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Dresdner Journal : 07.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190805076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-05
- Tag 1908-05-07
-
Monat
1908-05
-
Jahr
1908
- Titel
- Dresdner Journal : 07.05.1908
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1» ' „Welche'Sprache spricht man dort?" „Schlesisch!" behauptete Hans Stieglitz, ohne sich lange -u besinnen. „Das muß hinter^ Rußland liegen!" sprach der Capitano nachdenklich, und Hans Stieglitz ließ ihn bei der Meinung. „Viel Zeit wird Er nicht haben, sich das Land zu beschauen," knurrte der Capitano. „Für seinesgleichen ist da drüben Arbeit in Fülle." „Ich sürcht mich nicht!" rief Hans Stieglitz und wunderte sich über den Mut, den er plötzlich in sich fühlte. Dann machte er einen Kratzfuß, ging nach Hause, sagte Kaspar Birkmayer den Dienst auf, schnürte sein Bündel und nahm Abschied. Kaspar Birkmayer schüttelte nur den Kopf. Drei Tage später stach die „Santa Maria" mit zweihundertsiebzehn Mann an Bord in die Atlantische See. Hans Stieglitz hatte gar keine Zeit, über Bord zu f sehen und der Alten Welt, die lautlos unter den Horizont sank, Lebewohl zu sagen; denn der Capitano Bento da Silva war fortwährend hinter ihm her, jagte ihn von Geschütz zu Geschütz, von Backbord nach Steuerbord, von achter nach vorn, daß er die Rohre prüfe und die Pulverlöcher nachbohre. Dann kamen die Musketen und Pistolen an die Reihe, die Degen und die Hellebarden, die Spieße und die Enterbeile. Denn jeden Augenblick konnte eine spanische Fregatte auftauchen; dann mußte die „Santa Maria" bereit sein, ihr die Zähne zu zeigen. Bis auf die Höhe der Kanarischen Inseln kam Hans Stieglitz nicht aus dem Schaben, Schleifen und Polieren heraus, während der Capitano die Leute an den Kanonen im Zwischen deck und auf dem Hauptdeck mit Musketen und Enter- beilen hcrumexerzieren ließ. Und richtig — kaum lag die kahle Felfeninsel Ferro hinter ihnen, als vier Strich voraus, auf Steuerbord seite, eine große spanische Brigg hart bei dem^ Wind heraufkreuzte! „Klar zum Gefecht!" kommandierte der dicke Ca pitano, setzte sich einen breiten Filzhut mit einer^wal- lenden Straußenfeder auf und schnallte sich den kost barsten Degen um, den er besaß. Schneller, als er geglaubt hatte, war die spanische Brigg herangekommen und forderte die kleinere „Santa Maria" durch einen blinden Schuß zur Übergabe auf. Doch die verstand keinen Scherz und blies ihr mit Gekrach zwölf gute Stückkugeln durch die Takelung. Die Spaniolen antworteten gleich mit zwanzig anderen, von denen aber über die Hälfte vorbei trafen, denn die „Santa Maria" war klein, lag tief und bot eine schlechte Zielfläche. „Klar zum Entern!" schrie der Capitano und schwang den Degen. Die Spaniolen waren der gleichen Meinung, und mit einem knirschenden Schlag hatten sich die beiden Schiffe verbissen. Das Schießen, Hauen und Stechen ging los. Die Portugiesen waren bald im Nachteil, denn sie standen als unerfahrene friedliche Bürger erprobten Soldaten gegenüber, die von dem höher ge legenen Deck des Feindes in immer neuen Kolonnen herunterenterten. Aber die Portugiesen schlossen um ihren braven Capitano einen festen^Ring und wehrten sich wie die Löwen. Nur Hans Stieglitz war nicht darunter. GDieses zwecklose Hin- und Herbalgen an Deck machte er nicht mit. Er wußte es von den Schweizern, daß es auf diese Weise wohl Wunden, aber niemals einen rechten Sieg gäbe. Und deshalb blieb er auch im Zwischendeck, schloß die Luke und machte sich daran, die zwölf Kanonen der Steuerbordseite, deren Mäuler kaum eine Elle von der spanischen Fregatte abstanden, mit einer guten Ladung zu beschicken und in jedes Rohr eine Bombe mit Zünder zu setzen. Dann nahm er eine Lunte, blies sie an, daß sie hell aufbrannte, und marschierte in aller Gemächlichkeit von achtern nach vorn, wobei er jeder Kanone liebreich aufs Zündloch tupfte. Und taktmäßig, wie nach der Uhr, tat jede der zwölf Kanonen das Maul auf und brüllte einmal laut auf, wobei sie die Bombe der spanischen Brigg in^den dicken Bauch spie. Zwölf Treffer in der Wasserlinie! dachte Hans Stieglitz und rieb sich die Augen, denn das Zwischendeck war voll Qalm und Pulvcrdampf. Als die zwölf Schüsse krachten, wichen die Spanier zurück, und die Portugiesen bekamen wieder Luft. (Fortsetzung folgt) Ma««igfaltigeS. Dresden, 7. Mai. * Zu dem Berichte über den Besuch Er Majestät de« König« in der Sektkellerei Bussard sei noch erwähnt, daß die Inhaber der Sektkellerei Bussard jedem Arbeiter, unmittelbar nachdem der König da« Grundstück verlassen hatte, ein Geld geschenk in der Prägung König Friedrich Augusts Übergaben, sowie ein Kapital zu einer Stiftung für Arbeiterunterstützungrn bestimmten. * Au« Anlaß der Tagung de« Flottenbund« deutscher Frauen in Dresden findet am Montag, den 18. Mai, nach» mittag« 6 Uhr eine künstlerische Aufführung unter der Leitung des Hm Kunstmaler« Scholtz auf dem König!. Belvedere der Brühlschen Terrasse statt E« sollen 14 lebende Bilder nach alten Meistern von Damen und Herren der Gesellschaft gestellt werden, woran sich Gesang«vorträge von ersten Kräften der Hofoper fowie ein Matrosentanz, von Damm und Herren der Gesellschaft au«geführt, anschließen. Dm Tanz hat Hr Hosballettmeister Berger emstudiert Der Abend wird mit einem Prolog, gedichtet von Alice Freiin v. Gaudy, gesprochen von der Königs Hofschauspielerin Frl Verden, ei«, geleitet Die Eintritt«kartm zu dieser Veranstaltung sowie zur Land- »»tz Forstwirtschaftliches waren, aum- Bäder, Reise« und Verkehr. * Die zurzeit von Dresden über Leipzig nach Frankfurt a M. durch Eisenach-Bebra und Halle-Cassel führenden Schienenwege fordern infolge der mächtigen BahnhofSbauten in Leipzig die Aufmerksamkeit der Reisenden m hohem Brade heraus, damit man nicht hinterher Zeitverlust und Ärgernisse aller Art erleide. Man beachte zunächst folgendes: in Leipzig ist der alte Thüringer Bahnhof im Vorjahr abgebrochen worden und der dem Dresdner Bahnhof unmittelbar gegenüberliegende Magdeburger Bahn. Hof hat die amtliche Bezeichnung „Thüringer Bahnhof" er halten. Dieser und der Berliner Bahnhof vermitteln die Weitersahrt nach und von Frankfurt a. M. über die beiden Linien Weiter be zeichne der Reisende vor dem Einsteigen in Dresden dem Begleit schaffner, sobald er über Leipzig hinaus nach vorbezeichneter Richtung zu fahren gedenkt, ausdrücklich die Zielstation, z B. Cassel, Eisenach, Frankfurt a. M und vermeide die ungenügende Forderung „Schaffner nach Leipzig!" Zurzeit führen 5 direkte Züge von Dresden über Leipzig nach Frankfurt a. M. 1. Abfahrt vom haupt- bahnhos » Uhr 41 Min vorm. im durchfahrenden Wagen I. ln- III. Klasse bis Frankfurt a. M., Ankunft daselbst 1 Uhr 19 Min. nachm S. Abfahrt vom Hauptbahnhos 7 Uhr 15 Min. vorm., in Leipzig 9 Uhr vorm, Abfahrt 9 Uhr 19 Min. vorm. vom Thüringer Bahnhof, Ankunft in Frankfurt a. M 3 Uhr 44 Min. nachm, 3. Dresden—Leipzig —Cassel —Frankfurt a. M. Abfahrt vom Hauptbahnhof 8 Uhr vorm., in einem direkten Wagen nach Altona oder Vlissingen Platz nehmen bi- Hall«. Ankunft in Leipzig 9 Uhr 47 Min. vorm. Weitersahrt vom Berliner Bahnhof iv Uhr vorm, Ankunft in Halle 10 Uhr 42 Min vorm., Weiter fahrt 11 Uhr s Min. vorm., in Cassel 3 Uhr 28 Min. nachm, in Frankfurt a M 7 Uhr 5 Min. Bei pünktlichem Eintreffen des Zuges in Halle hat der Reisende 27 Min Aufenthalt, allein er muß über einen langen Bahnsteig hinweg treppab, durch einen Tunnel, meist mit viel Handgepäck belastet oder im Gefolge von Mitreisenden hin- und hereilen, um schließlich nach Überwindung einer gleich hohen Stiege auf dem mühsam erreichten Bahnsteig von einem schon vorher gefüllten Zug ratlos dazustehen und Platz zu suchen. Diese Umstände sind namentlich für Schwerkranke nach Wildungen, Nau- heim rc. doch mißlicher Art und deshalb empfiehlt eS sich, bereits 7 Uhr 15 Min vorm. den Hauptbahnhof zu verlassen und 9 Uhr vorm. in Leipzig anzukommen.. Die Übergangszeit nach dem Ber liner Bahnhof ist mit einer vollen Stunde gesichert, aus diesem geben 10 Uhr vorm. direkte Wagen bi- Frankfurt a. M, ohne daß sich der Reisende unterweg» noch weiter zu bemühen und zu sorgen hat. Etwas unbequem ist ja die Fahrt in Leipzig vom Dresdner nach dem Berliner Bahnhos auch, aber die Sicherheit des Fortkommens ist auf alle Fälle verbürgt, nur sei man achtsam bi- man auf dem Berliner Bahnhof in einem durchgehenden Wagen nach Frankfurt« M. Platz genommen hat. 4. Abfahrt vom Hauptbahnhos 10 Uhr 34 Min. vorm. im direften Wagen bis Eisenach (Ankunft 3 Uhr 57 Miu. nachm.). Eine Wetterführung dieses WagenS bi» Frankfurt a M wie im Sommer 1907 hat die Preußische Verwaltung ablehnen zu müssen geglaubt, also Wagenwechsel, Ankunft in Frankfurt a. M 8 Uhr 2 Min. nachm. 5. Absahrt vom Hauptbahnhos 7 Uhr 21 Miu nachm im direkten Wagen I. bi» 111 Klaffe nach Basel, der über Leipzig—Halle-Cassel geführt wird und Frankfurt a. M am anderen Morgen 6 Uhr 11 Min. erreicht. Maa sieht, eine jede Verbindung verlangt vom Reisenden Aufmerksamkeit Man wird sich vorläufig auch bi» zum Jahre 1911 mit den dermaligen unvermeidlichen Verhältnissen in Geduld fassen müssen. Ju diesem Jahre soll die eine Hälfte de» künftigen Hauptbahnhos», die nach Vollendung de» gesamten Baues au»schließlich der Preußischer» Verwaltung dieuen wird, fertig gestellt sein; diese Hälfte wird dann bi» auf weitere» deu gesamten Verkehr zu bewältigen haben; e» soll hierauf sofort mit dem Abbruch deS heutigen Thüringer und Dre»daer Bahnhof» begonnen werden. * Der Verband deutscher Ostseebäder zu Berlin, Uuter den Linden 7«a, dem alle irgendwie bedeutenden Ostseebader angrhöreu, versendet seinen soeben erschienenen „Führer durch die Ostsee- bäder" sür 80 Pf. zuzügl 20 Pf Porto. »04 S stark mit Karlen und Pläne», beschreibt er in Kürze 75 Ostseebäder uud enthält alle» Wissenswerte in bezug auf deren Lage und Einrichtungen, über Reise, Unterkunft und Aufenthalt, Kurtaxe rc. Die Auswahl eines paffenden BadeS wird durch diesen Führer sehr erleichtert »0 000 M (wie i. V.) dem allgemein«» Rrserv«soudS z» überwrisen, 4 (wie s. v) Dividende aus die Stammauteil, der LereiuS- mttglteder zu gewähren uud deu Rest aus neue Rechnung vorzu- tragrn (Im Vorjahr wurden noch 50 000 M. der Epezialreserve überwiesen.) Wäbrend die Zahl der Verein-Mitglieder von 15 »22 auf 15 »70 bei »7» (822) Zuwachs und «25 (598) Abgang auf 15 »70 gestiegen ist, ging der Gesamtbetrag der Stammauteil« iu- solge der satzungSmäßigen Erniedrigung der Etammbeträge von S 754 989 M ans tz 529 58» M zurück bet 2,09 (2 0») Mill M. allgemeinen Reserve», 1,85 (1,3) Mill. M. Speziaireserveo uud 34,»8 (»1,45) Mill M TilgunaSsouds der unkündbaren Dar- lehen. Den 151,8» (150,85) Mill M verloSbareu Pfandbriefen, 1»7,»» (1»5,41) Mill M. verloSbareu Kreditbriefe», 2,77 (2,78) Mill. M kündbaren Pfandbriefen, 5,75 (7,2«) Mill M. verzinsliche» Einlagen und 907 8»6 (53« S07) M. lausenden Buchschulde» stehen gegenüber: 165,81 (1«4,13) Mill. M unkündbare tilgbare Darlehen an Gruud- befitzer, 158,« (154,«9) Mill M. unkündbare tilgbare Darlehen an Gemeinden, 6,25 («,1«) Mill M kündbare Darlehen, 1,67 Mill. M (wie i. Borj) Darlehen gegen Sicherung-Hypothek oder Pfand, 10,68 (11,47) Mill M Wertpapiere und 107 884 (78 8S9) M. «affe Die Gesamtsumme aller außenstehenden Darlehen am Schluß des Berichtsjahrs beträgt »81,88 (826,68) Mill. M Im neuen Jahre hat die Anspannung de» Geldmarkt- noch nicht wesentlich nachgelassen; trotzdem ist es gelangen, bereit» über eine Milliarde Mark deutsche, fest verzinsliche öffentliche Anleihen seit Beginn des Jahres unterzubringen Auch der Absatz der Pfand- und Kreditbriefe ist im neuen Jahre recht günstig gewesen, so daß sich die Bestände Wetter vermindern konnten, obwohl namentlich aus dem Gebiet der Kommunalanlehen recht beträchtliche Neugewährungen und dementsprechende Kreationen von Kreditbriefen vorgeuommev wurden Die Verwaltung hofft, daß die Erfahrungen, die viele Landwirte seit Beginn d»S Jahres 1907 gesammelt haben, dazu beitragen werden, die Überzeugung immer mehr zu festigen, daß der landwirtschaftliche Grundbesitzer nur unkündbare und tilgbare Hypotheken aufnehmen sollte, bei denen er die Gewißheit hat, daß der einmal festgesetzte Zinssatz niemals erhöht wird und bei denen außerdem eine Kündigung oder vorzeitige Rückforderung ein für allemal ausgeschlossen ist. Generalprobe (Sonntag, 17 Mai, nachmittaa« 4 Uhr) sind auf dem König!. Belvedere, bei Rie« und bei Brauer zu haben * Im Verlage de« Sächsischen Lande«verband« regen den Mißbrauch geistiger Getränke, Dre«den, Kaulbachstraße 27, ist der gelegentlich seiner Jahretversamm» lung 1907 in Wurzen gehaltene Vortrag de« Hrn. Etadtrat Kappelmann.Erfurt „Die Gemeinden al« Streiter im Kampfe gegen den Alkoholi«mus" erschienen Kappelmann ist einer der bekanntesten Vorkämpfer auf diesem Gebiete. Er ist auch wiederholt schriftstellerisch hervorgetreten. Besondere Be achtung gefunden hat sein Entwurf zu einem Nnchsgcsetz be- treffend die Fürsorge für Trunksüchtige, veröffentlicht in der Zeitschrift „Der Alkoholi«mu»" 1905, Heft 3. Der genannte Vortrag bietet in knapper Form ein ebenso anschauliches wie umfassende« Bild von der Bedeutung de« Alkoholi-mu« für die Allgemeinheit und von der Notwendigkeit seiner Bekämpfung durch die Gemeinden Nicht nur den Behörden und den kom munalen Beamten, sondern jedem Staatsbürger, der dem Ge meinwohl Interesse entgeaenbringt, maa seine Beschaffung empfohlen werden. Der Prei« der Schrift stellt sich auf nur 20 Pf , 100 Stück 15 M * Die Fechtanstalt de« Deutschen Kriegerbunde«, eine ungemein segensreiche Einrichtung, welche die Mittel zur Erhaltung der vier Waisenhäuser de« Deutschen KriegerbundeS ausbringt, macht andauernd gute Fortschritte; der Geschäftsbericht für 1907 liefert hiervon wieder einen erfreulichen Beweis Mit großem Eifer und vortrefflichem Erfolge ist von den Fechtern und Fechterinnen gearbeitet worden- 147440 M wurden in dem einen Jahre für die Kriegerwaisen an die BundeSkaffe ab- geliefert Durchschnittlich kommen auf jede« Mitglied im Jahre 1903 5'4 Pf, 1904 6'4 Pf, 1905 6'4 Pf, 1906 8'4 Pf., 1907 8'4 Pf. Beisteuer zur Fechtanstalt. Auch die Sammel tätigkeit hat im Jahre 1907 einen erfreulichen Aufschwung ge nommen E« werden nur Zigarrenabschnitte, Zigarrenbänder, Wrinflaschenkapseln, Stanniolpapier, Korken, Briefmarken und silberne Münzen erbeten Als besonderes Mittel zur Hebung und weiteren Verbreitung de« Fechtwesen« weist der Geschäft«» bericht darauf hin, daß eL dahin kommen müsse, daß jeder Kriegerverein e« für eine Ehrenpflicht erachte, im Fechtwesen tätig zu sein. Er empfiehlt ferner die Anschaffung der Plakate der Fechtanstalt zur AuShänaung an solchen Stellen, die dem größeren Publikum zugänglich sind, besonder« auch auf Bahn höfen. Ebenso werden die Wohltätigkeitsmarken der Fecht anstalt (Kyffhäusermarke zu 2 Pf., WaisenhauSmarke zu 3 Pf.) in Erinnerung gebracht. Sie ermöglichen auch dem wenig be mittelten Kameraden, sein Echerflein für die Kriegerwaisen bei zutragen. * Vergangene Nacht um 12 Uhr wurde noch rechtzeitig ein gefahrdrohender Brand bemerkt, der den Dachboden des Hauses kleine Plauensche Straße 4 betraf Die Ursache des Feuer« war eine eigentümliche, indem der über einer Lampe im Obergeschoß angebrachte Flammenschutz derart erhitzt worden war, daß die Holzteile der Decke entzündet wurden. Da« Feuer ist dann nach dem Fußboden durchgedrungen und hat Teile der Dachkonstruktion und einen Bodenverschlag er griffen Wäre der Brand nur noch kurze Zeile unbemerkt geblieben, so konnte bedeutender Schaden entstehen. Die Feuerwehr setzte eine Schlauchleitung vom Straßenhydranten in Tätigkeit und rückte nach reichlich einstündiger Arbeit wieder ab. * Am 10. Mai wird in Bieberstein bei Reinsberg (Amtshauptmannschaft Meißen) eine Telegraphenhilfstelle mit öffentlicher Fernsprechstellc in Wirksamkeit treten Die neue Telegraphenanstalt, die im Telegraphenverkehre die Bezeichnung Bieberstein (Amtshauptmannschaft Meißen) führen wird, ist zugleich Unfallmeldestelle * Am 10. Mai wird in Großdrebnitz bei Bischofs werda (S) eine mit der Posthilsstelle vereinigte Telegraphen anstalt und öffentliche Fernsprechstellc in Wirksamkeit treten. Die neue Telegraphenanstalt, die im Telearaphenverkehre die Bezeichnung Großdrebnitz führen wird, ist zugleich Unfall« Meldestelle. Volkswirtschaftliches. * Unter Mitwirkung der Bundesregierung und aus Antrag deS Schweizerischen HavdelS- und Jndustrieverein», deS Schweizerischen GewerbeverrinS und d«S Schweizerischen Bauernverbands vollzieht sich in der Schweiz so«ben die Begründung einer „Schweizerschen Zentralstelle für AusstellungSwese»". Der BundeSrat hat sich die Genehmigung de- OrganisationSreglrmentS Vorbehalten und entsendet Delegierte, die gemeinsam mit den Vertreter» der genannten Körperschaft di« für die Leitung der Organisation einzusetzende ständige Kommission bilden. National- und Ständerat haben in eiuer unlängst stattgefundenev Sitzung auf Grund einer buudeSrat- lichen Botschaft beschlösse», die Einrichtung durch eine jährliche Unter stützung von mindesten- 20000 Franken zu unterstützen. Mit der Vollziehung dieses Beschlusse», der sosort in Kraft tritt, ist der Bunde»rat beauftragt worden. — Die Bildung dieser Zentralstelle ist ein neuerlicher Beweis für die Notwendigkeit einer orgauisietten Regelung deS AuSstelluugSwesenS, wie sie ähnlich bereits in zahl- renl'en Kulturländern, nämlich in Frankreich, Belgien, Niederlanden, Italien, Dänemark, Österreich - Ungarn und für Deutschland iu der „Ständigen AuSstrlluugSkommission für die Deutsche Industrie" geschaffen worden ist. * Lom Etseumarkt schreiben die Düsseldorfer „Mitteilungen für deu Stseuwarenhandel": Die Stimmung ist überall eine sehr ge drückte, uud die Hoffnung, daß d«r Sommer die Verhättniffe zum Besseren gestalten w«rde, ist sehr gering. Der Bedarf iu allerlei Eisen und Eisenwareu hielt sich in äußerst engen Grenzen, weshalb auch der Abrus auf die abgeschlossenen Mengen durchaus unbe friedigend ist. Der ArbeitSstock ist überall stark bngegangen und daS ArbeitSbedürfuiS hat einen selten hohen Grad erreicht. Auch in anderer Beziehung hat die wenig erfreuliche Lage noch keine Wen dung zum Besseren genommeu DaS gilt vor allem von der Preis gestaltung DaS klaffende Mißverhältnis zwischen den Preisen der Rohmaterialien und denen für fertige Eifenwaren besteht iu seiner gauze» Schärfe fort nnd hat Zustände geschaffen, die für zahlreiche eiseugewerbüche Betriebe verhängnisvoll werden * Nach dem GkschästSl"richt« de» Landwirtschaftlichen Kreditvereia» im Königreich Sachsen zu Dresden für 1907 stellt sich daS RoherträgniS einschließlich 86S04 (120494) M Vortrag au» dem Vorjahr auf 1025415 (1185 8»1) M. Im ein zelnen erbrachten ». a. Zinsen von tilgbaren Darlehen 10242 81» (1009819«) M, wovon 10170715 (10028548) M. Pfand- und Kreditbriefziusen abgehen, wonach ein Saldo von 71598 (74 649) M verbleibt D«n 251 «84 (250888) M. Zinsen von kündbaren Dar lehen stehen 754S9 (75994) M Psandbriesztnsen gegenüber, so daß eiu überschießendeS Erträgnis von 176 215 (174 894) M verbleibt Wertpapiere erbrachten »87478 (499145) M Anderseits erfor derten Zinsen aus Stammanteile auSgrschiedener Mitglieder 10 089 (11292)M. Zinsen auf Einlagen 282248 (250771)M. und Zinsen in lau fender Rechnung 49 881 (184045)M, sodaß nach Abzug von 14285 (13 854) M Jahresbeitrag zur BramteupeusionSkassc uud 847081(858 001) Mark verwaltungskosten und sonstigen Ausgaben eiu Reingewinn vor» 371 981 (418 388) M verbleibt Es wird vorgeschlage», * Wochenbericht der Firma H. M. Trepte in ArnSdors i E. Trotz eingetretever günstiger Witterung hat sich iu letzter Berichts woche die seste Stimmung auf dem Getreidemarkte speziell für Roggen und Weizen erhalten. Die Nachfrage nach Weizen ist be sonders groß, die Vorräte hierin wohl nicht mehr bedeutend, wohin gegen Roggen etwa» mehr zugrsühtt ist Wenngleich immer noch die größte Zurückhaltung besonder« der Roggenmehlkänfer »«dauert, so ist wohl anzunehmen, da diese Zurückhaltung schon monatelang hindurch besteht, daß diese uunmehr doch in nächster Zeit einen andern Staudpnnkt einnehmen werden müflrN Dem Artikel Hafer wird ebeufall» mehr Interesse entgegen gebracht, eS finden sich mehr und mehr Käufer, die sich sagen, daß bei den dohen MaiSpreise» und den sonstigen hohen Futtermittelpreiseu, dieser Artikel aus alle Fälle al» prei»wert zu bezeichnen ist Aus dem Futtermittel markte ist naturgemäß eiur fester» Stimmung eingetreten. Rei»- mehl, Gerstfutter, Roggenkleie, die bisher unverkäuflich, finden Interesse Malzkeim«, Treber, Schlempe», B wollmehl, Schnitzel, grobe Weizenklri« sind weiter im Preise gestiegen. Kartoffeln erfreuen sich größerer Nachträge zu Futter- zwecken, da di« Runkelrübeuvorräte vollständig ausgekehlt find Auch die Nochüagt nach Heu ist in letzter Berichtswoche bedeutender geworden
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