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Dresdner Journal : 08.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190805084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-05
- Tag 1908-05-08
-
Monat
1908-05
-
Jahr
1908
- Titel
- Dresdner Journal : 08.05.1908
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2 eine Ehrenkompanie de« 56 Infanterieregiment« mit Fahne, Musik und den reglementmäßigen Vorgesetzten, ferner die Herren der deutschen Botschaft der deutsche Staatssekretär v Schoen, der österreichisch.ungarische Botschafter in Berlin v Szögyeny- Manch, der deutsche Generalkonsul Frhr v Liebig, der deutsche Konsul v Vivenot, Vertreter der reichsdeutschen Vereine in Wien und der Offiziersvereinigung de« Beurlaubtenstands, sowie zahlreiche andere Persönlichkeiten. Die Erzherzöge trugen Kutsche Uniformen. Punkt 10 Uhr langte der Sonderzug im Penzinger Bahnhofe an. Die Musik spielte „Heil dir im Siegellranz". Als erster entstieg dem Wagen Kaiser Franz Joseph in der Uniform de« Kaiser Franz-GrenadierregimentS, hierauf Kaiser Wilhelm in österreichischer Marschalluniform mit dem Bande des StephanSordenS Kaiser Franz Joseph half der Deutschen Kaiserin und der Prinzessin Viktoria Luise beim AuSsteigen. Der Deutsche Kaiser begrüßte nunmehr durch Händedruck in herzlicher Weise die Erzherzöge und küßte den Thronfolger Franz Ferdinand. Die Gemahlin de» deutschen Botschafters v. Tschirschky überreichte der deutschen Kaiserin ein Rosenbukett, und die Tochter des deutschen Botschafters Frl. v. Tschirschky der Prinzessin Viktoria Luise ein Maiglöckchen bukett Der Deutsche Kaiser schritt sodann die Ehrenkompanie an der Seite Kaiser Franz Josephs ab und begrüßte danach alle zur Aufwartung Erschienenen. Hierauf hielt Bürgermeister vr. Lueger folgende Ansprache an den Kaiser: ,Ew Kaiserliche Majestät! Ich fühle mich berufen, der Freude der Wiener darüber Ausdruck zu geben, daß Tw. Kaiserliche Majestät sich entschlossen haben, an der Spitze der deutschen Bundesfürsten persönlich die Glückwünsche unserem geliebten Kaiser zu überbringen. Mit diesem Ausdruck der Freude verbinde ich den Ausdruck herzlichen Danke-, sowie die innigsten Grüße der alten Kaiserstadt Wien und ihrer getreuen Bewohner an Ew Kaiserliche Majestät." Se. Majestät der Deutsche Kaiser erwiderte: »Ich danke Ihnen für die freundlichen Worte der Begrüßung Insbesondere danke Ich Ihnen für den warmen Appell, den Sie an die Wiener Bevölkerung gerichtet haben. Mein Kommen soll ein Be weis sein für die außerordentliche Hochschätzung und Verehrung, welche Ich Sr. Majestät Ihrem Kaiser entgegeubringe und welche mit Mir das gesamte deutsche Bolk teilt." Nunmehr begab Sich der Kaiser in das reichgeschmückte EmpfangSzelt, begrüßte dort durch Händedruck die Erzherzoginnen und unterhielt Eich mit jeder einzelnen. Der Kaiser stellte ihnen sodann den Prinzen August Wilhelm vor, der jeder Erz herzogin die Hand küßte. Die Allerhöchsten Herrschaften be- stiegen darauf die Wagen Im ersten » la Daumont mit vier Schimmeln bespannten Wagen saßen die beiden Kaiser, im zweiten die Kaiserin mit der Erzherzogin Maria Annunziata, im dritten Prinz August Wilhelm mit dem Erzherzog Franz Ferdi nand, im vierten Prinzessin Viktoria Luise mit einer Erzherzogin. Im fünften Wagen fuhr Erzherzog Karl Franz Joseph, in den weiteren Wagen folgten die übrigen Herrschaften. Auf den Straßen vom Bahnhose bis Schönbrunn waren die Truppen der Garnison mit fünf Musikkapellen aufgestellt, die bei der Vorbeifahrt der beiden Kaiser die preußische Hymne spielten Die seit den frühesten Morgenstunden nach vielen Tausenden anaesammelte Menschenmenge bereitete den Majestäten enthu siastische Huldigungen, wofür diese freundlich salutierend dankten. Bei der Ankunft im Schönbrunner Schloß wurden die Maje stäten durch den zweiten Oberhofmeister und den Ober zeremonienmeister empfangen und begaben Sich mit den Erz herzögen und Erzherzoginnen durch die große Galerie in den Blauen Salon. Hierauf fand im Maria-Theresienzimmer der Empfang de« Ministers des König!. Hause«, der obersten Hofchargen, der Gardekapitäne, des österreichischen und ungarischen Ministerpräsidenten, der übrigen gemeinsamen Minister, des Hofmarfchall« von Ungarn, de« Hof- dienste« rc. statt. Nachdem die Majestäten in Schönbrunn eingetroffen waren, ging ein strömender Regen nieder. Um 12 Uhr fuhren die hier anwesenden deutschen Bundes fürsten an der Blauen Stiege vor und wurden am Fuße dieser vom Oberzeremonienmeister empfangen und sodann unter dessen Vorantlitt über die Stiege geleitet. Im Laternenzimmer wurden die Bundesfürsten vom zweiten Oberhofmeister empfangen und in da« große Rosazimmer geleitet, woselbst sie sich versammelten. Der zweite Oberhofmeister begab sich hierauf in die Wohnräume de« Deutschen Kaiser«, um Ihm Meldung zu erstatten, und führte Ihn sodann in da« große Rosazimmer. Inzwischen hatte der Oberzeremonienmeister dem Kaiser Franz Joseph Meldung erstattet, worauf sich dieser in da« Maria- Antoinettenzimmer begab Die deutschen Bundesfürsten ver sammelten sich nunmehr im EmpfangSappartement, wo Kaiser Wilhelm folgende Ansprache an Kaiser Franz Joseph richtete: .Tine erhebende Fügung der göttlichen Gnade und Vorsehung ist eS, die unS am heutigen Tage um die erhabene Person Euerer Kaiserlichen und Königlich-Apostolischen Majestät vereinigt. Sechzig Jahre, zwei Menschenalter, haben Euere Kaiserliche und Königlich- Apostolische Majestät in nie rastendem Eifer und treuester, edelster Pflichterfüllung dem Wohl und dem Glück Ihrer Völker gewidmet. Mit berechtigtem Stolz und hoher Genugtuung mag eS da« Herz Euerer Majestät erfüllen, wie von allen Seiten die Untertanen dem in Ehrfurcht geliebten Herrscher die landeSväterliche Treue mit htn- gebender Liebe und Dankbarkeit z» vergelten bemüht sind. Aber nicht nur Millionen eigener LaudeSkinder jubeln in froher Feste«- stimmung ihrem heißgeliebten Kaiser und König zu, — nein, auch weit hinaus über die Grenzen der Monarchie beugt sich die Welt in Verehrung und Bewunderung vor der ehrwürdigen Gestalt Euerer Majestät. Euere Majestät sehen hier drei Generationen deutscher Fürsten um Sich versammelt und keinen darunter, dem Euere Majestät nicht schon ein Vorbild gewesen wären, bevor er selbst berufen war, dir Pflichten seine- hohen Amtes zu üben. UnS allen haben Euere Majestät in sechzigjähriger Arbeit ein herrliche» Beispiel aufgestellt, woran sich noch die Kinder und Takel der Jüngsten unter unS erbauen werden. So sind wir denn, die treuen Freunde und Verbündeten Eurer Kaiserlichen und Königlich-Apostolischen Majestät und mit unS Ihre Majestät die Kaiserin und Königin, Meine Gemahlin, hierher geeilt, um Zeugnis abzulegen von den herzlichen Gefühlen iuuiger Freund schaft und Anhänglichkeit, die uuS für Eure Majestät beseelen Au- bewegtem Herzen bringeu wir unsere Huldiguug dar dem edlen Herrscher, dem treuen Bundesgenossen, dem mächtigen Hort de» Friedens, aus dessen Haupt wir den reichsten Segen Gottes herab- flehea ' Kaiser Franz Joseph erwiderte: .Euere Kaiserliche und Königliche Majestät haben im Verein mit Sr^ Königlichen Hoheit dem Prinz Regenten von Bayern, Ihren Majestäten den Königen mra Sachsen und Württemberg, den hier anwesenden Durchlauchtigst^ uud Durchlauchtigen Deutschen Bunde»- fürsten und dem Vertreter der Freien Haufestädt« den liebeuSwür- digrn Entschluß gefaßt, mir au» Anlaß der Erreichung meine» SV. Regierung-jahre» persönlich Ihre Glückwünsche darzubriagen. Dieser Bewei» Ihrer mir so überaus leuereu Freundschaft, der zu deu kostbarsten Erinnerungen meines Lebens gehören wird, hat mein Herz auf das freudigste berührt, und ich bitte Sie, hierfür meinen innigsten tiefempfundenen Dank entgegenzunehmen Ich darf in diesem mich im hohen Maße beglückenden Akte herz licher Zuneiguug wohl eine feierliche Kundgebung deS monarchischen Prinzips erblicken, dem Deutschland seine Macht und Grüße verdankt. Auch Österreich-Ungarns Kraft liegt ia diesem Prinzip und in der treuen unwandelbaren Liebe meiner Völker habe ich stets neue Zu versicht geschöpft, um den mir obliegenden schweren Pflichten gerecht zu werden Die Tatsache, daß eS mir heute vergönnt ist, eine so große Anzahl deutscher Fürsten um mich versammelt zu sehen, ist auch die ausdrucksvollste Bestätigung deS zwischen unS seit beinahe 8V Jahren bestehenden engen und unerschütterlichen BundeSverhält- uisseS Dieser Tag bestärkt mich in der frohen Erwartung, daß dieses nur friedliche Ziele verfolgende Bündnis dem gleichen Bestreben der anderen Mächte wirksam zur Seite stehen, seine Aufgabe bis in die fernste Zukunft voll erfüllen werde. Ich bitte die göttliche Vorsehung, sie möge Euere Majestäten und alle deutschen Bundesfürsten sowie auch Ihre Majestät die Kaiserin und Königin, deren Anwesenheit mich tief rührt und zu wärmstem Danke verpflichtet, für alle Zeiten tn ihren gnädigen Schutz nehmen." Hierauf begaben Sich die Majestäten und die übrigen Aller höchsten und Höchsten Herrschaften zum Dejeuner in da« Maria- Therefienzimmer. Zur selben Stunde fand für die Suiten ein Marschalldejeuner in Schönbrunn und ein Marschalldejeuner in der Hofburg zu Wien statt. Nach der GratulationScour nahm Kaiser Franz Joseph noch den Glückwunsch der Deutschen Kaiserin entgegen. An dem um H1 Uhr beginnenden Fürstendejeuner nahmen auch die Erzherzöge und Erzherzoginnen teil, erstere in Gala, letztere in hohen Kleidern, ohne Hut. Kaiser Franz Joseph leitete die Deutsche Kaiserin, der Deutsche Kaiser die Erz herzogin Maria Annunziata, der Prinz-Regent Luitpold von Bayern die Erzherzogin Blanka, der König von Sachsen die Erzherzogin Isabella, der König von Württemberg die Erz herzogin Maria Theresia, der Großherzog von Baden die Erz herzogin Auguste, der Großherzog von Sachsen-Weimar die Erzherzogin Marie Therese, der Grohherzog von Oldenburg die Erzherzogin Maria Josepha, der Großherzog von Mecklen burg. Schwerin die Erzherzogin Gabriele, der Prinz August Wilhelm von Preußen die Erzherzogin Isabella Maria; sodann folgten die obersten Hofchargen. Nachmittag 6 Uhr fand im Schönbrunner Schlöffe ein Galadiner zu etwa 250 Gedecken statt. Während der Tafel brachte Kaiser Franz Joseph folgenden Trinkspruch au«: .Der Besuch, den mir meine treuen Alliierten, Ew Kaiser! uud König!. Majestäten, Se König!. Hoheit der Prinz-Regent, Ihre Köuigl. Majestäten, die Durchlauchtigsten Fürsten sowie der Vertreter der Freien Hansastädte heute abstatten, hat mich mit der größten Freude erfüllt Ich heiße Sie herzlichst in unserer Mitte willkommen. Sie haben durch Ihre Hierherkunst den Gesühlen wahrer Freund schaft anläßlich der Erreichung meines SO. Regierung-jahreS in einer Weise Ausdruck geben wollen, die meinen innigsten Dank wachrust und in mir die Überzeugung festigt, daß die so engen zwischen uns bestehenden Beziehungen unS allen ein wahre- Herzensbedürfnis sind Bon dieser Zuversicht durchdrungen, möge eS mir gestattet sein, dieses Gla» auf Ihr Wohl sowie auf unsere unerschütterliche Freundschaft und Bundesgenossenschaft zu erheben und dabet auSzurufen: Meine Erlauchten und Hohen Gäste leben hoch!" Kaiser Wilhelm antwortete zugleich im Namen der deutschen Bundesfürsten: ,Jm Namen Ihrer Kaiser!, und König!. Apostolischen Majestät Gäste bitte Ich, Unseren Gefühlen ehrfurchtsvollsten, herzlichsten und innigsten Danke- Ausdruck geben zu dürfen für die huldvollen Worte, die Ew. Majestät an UnS gerichtet haben, nnd für den schönen Empfang, den Ew. Majestät und die Stadt Wien UnS bereitet haben. Dem Geiste, der UnS erfüllt und durchzieht, geben Wir Ausdruck, indem Ich Gott den Allmächtigen bitte, daß er Tw. Kaiser!, und König!. Apostolischen Majestät und Ihrem Erlauchten Hause noch viele segensreiche Jahre schenken möge, zum Wohle der Monarchie, zum Wohle der Völker uud zum Wohle der Welt. Wir fassen all« diese Gedanken zusammen, indem Wir den Ruf erheben: der all geliebte Kaiser und König Franz Josef lebe hoch!" Nach dem Galadiner fand eine Serenade de« niederöster reichischen Sängerbund« und der vereinigten Militärmufikkapellen der Garnison Wien statt. Nach Schluß der Serenade defilierten die Sänger. Da« Publikum brach in enthusiastische Hochrufe au«, wofür die Majestäten wiederholt dankten. Der Kaiser äußerle sich gegenüber dem Vorstande und dem Dirigenten de« Sängerbund«, daß ihn die Huldiaung tief gerührt habe. Die Abreise de« Deutschen Kaiferpaar« und de« Prinzen August Wilhelm erfolgte um 9 Uhr 20 Min. abend«. Kaiser Franz Joseph gab ihnm da« Geleit zum Penzinger Bahnhofe Außerdem hatten sich zur Verabschiedung einaefunden die Bot schafter v Szögyeny. Marich und v. Tschirschky, Staatssekretär v. Schoen u. a. Auf der Fahrt zum Bahnhofe wurden Kaiser Franz Joseph und die deutschen Majestäten vom Publikum stürmisch begrüßt Ter König von Württemberg, der Groß herzog von Sachsen-Weimar, der Großherzog von Mecklenburg- Schwerin, der Herzog von Anhalt und der Fürst zur Lippe haben ebenfalls die Heimreise angetreten. König Friedrich August von Sachsen reiste um H10 Uhr nach Tarvi« ab AuS Wien wird außerdem noch gemeldet: Nachmittag« fuhr Ihre Majestät die Kaiserin Auaust« Viktoria beim Volksgarten vor und begab sich zum Denkmal der Kaiserin Elisabeth, wo sie einen Palmwedel, den sie vom Achilleion mitgebracht hatte, niederlegte Se. Majestät der Kaiser begab Sich nachmittag« 2 Uhr von Schönbrunn in die Hofburg, wo Er den dort wohnenden deutschen BundrSfürsten und dem Bürgermeister vr. Burchard Besuche abstattete Kaiser Wilhelm und Prinz August Wilhelm statteten nachmittag« dem bayerischen Gesandten Frhrn v Tücher einen etwa halb stündigen Besuch ab Der Kaiser besichtigte die Sammlungen de« Baron« Tücher eingehend. Nach 2 Uhr fuhr da« Deutsche Kaiserpaar sowie Prinz Auaust Wilbelm von Preußen bei der Kapuzmerkirche vor, wo Sie vom Guardian Pater Csak und Pater Bauer begrüßt und in die Kaisergruft geleitet wurden Da» Kaiserpaar legte aus den Särgen weiland der Kaiserin Elisabeth und de« Kronprinzen Rudolph Kränze nieder. Vom König von Italien ist an den Kaiser Franz Joseph folgende« Telegramm eingelaufen: Im Lause de« Jahre», tu welchem Eure Majestät da» SOjähnge Jubiläum Ihrer glorreichen Regierung feiern, vereintgeu alle Herrscher uud Staat»oberhäupter ihre Glück- uud Segeu»wünfch« mit den loyalen Kundgebungen der Völker der Monarchie. Beseelt von der alten uud treuen Freundschaft, die ich für Eure Majestät empfind«, nehme ich den innigsten Anteil an diesem freudigen Ereigni» und schließe mich den herzlichen Gefühlen an, welche Ihnen heute S» Majestät der Deutsche Kaiser, unser erhabener Bundesgenosse und Freund, persönlich au»sprechrn wird. Viktor Emanuel Die telegraphische Antwort Sr. Majestät de« Kaiser« Franz Joseph lautete folgendermaßen: Ich bin außerordentlich gerührt von der großen Aufmerksamkeit Ew. Majestät, mir Ihre Glückwünsche au» Anlaß der Erreichung meines SO. RegierungSjahrS an demselben Tage au-zusprecheu, an dem S«. Majestät Kaiser Wilhelm, unser erhabener Bundesgenosse und Freund, und die deutschen Fürsten um mich versammelt sind — Indem ich Ew. Majestät herzlichst danke, beglückwünsche ich mich zu diesem neuen Zeichen der engen BuudeSgenoffenschaft und der innigen Freundschaft, die uns verbindet. Franz Joseph. Folgende Auszeichnungen werden vom W. T. B. gemeldet: König Friedrich August verlieh dem Minister Frhrn. v Aehrenthal den HauSorden der Rautenkrone und dem säch sischen Gesandten in Wien Grafen v. Rex da» Großkreuz de« Atbrecht«orden« Botschafter v. Tschirschky und Bögendorff und der österreichisch-ungarische Gesandte in Dresden Frhr v. Braun erhielten die Photographie de« König« mit Unterschrift. Dem Bürgermeister vr. Lueger schenkte der König eine große Kiste mit kostbaren Meißner Porzellansiguren. Se Majestät Kaiser Wilhelm II. verlieh: Da« Kreuz der Komture de« HauSorden« von Hohenzollern an den Erzherzog Franz Ferdinand, ernannte zum Chef des 27. In fanterieregiment« den Erzherzog Leopold Salvador, verlieh die Brillanten zum Schwarzen Adlerorden dem Generaladjutanten Grafen Paar, den Schwarzen Adlerorden dem Minister de« Auswärtigen Frhrn. v. Aehrenthal, dem Felvzeugmeister Frhrn v Bolfraß und dem ersten Obersthofmeister Fürsten Monte- nuovo, den Verdienstorden der preußischen Krone dem Feld zeugmeister Fiedler, die Brillanten zum Großkreuz de« Roten Adlerordens dem Feldzeugmeister Frhrn v Steininger, da« Großkreuz de« Roten Adlerorden» dem Reichskriegsminister Schönaich, dem Oberstküchenmeister Grafen Bellegarde und dem Oberstzeremonienmeister Grafen Choloniew«ki; ferner dem Landesverteidigungsminister Georgi, dem Honvedminister Jekel Faluffy, dem Obersthofmeister der Erzherzogin Maria Annun ziata, Grafen Nostiz-Riemeck, dem sächsischen Gesandten Grafen Rex, dem bayerischen Gesandten Frhrn. v. Tücher, dem ersten Sektionschef im Ministerium de» Äußern Frhrn. v. Call, den Roten Adlerorden 1. Klaffe; dem Feldmarschalleutnant Sprecher v Berneß, dem Feldmarschalleutnant Tendier und Felvmarschall- leutnant Spekly, dem Oberststallmeister Grafen Kinsky, dem Leibarzt Sr Majestät vr. Kerzl, dem Sektionschef im Minifter- ratbpräsidium vr. Sieghart, dem Gesandten Frhrn v Gagern, dem Sektionschef im Ministerium de» Äußern Grafen Esterhazy, dem Bürgermeister vr. Lueger, dem SektionSchef Wilhelm Exner, dem SektionSchef vr. Paul Schultz, sowie dem Herren hausmitglied Frhrn v. Oppenheimer den Kronenorden 1'. Klaffe. — Dem Botschafter v. Tschirschky schenkte der Kaffer Seine Büste in Bronze Kaiser Franz Joseph verlieh dem Großherzog von Baden da« 50 Infanterieregiment, dem Großherzog von Sachsen- Weimar da« 80. Infanterieregiment und dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin das 6. Dragonerregiment. Ferner ver lieh der Kaiser dem Prinzen August Wilhelm, dem Großherzig von Oldenburg, dem Herzog von Anhalt und dem Fürsten zur Lippe da« Großkreuz de« StephanSordenS, machte der Deutschen Kaiserin Aquarelle von Enell, die den Blick vom Schönbrunner Schloßfenster auf die Gloriette darstellen, zum Geschenke und schenkte der Prinzession Viktoria Luise seine Photographie mit eigenhändiger Unterschrift. Dem präsidierenden Bürger meister von Hamburg vr. Burchard schenkte der Kaiser even falls sein Bild. Ferner hat Kaiser Franz Joseph folgende Orden«au«zeichnungen verliehen: dem deutschen Staatssekretär des Auswärtigen v Schoen da« Großkreuz de« Leopoldorden», dem bayerischen Minister präsidenten und Minister de« Auswärtigen Frhrn. v PodewilS da« Großkreuz de« St StefanSorden«, dem deutschen Botschafter v. Tschirschky da« Großkreuz de« St. StefanSorden«, dem sächsischen Gesandten Grafen v. Rex die Brillanten zum Groß kreuz de- Leopoldorden«, und dem bayerischen Gesandten Frhrn. v. Tücher dm Orden der eisernen Krone 1. Klaffe. Wie die „Nordd Allg Zeitung" erfährt, hat Kaiser Franz Josef dem Reichskanzler Fürsten v Bülow die Brillanten zum Großkreuze de« Stephan-Orden« verliehen. Die erste Mit teilung hierüber ging dem Reichskanzler in einem sehr herzlich gehaltenen Glückwunschtelegramm de« Minister« Frhrn. v Aehren thal zu, in dem e« heißt, daß die Allerhöchste Auszeichnung erfolgt sei „in Erinnerung an den heutigen denkwürdigen Tag, an dem durch die Anwesenheit Sr Majestät Kaiser Wilhelm» und einer großen Anzahl deutscher Bundesfürsten in Wien den, monarchischen Prinzips und dem Bündnisgedanken in so er hebender und prägnanter Weise Au»druck gegeben wird." Wie Berliner Morgenblätter berichten, scheuten bei der Fahrt in« Augartenpala,S die Pferde der Hofrquipage, in welcher der Großherzog von Baden saß Am Franz Joseph«- Kai rannten sie auf den Donaukanal zu und überrannten einen Arbeiter, der schwer verletzt wurde. Der Leibjäger wurde vom Bocke geschleudert. Der Großherzog blieb unverletzt. Au» dem englische« Unterhaufe. (W T B.) London. 7. Mai Da« Hau« und die Tribünen waren heute nachmittag in der Voraussicht, daß Premierminister Asquith da» Budget einbringen werde, gedrängt voll. Man sah seinen Darlegungm mit außerordentlichem Interesse entgegen, da die Mitteilung der Regierungsvorlage betreffend die Ge währung von Alterspensionen erwartet wurde Asquith wurde vor Beginn der Rede lebhaft begrüßt Er führte au«, daß der auswärtige Handel England« nach Umfang und Wert im Jahre 1907 größer gewesen sei, al« in irgendeinem vorher- gehmden Jahre. Diese Ausdehnung sei Teilerscheinung einer internationalen Bewegung und e» seien überall Anzeichen dasür vorhanden, daß diese Bewegung Ende 1907 abzuebben begonnen habe. Der englische Handel habe indessen keinm ernsthaften Schlag erlitten und die jetzigen Anzeichen deuteten auf nicht» weiter hin, al» daß er an Expansionskraft einbüße Der wirk liche Überschuß für da» verflossene Finanzjahr habe 4726000 Pfd. Sterl betragen, der nach gewissen Abzügm zur Verminderung der Staatsschuld verwendet werden würde. Die Staatsschuld sei im letzten Finanzjahre um annähernd 18 Mill Pfd Sterl, zurückgegangen Während de« laufmdrn Jahres würde die Schuld um nahezu 15 Mill, verringett werden und am 91. März 1909 würde sie auf denselben Bettag reduziert sein, den sh- vor 20 Jahren gehabt hätte. (Beifall ) Wenn andere Länder, von denen man annimmt, daß sie sich eine« besseren Finanz- systew» erfreuen, al» England, gezwungen seien, Jahr für Jahr
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