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ZUR EINFÜHRUNG werk Roussels, das eine Oper, sechs Ballette, vier Sinfonien, Kon zerte für Klavier und Cello sowie Kammermusik und Lieder umfaßt. Seine Musik nimmt manchmal her ben Klang an, wird jedoch nie as ketisch und nüchtern. Charakteri stisch für Roussel sind weitgespann te Melodiebögen und die Verwen dung unregelmäßiger Rhythmen. Die Komposition Joueurs de Flöte" (Flötenspieler) op. 27 entstand im Jahre 1924. Die vier Sätze des Werkes beziehen sich auf mytholo gische bzw. literarische Gestalten, die mit dem Flötenspiel verbunden sind: der griechische Schutzgott der Hirten Pan (röm. Faunus), der fried lich auf der Hirtenflöte (Syrinx) spielte, der Flöte spielende Hirt Tityrus aus den „Bucolica" des römi schen Dichters Vergil, der volkstüm liche altindische epische Held Krischna, der die Hirtin Radha lieb te, und „Monsieur de la Pejaudie", eine Figur aus dem Roman „Die Sünderin" (1920) von Henri de Regnier. Der französische Komponist Eugene Bozza, 1905 in Nizza ge boren, studierte am Pariser Conservatoire und war von 1939 bis 1948 als erster Dirigent der Opera Comique in Paris tätig. 1948 wurde er zum Direktor des Konservatoriums zu Valenciennes ernannt. Sein reichhaltiges kompo sitorisches Schaffen, für das er meh rere Preise (u. a. 1934 den Großen Rompreis) erhielt, umfaßt sämtliche musikalischen Gattungen. Auch be merkenswerte Studienwerke für Blasinstrumente hat er vorgelegt. Überhaupt gehören Bozzas Kompo sitionen für Blasinstrumente - darun ter viele, in denen mehr künstleri sche als pädagogische Ziele ver folgt werden - zu den stärkst» schöpferischen Leistungen des KoW ponisten. Alfredo Casella, neben seinen Generationsgenossen Francesco Malipiero und lldebrando Pizzetti einer der wesentlichen Repräsen tanten der italienischen Musik in der ersten Hälfte unseres Jahrhun derts, wurde 1 883 in Turin geboren und starb 1947 in Rom. Er studier te in Paris bei Gabriel Faure, wirk te von 1915 bis 1923 als Klavier lehrer am Konservatorium Santa Cecilia in Rom und bis zu seinem Tode als Professor für Klavier an dem gleichen Institut. Er genoß glei chermaßen hohes internationales Ansehen als Komponist, Dirigent, Pianist, Cembalist, Lehrer, Kritiker und Schriftsteller. Zunächst bee» flußten ihn auf kompositorisch-stW stischem Gebiet Mahler, Strauss, Debussy, Ravel und Strawinsky. Dann griff er auf Formen und Mei ster der italienischen Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, auf Kompo nisten wie Monteverdi, Scarlatti, Vivaldi u. a. zurück. Während des Ersten Weltkrieges drang er bis zur Schwelle der Atonalität Arnold Schönbergs vor. Sein vielseitiges musikalisches Schaf fen, das alle Gattungen der Instru mental- und Vokalmusik umfaßt, ist