sie berührte ihr Pferd mit der Reitpeitsche und das edle Thier sprengte mit verdoppelter Elle vorwärts. An Farmhäuseru, hübschen Billen, vaumgruppen und wogenden grünen Weizenfelder» vorüber, jagte« fie dahin, durch Wort u»d Peitsche ihr« Pferde ««treibend. Die Sonne begann schon vereinzelt« Strahle« üher die Gipfel der entfernte» verge ,« sende», und der Man» au ihrer Sette erschrak. Er hatte gehört, daß der erste Sch»ß b«i Soaneuaufgang fallen sollt«. „Der Himmel steh« mir bei, find wir bald da?" rief st«. „Beinah, mu noch «inen Lugenblick!" antwortet« er aihemloS, und st« bogen von der Heerstraße ab in einen Waldweg ein. „Da sind die Wagen!" schrie sie wild auf. Er blickte znr Sette nud sah auf einer Lichtung die V-AtN hgllEA. „Äe Wage» stad leer! Gütiger Himmel, wenn wir zn spät kämen!" rief das Mädchen wie außer stch. Er schwang sich vo« Pferde nnd half ihr ab,«springen, zog ihre zitternde Hand dtuch seinen An» nnd führte st« «tatge Schritte wett zu «ine« offenen Platze. Dort erblickten sie Lteuttuaut Bell «nd mehr«« andere Herre«, offenbar di« Sekundanten »nd den Wundarzt. Unfern vo» ihnen stLUden sich Dr. Danton «nd Kapitän Ford, die Pistole in -er Hand, gegenüber. Die Vertretung de» auch in hiesiger Gegend woyld« kannten Nähmaschinen-Geschäfts vo« Otto Grim« in Lhemnitz (Beilage der gestrigen Nummer) befindet .stch in den Händen der Herren : Earl Teichert in Ane und Adalph Kiehlt»- in vderschlenea. Fünfundzwanzigstes Kapitel. Männer haben zwar starke Nerve«, aber wenig« nur hätten der Erschütter»«- dieses furchtbaren Anblickes wider» stehe« könne«. Diejenigen, welche Zeuge« dieser Sten« Wa re», deren entsetzte Augen Edna» blutende Gestalt zu vode« finke» sahen, schriee» laut auf vor Schrecke«, und Danton «acht« einig« Schritte vorwärts, taumelte und brach ohu- mächtig zusammen. Anfänglich glaubten die Umstehende«, auch er sei verwundet, aber fie irrten, sein Körper war un verletzt, ober die Wunde, welche seine Seel« empfange«, war hienieden nicht «ehr zu heilen. Al- fie Edna vorsichtig aufrtchteten, glaubte« sie, daß fie tobt sei. Allein fie war nur bewußtlo-. Ihr Gesicht war aschbleich, ihre Augen geschloffen; die ei»e Hand hielt fie krampfhaft auf die Brust gepreßt, au- welcher ei« Blut« ström heroorquoll u«d ihre weißen Finger purpurn färbt«. Der Wundarzt beugt« sich th«ilmhme»d über sie, schwei gend mit düster gesenkten Blicken umstanden fie die klebrigen. Bon dem Duell war keine Rede «ehr, die erbitterte« Seg- ner waren über den schauerlichen AuSgang de- KampfeS vergeffen. „Was sollen wir mit ihr beginnen?" fragte« fie stch bestürzt untereinander. „Dort hinter den Bäumen liegt et« FarmhauS," sagte John Lindley, der Mann, welcher Edna auf ihrem Ritt« geg leitet hatte, und der in der Gegend zu House war. Sogleich begannen die Männer au- Zweigen und Baumästen etneTragbahre herzustellen, welche fie sorgfältig mit ihren Mänteln bedeckten. Mittlerweile war auch der Wundarzt mit seiner Untersuchung zu Ende. „Sie ist nicht todt, und ihre Wunden werden bei der nöthigen Sorgfalt ihr Leben nicht gefährden," sagte er auf- Gehend. „Sie hat beide Kugel« erhalten. Die eine ist durch die Schulter gegangen, die andere würde ihr Herz ge troffen haben, wenn fie nicht an einer der Stahlstan gen th. reS KorsetS abzeprallt wäre, «nd ihren Weg seitwärts ge nommen hätte, wo fie nur eine leichte Fleischwunde verur. ächt hat." Alle athmeten dankbar erleichtert a»f, al- fie vernah men, daß Edna ihre kühne Thot nicht mit ihrem Lebe» hatte bezahlen müssen. „Wir wollen fie jetzt auf die Tragbahxe heben und o vorsichtig wie möglich nach de» Farmhause bringen, wo ch ihre Wunden verbinden werde," sagte der Wu«dar,t. Man gehorchte seinen Anordungen bereitwillig, jeder mann beetferte stch, hilfreich» Hand zu leisten, n»r Danto« nicht, der noch in regungsloser Betäubung dalag. „Hilt, wir haben Danton vergessen," sagte der Wund arzt. „Einer von uns muß stch seiner annehmen." John Lindley erbot stch dazu, und der traurige Zug etzte stch in Bewegung. Kapitän Ford war nicht ohnmächtig geworden wie ein Gegner, al» sein Blick zuerst auf EdnaS blutige Gestalt gefallen. Wohl hatte er entsetzt auSgesehen, aber dieser Aus druck war bald etne« anderen und seltsameren gewichen. War es möglich, daß, wo Edna für ihr >m Leben verloren war, er über ihre« Lod frohlocken konnte? Aber als der Wundarzt erklärte, daß fie nicht todt sei, kam eine Veränderung über seine Züge — ein uner klärlicher Ausdruck, welchen selbst sein nächster Freund ver geblich zu verstehen gesucht hätte. Indessen war er trotzdem beeifert, jeden möglichen Beistand zu leisten. Er ging zu Häupten der Tragbahre; mit gespannter Thrtlnahme Eonae bleiche- Sestht beobach tend, und auf die ersten Zeichen des wiederkehrenden Le bens achtend. Al» fie endlich die »alten Augen aufschlug, war sein Sestcht da» erste, welches fie erblickte, in dessen Züge« sich die innigste Liebe, Theilnahme und Bewunde rung aussprachen Ein Seufzer der Beruhigung kam über thre Lippen, al» fie ihn wohl und unversehrt sah. „Versuchen Sie nicht zu sprechen. Miß Marshall. Sie find verwundet «nd müssen stch vollständig ruhig ver halten," sagte der Wundarzt. „Aber Doktor Danton?" stammelten die bleichen Lip pen besorgnißvoll. „Ist unverletzt. Sie haben die Kugeln empfangen, welche unsere gegnerischen Freunde für einander besti«mt Hilten; deren Leben ist durch ihre verzweifelte Aufopferung gerettet," erwiderte der Wundarzt freundlich. Sech-undzwanztgste- Kapitel. Joh« Lindley blieb so lange, bi« er Danton au» seiner Ohnmacht erweckt und ihm mitgethetlt hatte, daß Edna nicht getödtet sei; dann kehrte er nach dem Hotel zu rück, um den Ausgang de» Duell- za berichten. Mr». Ford und ihre Tochter, zu welchen da» Gerücht de» Rencontre» eben erst gedrungen war, waren wie außer stch über die Gefahr, welche thre» Sohn« und Bruder drohte, und demgemäß hoch erfreu: über die Nachricht, daß er gerettet sei. Um Sdna kümmerten sie stch nicht, St« »«rdiente ihr Schicksal, wie fie erklärten, «nd e» war »»r göttliche Gerechtigkeit, daß fie anstatt der beiden Männer lewen mußte, welche fie durch thre schändliche Kok«tterie z» einem solche« Schritte getrieben. Mr«. Marsha«, Nelly »nd Miß Violet waren alle zu sehr erbittert gegen Evna, «m fie zu bemtttrwen »ad st« z» beda««rn, allein «» de« Anstande »» genüge«, brachen ste sofort in «ine« geschloffene« Wage« ans, um sich z« »hr z» begebe«. ' (Forts, folgt.) Wohl derselben gebührende Rücksicht genommen wird. Möge die Anstalt unter Gotte- Beistand weiter wirken zum Wohle der amen Ktnder und möge sie stet- reiche Unterstützung von feiten edler Menschen finden! Da- walte Sott! Schneeberg. Am 17. D-cbr. sprach im Wissen schaftlichen Vereiu Herr Trübenbach, Lehrer an hiesiger Realschule, über die Schlammvulkane. Lu- dem Inhalte diese- Vortrag» sei Folgendes mitgethetlt. Die Schlamm vulkane oder Salsrn stehen in Verbindung mit Sa-quell-n. Ste bilden flache kegelförmige Hügel von 1—150 r» Höhe und bestehen au» thonigem Schlamm, der mit der Zett aus- trocknet und fest wird. Ihre» trichterförmigen Krater ent steigen GaSströme, mitunter werden auch schlammige Muffen und Stein« ausgeworfen. Je nachdem das dem Krater entströmend« GaS vorwiegend Kohlenwusserkoff enthält und die Temperatur der ausgeworfenen Stoff- etne niedere ist oder das Wafferstcffga« vorherrscht und Gas und Schlamm stark erhitzt sind, unlerschetdet man 2 Arten von Schlamm vulkanen. Sie sind nicht vo» langer Dauer; nach eimm starken Regen find ste verschwunden. Hervorragende SaU.n finden stch auf Sicilien der schon den Alten bekannte Maka- >uba, am schwarzen und kaSptschea Meere, auf Island, Java, in Eolumbia, auf Trinidad und an den Mündungen des Mississippi. — Hierauf gab Herr Reallchuloberlehrer Raschig, anschließend an die an einem frühem Abende von lhm vorgeführte Reliefkarte, etne Erklärung der merkwürdigen Erscheinung, daß beim Anblick etner solchen der Wirklich keit genau entsprechenden Darstellung die Höhe unserer Serge auffällig zusammenschrumpft. Nach dieser Erklärung würde eine Gebirgsgegend, von entsprechendem Standpunkte, d. h. au- der Vogelperspektive gesehea, ganz denselben Ein druck ergeben. Zum Schluffe ward die betreffende Karte nochmal- darauf hin angesehen. — Endlich ließ Herr Dr. besser, ein von Herrn Betriebsdirektor Tröger dem Verein geliehene- Stück (^rMroäit), in welche« da» kürzlich ent- reckie Germanium gefunden worden ist, unter den Anwesen den ctrkultren. verlltche Angelegenheit««. — EI« bewährtes Familienblatt beschäftigte stch kürzlich mit dem Thema der „geputzten Schulmädchen", in welcher Beziehung die jetzt dominirend« Ziererei und Modesucht sehr energisch gegeißelt werden. Sieht man unsere 10. bi» 16jährige« Mädchen den Schulpalästen enteilen, die F-der auf dem geformten Sammethütchen, der taillenrecht ge arbeitete Paletot reich mit Schleifen und Verzierungen geputzt, vorn durch eine Broche gehalten, da» Kleid reich mit Falten, PliffeeS und einer Tunica garnirt. die aus der Tournüre elegant aufliegt, so fragt man stch wohl oft: Sind denn unlere sonst pfi chlbewußten Mütter, die stch, ihren hochtönenden Worten nach zu urtheilen, so opferwillig der Erziehung ihrer Kinder annehme", nicht klar darüber, daß fie systematisch ihre Töchter verderben, wenn ste dieselben in Jahren, da da» Lernen noch Haupt zweck sein soll, gleich Modenärrinnen einherstolziren lassen? Die Mädchen der oberu Klaffen tragen zumeist Uhr, Kette und BraeeletteS, moderne Jabots, der anliegenden Mieder gar nicht zu gedenken, die thre Gesundheit scron ans Jahre hinaus schädigen. Der mit Etahlreifen benähte Rock paßt recht wenig zu dem kurzen Kleidchen, das die prall anlie genden Kniestrümpfe mehr als nöthig sichtbar werden läßt, die kleinen Händchen stecken in eleganten, farbig abgrsteppw.« Jouvtn», selbst bewußt mustert da» Luge in den Scheufen Pern, bei denen man vorbeiko«mt, da- Keine Figürchen; Fräulein findet es ganz in der Ordnung, daß Studiosus H. oder Z-, das Monocle in'« Auge geklemmt, fie, indem fie leicht wie etne Sylphide, nur mit den Zehen auftretend, über da« schmutzige Straßenpflaster springt, mustert und ihr bewundernde Blicke nachsendet. Ob denn die Zetten, -a wir statt etner Tournüre, R>ittock, Corset u. s. w. mit einer großen Hängeschürze, die da« einfache Faltenkletd deckle, zur Schule gingen, nicht doch bester waren? E» gab damals weniger Vorwürfe über gedrückte PliffeeS, zerquetschte Fatbeln, aber rechte, herzhafte Jugendlust und — Raum iu de« Schulbänken. Schneeberg, 20. Decbr. In der Weihnachtszeit regt stch besonders auch in unserem Schneeberg die werk- thätige Menschenliebe, um die Herzen der Armen und Noth- leidenden durch Gaben zu erfreuen und auch in thre Woh nungen die Strahlen der Ehristfreude dringen zu lassen. Auch in diesem Jahre hatte der hiesige Frauenveretn «ine Christbescheerung veranstaltet, die gestern im Casino statlfand und bei der eine große Anzahl Armer durch reiche Spenden bedacht ward. Durch die ergreifende Rede des Herrn Superintendenten Noth sowie durch die Gesänge des SemtnarchoreS sollten die Beschenkten auf di« höhere Be deutung der Feier hingewtese« werden, und hoffentlich find die Worte der Mahnung und Aufmunterung auch auf recht empfänglichen Boden gefallen. — Heute Nachmittag war den Pfleglingen des Amaliensttfte S eine Weihnachts freude bereitet worden, durch di« ste daran erinnert wur den, daß die christliche Barmherzigkeit stch besonders der Verlaffenen annimmt. Herr Stadtrath Dr. Kühler wandte sich in herzlicher Ansprache an die Kinde: und gab dadurch der Feier besondere Weihe. Die Freude der Pfleglinge war groß und lange wird ihnen die schöne Stund« in der Erinnerung bleiben. Der verbi««»« Vorft«her d«S Amalien- stifte-, Herr Stadtrath Stahl, leitete gestern die Chrtftbe- scheerung in bezeichnetem Stifte zu« fü»fu»dtwan»igsten Mal«. — Wir nehmen ht-rbet zugleich Gelegenheit, Einiges über die Anstatt und ihr Wirke« mitzutheitrn. um die Aufmerksamkeit der Menschenfreund« auf dasselbe zu lenken. Da» Amaltenstist ist «in« Waisen« sowie Erziehung», anstatt und RettungShau» für noch nicht konstemtrt« Kläber, deren verstorbene oder noch lebende Etter« tu Schneeberg het«athsa«gehvrtg sind und die ohne besoabere Fürsorge der erbarmenden Liede anderer Person«» leicht der leibliche« und geistigen Verwahrlosung anhetmfallea mürbe«. In ber Anstatt sollen di« Kinder zu christlich fromme«, m»b fürs bürgerliche Ltben zu rechtschaffene« und brauchbare« Mea- schm herangezogea werden. Die Kinder werde» tu der Regel der »«statt vo« Rathe der Stadt Schneeberg »»ge führt, doch können auch andere, in gleicher Lag« lebende Kinder unter den übltiyen Bedingungen darin Aufnahme finden. Da» Amaltenstist Ist eine Privatanftalt, welche am 13. November 1854 al» am Geburtstage Ihrer Majestät der Höchftseltgen Königin »malle vo» Sachse» aus de« früheren, von der hiesige« Freimaurerloge errichtete» Jo- ha»»tSfuft »»d dem da«als,besiehe»d«n MarUnfttste gegrün det, »ach ber ge»a»«te« KLnigi« benannt wurde »ab Aller- höchst Deren besonderer Halb unterstellt war. Dasselbe wirb unterhalte« durch Legate u«d durch Gelduuterstützungen, vornehmlich von Ihrer Rajestät der Königin Carola vo» aufgeklärt. Die Schlüpfrigkeit der Schienen allein kann sich auch noch so lange um deren Wohl bekümmert, al« e« dies nicht begründen, da der Zug mit Heberleinbremse nothwendig erscheint. Selbstverständlich steht die AnstaltS- " leitung darauf, daß die Pfleglinge in solche Dienste und , Lehren kommen, in denen auf da« leibliche und geistige