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Dresdner Journal : 07.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190805076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-05
- Tag 1908-05-07
-
Monat
1908-05
-
Jahr
1908
- Titel
- Dresdner Journal : 07.05.1908
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Nach weiterer Debatte entspann sich zwischen den Abgg Fischer (soz) und Mugdan (frs. Bpt.) eine scharfe persönliche Auseinander setzung, in der jener diesem seinen Glaubenswechsel vorwarf. Daraus wurden dir Anträge Gröber (Z), Albrecht (soz.) und damit auch der Eventualantrag Wellstein (Z) abgelehnt Daraus wurde die Wahl des Abg. Eickhoff (frs Bpt.) nach Probe und Gegenprobe durch Auszählung mit 147 gegen 143 Stimmen für gültig erklärt. (Beifall bet der Mehrheit.) Betreffend die Wahl deS Abg Böbm e (wirtsch. Bgg ), b. Kassel, beantragte die Kommission Beweiserhebungen. Abg Ablaß u Gen. beantragten, die Beweiserhebungen aus weitere sechs Protrstpunkte zu erstrecken. . Abg. vr. Neumann-Hoser (frs Bgg ) befürwortete den Antrag. Nach den Ausführungen des Abg. Raab (wirtsch. Vgg) wurde der Antrag Ablaß abgelehnt und der Antrag der Kommission an genommen Beanstandet wurde ferner die Wahl deS Abg. Arnstadt (kons) 3. Erfurt, und es wurden Beweiserhebungen beschlossen. Bei der Wahl des Abg. Böhle (soz.) 8. Elsaß Lothringen be schloß die Kommission ebenfalls Beweiserhebungen. Abg Müller-Iserlohn (frs. Bp) begründete einen Antrag, um den Kommissionsantrag bezüglich der Beweiserhebung näher zu spezialisieren. Abg. vr. Müller-Meiningen (frs Vp.) ging näher aus das sozialdemokratisch-ullramontane Wahlbündnis in Straßburg ein, und aus die dortige geistliche Wahlberinflussung. Abg. vr Neumann-Hofer (frs. Vp) sprach sich wie der Vor redner für wettere Beweiserhebung auS. Abg Fischer-Berlin (soz) führte aus, wenn man Bestrafte gewählt habe, so dürfe man dies nicht so tragisch nehmen. Wenn alle Stimmen, die der Hauptmann von Köpenick bei den Wahlen er halten habe, auf ihn vereinigt wären, so säße er längst im Reichstag. (Große Heiterkeit) Abg. Schwarze-Lippstadt (Z) trat für den KommissionS- antrag ein. An der weiteren Debatte beteiligten sich noch die Abg. Neumann- Hofer (frs. Vag), Müller-Iserlohn (frs. Bp.), vr. Müller-Mei ningen (frs. Bp.), Fischer-Berlin (soz) und Heckscher (frs. Vgg), wobei letzterer darauf hinwies, daß sozialdemokratische Wähler in großer Zahl für erkrankte oder im Gefängnis befindliche Genossen gestimmt haben sollen Er wünsche festgestellt zu sehen, wie weit diese Behauptung auf Wahrheit beruhe. Hieraus wurde der Kommissionsantrag mit den Unterantrag bezüg lich Spezialisierung der Beweiserhebung angenommen Die Wahl des Abg. vr. Potthofs (sreis. Vgg.) wurde ohne Debatte für gültig erklärt Gegen die Wahl deS Abg Wölzl (nl.) München I^Pro testierten die Sozialdemokraten, weil der Münchner Erzbischof Stein durch öffentlichen Anschlag und von der Kanzel die Zentrumswähler abgehalten habe, für die Sozialdemokraten zu stimmen Abg Gröber (Z.) meinte, auch von evangelischen Geistlichen seien Wahlbeeiuslussungen vorgrkommen und Abg Everling fei wegen politischer Betätigung aus Österreich-Ungarn ausgewiesen. Abg. Heinze (nl): Wir lassen den Geistlichen ihre private Meinung und wehren uns nur gegen die amtliche Stellungnahme. Abg. Everling (Hosp. d. Nail.) hob hervor, die politische Tätigkeit der evangelischen Geistlichen sei gar nicht zu vergleichen mit der andauernden Agitation der katholischen Geistlichkeit. (Lachen im Zentrum.) ES müsse ein Unterschied zwischen amtlicher und nicht amtlicher Tätigkeit der Geistlichen aller Konfessionen gemacht werden und die amtliche Tätigkeit müsse rechtliche Folgen für die Gültigkeit der Wahl haben. Hauptagitatoren seien und bleiben die katholischen Geistlichen (Lärm im Zentrum.) Abg vr. Burckhardt (wirtsch. Bgg) hielt es für falsch, kon fessionelle Zänkereien in die Politik hineiuzubringen. Abg Fischer (soz) hielt eine amtliche Wahlbeeiufluffung für vorliegend und wollte daher gegen die Gültigkeit stimmen. Abg. Everling (Hosp. d. Nail) hob hervor, daß der Abg' Burckhardt konfessionelle Zänkereien in den Reichstag hineintrage Zum Abg. Burkhardt meinte er, die Zukunftspolitik müßte sein, daß das Zentrum und die Christlich-Sozialen die Sozialdemokratie zu überwinden suchten. Hierauf wurde die Wahl de- Abg. Wölzl. (nl.) für gültig erklärt. Ohne Debatte wurden die Wahlen Wilde für Liebenwerda- Torgau und Zubeil für Teltow-Beeskow für gültig erklärt. Bei der Wahl Böning (2. Frankfurt a. O.) wurde nach dem Kommissionsbeschluß Beweiserhebung beschlossen. Die Wahlen Riederlöhner (k. Mittelfranken), Everling (10. Sachsen), Herzog (1. Kassel), Kaden (4. Sachsen), vr. Görck (5. Schleswig. Holstein) und Löscher (2. Potsdam) wurden für gültig erklärt Bei der Wahl Schwartz (Lübeck), welche die Kommission für gültig erklärte, beantragte die link-liberale Fraktionsgemeinschaft über 19 Proiestpunkte Beweis erheben zu lassen. Abg. vr. Neumann-Hofer (freis. Bgg.) hielt die Untersuchung der Protestbehauptung sür notwendig, weil eine große Zahl von Fälschungen vorgekommen sein sollen. Abg Geyer (soz.) meinte, es sei eine frivole Behauptung des Protestes, daß eine systematische Wahlfälschung feiten- der Sozial demokratie kattgefunden habe. Abg vr. Arendt (Rp.) meinte, eS scheine ihm begründete Ur sache vorhanden zu sein, Erhebungen zu veranstalten. Abg vr. Heckscher (frs. Bgg) erklärte, die Vermutung, daß hier Wahlfälschungen im großen Stile organisiert seien, habe die Lübecker Bevölkerung außerordentlich erregt. Abg. Fischer-Berlin (soz.) betonte, der ganze Protest sei nicht- weiter al- ein Verschleppung-Manöver. Abg Wellsteiu (Z) behauptete, die Annahme des freisinnigen Antrag- würde eine völlige Verkennung der Ausgaben der Wahl prüfungskommission bedeuten. Nach weiterer Debatte wurde der Antrag der Freisinnigen an- genommen und Beweiserhebung beschlossen. über die Wahl des Abg. Boltz (nl.) (5. Trier) wurde Beweis erhebung beschlossen. Die Wahl des Abg. Lehmann-WieSbaden (soz.) wurde für gültig erklärt Bei der Wahl deS Abg. Henning (kons.) (10. Franksurt) wurde Beweiserhebung beschlossen. Sodann nahm der Präsident Graf Stolberg aus Anlaß deS morgigen 60. Regierungsjubiläums des Kaiser- Franz Joseph da- Wort und führte auS: Der Reichstag betrachte ohne Unterschied der Partei die freundschaftlichen und vertrauensvollen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und der österreichisch-ungarischen Mon archie sowie dem mitteleuropäischen Bündnis al- Unterpfand deS Frieden- und der Wohlfahrt der Völker. (Lebhafter Beifall) »In folgedessen haben wir, glaube ich, alle die herzlichsten Sympathien für da- Fest, da- der hohe Verbündete feiert. Ich bitte Sie, mich zu ermächtigen, daß ich diesen Gefühlen in geeigneter Form Aus druck gebe." (Erneuter Beifall.) Hiermit schloß die Sitzung. Morgen vormittag 10 Uhr: Dritte Lesungen der in den letzten Tagen beratenen Gesetze. * Berlin, 6. Mat. Mit Ermächtigung Sr Majestät de- Kaiser- Hat der Stellvertreter deS Reichskanzler- vr. v. Bethmann-Hollweg dem Reichstage unter dem 5. Mai den Antrag, zur Vertagung des Reichstag- bi- 2V. Oktober d I. die Zustimmung zu er teilen, zur versassungsmäßigen Beschlußfassung vorgelegt. Die Kommission für die Gewerbeordnungsnovelle (Heimarbeit) beschloß heute, den Reichstag zu ersuchen, er möge 1 den Präsidenten ermächtigen, dies« Kommission im Herbste schon vor Beginn der Plenarsitzungen einzubervfen und 2. den Wechsel im Mitgliederbestände der Kommission zu genehmigen. Zu ven bevorstehenden Wahlen zum preußischen Landtag. DaS polnische Zentralwahlkomitee Kat seine Wahl parole öffentlich au-gegeben E» hat beschlossen, in der Provinz Posen in sämtlichen Wahlkreisen polnische Kandidaturen aufzustellen, ebenso in Westpreußen mit Ausnahme de- Wahl kreise- Elbing-Marienburg In Ostpreußen werden nur in den Wahlkreisen Osterode-Neidendurg und Allenstein-Rössel, in Oberschlesien in den Wahlkreisen Oppeln, Ratibor und Pleß- Rybnik polnische Landtagskandidaten zur Aufstellung gelangen Ferner teilt da- Wahlkomitee mit, daß die Polen infolge de- mit dem Zentrum abgeschlossenen Kompromisses drei Mandate in Oberschlesien neu erhalten werden, wofür sie sich verpflichtet haben, für die Zentrumskandidaten in Schlesien und dem Jndustriebezirk de-Westen- einzutreten Hier handelt e« sich nach dem Aufrufe neben Bochum und Gelsenkirchen be sonder« noch um Essen-Stadt und -Land Koloniales. Staatssekretär Dernburg verläßt, wie die „Magdeburgische Zeitung" meldet, nächsten Sonntag Berlin, um sich zunächst nach London zu begeben. Von dort au« schifft er sich am 16. d. M. nach Südafrika ein. Der Aufent halt in der Kapkolonie ist auf etwa fünf Wochen, der Aufent halt in Deutsch - Südwestasnka auf annähernd zwei Monate berechnet. Ausland. Zur Reise der Kaiserlichen Familie. (W T. B) Pola, 6. Mai. Der Kaiser erwiderte auf der öster reichisch-ungarischen Jacht „Lakroma" den Besuch de« Marine kommandanten und des Statthalter« Um 1 Uhr fand auf der „Hohenzollern" ein Frühstück statt, zu dem Marine kommandant Graf Montecuccoli, Statthalter Prinz zu Hohen lohe, KorpSkommandant Potiorek, Hafenadmiral v. Ripper und Eskadrekommandant Konteradmiral v Ziegler geladen waren. — Unter dem Salut der Geschütze sämtlicher österreichisch-ungarischen Schiffe verließ die Deutsche Kaiserfamilie die „Hohenzollern". Zum Abschied auf dem Bahnhofe waren alle hohen Militär- und Zivilfunktronäre, der Bürgermeister, der Landeshauptmann, die Geistlichkeit sowie viele Land- und Seeoffiziere erschienen. Die Majestäten bestiegen den Hofsonderzug, der um ^5 Uhr nachmittags abfuhr. Die deutschen Schiffe bleiben einige Tage hier. Abends findet zu Ehren der deutschen Seeoffiziere eine gesellige Zusammenkunft im Marinekasino statt. Zum Besuch der deutschen Bundesfürsten in Wien. (W T. B) Wien, 6. Mai. Prinz-Regent Luitpold von Bayern ist heute früh hier eingetroffen und im Palais Modena abgestiegen. Ferner sind hier emgetroffen der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen v Schoen sowie der österreichisch-ungarische Bot schafter in Berlin v. Szögyeny-Manch. (Wiederholt.) Wien, 6. Mai. Nm 1 Uhr stattete Kaiser Franz Josef dem Prinz-Regenten Luitpold im PalaiS Modena einen viertel stündigen Besuch ab. Der Kaiser, der sehr wohl aussah, wurde auf der Hin- und Rückfahrt von und nach Schönbrunn vom Publikum lebhaft begrüßt. Wien, 7. Mai. König Friedrich August von Sachsen ist hcute früh 7 Uhr 30 Min mit der Nordwestbahn in Wien eingetroffen und im AugartenpalaiS abgestiegen. Die Ankunft in Wien erfolgte inkognito, weshalb ein offizieller Empfang unterblieb. Am Bahnhof hatten sich zum Empfang eingefunden die Erzherzogin Maria Josepha und Erzherzog Karl, der sächsische Gesandte Graf v. Rex und Gemahlin mit dem Personal der sächsischen Gesandtschaft, der österreichisch-ungarische Gesandte in Dresden Fihr. v. Braun Der König, der Zivil trug, begrüßte herzlich die Erzherzogin Maria Josepha und den Erzherzog Karl, reichte dann seiner Schwester den Arm und schritt dem Ausgange des Bahnhofs zu, nachdem Er vorher die Gesandten Frhrn. v. Braun und Graf Rex sowie alle zum Empfang Erschienenen begrüßt hatte. Die hohen Herrschaften begaben Sich sodann in das AugartenpalaiS. Der neue deutsche Landsmannministeiv (W T B) Wien, 7. Mai. Die „Wiener Zeitung" veröffentlichte die Ernennung des Abg. Prade zum deutschen Landsmannminister Aus dem englischen Unterhause. (W T B.) London, 6. Mai, Lynch (liberal) stellte die Anfrage, ob die Regierung mit Rücksicht auf die jüngsten Vorgänge an der indischen Grenze etwa- von der Korrespondenz ver öffentlichen werde, die bezüglich de« englisch-russischen Vertrag« zwischen der indischen Regierung und dem Emir gewechselt worden sein dürfte Weiter fragte Lynch, ob die Regierung, ehe sie noch irgendwelche militärische Operationen auf dem afghanischen Gebiete vornehme, das Hau- in Kenntnis setzen wolle von etwaigen Meinung-verschiedenheiten, die es zwischen dem Emir und der indischen Regierung gegeben haben dürfte Unterstaatssekretär für Indien Buchanan erwiderte, auf die erste Anfrage müsse er eine verneinende Antwort geben. Wa di« zweite Frage betreffe, so würde cS im Hinblick auf den gegenwärtigen Stand der Dinge an der Grenze nicht im öffent lichen Interesse liegen, die Anfrage Lynchs zu beantworten, ob dem Emir ein Ersuchen übermittelt worden sei, dem enatisch- russischen Vertrage beizustimmen. „Ich glaube", sagte Bucha nan, „erkannt zu haben, wie in den letzten zehn Tagen alle Mitglieder des Hause« e« vermieden haben, Anfragen zu stellen, deren Beantwortung sehr ungelegen wäre. Ich hoffe, das Hau» wird mich bei dieser Gelegenheit unterstützen, wenn ich eS aus dem erwähnten Grunde ablehne, die gestellte Anfrage zu beantworten." (Allgemeiner Beifall.) In Beantwortung einer zweiten Interpellation erklärte Buchanan, die Regierung habe keine Mitteilung erhalten, daß der Emir in einer Proklamation an die Afghanen ein Verbot erlassen habe, Feindseligkeiten gegen die englischen Streitkräfte zu unternehmen „Aber die Regiemng und ich", so führte der Unterstaatssekretär weiter au«, „glauben, daß der Emir sich bemühte, seine Untertanen daran zu hindern, an dem Aufstande teilzunehmen." Auf eine weitere Interpellation entgegnete Buchanan, daß die Zakka Khel« und die andern Afridlstämme treu geblieben seien. Die Slammältesten der Zakka Khel» seien sogar so weit gegangen, England ihre Dienste anzubieten. DaS sei eine hochbefriedigende Rechtfertigung der Politik d«S Entgegenkommen«, die beim Abschluß der Expedition gegen die Zakka Khel« geübt worden sei. WaS die allgemeine Lage im Bezirk Kybar anbetreffe, so sei der Angriff auf Landi Khotal gänzlich mißlungen und die afghanischen Stämme seien über )ie Grenze zurückgegangen, eS fei aber noch nicht möglich, ein abschließendes Urteil für die Zukunft abzugeben An der Grenze de« Gebiet« der MohmandS werde dre Ankunft eine« Unterhändlers dieses Stamme« erwartet Unterstaatssekretär Sealy teilte im Laufe der Debatte über die Frage de» Opiumhandels in den englischen Kolonien mit, dre Regierung habe beschlossen, in Hongkong und Ceylon Maßnahmen zur Unterdrückung des Mißbrauchs von Opium zu treffen Da« Hau« nahm in zweiter Lesung den Gesetzentwurf betreffend die Errichtung einer neuen Kontrollbehördc im Hafen von London an. Rustland. (WTB) St. Petersburg, 6 Mai. AuS Anlaß des Geburts tags der Kaiserin Alexandra Feodorowna wurde in Zarskoje Selo ein Festgottesdienst abgehalten, dem der König von Schweden, die Königin von Griechenland, der Großherzog von Hessen mit Gemahlin, das Kronprinzenpaar von Rumänien und die übrigen Gäste und Großfürsten beiwohnten. Nach dem Gottesdienst fand im großen PalaiS FrühstückStafel statt. Woronesch, 6. Mai. Als der Gouverneur von Woronesch Bibikow mit seiner Gemahlin nach einem Kloster fuhr, wurde eine Bombe unter seinen Wagen geworfen, deren Explosion den Unteren Teil des Wagens zerstörte. Der Gouverneur wurde durch Bombensplitter am linken Beine und im Gesicht verletzt. Seine Gemahlin erlitt eine Quetschung an den Beinen. Die Person, welche die Bombe warf, eine unbekannte Frau, wurde ebenfalls verletzt. Die Verletzungen deS Gouverneur« und seiner Gemahlin sind nach den Aussagen der Ärzte ungefährlich, außerdem wurden mehrere Paffanten, darunter vier jüngere Schülerinnen, verletzt. Wladiwostok, 6. Mai. Eine etwa 40 Mann starke, mit Gewehren bewaffnete Chunchusenbande überfiel ein Dorf im Süd- Ussuribezirk und führte zwei chinesische Kaufleute mit sich fort. Die Zahl der Getöteten und Verwundeten ist noch nicht fest gestellt. Obgleich Militär zur Verfolgung der Chunchusen auSgesandt wurde, überfielen diese gestern zwei 18 kw von der Station Ussuri entfernt liegende Dörfer. Ein herbeigeeilte» Militärkommando vertrieb sie, wobei 30 Chunchusen getötet und einer verwundet wurden. St. Petersburg, 6. Ma^. KreditbillettS im Betrage von 25 Mill. Rubel sind dem Verkehr entzogen worden. — Im Ministerrate wurde die Beteiligung Rußlands an dem vom Könige von Italien in Rom gegründeten internationalen land wirtschaftlichen Institut beschlossen. Belgien. (WTB) Brüssel, 6. Mai. Die Kammer beschloß, die Session übermorgen zu schließen. Am 2. Juni soll in einer außer ordentlichen Tagung die Beratung der Kongodebatte ihren Fortgang nehmen. Portugal. (W T «) Lissabon, 6. Mai. Heute fand die feierliche Eides- eistung und die Proklamation König Manuels II im Sitzungssaal« der Deputiertenkammer in Gegenwart der Pairs, der Abgeordneten, der hohen Beamten und de« gesamten diplo matischen Korps statt. Der König traf kurz nach 2 Uhr nach mittags im Parlament ein Sobald er Platz genommen hatte, bot ihm der Präsident Evangelium und Kruzifix dar. Hierauf leistete der König, der das Zepter in der linken Hand trug, unter Verlesung des entsprechenden Artikels der Verfassung den Eid Nachdem der König und der Präsident Ansprachen ge wechselt hatten, wurden Hochrufe auf den König laut. Alsdann proklamierte der Oberbannerträger Graf de S Lourmyo, von Herolden begleitet, den König vom Balkon herab Die Menge vor dem Palais brach in begeisterte Zurufe auS Artillerie- saloen aus der Festung und von den Schiffen verkündeten die Proklamation des Königs Der König verließ das Parlament kurz vor 3 Uhr und begab sich unter feierlichem Geleit nach dem PalaiS Necessidade« zurück. Zur Lage in Marokko. (Reutermelduna.) Tanger, 6 Mai. Einer amtlichen Meldung zufolge hat Mulay Hafid unter den Beifallskund gebungen der Bevölkerung und dem Salut der Geschütze seinen Einzug in MekineS gehalten Er wird von hier au« nach FeS marschieren, da« nur fünf Wegstunden entfernt ist. (W T. B) Pari«, 6 Mar General d'Amade tele graphiert, daß seine Kolonne im Gebirge die widerspenstigen Teile des MdakrastammS zurückgeworfen und ihnen ernste Ver luste beigebracht habe Zur Lage in Französisch-Hinterindien. (W T. B) Paris, 6. Mai. In der Gegend von Battanbanz sind Unruhen auSgebrochen. Die Steuereinnehmer von Borcy und Kraban wurden angegriffen und ihre Bureaus geplündert. Es handelt sich um lokale Unruhen, die keineswegs politischer Natur sind Ähnliche Unruhm haben auch gegen die siamesi schen Behörden stattgefunden. Mannigfaltiges. Dresden, 7. Mai. * Se. König! Hoheit der Prinz Johann Georg be» suchte heute die Große Kunstausstellung. * Se Exzellenz der Hr. Minister deS Königlichen Hauses StaatSminister v. Metzsch-Reichenbach ist vom Urlaub zurück gekehrt und hat die Geschäfte wieder übernommen. * Von feiten deS Kommandos der 1. Division Nr. 23 sind die Bestimmungen für die auS Anlaß des GeburtS- taigS Er. Majestät de» König» am 25. d. M stattfindenden Parade ergangen. Die Parade wird 1 Uhr nachmittag» auf dem Alaunplatze abgehalten. Es nehmen sämtliche Dresdner Truppenteile und da» Kadettenkorps daran teil. In Parade aufstellung werden stehen mit der Front nach dem BischofSwez: Auf dem rechten Flügel die Kadetten in aufgeschloffener Zugkolonne, 14 Rotten Zugstärke; die Fußtruppen in aufgeschloffener Tief- kolonn«, 14 Rotten Zugstärke (Leibgrenadierregiment Nr 100, 2 Grenadierregiment Nr. 101, Infanterieregiment Nr. 177, Schützenregiment, Jägerdataillon Nr 13, Pionierbataillon Nr 12); am weitesten link» die Maschinengewehrabteilung in geschloffener Abteilung, dahinter auf dem rechten Flügel da» Gardereiterregiment >n Paradekolonne, 12 Rotten Zug- stärkr, dann die Feldartillerieregimenter Nr. 12 und 48 und da» Trainbataillon Nr. 12 in Tiefkolonne. Se Majestät der König wird die Fronten abreiten Danach werden zwei Vorbeimärsche erfolgen, und zwar: 1. Vor-
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