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— Grzgeö.^DsLssreM- Redacttou, Verlag »nd Druck vou G. M. Gärtner in Schneeberg. Mittwoch, dm 24. N> vember 188« HL. 273 D. - Junghänel. i wo-den, daß i» mätztgtea Poltttt zurück, bet d > Mchte rechnen kann, so zieht i Panslaoisten auf den Hal», u - .»j! Auf dem die Aktiengesellschaft Aonsum-Verein Aue t. G. betr ffmden Folium 149 v » Handelsregister-für Neustädtel, Aue und die «m sevrier ist !,eute verlautbart Die zum Nachlasse der verstorbenen Johanne Ehriftliebe Leonhard in Pöhla gehörigen Kleidungsstücke, Mendels, «las», Zinn-, Porzellangeräth», sowie ver schieden eanvere Gegenstände solle» S e. Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend Amtsblatt flr die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhatn, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwakenberg und Wildensels G-GelutGSÜch. mit A»«««h»e m, Sou», und Festtag». P«i» vierteljährlich 1 Watt 80 Pstmigr Christian Emil PaUsch in Aue alS Geichäi stührer am 29. November d.' I, von Vormittag 9 Mr an gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Pöhla, den 29. November 1886. Durch Verordnung des Königlichen Justizministerium ist Herr Factor Johann Gottlieb Gruner in Hartenstein zum Friedensrichter für den Bezirk Hartenstein mit St m auf die Zett bis zum 30. September 1888 ernannt worden. Die Verpflichtung desselben ist hea:e erfolgt. Hartenstein, am 22. November 1886. Königliches Amtsgericht. Flemming. 8lchm. " vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Zwickau, am 20. November 1886 Königliche Amtshauptmauuschaft. v. -^vse. Thron gerissen, um das Land ,um russischen Vasallenstaat ,u machen und nun müssen sie, geschlagen und besiegt von »er Treue, oer Rechtlichkeit und dem Patriotismus der Bulgaren selbst da- Land verlassen. Diese Niederlage ist in ihrer Act empfindlicher als die Niederlage in einem un glücklichen Kriege. Die Weltgeschichte kennt wenig 8-isptele von einer so jähen, so handgreiflichen Vergeltung l Wie ge- rechtkertigt steht nun auch der Fürst Alexander da, dem der Vorwurf gemacht wurde, er sei undankbar gegen Rügland geweien du- ihn tür den Thron präsencirr; er habe das Land russischen Einflüssen zu entfremden und unter englische ,u stellen gesucht. WuS von russischen Behauptungen zu halten ist, da- haben die von Kaulbars aufgestellten und gegen die Regentschaft geschleuderten bewirsen; die Zu mu- rhungen aber, dir Kaulbars t« Auftrage de- Zaren an die bulgarischen Ostztere, die Beamte«, da» Volk und die R« gentschast gestellt hat, haben den überwältigenden Beweis geführt, da» ein Fürst, der nach Pflicht uns Gewissen Bul garien gemäß de« Berliner Vertrage als selbständiges Laad regieren will, unmöglich die russischen Zumuthungen erfüllen und sich also die' rassische Freundschaft erhalten kann. Sonnenklar ist es dnrch alle die Ereignisse bewiesen, daß da- Land nur durch de« Kürsten Alexander wieder zur Rahe und zur Ordnung zurückze führt werde« könnte. Ein Prinz wie der Prinz Waldemar von Dänemark, der die in de« westlichen Europa geltenden Begriffe von Recht und Sittlichkeit al- feste Normen seines Leben» anerkennt, wird sich hüte«, die bulgarische Fürstenkronr anzunehmea, welche ihn sofort in de« schärfsten Konflikt mit jenen Begriffen bringen würde, «nd «m Fürst, der von vornherein in da- Land käme'mit der Absicht, dasselbe lediglich al» russischer Vasall mit Hilfe russischer' Beamten «nd Offiziere zu regieren, würoe bald in Konflikt mit de« Sande kommen und sich seine Stellung dadurch «»möglich macken. Der Fürst Alexander braucht sich nicht erst ein« solche Stellung zä erwerben ; den« er hat sich eine solche ge- schaffe» durch eine achtjährige Rmterung und namentlich durch- den stegreichen serbische« Krieg. Das Voll lieb ihn und vertraut ihm, und nur mit Mühe konnte die Regentschaft die Sobranje abhalt««, ihn wird« zum Kürst«« zu wä-lrn. Rußland aber hat ketae Thatsahen ansüyren können, wodurch er Rußland Harsche gethan hätte, vor läufig freilich ist an eine Rückkehr Alexanders nicht zu denken. Die Lage ist jetzt so kritisch wie st« nie gewesen ist «ad jeder Lag «weist es «ehr, wie irrig e» war, in dec Verjagung de« Kürsten Alexander ein friedliches Symptom der Lage zu sehen. Der von der Sabranje rita gewählte Prinz Waldemar hat abgelehnt; Rußland beäbfichtigt, einen Fürsten von MagreUea vorzuschlag««, vo« de« es aber sehr zweifelhaft ,« sei« scheint, ob all» Mächte seine Wahl Aufgehoben werden die Termine vom 2S. November 1886 uav 7. Vecember 1886 in Sachen der Zwangsversteigerung de» Gchnbert'schen Grundstück« in Weißbach. Wildenfels, den 22. November 1886. Königliches Amtsgericht. Franke. Der Fabrikbesitzer Herr Gustav Tölle in Niederschlemr beäbfichtigt d>e ihm als Besitzer der Flurstücke Nr. 427, 428, 429, 430, 431 und 463» des Flurbuch« für Hartenstein unter« 21. Mat 188b genehmigte in den Mulder fluß einzubauende Etan» Anlage nicht an der früher p-ojectirten Wedrstelle, sondern 84 Meter »berhalv Vern selben au Parzells Rr. 442 der Flur WUdbach zu errickte«. In Gemäßheit ß 17 der Rmchsgewerbeordnuig vo n 21. Juni 1869 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Enw-ndunqen hiergegen, so wett sie nicht auf besonderen Priva.rechtS-Ttteln beruhen, bet deren Verlust binnen 14 Tagen, befürworten und ob die Sobranje ihn wählen wird/da er zweifellos lediglich als russischer Vasall, wahrscheinlich ausgerüstet mit einem Heer russischer Beamten «no Offiziere in- Land kommen würde. Zunächst hat Rußland «»« Bul garien selbst allen Verkehr abgebrochen; es wird ihm also auch keinen Fürsten zur Wahl Vorschlägen; ob sich aber eine andere Macht herbetl-ffen wird, gewissermaßen als Bekanntmachung. Der hiesige «dventmarkt wird Montag, den 29. dieses Monats abgehalten. Wildenfels, am 22. November 1886. Mitglied de- Vorstandes gedachten Vereins aewvlden tu. Schneeberg, am 20. November 1886. Königl. Amtsgericht. Müll.r. Vlvkinarkl In am 26. November 1886. Stättegeld wird nicht erhoben. Ane, am 22. November 1886. Der Bürgermeister. I. «. 7 - ^ Bochmann. Bekanntmachung. Während de- am 25. dieses Monats hier flattfindenden Iah« markte- dürfen Langholzwagen nicht durch hiesige Stadt fahren. Aue, am 22. November 1886. Der Bürgermeister. I. «. Bochmann. General Kaulbars hat am Sonnabend, dem StegeStage von Sltvnitzi, wo di? bulgarischen Städte mit Fahnen geschmückt waren, tammt den russischen Konsuln Bulgarien verlassen; in Varna hat er sich nach Konstantinopel einzeschifft. Raich ist etngetr«- ten, was Sraf Kalnoky verkündete, daß die Thättgkeit Kaul bars' eine vorübergehende Phase ist, welche kein« bleibenden Spuren hinterlassen wird. Wa» Kaulbars gesollt und ge wollt, da- hat er nicht erreicht; er hat Bulgarien nicht unter den russischen Einfluß geführt, wohl aber hat er da- Gegenthetl von de« erreicht, wa» er wollte: er hat mehc "gethan, al-alle ruffenfetndltchen Agitationen fremder Mächte hätten thun können, utn die Herzen der Bulgaren Rußland - zu entfremden, Rußland verhaßt zu machen, und zwar nicht bloß bei de« Bulgaren,^sondern bei alle« Salkanvölkern — ja bet der ganzen Sulturwelt. Da- Gebahren Kaulbars war derart, daß es allen sittlichen) rechtliche« und politischen Begriffe« der Kulturvölker Hohn sprach; e- hat Rußland ^außerhalb der europäischen Kulturvölker gestellt und in der ganzen christlichen Kulturwelt gtebt e» niemand, der diese» Sedahren zu verthetdtaen oder auch nur zu entschuldigen wagte. Die ganze Welt ist starr über diese» Auftreten Rußland»; man hätte e» nicht möglich gehalten, daß von «ine« europäischen Staate t« 19. Jahrhundert der Welt «in solch«- Schauspiel gegeben werden könnte. Welche Kette vo« Ungeheuerlichkeiten von de« ersten Auftreten diese» General- in jener Volksversammlung in Sofia, seiner Agt- tattoasretse durch das Land zur Aufwiegelung der Armee und de» Volle» zum Eid- und Trmbruch gegen die Regte- ruug'deS eigenen Lande-, seine« Eintreten für die Attentä ter, die Meuterer, Verbrech« bis zu de« letzten Akt, womit er sein Wert krönte, seiner Forderung die Behörden von Phtltppopel abzusetzen, well ste eine« besoffenen Kavasse«, der auf Offener Straße mit de« Revolver in der Hand ge- geudtePoltzet revoltirte, arretirte — «nd der Verlei hung des hohen tufftschm St? «eorgskeuzes für ^diesen be soffenen Kawassen. Welchen Lär« «achte Kanlbar» darüber, daß angeblich das St. Georg-kreuz mit der vo» den Nea- tereru entweihte« Fahne verbrannt worden sei! Kan« es et« größere Enttoethu«g «im- für militärische Verdienste bestimmte« Ordens geben, als dieBerlethung desselben für «im ist der Trunkenheit gegen die geordnete Obrigkeit aus- gestthrte Widersetzlichkeit! So zieht sich Raglan» zurück, ' well alle sein» Versuch«, die bulgarische Armee und da« »oll zur Treulosiskett gegen seine Regierung zu verleiten, gescheuert find. Die Großmacht Rußlands ist von der Se- ° setzltchkett und de« Patriotismus eines tletne», bisher ver ¬ achteten Volles besiegt worden. Den techtmäßtgen Fürsten des Laud«» hab«« ste durch «errath und Meuteret vom Stellvertreter Rußland» Bulgarien eine« Kandidaten Voran schlägen, von dem sie zum voraus w«tß, daß er «tcht oder nur mit Widerwillen gewählt wird, möchte zweifelhaft er scheinen, zumal eine wtch« Macht damit auch eine moralische Verpflichtung übernähme, den von ihr vorgeschlagene« Kan didaten auf dem Tyrone zu schützen. Jetzt Knute deshalb ein solck er Vorschlag nur von der Gesammthett der Mächte aus gehen, ob aber auch eine solche Einigung jetzt «och bet der vorhandenen Verstimmung Möglich ist, zu«al Rußland ja eine besondere Stellung in Bulgarien beansprucht, dürfte zweifelhaft sei«. Sehr diel wird davon abhängen, in welcher Weise Rußland seine besondere Stellung z« Bulgarien de- stnirea wird. Graf Kalnoky hat bereits auch nach dieser Sette hin gewisse bestimmte Grenzen gezogen, wie sie de« Bestimmungen de» Berliner Vertrag» entsprechen. Inner halb dieser Grenzen wäre janoch eine gewisse Sonderftelluag Rußland» immerhin möglich, aber ob «nd tawtewett Vas jetzt nach der Aktion Kaulbar» «och der Fall ist, ebe« die» erscheint zweifelhaft, z««al wen« man in Betracht zieht, daß' Kaulbar» selbst bet seine« Weggang aus Sofia erklärte, Rußland werde nichts mehr für Bnlgartea thun, da» letztere habe für immer die Sympathie und da» Ver trauen Rußlands verloren. Durch alle diese lediglich von Rußland selbst verschuldeten Umstände ist die Lag» eine recht schwierige geworden. Wa« wird der Zar jetzt thun? Wenn jetzt berichtet wird, daß die auswärtigen Anzelegea- hetten lediglich in seiner Hand liege«, so heißt da« that- sächlich wohl nur soviel, al» daß Herr v. Ster» ohne Ein fluß ist und lediglich die Panslavtsten den Zaren beetnkuffea. Folgt der Zar ihren stürmische« Forderungen, wie bl«her in Bulgarien und tu den Ostseeprootazen, so wird sich die Sache Immer kritischer gestalten; folgt et ihnen aber nicht, weift sr ste zurück «nd lehrt wieder tn die Bah« einer ge igte« Poltttt zurück, bet der er auf die Zustimmung der - ' 's er sich dm Fanatismus der Hal», und wir könnten leicht wieder erleben, daß der Panslavismus Wieder ist dem Bewand« des Nthlltsmn» ««stritt, um duM nvoluttonäreN Terroris mus sein« Zwecke ,« errretchen, ww er es dem Zaren Ale- xander U. gegenüber that. Kaulbars ist mit seinen Konsuln angeblich nach Kou- stanttnopel geretft. Was er dort will, ist nicht abzusehen. Will er die Pforte auffordern, als Oberherr über Bulgarien