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Dresdner Journal : 09.04.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190804099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080409
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-04
- Tag 1908-04-09
-
Monat
1908-04
-
Jahr
1908
- Titel
- Dresdner Journal : 09.04.1908
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und leichte Papiere da« Cunewalde, Gottlieb Wagner und bez. 6», . Jai weiteren sprang die Bewegung auch auf mittlere über, uud «S kam auf diesem Bebtet bis 74. Schweine: t u) vollfleischige der feineren Rassen deren Kreuzungen im Alter bis zn Jahr 44 bis 4 b 61 bis 62, 1. i») Fettschweine 45 bis 46 bez. 62 bi- Mannigfaltiges. Au« Sachsen. 6. April Der Maurer und Hausbesitzer 2. fleischige 42 btS 43 bez. 59 bis 6V und 3. gering ent wickelte, sowie Sauen uud Eber 40 bis 41 bez. 56 bis 58 Für Rinder und Hammel wurden dieselben Preise angelegt wie aus dem dteSwöchigen Hauptmarkle. Geschäftsgang: sowohl in Kälbern als auch in Schweinen langsam Unverkauft sind stehen geblieben: 4 Ochsen und Stiere, 4 Kalben und Kühe, 9 Bullen, 110 Schafe sowie 126 Schweine Ausnahmepreise über Notiz. dessen Ergreifung 800 M. Belohnung »»«gesetzt worden waren, estgenommen. Er hatte noch 900 M. bei sich und gab an, Papiergeld vernichtet zu haben. fand, al« er zum AuSbessern eine« Wege« Sand am Hoppeberge abschaufelte, einen Topf mit 16 Silber- »elag getreten waren, in« Wasser. Zwei Arbeiter er tranken, die anderen wurden gerettet (B T) Essen, 8. April. In Sterkrade zeigte in einer Kneipgesellschaft ein Ingenieur namen« Bremker einen un gesicherten Revolver. Plötzlich entlud sich die Waffe und verletzte den Architekten Henebeck tödlich. BreSlau, 8 April Die erste Strafkammer des Land gericht« verhandelte gegen den Arbeiter Paul Beiler au« Kanth »egen Majestät«beleidigung. Der Gerichtshof war der Ansicht, daß der Angeklagte weder böswillig, noch mit lberlegung gehandelt habe. Auf Grund des Gesetzes vom 17. Februar wurde deshalb auf Freisprechung erkannt (W. T. B) Beuthen, 8. April Dem „Oberschlesischen Länderer" zufolge wurde abends auf der BiSmarckhütte der Zosträuber Mrozek, der 17000 M geraubt hatte und auf in drei Akten von Iuliu» Bauer, Musik von Franz Lehör, zum siebenten- bez achtenmal in Szene — In der Karwoche müssen die Aufführungen von „Mann mit den drei Frauen" unterbrochen werden Der Spielplan ist nunmehr wie folgt festgesetzt worden: Sonntag, den 12 April, nachmittags '^4 Uhr wird bei halben Preisen „Der fidele Bauer", Operette in einem Borspiel und zwei Akten von Victor Aon, Musik von Leo Fall, gegeben; abends ^8 Uhr findet bei ge wöhnlichen Preisen die 25. Aufführung von „Die Dollar prinzessin", Operette in drei Akten von Willner u Grün baum, Musik von Leo Fall, statt Montag, den 13 d. M, wird „Der Pfarrer von Kirchfeld", Dienstag, den 14 d M, „Sherlock Holme«" und Mittwoch, den 15 d M, „Der Pfarrer von Kirchseld" wiederholt, worauf da« Theater bis einschließlich Sonnabend, den 18. d M. ge schlossen bleibt. Lo« Laudt-se. Dresden, 9. April. Heute hielten beide Ständekammern Sitzungen ab. In der Zweiten Kammer berichtete Abg. Däbritz-Nischwitz über Kap. 2 de« ordentlichen StaatshauS- haltSetatS für 1908/09, Domänen und Jntraden betreffend, und über die Petition de« Verein« Gewerbtreibender Dre«den« und Gen um Beschleunigung der Ausschließung des militärfiskalischen Areal« in Dresden-Neustadt Abg. Behren« ging auf die Wünsche der Petenten näher ein und wie« auf die Berechtigung dieser Wünsche hin. Redner richtete sodann an die Regieruna die Bitte, Teile de« Mrlitärareal« baldigst zu verkaufen. Se. Exzellenz der Hr Finanzminister erklärte, daß auf dem Militär« fiskalischen Areal schon sehr viel gebaut worden sei und auch da« neue Archivgebäude dort voraussichtlich errichtet werden solle Daß da« alte Kadettenhau« bi« jetzt noch nicht ver äußert worden sei, beruhe auf dem Einverständnis der Regie rung und der Kammer, welche die Veräußerung nicht als Au« dem Au«lande. (W T. B) Wien, 8. April Da« Oberlandesgericht hat »er Berufung der Staatsanwaltschaft gegen das Erkenntnis des Landesgerichts in der Angelegenheit der Broschüre Prof Wahrmund« stattgegeben und die Konfiskation der Broschüre im altm Umfange wieder hergestellt. (W T. B ) Budapest, 8 April In der großen Ge meinde Forro (Komitat Abauj-Torna) brach heute vor Morgen grauen Feuer aus, da« im Sturmwind rasch um sich griff und 36 Wohnhäuser mit 40 Nebengebäuden einäscherte. (W T. B) London, 8 April. In Anwesenheit der Prinzessin Christian zu Schleswig-Holstein wurde heute da« deutsche SeemannLheim eingeweiht Es wurden verschiedene Ordensauszeichnungen verliehen, u a. der Kronenorden 4 Klaffe an den Frhrn. v. Schröder, der sich um die Errichtung des SeemannShrimS große Verdienste erworben hat. (Berl. Lokalanz) London, 8. April Im Empire theater der Londoner Vorstadt Croydon fiel bei einer Matinee eine Frau namens Streber von der Galerie in das Parterre Sie erlitt erhebliche Kopfverletzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei Damen, auf die sie gefallen war, wurden ebenfalls schwer verletzt Es >eißt, daß die Verunglückte über das Geländer gestoßen wurde. Der Vorfall verursachte große Aufregung im Hause. (W. T. B ) Paris, 8 April. In dem Dorfe MortieS bei Poitier« stürzte das Dach einer Scheune ein, in der eine große Anzahl von Personen zu einer Hochzeitsfeier versammelt war. Zwei Gäste wurden getötet und mehrere andere chwer verletzt. Paris, 9. April. In St. BrieuS traf die Meldung ein, »aß fünf Matrosen des FischereibooteS „Ideal" an der isländischen Küste von einer Sturzwelle ergriffen wurden und ertranken. Madrid, 9. April. Aus der Gegend von Santander und Pamplona werden große Überschwemmungen gemeldet. Arbeiterbewegung. (Berl. Tagebl.) New Aork, 8. April In Chicago sam melten sich 500 beschäftigungslose Arbeiter, die unter reiem Himmel genächtigt hatten, vor dem Rathause an und erklärten, sie seien entschlossen, so lange dort zu bleiben, bis sie entweder Arbeit oder Brot bekämen oder verhungert wären Die Polizei befürchtete Unruhen und trieb die Menge mit Knüppeln auseinander, wobei einige Verletzungen vor- kamen. Später ließen die Behörden Lebensmittel verteilen. Stücken umgefttzt. Auch Lothringen und Köutgiu Elisabeth waren bet 28500 M bez. 20700 M gut behauptet, und sür Helrar Imalie zriat sich seit langer Zeit wieder bet 16500 M. einzelne Kauflust Mont Ceni» waren nach der bedeutenden Abschwächung er letzten Woche erholt und wurden in ansehnlichen Beträgen bis 15 000 M au- dem Verkehr genommen 5 Zerlauf der Woche s Sport. * Das Programm des 22. BerbandStagS des Deutschen Schwimmverbands, der Ostern d. I in Dresden im Verein-- Hause tagt, ist nach den Beschlüssen des vorberatenden Ausschusses nunmehr wie folgt festgesetzt worden: Sonnabend, den 18. April, abends 9 Uhr Begrüßung der Abgeordneten, Prüsung der Mandate, Aussprache über die eingegangenen Anträge. Daran schließt sich ein Kommers. Am Sonntag, den 19. April, findet früh 8 Uhr eine Besichtigung deS städtischen Güntz-Bade» statt, woran sich Vormittag en Uhr AuSschußberatungen anschlirßen. Am Montag, deu 20 April, vormittag» 11 Uhr beginnen die eigentlichen Beratungen und die offizielle Eröffnung de» BerbandStagS im großen Saale deS Verrins- hauseS, wobei über die von den Ausschüssen vorbereiteten Anträge Beschluß gefaßt werden soll. Größere Festlichkeiten sind aus Anlaß des Tage- nicht geplant. an einzelnen Tagen zu bedeutenden Umsätzen bei nennen», werten Steigerungen. Zunächst konnten Tremouia ihre Steige rung bis 3700 M sortsetzen, doch zeigte sich zu diesem i reise reichliche- VerkausSbeoürsut-, so daß ver Kurs sich chließlich btS 3625 M abschwächen mußte. Bevorzugt waren freie Bogel u. Unverhofft, die von 2700 M. bis 2900 M., Kaiser friedrich die von 3100 M. bi- 8400 M. und Schürbank «. Char lottenburg, die von 1450 M. bis 1550 M. anziehen konnten. Einigen Schwankungen unterlagen Trier, in denen infolge der heute b«- chlossenen Zubuße VerkaufSlust vorlag, der anderseits mehrfaches DeckungSbedürsniS der Unternehmung gegenübertrat. Der Prei- tieg nach anfänglichem Angebot zu 5025 M. bis 5125 M., um ich schließlich wieder aus 5000 M. abzuschwächen. Schließlich ind noch Hermann I/1II bet 2275 M, Caroline Holzwickede >ei 2750 M, Gottessegen bei 8900 M., Heinrich bei 4900 M. und Oespel bei 1575 M zu erwähnen In allen diesen Papieren sanden zu den beigesetzten und ähnlichen Preisen Umsätze statt. Am Braun- ohlenmarkte standen Bruckdorf Nielleben im Vordergrund«. Sie »ölten bei lebhafter Nachfrage erster Seiten nicht nur ihren vor wöchigen Kursverlust wieder ein, sondern konnten ihren Preis noch weiter erhöhen und wurden bis 6250 M bezahlt. Die Befestigung der Bllgemeintendenz sührte dann zu einer leichten Steigerung sür Schallmauer, die bis 3425 M. bezahlt wurden. Etwa- höher stelle« ich auch Regiser, die vorübergehend einen Preis von 1050 M. er- zielten Im übrigen war der Verkehr aus diesem Gebiete unbedeutend Berlin, 9. April. Wochenübersicht der Reichsbank vom 7. April. Aktiva: Metallbestand (der Bestand an kurSsähigem deutsche» Gelde oder an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, da- M. sein zu 1392 M. berechnet) 880117 000 M Zuu. 9170000, Be- tand an Reichskassenscheinen 65 568 000 M. Abn. 65 000, Bestand an Noten anderer Banken 25063 000 M. Zun. 14 348 000, Bestand IN Wechseln 1081559000 M. Abn. 157 078000, Bestand an Lombard, orderungen 140 947 000 M. Abn. 114 740 000, Bestand an Effekten 161 592 000 M. Zun. 26 591 000, Bestand an sonstigen Aktiven 103587 000 M. Abn 3 568 000. — Passiva: Das Grundkapital 180000000 M , der Reservefonds 64 814 000 M., unverändert, der Betrag der umlaufenden Noten 1643 872 000 M., Abn. 188 410 000, cir sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten 535 165 000 M Abn. 85 711000, die sonstigen Passiva 85032 000 M. Abn 1216000. * Mannheim, 8. April. In der gestrigen Sitzung des Aussichts rates der Badischen Anilin- und Sodasabrik, Ludwigs Hafen, wurde die Bilanz für das Geschäftsjahr 1907 vorgelegt. Sie weist ein Gewinnergebnis auf von 13 157 589 M 73 Pf. exklusive Vortrag von 1 293 169 M. 89 Pf.) gegen 12 375 072 M 74 Pf. im Vorjahr. Der Aussichtsrat beschloß, nach übertrag von 5144 721 M 95 Pf. auf Amortisationskonto, der Generalversammlung der Aktionäre die Verteilung einer Jahresdividende von 30 Prozent, wie im Vorjahre, in Vorschlag zu bringen * Berliner Börsenbericht vom 9. April. Fondsbörse Nach der starken Aufwärtsbewegung der letzten Tage trat heute bei Beginn der Börse ein leichter Rückschlag ein. Doch kam balv darauf eine feste Stimmung zum Durchbruche. Die anfänglichen Verluste wurden fast vollständig ausgeglichen. Am Bahnenmarkte war die Kursbewegung nicht einheitlich Von Hüttevaktien stellten sich an fangs Bochumer, Laurahätte und Phönix um etwa 1 «h niedriger, während Dortmunder, Rombacher 1 und Rheinstahl ge- wannen. Die Rückgänge wurden aber späterhin größtenteils wieder eingeholt. Regeres Jaterrffe herrschte für Gelsenkirchen, die nach anfänglicher Schwäche um 1'^9» stiegen Österreichische Bahnen gaben auf Wien nach. Renten zeigten eine feste Haltung. Auch im späteren Verlaufe blieb die Haltung im Anschlusse an die aus dem Montanaktienmarkte eingetretene Besserung fest. Täglich kündbares Geld 4 9b. Berlin, 9. April (Produktenbörse.) Weizen per Mai 204,50, per Juli 206,25, per September 188,75. Ruhig. Roggen per Mat 193,00, per Juli 189,25, per September —. Behauptet. Hafer per Mai 157,50, per Juli —,—. Behauptet. M riS amerikanifcher mixed per Mai 148,00, per Juli 141,00 Ge schäftslos. Rübül per April —, per Mai 72,70, per Oktober —. Ruhig. * Auf oem am 9. April abgehaltenen Dresdner Klein« oiehmarkte, auf dem außer 1215 Kälbern und 2390 Schweine» auch 193 Schafe und 30 Rinder zum Verkauf gestellt wäre», erzielten 50 Kilo lebendes Gewicht bez. Schlachtgewicht iu Mark Kälber: 1. feinste Mast- (Vollmilchmast) und beste Saugkälber 51 bis 53 bez 81 bis 84, 2. mittlere Mast- und gute Saugkälber 48 bis 50 bez. 78 bis 80, und 3. geringe Saugkälber 40 bis 44 bez 68 Volkswirtschaftliches. G In der heutigen Aktionärversammlung der Deutschen Pluviusin- (Kunstleder) Aktiengesellschaft in Kötitz bei CoSwig i. Sa. berichtete der Vorsitzende des Aussichtsrates, Hr. Kommerzienrat Georg Arnhold, daß die Gesellschaft einen so außer ordentlich großen Aufschwung genommen habe, daß die in Aussicht genommenen Betriebsergänzungen und Erweiterungen in weit größerem Maße auSgeführt werden mußten, als ursprünglich beab sichtigt gewesen sei. Es habe sich dabei gar bald herauSgestellt, daß eS zwecklos sein würde, sich nur mit der Ausgabe der bereits von der letzten Aktionärversammlung bewilligten weiteren 100 000 M Aktien zu begnügen. Deshalb habe die Verwaltung von dem Rechte der Begebung dieser 100 000 M Abstand genommen und nunmehr die Neuausgabe von 300 000 M. Aktien in Vorschlag gebracht. Das vorliegende Ergebnis deS verflossenen Geschäftsjahres zeige, wie be rechtigt die getroffenen Maßnahmen sind. Außer der (trotz wesentlich höherer Abschreibungen) Steigerung des Reingewinns von 149 813 M. aus 216 379 M. sei besonders noch zu berücksichtigen, daß vorweg ein tatsächlich sehr bedeutender B.trag als stille Reserve von den Beständen abgebucht worden sei. Nach diesen Ausführungen wurde einstimmig di« Dividende auf das erhöhte Aktienkapital au 10 9b (9 9b i. B ) festgesetzt, die Entlastung erteilt, sernrr die be antragte NeuauSgabe von 300 000 M. Aktien genehmigt, die Herren Bankier Daniel (i. Fa. Hardy u Co. Berlin) und Or. Oskar Poppe- Berlin wieder und die Herren vr. Felix Fruth-DreSden und Fritz Krasse (i. Fa. C. T Petzold u. Co Wien) neu in den AussichtSrat gewählt. Die neuen Aktien werden zum Kurse von 105 9b an G«br. Arnhold Dresden und Hardy u. Co Berlin mit der Verpflichtung übergeben, den alten Aktionären aus je vier alte Aktien eine Neuaktie zum Kurse von 110 9» zum Bezüge anzubieten Die neuen Aktien sind deu alten Aktien völlig gleichberechtigt und auch bereit- für da» laufende Jahr voll dividendenberechtigt. Trotz der ruhigeren Ge schäftslage Hal das neue Jahr der Gesellschaft bereits wieder rin namhafte- PluS erbracht. Für das zweite Halbjahr verspricht sich die Verwaltung besonder- viel von zwri neuen Artikeln, die mau bi» dahin herauszubringen hofft. D Der AussichtSrat der Deutschen Kognakbrennerei vorm. Gruner u. Co in Siegmar bei Chemnitz wird der General versammlung für 1907 eine Dividende von 4 9b (i. B. 2 9b) in Vor schlag bringen. * Vom Rheinisch-Westfälischen Kurenmarkt (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeschäft). Dortmund, 8. April. Die bereit- in unserem letzten Berichte angekündigte Steigerung am Kohlenkuxenmarkte machte in der abgelaufenen Woche zum Teil nicht unerheblich« Fortschritte. Die Bewegung wurde gefördert durch die Befestigung der Montanwerte an den großen Börsen, die indes auf rein börsentechnische Momente zurückzusühren ist und mit der wirklichen Lage der Industrie in einem erheblichen Widerspruch steht. Wenngleich nicht verkannt werden soll, daß die industrielle» Verhält nisse in den letzte» Wochen insofern eine Klärung erfahren haben, als in einzelnen Jodustiiezweigen ein gewisser Tiespunkt erkennbar ist, so sollte anderseits diese Tatsache doch nicht zu über triebenen Hoffnungen Anlaß geben, wie sie in der be deutenden Steigerung der letzten Woche zum Ausdruck kommen. ES ist in dieser Hinsicht nicht bedeutungslos, daß daS Privat- publikum nur in ganz bescheidenem Maße an den Vorgängen Inter- esse nahm Zum größten Teil spielte sich der Verkehr innerhalb der Unternehmung ab, die bei der schon länger beobachteten Zurückhaltung der Verkäufer einen günstigen Boden für ihre Absichten sand. — Wa den Verkehr im einzelnen anbelangt, so konnten von schweren Werten Dorstfeld und König Ludwig »ihre Steigerung bi» 13 200 M. bez. 29 800 M. fortsetzrn; sie wurden in einzelnen münzen und einem unleserlichen Zettel. Zwölf Münzen haben die Größe der Fünfmark-, vier Münzen die der Talerstücke Sämtliche Münzen sind 1621 geprägt worden * Theuma i. V Für eine auf der Juchhöh zu erbauende Kirche hat der kürzlich in Plaum verstorbene privatisierende Gutsbesitzer Friedrich Schwabe au« AltmannSgrün 120000 M gestiftet Der Zinsengenuß von diesem Kapitale steht mit vier Fünfteln der Witwe de« Erblasser« bi« zu deren Tode zu; ein Fünftel der Zinsen soll so lange zum Kapitale geschlagen werden, bi« diese« sich verdoppelt hat Alsdann soll für die gegenwärtig noch zur Parochie Theuma gehörigen, aber von hier weit entlegmen Dörfer AltmannSgrün, Droßdorf, Ober marxgrün und Schloditz ein eigene« Gotteshaus gebaut bez eine selbständige Parochie errichtet werden. Döbeln, 8 April. Ein Berl-umdungSprozeß, der schon längere Zeit spielt, ist in einer siebenstündigen Verhandlung vom König!. Landgericht zu Dresden erledigt worden. Es handelte sichjum eine Klage de» Stadtbaurat» a D Pflücke in Dresden gegen den Fabrikanten und Stadtrat Friedrich Os wald Greiner in Döbeln. Als Zeugen waren mehrere Stadträte und Stadtverordnete aus Döbeln, ferner Bürger meister vr. Hotop (Großenhain) sowie einige Sachverständige geladen Die Klage hat folgende Vorgeschichte. In Döbeln war schon in früherer Zeit das Gerücht im Umlauf, der ehe malige Bürgermeister vr Lehmann habe sich beim Bau de« neuen Döbelner Elektrizitätswerkes von der dm Bau au», führendm Firma „Sachsenwerk" in Niedersedlitz 5 Proz. von der Bausumme, die 80000 M. betrug, zahlen lassen. Diesem Gerüchte gab Greiner schon einmal öffentlich Ausdruck und wurde deshalb im Mai 1907 zu 1500 M Geldstrafe ver urteilt Al« in neuerer Zeit diese Angelegenheit abermals angeschnitten wurde, ließ Stadtrat Greiner im „Döbelner Anzeiger" vom 6. Oktober 1907 unter der Rubrik „Sprech- saal" einen Artikel erscheinen mit der Nebenschrift „Zur Auf klärung". In diesem Artikel wie« der Beklagte den Vorwurf, daß er den Bürgermeister Vr Lehmann verleumdet habe, zurück und bezeichnete dm Stadtbaurat Pflücke al« dm Urheber diese» Gerücht« Infolgedessen strengte Pflücke Privatklage gegen den Stadtrat Greiner an. Die Beweisaufnahme ergab, daß weder vr Lehmann die fraglichen 5 Proz. bekommen hatte, noch war Stadtbaurat Pflücke der Urheber deS Gerücht». Stadttat Greiner wurde infolgedessen erneut zu 300 M. Geldstrafe ver urteilt und dem Kläger die PublikatronSbefugni« im „Döbelner Anzeiger" zugesprochen. Aus dem Reiche. München, 8. April. Der Prinz-Regent hat an dm Kultusminister ein Handschreiben gerichtet, worin er anordnet, daß die Walhalla mit der Büste des ersten Reichskanzler« Fürsten Otto v Bismarck geschmückt werde und daß die Auf stellung der Büste alsbald nach der zehnten Wiederkehr des Todestag« des Fürsten erfolgen solle. Berlin, 8. April Eine der Hauptsehmswürdigkeiten auf der nun wohl erst Mitte Mai zu eröffnenden Schiffbau-Ausstellung werden die Darbietungen der Hamburger Werft Blohm L Voß werden. In der Mitte, zwischen den beidm großen Aus stellungshallen, geradeüber vem Kaiserstandbild, erhebt sich in natürlicher Größe das Vestibül eines modernen Ozeandampfer« von ansehnlicher Größe, wie es etwa auf dm Dampfern der Kosmoslinie auf ihren Fahrten nach Südamerika jederzeit praktische Verwendung finden könnte. Da« Bauwerk erhebt sich vom Erdgeschoß bi« zur Kommandobrücke in der ansehnlichen Höhe von etwa 10 Metern Auch wer nie einen Fuß auf See gesetzt hat, erhält hier einen vollständigen und richtigen Eindruck von dem Leben und Treiben an Bord. Au« dem mit Eleganz und Geschmack ausgestatteten Rauchsalon, wo die Fahr gäste in behaglichen Ecken am Tische sitzend, trinkend, spielend ober plaudernd die Zeit verbringen, kann jeder Besucher aus dem Schiffsinnern die Treppen hinauf bi« auf die luftige Kommandobrücke steigm, von der au« der Blick weit in die Ferne auf den Hamburger Hafen und da« Panorama der Werft schweift Nicht minder sehenswert und dazu hoch aktuel sind die streng bordmäßig eingerichteten Pferdeställe eine« Truppenttansportdampfer«. Außerdem ist die Werft noch mit einer Reihe von sehr beachtmswertm Krieg«- und Handelsschiffs- Modellen vertreten. (Berl Lokalanz) Berlin, 8. April. In der Fasanen- straße Nr 72 stürzte der Portier de« Hauses, Simon Katarzyn«ki, und seine Frau infolge eine« verhängnisvollen Zufall« durch die offene Fahrstuhltür vom dritten Stock werk in die Tiefe Beide sind tot. (W T B) Berlin, 8 April Heute morgengegen '^9 Uhr wurden am Tiergartenufer in der Nähe der Charlottenburger Brücke in einem Sack im Gesträuch versteckt Teile einer Leich von frischem Aussehen aufgefunden, deren Geschlecht zunäch nicht festgestellt werden konnte, da die Haut am Kopfe voll ständig abgezogen war und Hände, Füße und andere Teil fehlten Nachdem man diese aber später gefunden hatte, erga es sich, daß der Tote ein 12- bi« 14jähriger Knabe war E« legt offenbar ein schauderhaftes Verbrechen vor. Der Polizeipräsident hat auf die Entdeckung des Täter« ein Belohnung von 3000 M ausgesetzt Die Obduktion ergab To durch Erstickung Der Knabe ist also erdrosselt und dann zerstückelt worden. Der Mord ist nach ärztlichem Gutachten wahrscheinlich Dienstag abend geschehen (W. TB) Berlin, 9. April Heute morgen stürzten nach einer Brückenbelastungsprobe bei der Humboldthafen- brücke sieben Arbeiter, die auf einen zu schwachen Boden-
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